
Jacklionheart
..
Vor einiger Zeit habe ich einen D-70 für kleines Geld erworben. Ich habe schon einen wunderbaren D-50 hier stehen aber man kann ja nie genug von den schönen Kisten haben. Ausserdem wollte ich gerne ein Masterkeyboard für das Studio mit sechs Oktaven. Beim ersten Test die Ernüchterung. Das Display schon sehr dunkel und schlecht erkennbar und einge Tasten versagten komplett den Dienst. Einige der Kurzhubtaster gingen ebenfalls entweder gar nicht oder nur sehr schwer, der Synthi war in diesem Zustand absolut unbrauchbar. Da stand er nun eine Weile und ich hatte weder Zeit noch Muße Ihn aufzuarbeiten.
In der letzten Zeit mehr und mehr durch Homeoffice motiviert habe ich mich dann endlich zu einer Ersatzteilbestellung durchgerungen. Ein neues Display in Blau, einen kompletten Satz Kurzhubtaster. Achtung, es sind 53! Taster, nicht 50 wie sie gerne in Komplettsets in der Bucht angeboten werden! Und last but not least ein Beutel blaue 3mm LED's, damit es optisch zum Display passt. Der D-70 war recht schnell aufgeschraubt, die Verkabelung ist sehr übersichtlich. Es gibt dazu auch ein paar brauchbare Videos bei Youtube. Jeder Stecker passt nur auf eine bestimmte Buchse. Achtung, die schwarzen Flachbandkabel bekommt man nur herausgezogen wenn man das Plastikteil der Kabelfassung nach unten drückt.
Es dauer eine Weile bis man alle Platinen ausgebaut hat und das muss auch leider sein wenn man die Taster alle auslöten möchte. Das ging aber alles problemlos, wenn man die LED's tauschen möchte unbedingt auf die Polarität achten. Das Display war schon etwas kniffeliger, hier gab es ein paar Modifikationen. Es ist flacher als das alte Display, deshalb muss die Displayhalterung an der Oberseite statt auf die Unterseite geschraubt werden, es lagen noch 4 Unterlegscheiben im Display Kit die nochmal den Abstand ausgleichen. Den weissen großen Übertrager auf dem Mainboard muss man auslöten, der wird nicht mehr gebraucht, lässt man Ihn drin, hat man das unangehme helle Pfeifen das man gerne von diesen alten Displays hört. Die Plexiglas Schutzscheibe muss man am alten Display vorsichtig abhebeln, sie ist mit doppeltem Klebeband befestigt. Ging aber auch ohne Probleme. Die Plexglas Scheibe habe ich erst ganz am Ende nachdem der Synth wieder komplett zugeschraubt war mit einem neuen doppelseitigen Klebeband von oben fixiert damit es richtig sitzt.
Jetzt kommt der gemeine Part...die Tastatur. Es braucht wirklich nur 5 Schrauben damit sie sich lösen lässt, ist aber auch alles bei Youtube beschrieben. Ab besten kann man sie ausbauen wenn das Mainboard und das Analog IO Bord noch nicht befestigt sind. Nach dem Ausbauen habe ich alle Tasten ausgebaut. Achtung! Vorher müssen die schwarzen kleinen Plastikleisten an der Unterseite ausgehebelt werden, diese halten die Tasten in Position. Das hat der Herr im Youtube Video vergessen zu sagen. Ich habe eine Stunde rumgebastelt und mich gewundert das ich die Tasten nicht entfernt bekomme. Sind die kleinen Leisten weg, kann man die Tasten leicht nach hinten drücken und noch oben aushebeln. Gut merken welche Tasten wohin kommem, sie haben unterschiedliche Beschriftungen, es gibt ein C11, ein C12, ein C13 usw. Übrigens haben wohl U-20, D10, D-20 und JD-800 eine ähnliche Tastatur.
