Der legendäre Synthesizer Fairlight CMI wird 40, Bericht im WDR5 zum Downloaden

Sympatischer Bericht über den CMI Fairlight

Lief heute (29.11) im WDR5.

Steht zum Downloaden bereit



LG
Hajo
 
Sympatischer Bericht über den CMI Fairlight

Lief heute (29.11) im WDR5.

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LG
Hajo
Ganz nett. Da fehlten mir zwar noch einige Namen, wie Kate Bush, die den Fairlight ausgiebig nutzte z.B. für ihren Hit "Babooshka".... aber ansonsten okay, kurzweilig.
 
Traummaschine in der Teeniezeit, hat zusammen mit dem Synclavier die meisten meiner persönlichen„80ies Best of“ mitgeprägt.

Ich glaube es liegt oder lag am Fairlight (den ich mir nie leisten konnte), dass ich heute so ein Fan von Vintage Samplern bin. Die Artefakte des Samplings/Sampler macht in der Form kein Synth.
 
Um den Fairlight ranken sich so viele Geschichten, Mythen und Stories, wovon nur etwa die Hälfte der Wahrheit entspricht.
Schönes Teil, mühsam zum arbeiten (und unterhalten) und technisch so was von vorgestern.
 
Einfach ein Traumteil und über ein und Unsinn solcher Geräte muss man ja nicht reden.
Ist ja das selbe, wie mit Oldtimer.
Hatte hier in Forum übrigens ein tollen Clone vorgestellt.
 
Das stimmt.. aber selbst der grösste Liebhaber von solchen Schiffen verändert sich (oder sein) Leben ;-)

In gewisser Hinsicht jedoch das Non-Plus Ultra. Zb. Ladezeiten, Klang, Möglichkeiten.... nicht bloss ein antiquierter Sample Player
 
Früher war es toll einen Computer als Synthesizer zu benutzen. Heute wollen einige wieder weg davon.
 
Von wem ist bitte der letzte song in der WDR doku ? Mit dem Chor...
 
Naja, mangels leistungsfähigen Computern damals steckt dar eigenständige Klang des CMI in der Hardware.

Man muss das wirklich historisch betrachten. Dem Page "R" Sequencer zog Ende der 80er schon der Atari mit Cubase oder Notator davon.
Als heutiges "Gesamtproduktionstool" sicherlich total überholt, als charmanter Klanglieferant hat er imho auch heute noch seine Daseinsberechtigung.
 
Alle alten Geräte haben ihre Daseinsberechtigung.
Ich finde es immer interessant wie man früher arbeiten musste um die einfachsten Sachen hinzubekommen. Da ging es gar nicht anders. Es musste Hardware da sein, ein Mischpult, viel Platz, viele Kabel und die ganze Probleme mit den Verknüpfungen usw. mussten gelöst werden und jede Komponente brachte Störungen, Rauschen und Verzerrungen mit ins Spiel. Und nicht zu vergessen, damals brauchte man viel Geld um was machen zu können. Heute reicht im Zweifelsfalle irgendein x-beliebiger Laptop der rum steht und man ist im Produzentenhimmel im Gegensatz zu früher.

Geld spielt heute keine Rolle mehr. Nur noch die Kreativität zählt.
 
Man muss das wirklich historisch betrachten. Dem Page "R" Sequencer zog Ende der 80er schon der Atari mit Cubase oder Notator davon.
Aber in der Zeit davor war die Page R das Nonplusultra, die durchaus eine eigene Kompositionsästhetik zur Folge hatte:

https://www.youtube.com/watch?v=f-BXagOG5VA


https://www.youtube.com/watch?v=WVH7v2CHSb8


https://www.youtube.com/watch?v=LBU2aUBEpF8

Leider finden sich kaum Stücke von Kristian Schultzes famoser LP "Expedition Extra" von 1983 im Netz, auf der sich auch etliche Page-R-Momente finden.

