Werter Scaramouchè, meine Aussage war durchaus leicht provokant, doch sehr interessant dass du es als ein Zeichen etwaiger Inkompetenz von meiner Seite siehst, dann sei es so. Eylhardt hats kapiert, worauf ich hinaus will.
Ich hab die Aussage nicht als Kritik am Minimoog gedacht, der zweifelsohne ein pervers gutes Instrument mit einem hervorragendem Sound ist. Gar keine Frage. Ich hatte den Mini ein paar Mal unter den Fingern und bin immer wieder begeistert.
Doch verweise ich z.B gerne auf den Buchla Music Easel, der für mich genauso ein Instrument ist - okay eigentlich nach Fetz´ schöner Definiton eine Mischung aus 1) und 3)
Klar, er ist frei patchbar und nicht ein für sich abgeschlossenes Instrument wie der Minimoog. Doch liesse man bei ihm den modularen Aspekt weg, und würde ihn fest verkabeln, wäre es immer noch ein Instrument mit einem anderen Ansatz. Du hast keine 3VCOs, die gemischt werden, sondern max. zwei, wovon der eine hauptsächlich als Modulationsoszillator für den Hauptoszillator dient. Dann die geniale Verschaltung von Triggerquellen und -Empfängern (Touch-Tastatur, LFO = "Pulser", Sequenzer) nur durch Kippschalter. Dann die genial klingenden Lowpass Gates... eigentlich eine Mischung aus VCF und VCA, aber was für eine, wow!
Ich will jetzt nicht die ganze Kiste beschreiben, aber würde sich einmal ein heutiger Synthesizerentwickler mal hinsetzen und sich in einigen Punkten vom Easel oder anderen Firmen als Moog inspirieren lassen, und trotzdem ein kompaktes Instrument herausbringen, das wär was!
Doch schau mal in die Historie der Synths, egal ob ein Jomox Sun Syn, ein MFB Kraftzwerg, ein alter Nord Lead, Macbeth M3X, Jupi8, Prophet5, oder die ganzen Software-Clones, letztendlich haben wir eine sehr ähnliche Architektur: mehrere OSCs werden gemischt, in ein Filter geführt, in einen Amp. Und moduliert wird es durch zwei ADSR-Hüllkurven. Manchmal kommt ein Parameter mehr bei der Hüllkurve dazu, mal hat man auch ein Multimode Filter, mal sind die OSCs nicht auf die 4 Standardwellenformen beschränkt, mal ist der Synth halbmodular.
Doch letztendlich ist das Grundprinzip das selbe!
Ich wünsch mir einen kompakten Analogen, der lineare FM kann (zwei VCOs reichen mir) oder einen Wave Multiplier im Signalweg hat (statt einer Distortion nach dem VCA), Hüllkurven, die sich auch loopen können... und so weiter.
Klar, das ist was anderes, braucht etwas Einarbeitungszeit und ist vielleicht etwas anspruchsvoller.
"Diese Architektur ist einfach und effektiv. Es ist nicht unmöglich eine andere zu finden, aber so ist das"
Aber kein Grund, nicht was neues zu wagen... Die Architektur eines Tretrollers ist auch einfach und effektiv. Trotzdem gibts Fahrräder, sogar welche mit Gangschaltung...
Wie Fetz schieb:
"und da wirkt der nächste Synthesizer 1) eben so spannend wie die 3229. Strat-Kopie."
true, true
@dedalus: wenn, dann hast du bei uns im Laden den Leipzig ohne Keyboard gesehen.