Hat man die Tasten alle draussen kann man die grauen Gummiblöcke vorsichtig entfernen. Die schwarzen Gummikontakte darin habe ich so wie ich es immer mache mit Isopropylalkohol und Wattestäbchen vorsichtig gereinigt. Achtung nicht stark rubbeln, sonst geht die Kontaktschicht ab. Das gleiche habe ich mit den Kontakten auf der Platine darunter gemacht. Alles wieder eingebaut und getestet, dann der Schock. Die unteren 2 Oktaven gingen gar nicht mehr. Sicher nur ein Kontaktproblem mit dem Flachbandkabel dachte ich. Fehlanzeige. Nach ermüdender Recherche fand ich den Schuldigen. Es ist das kurze Stück Flachbandkabel, das die beiden Kabelbrücken an den Aussenseiten der Tastatur mit dem flexiblen Kontaktplatinen verbindet. Diese wurden bei der Fertigung der Synths sozusagen aufgeklebt und dann mit einem durchsichtigen Plexiglasteil angedrückt. beim Lösen der Tastatur habe ich diese wohl beschädigt und der Kontakt war nicht mehr gegeben. Ich hatte noch aus Modellbauzeiten einen Leitlack hier, den kann man wie eine Leiterbahn aufpinseln. Damit habe ich die Kontakte vorsichtig in 2-3 Schichten erneuert. Das braucht schon eine ruhige Hand. Das Plexiteil und die Plasikstifte der Befestigung habe ich entsorgt, das hat einfach nicht genug Kraft um die Kontakte zusammen zu drücken. Also habe ich mir aus einem alten Slotblech ein Stück in der Größe des Plexiteiles ausgesägt, die Löcher an der gleichen Stelle gebohrt und das ganze mit kleinen Schrauben und Muttern fest angezogen. Dazwischen befindet sich übrigens ein schmaler Streifen Gummi damit sich der Druck gleichmäßig verteilt. Kurzer Test und siehe da, alles geht wieder. Ich habe manche Leute im Netz gesehen die haben alle Bahnen (16 pro Seite) mit Kabeln neu angelötet. Gut, das geht auch...ich habe einen neuen Ansatz probiert un der funktioniert.
Diese Reparatur war mehr ein Forschungsprojekt und hat mich neben den neuen grauen Haaren ca. 2 Tage gekostet. Jetzt wo ich weiß wie es geht könnte ich das ganze bestimmt in der halben Zeit schaffen. Abschließend muss ich sagen das ich oft verärgert war, das Roland in so einen teuren Synth (er hat Neupreis ca. 4900,- D-Mark gekostet) so einen Plastikschrott eingebaut hat, aber das ist bei den Mitbewerbern leider auch nicht anders. Jetzt hat der D-70 seinen Platz als Masterkeyboard im Studio und sieht dank der Modifikation sogar noch etwas edler aus als im Originalzustand. Das neue Display lässt sich sehr gut ablesen. Alles in allem hat sich die Sache gelohnt, denn ich liebe den Sound dieser Kiste doch sehr und die Tastatur lässt sich wirklich gut spielen.
In der letzten Zeit mehr und mehr durch Homeoffice motiviert habe ich mich dann endlich zu einer Ersatzteilbestellung durchgerungen. Ein neues Display in Blau, einen kompletten Satz Kurzhubtaster. Achtung, es sind 53! Taster, nicht 50 wie sie gerne in Komplettsets in der Bucht angeboten werden! Und last but not least ein Beutel blaue 3mm LED's, damit es optisch zum Display passt. Der D-70 war recht schnell aufgeschraubt, die Verkabelung ist sehr übersichtlich. Es gibt dazu auch ein paar brauchbare Videos bei Youtube. Jeder Stecker passt nur auf eine bestimmte Buchse. Achtung, die schwarzen Flachbandkabel bekommt man nur herausgezogen wenn man das Plastikteil der Kabelfassung nach unten drückt.
Es dauer eine Weile bis man alle Platinen ausgebaut hat und das muss auch leider sein wenn man die Taster alle auslöten möchte. Das ging aber alles problemlos, wenn man die LED's tauschen möchte unbedingt auf die Polarität achten. Das Display war schon etwas kniffeliger, hier gab es ein paar Modifikationen. Es ist flacher als das alte Display, deshalb muss die Displayhalterung an der Oberseite statt auf die Unterseite geschraubt werden, es lagen noch 4 Unterlegscheiben im Display Kit die nochmal den Abstand ausgleichen. Den weissen großen Übertrager auf dem Mainboard muss man auslöten, der wird nicht mehr gebraucht, lässt man Ihn drin, hat man das unangehme helle Pfeifen das man gerne von diesen alten Displays hört. Die Plexiglas Schutzscheibe muss man am alten Display vorsichtig abhebeln, sie ist mit doppeltem Klebeband befestigt. Ging aber auch ohne Probleme. Die Plexglas Scheibe habe ich erst ganz am Ende nachdem der Synth wieder komplett zugeschraubt war mit einem neuen doppelseitigen Klebeband von oben fixiert damit es richtig sitzt.