Davon abgesehen ist es den Jüngeren wohl nur schwer zu vermitteln, wie im Wortsinne unerhört Fairlight-Stücke 1981 klangen, und wie gewaltig der Bruch mit der bisherigen Klangästhetik elektronischer Musik war:

https://www.youtube.com/watch?v=UQyeiLdw8no
 
Also die Page R Sequenzen hatten schon was für sich. Besonders wenn man eine Sequenz lädt, die für Piano gedacht ist und stattdessen Hundegebell im Speicher hat ;-)
 
Das scheint teilweise auch Erdenklang inspiriert zu haben ;-)

Aber das ist doch auch oft bei reinen Midi Systemen der Fall gewesen, versehentlicher Prog Change auf irgenwas etc
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Samples.

Man könnte ja heute mit dem Arturia Plugin genauso produzieren wie damals, aber wenn man einmal in der Zukunft war und weiß wie einfach alles sein kann, dann fällt es zumindest mir schwer, es mir selbst wieder komplizierter zu machen. Wenn man den Workflow von damals verstehen will, muss man aber auch so arbeiten. Damals gab es da sicher eine andere Motivation. Mit Computern Musik zu machen war bestimmt unheimlich aufregend und man hatte mit Sicherheit Pippi in den Augen wenn man auf einer Computer Tastatur Sequenzen eingeben durfte. Die Leute früher hätten sicherlich getötet für eine DAW von heute. Endlich wären die Ketten der Begrenzung gesprengt worden. Sie wusste noch nicht wie erschlagen man von den Möglichkeiten sein kann, die einem ein Musikstudio PC bieten kann. Wären sie auch nicht damit klar gekommen, wenn die diese Vielfalt von heute für ihre Kreativität hätten nutzen können? Das kann leider keiner mehr beantworten.

Witzig ist der Gedanke, dass wir nach der Hardware von damals lechzen und die Kreativen von damals würden wahrscheinlich unseren PC als Kreativmaschine der Träume betiteln, so unter dem Motte: "Wie, man kann mit einem einzelnen 1000,-EUR Gerät ein Musikstudio, Videoschnittplatz inkl. geiler Computergrafikeffekte kaufen und die Leute machen damit zum Teil nur Bürokram?"
 
Entweder liegt es heute am eigenen Alter oder an der technischen Inflation.
Aber ich war früher mit minimalen und beschränkten Mitteln viel kreativer als heute.
 
Danke für die Samples.

Man könnte ja heute mit dem Arturia Plugin genauso produzieren wie damals, aber wenn man einmal in der Zukunft war und weiß wie einfach alles sein kann, dann fällt es zumindest mir schwer, es mir selbst wieder komplizierter zu machen. Wenn man den Workflow von damals verstehen will, muss man aber auch so arbeiten. Damals gab es da sicher eine andere Motivation. Mit Computern Musik zu machen war bestimmt unheimlich aufregend und man hatte mit Sicherheit Pippi in den Augen wenn man auf einer Computer Tastatur Sequenzen eingeben durfte. Die Leute früher hätten sicherlich getötet für eine DAW von heute. Endlich wären die Ketten der Begrenzung gesprengt worden. Sie wusste noch nicht wie erschlagen man von den Möglichkeiten sein kann, die einem ein Musikstudio PC bieten kann. Wären sie auch nicht damit klar gekommen, wenn die diese Vielfalt von heute für ihre Kreativität hätten nutzen können? Das kann leider keiner mehr beantworten.

Witzig ist der Gedanke, dass wir nach der Hardware von damals lechzen und die Kreativen von damals würden wahrscheinlich unseren PC als Kreativmaschine der Träume betiteln, so unter dem Motte: "Wie, man kann mit einem einzelnen 1000,-EUR Gerät ein Musikstudio, Videoschnittplatz inkl. geiler Computergrafikeffekte kaufen und die Leute machen damit zum Teil nur Bürokram?"

Vielleicht liegt das an der Neigung mancher Menschen, in die jeweiligen Träume geradezu irrationales Potential zu projezieren. Nur: Wenn Träume dann in Erfüllung gehen, gestaltet sich das manchmal recht nüchtern. Das gilt gelegentlich auch für den verklärenden Blick zurück.
 
Nur: Wenn Träume dann in Erfüllung gehen, gestaltet sich das manchmal recht nüchtern. Das gilt gelegentlich auch für den verklärenden Blick zurück.
Oder um es mit Oscar Wilde zu sagen:
"Es gibt im Leben zwei Tragödien.
Die eine ist die Nichterfüllung eines Herzenswunsches.
Die andere ist seine Erfüllung.
Von den beiden ist die zweite die weitaus tragsichere."
 
Der Traum von einem Ziel ist wahrlich traumhafter als das Erreichen des selbigen.
Entweder liegt es heute am eigenen Alter oder an der technischen Inflation.
Aber ich war früher mit minimalen und beschränkten Mitteln viel kreativer als heute.
Das geht mir ähnlich. Nur glaube ich wirklich, dass das am Alter liegt. Hätte ich damals einen heutigen PC mit Bitwig gehabt, ich wäre garantiert nie wieder vor die Tür gegangen^^
 
Der Traum von einem Ziel ist wahrlich traumhafter als das Erreichen des selbigen.

Das geht mir ähnlich. Nur glaube ich wirklich, dass das am Alter liegt. Hätte ich damals einen heutigen PC mit Bitwig gehabt, ich wäre garantiert nie wieder vor die Tür gegangen^^

Bin doch damals auch nicht vor die Tür gekommen, musste ja ständig warten bis alle Sampler und der Atari geladen haben :harhar:
 
super! ich nehme an Du hast die Kontakt Instrumente verwendet? Oder hast Du die Samples in andere Software geladen um sie auch spielen zu können?
 
Die Tonqualität ist miserabel, dennoch lohnt es sich, angestrengt die Ohren zu spitzen, denn hier ist nicht nur die Page R samt Erklärungen zu sehen, sondern auch Klaus Netzle, der Anfang der 80er mit seiner Firma ELMULAB ("Elektronisches Musik Labor") Fairlight-Importeur war, und unter dem Pseudonym Claude Larson etliche Schallplatten herausbrachte.

https://www.youtube.com/watch?v=nZhon7BkdaU


Dessen 1981er-Scheibe "Rivers" ist wohl ausschließlich mit einem Fairlight CMI Series I eingespielt worden:

https://www.youtube.com/watch?v=jYWhL-lUwbo


Herr Netzle hatte schon vor dem Fairlight einen Hang zur Musikelektronik, hier ist er an einem Oberheim Four- oder Eight-Voice zu sehen:
A-51851-1259182281.jpeg.jpg


Neben dem Fairlight nutzte er auch das Synclavier II, hier auf der Fairlight-Tastatur zu sehen, das zugehörige Terminal ist hinten links zu sehen, das des Fairlight rechts. Auf dieser Scheibe der New-Age-Combo "Tri Atma" mit dem Titel "Sehnsucht und Einklang" aus dem Jahr 1982 taucht er übrigens unter dem Pseudonym "Gyan Nishabda" auf (auf den Namen muss man erstmal kommen).

Für das Synclavier war allerdings wohl Turnkey in London der Importeur.
R-613870-1426804370-8683.jpeg.jpg


Details zu Netzles Leben – er starb letztes Jahr – finden sich hier.
 
Und hier der auf der Page R eingespielte Fairlight-Backing-Track zu "Opportunities" von den "Pet Shop Boys" aus dem Jahr 1985:

https://www.youtube.com/watch?v=N2pdGMjf2r8


Furchtbar, dieses Timing. Das läßt sich nur mit mehreren Prisen Nasenstaub aushalten... dann knirscht man auch mit den Zähnen im Takt.

[…] Details zu Netzles Leben – er starb letztes Jahr – finden sich hier. […]

Oh, ich hatte gar nicht mitbekommen, daß Klaus Netzle verstorben ist.


[...] Leider finden sich kaum Stücke von Kristian Schultzes famoser LP "Expedition Extra" von 1983 im Netz, auf der sich auch etliche Page-R-Momente finden. […]

Das erste Stück hier sollte einen Eindruck vermitteln von dem, was Du meinst:



Stephen
 
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