Jetzt kommt der gemeine Part...die Tastatur. Es braucht wirklich nur 5 Schrauben damit sie sich lösen lässt, ist aber auch alles bei Youtube beschrieben. Ab besten kann man sie ausbauen wenn das Mainboard und das Analog IO Bord noch nicht befestigt sind. Nach dem Ausbauen habe ich alle Tasten ausgebaut. Achtung! Vorher müssen die schwarzen kleinen Plastikleisten an der Unterseite ausgehebelt werden, diese halten die Tasten in Position. Das hat der Herr im Youtube Video vergessen zu sagen. Ich habe eine Stunde rumgebastelt und mich gewundert das ich die Tasten nicht entfernt bekomme. Sind die kleinen Leisten weg, kann man die Tasten leicht nach hinten drücken und noch oben aushebeln. Gut merken welche Tasten wohin kommem, sie haben unterschiedliche Beschriftungen, es gibt ein C11, ein C12, ein C13 usw. Übrigens haben wohl U-20, D10, D-20 und JD-800 eine ähnliche Tastatur.
Hat man die Tasten alle draussen kann man die grauen Gummiblöcke vorsichtig entfernen. Die schwarzen Gummikontakte darin habe ich so wie ich es immer mache mit Isopropylalkohol und Wattestäbchen vorsichtig gereinigt. Achtung nicht stark rubbeln, sonst geht die Kontaktschicht ab. Das gleiche habe ich mit den Kontakten auf der Platine darunter gemacht. Alles wieder eingebaut und getestet, dann der Schock. Die unteren 2 Oktaven gingen gar nicht mehr. Sicher nur ein Kontaktproblem mit dem Flachbandkabel dachte ich. Fehlanzeige. Nach ermüdender Recherche fand ich den Schuldigen. Es ist das kurze Stück Flachbandkabel, das die beiden Kabelbrücken an den Aussenseiten der Tastatur mit dem flexiblen Kontaktplatinen verbindet. Diese wurden bei der Fertigung der Synths sozusagen aufgeklebt und dann mit einem durchsichtigen Plexiglasteil angedrückt. beim Lösen der Tastatur habe ich diese wohl beschädigt und der Kontakt war nicht mehr gegeben. Ich hatte noch aus Modellbauzeiten einen Leitlack hier, den kann man wie eine Leiterbahn aufpinseln. Damit habe ich die Kontakte vorsichtig in 2-3 Schichten erneuert. Das braucht schon eine ruhige Hand. Das Plexiteil und die Plasikstifte der Befestigung habe ich entsorgt, das hat einfach nicht genug Kraft um die Kontakte zusammen zu drücken. Also habe ich mir aus einem alten Slotblech ein Stück in der Größe des Plexiteiles ausgesägt, die Löcher an der gleichen Stelle gebohrt und das ganze mit kleinen Schrauben und Muttern fest angezogen. Dazwischen befindet sich übrigens ein schmaler Streifen Gummi damit sich der Druck gleichmäßig verteilt. Kurzer Test und siehe da, alles geht wieder. Ich habe manche Leute im Netz gesehen die haben alle Bahnen (16 pro Seite) mit Kabeln neu angelötet. Gut, das geht auch...ich habe einen neuen Ansatz probiert un der funktioniert.
Diese Reparatur war mehr ein Forschungsprojekt und hat mich neben den neuen grauen Haaren ca. 2 Tage gekostet. Jetzt wo ich weiß wie es geht könnte ich das ganze bestimmt in der halben Zeit schaffen. Abschließend muss ich sagen das ich oft verärgert war, das Roland in so einen teuren Synth (er hat Neupreis ca. 4900,- D-Mark gekostet) so einen Plastikschrott eingebaut hat, aber das ist bei den Mitbewerbern leider auch nicht anders. Jetzt hat der D-70 seinen Platz als Masterkeyboard im Studio und sieht dank der Modifikation sogar noch etwas edler aus als im Originalzustand. Das neue Display lässt sich sehr gut ablesen. Alles in allem hat sich die Sache gelohnt, denn ich liebe den Sound dieser Kiste doch sehr und die Tastatur lässt sich wirklich gut spielen.
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: