Fakten DIY Herstellung von Knöpfen, Fader- Poti-Kappen und anderen (nicht-elektronischen) Teilen

RealRider

RealRider

\___‹[(Ö)]›___/
zuerstmal einfach... Low Budget, einfach, schnell und mit Materialien, die man zu Hause hat oder günstig kaufen kann

es gibt ein günstiges und einfach zu handhanbendes Abform-Material,
das nennt sich einfach Blue Stuff

bei Zimmerthemperatur etwa so hart wie Hartgummi
erwärmt auf 100°C wird es weich wie ein gut durchgekautes Kaugummi
man kann es einfach im Wasserbad mit kochendem Wasser erwärmen
und einen Gegenstand damit abformen

die Form kann man mit mittelviskosen oder kneteähnlichen Epoxid-Massen, wie Miliput oder 2K Flüssigmetall oder auch flüssigen PU / oder Epoxid Giesharzen füllen
die sich anschliessend lackieren und bekleben lassen

das kostet nicht viel und die Ergenisse sind... sagen wir mal: ausreichend (>Funktion),
wenn man nicht 100% Repro-Part benötigt (>Sammler)

Habe mir jetzt aber Material bestellt und werde in ein Paar Tagen in einem 2. Teil zeigen,
wie man da noch bessere Ergebnisse erzielen kann, die vielleicht sogar Sammlern als vollwertiges Repro-Part dienen könnten
mit speziellem Abform-Silikon und PU Resin/ Giessharz, welches man beliebig einfärben kann

Aber
erstmal die günstige und schnelle Variante:

Blue Stuff (ca. 10.- - 15.- , mehrfach wieder verwendbar > einfach wieder einschmelzen) und heisses Wasser
und ein kleines Döschen als Formenkasten ( Tedi im Cent Bereich)
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (1 von 9).jpg

im Wasserbad (kochend) erhitzt
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (2 von 9).jpg

dann knetet man das Blue Stuff kurz homogen, drückt es in seinen Formkasten und drückt anschliessend das
abzuformende Teil hinein und lässt es erkalten....
für eine 2-teilige Form erhitzt man in der Zwischenzeit ein 2. Stück BS
welches man dann einfach fest auf den erkalteten 1. Teil der Form presst und zwar so, dass es sich auch gut in vorhanden Hohlräume drückt
das warme BS verbindet sich NICHT mit dem erkalteten, sodass KEIN Trennmittel erforderlich ist:
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (3 von 9).jpg DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (4 von 9).jpg

so erhält man eine zweiteilige Form , die nach dem entnehmen aus dem Formenkasten (den muss man dabei zerstören)
und dem entformen des Ur-Modells, so aussieht:
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (5 von 9).jpgDX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (6 von 9).jpg

dann mischt man sich seine Giessmasse.... ich habe hier 2K Epoxid Harz-Flüssigmetallklebstoff verwendet
davon füllt man ausreichend in Teil 1 der Form
und presst dann den 2. Teil der Form fest drauf ...überschüssiges Material quescht sich einfach raus
das mit dem Einfärben des Harzes mit Acryl, ging in die Hose...nicht machen!
nach dem aushärten haben wir einen Rohling....
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (7 von 9).jpg
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (8 von 9).jpg
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy (9 von 9).jpg
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-B (1 von 5).jpg

...den wir nach dem völligen aushärten, entgraden, glatt schleifen und grundieren...
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-B (2 von 5).jpgDX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-B (3 von 5).jpg
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-B (5 von 5).jpgDX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Brown (1 von 4).jpg

...lackieren und mit einem zurechtgeschnittenen Streifen weisse Decal-Folie (Wasserschiebefolie) bekleben
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Brown (2 von 4).jpgDX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Brown (3 von 4).jpg
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Brown (4 von 4).jpg

das anfangs verwendete Braun war zu hell, also habe ich das ganze nochmal in Schwarz wiederholt
was jetzt zu dunkel ist, aber ok... zum Schluss eine Schicht matten Klarlack zum fixieren des Decals:
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Black (1 von 5).jpgDX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Black (2 von 5).jpg


kann sich schon sehen lassen, funktioniert.... aber da ist noch Luft nach oben.... vorallem farblich....
DX7-Aufbereitung-Fadercap-abguss-easy-Black (5 von 5).jpg


also stay tuned - 2 be continued
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter DIY-Ansatz! Und schöne Handarbeit dazu. Bei vielen solcher ähnlichen Problemstellungen frage ich mich immer wieder ob es keine besseren Alternativen zum 3D-Druck gibt. Das hier wäre sowas. Danke.
 
Stark! Ein Resin 3D Drucker wäre doch hier auch das Mittel der Wahl oder ein "normaler" FDM Drucker? Auch für den Formenbau interessant. Ich hatte schon recht viel in die Richtung aus ABS gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stark! Ein Resin 3D Drucker wäre doch hier auch das Mittel der Wahl oder ein "normaler" FDM Druker. Ich hatte schon recht viel in die Richtung aus ABS gemacht.

sicher , heute macht man sowas eigentlich mit 3D Druck
wenn man das Equipment hat...
aber da muss man das Teil auch erstmal konstruieren ...

und wenn man keinen 3D Drucker hat und kein CAD beherrscht
dann ist das hier eine einfache Alternative
und nachher mit der etwas aufwändigeren Silikon / Resin Methode , wird die Kopie 100% 1:1 , das muss man mit dem Drucker auch erstmal hinbekommen
so eine einfache Fader Kappe ist sicher kein Hexenwerk... aber wenn es nachher um komplexere Teile geht...

meinem MS-10 fehlen z.B, einige.... ich hoffe die so hinzubekommen, dass sie nicht vom Org. zu unterscheiden sind
 
Zuletzt bearbeitet:
sicher , heute macht man sowas eigentlich mit 3D Druck
wenn man das Equipment hat...
aber da muss man das Teil auch erstmal konstruieren ...

und wenn man keinen 3D Drucker hat und kein CAD beherrscht
dann ist das hier eine einfache Alternative
und nachher mit der etwas aufwändigeren Silikon / Resin Methode , wird die Kopie 100% 1:1 , das muss man mit dem Drucker auch erstmal hinbekommen

Wenn Du Knöppe brauchst, zeichne ich dir gerne. CAD bin ich nicht total untalentiert :cool:
 
Wenn Du Knöppe brauchst, zeichne ich dir gerne. CAD bin ich nicht total untalentiert :cool:

ja so einige....
meinem MS-10 fehlen z.B ein paar .... aber ich hoffe die so hinzubekommen, dass sie am Ende nicht vom Org. zu unterscheiden sind
aber ich komme evtl. mal drauf zurück , danke dir 🙂👍
 
Lässt sich das Flüssigmetall anschließend mit einem Cutter „schnitzen“, wie Kunsstoff? Also zB. einen Grat antfernen?
Oder ist das Zeug eher spröde und splittert?
 
Lässt sich das Flüssigmetall anschließend mit einem Cutter „schnitzen“, wie Kunsstoff? Also zB. einen Grat antfernen?
ja
das ist anfangs noch ziemlich flexibel und lässt sich dann sehr gut mit Cuttern schneiden
wenn es härter geworden ist, lässt es sich schleifen, bohren, sägen...
unsauberkeiten, wie kleine Luftblasen kann man einfach mit Feinspachtel oder Filler verspachteln und
am Ende mit beliebigen Lacken lackieren
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: CO2
Stark! Ein Resin 3D Drucker wäre doch hier auch das Mittel der Wahl oder ein "normaler" FDM Drucker? Auch für den Formenbau interessant. Ich hatte schon recht viel in die Richtung aus ABS gemacht.
SLA-Drucker (Resin) sind eine ziemliche Patzerei, außerdem ist Resin nicht gerade gesundheitsfördernd. Das hat mich schließlich davon abgehalten, einen SLA-Drucker zu kaufen.
 
SLA-Drucker (Resin) sind eine ziemliche Patzerei, außerdem ist Resin nicht gerade gesundheitsfördernd. Das hat mich schließlich davon abgehalten, einen SLA-Drucker zu kaufen.
ja gut, aber ausnahmslos alle guten Giessharze , egal ob PU oder Epoxid sind recht giftig und stinken mehr oder weniger
man sollte immer Handschuhe tragen und in gut belüfteten Räumen arbeiten
ganz wichtig! wenn trocken geschliffen wird, IMMER mit Maske ... Resinstaub oder allgemein Kunstoffstaub niemals einatmen...
Aber ich denke mal das ist bekannt, dass generell alle Arten von Feinstaub Krebserregend sind , sogar Holzstaub
 
Fetzig! Das sieht schon in deinem ersten Versuch richtig gut aus!

Wegen der heftigen Giftigkeit versuch ich bei allen möglichen Sachen (Reparatur etc) auch von Epoxi wegzukommen.
Nofalls nutze ich lieber Holz ;-)

Find es auch gar nicht schlimm, wenn die Sachen nicht 100% wie das Original aussehen. Man darf einer Reparatur auch ruhig ansehen, dass repariert wurde. Die Dinge bekommen dann wenigstens etwas "Individualität". :)
 
Also mit dem schon erwähnten SLA Drucker kriegste ca. 20 in einer Stunde gedruckt. Geht auch mit Geräten die man schon für 70,- gebraucht kriegt, ZB Mars 2 P.
Aber ja, Resin ist eklig.
 
Also mit dem schon erwähnten SLA Drucker kriegste ca. 20 in einer Stunde gedruckt. Geht auch mit Geräten die man schon für 70,- gebraucht kriegt, ZB Mars 2 P.
Aber ja, Resin ist eklig.

man muss nicht überall seinen Senf dazu geben!

das hier hat was von:
Software ist besser als Hardware....
 
…ja, das Material habe ich selbst noch nicht verarbeitet, und der Vorgang ist hier sehr schön dokumentiert - das Ergebnis finde ich durchaus beachtlich - ehrlich gesagt ‚superspitzenklasse‘…

…ich denke, dass sich dieses Material auch noch deutlich massiver anfühlt als eine ähnliche Kappe, die ich kürzlich für einen Video-Mischer 3D-gedruckt habe…
 
…ja, das Material habe ich selbst noch nicht verarbeitet, und der Vorgang ist hier sehr schön dokumentiert - das Ergebnis finde ich durchaus beachtlich - ehrlich gesagt ‚superspitzenklasse‘…

…ich denke, dass sich dieses Material auch noch deutlich massiver anfühlt als eine ähnliche Kappe, die ich kürzlich für einen Video-Mischer 3D-gedruckt habe…

danke dir
ja das Epoxid-Flüssigmetall ist unzerstörbar

beim 3D Resin Druck kommt es aufs Resin an... es gibt eine grosse Bandbreite an Resinen für die verschiedensten Anwendungen
das Standart Zeug, was meistens bei der Erstauslieferung dabei ist, taugt nicht viel, das ist sehr spröde und zerbricht schnell, gerade bei dünnen Wandstärken

es gibt bessere Resine , die aber natürlich dann auch ihren Preis haben
in verschiedenen Härtegraden , von flexibel wie Gummi bis Steinhart ,
in verschiedenen Farben , in opak und transparent
aber gerade das Resin am Drucker wechseln , ist immer eine riesen Sauerei
ausserdem ist es nicht der Drucker alleine, man braucht viel Isopropanol zum reinigen, UV Lampen zum aushärten
und auch die Druckvorbereitung und das sichtige setzen der Supports , also dann wenn man eine Druckfähige Datei hat, erfordert etwas Arbeit und Erfahrung....
damit man ein richtig gedrucktes und belichtetes Endergebnis hat, ohne das man viele Layers sieht

Erst wenn das alles gemacht ist, kann man mal eben in einer Stunde 20 Stück drucken
auch wenn man man nur einen braucht

der Vorteil am Formenguss ist , dass man ein PU Resin nehmen kann, was man sich nach belieben selber einfärben kann
ausserdem ist ein abgeformtes Teil eine 1:1 Kopie des Originals... das muss man erstmal hinbekommen mit dem 3D Drucker!

ich würde den 3 Drucker nur zum Protoypenbau nutzen
und für eine Produktion dann Formen mit einer Giesstechnik

aber bei dieser, o. gezeigten Technik ging es vorallem darum
sowas ohne grossen Aufwand oder Technik zu machen... da kann wirklich jeder!
 
Zuletzt bearbeitet:
eine 1:1 Kopie des Originals... das muss man erstmal hinbekommen mit dem 3D Drucker

…ja - gibt bestimmt Leute die das können…

…der Vorgang erinnert mich etwas an die Zinn-Figuren/-Soldaten - habe ich auch nie gemacht, aber das hat wahrscheinlich ähnlich funktioniert…

…jetzt denke ich natürlich krampfhaft nach mir ein Projekt einfallen zu lassen, damit ich das auch mal ausprobieren kann…
 
Wenn Du Knöppe brauchst, zeichne ich dir gerne. CAD bin ich nicht total untalentiert :cool:
Ich hätte da eine Anfrage über 33 Fader-Knöpfe für ein Yamaha-Pult:

IMG_0143.JPGIMG_0142.JPGIMG_0141.JPG
(und bevor einer meint, die gäbe es sicher bei Mouser oder so: Nöö, gibt es leider nicht, und ähnliche andere passen auch nicht - die allgemein verfügbaren Knöpfe erwarten alle, dass der Faderschaft einige mm über die Frontplatte rausschaut. Bei diesem Pult endet der Faderschaft knapp 1mm über der Frontplatte)

Ein Original kann ich bereitstellen,
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab neulich einige bunte Faderknöpfe für ein Yamaha 01v96 gedruckt.
Basis war diese Vorlage:

Evtl. kannst Du das als Ausgangspunkt für eine passende Konstruktion nehmen.
die 01V-Fader haben unten einen Schlitz für den aus der Pultoberfläche ragenden Fadersteg.

Wenn Du eine stl-Datei für deinen Fadertyp gebastelt bekommst (welches Yamaha-Pult ist das?),
kann ich Dir gern ein paar Knöpfe in PLA drucken.
 
Nachtrag:
Sowohl auf Thingiverse.com als auch auf printables.com gibt es einige weitere Yamaha-Knopfmodelle.

z.B.:
 
Ich hab neulich einige bunte Faderknöpfe für ein Yamaha 01v96 gedruckt.
Basis war diese Vorlage:
Solche gibts tatsächlich bei Mouser zu kaufen

welches Yamaha-Pult ist das?
RM2408 Baujahr Ende der 70er
 
[Nach Edit eines Vorposts nochmal editiert]
Ich teste morgen mal, was der Drucker so von sich gibt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Och Männo. Ist aber nicht verboten oder?
ne , verboten sicher nicht
Ich finde das schon Toll was er da macht habe mich nur an die "anderen" drangehängt und erwähnen wollen das man eben viele aud einmal dür wenig Geld drucken kann.

das ist mir ja klar,
wenn man eine grosse Menge Knöpfe benötigt und ein fertige Datei, einen Drucker und hochweriges Resin schon am Start hat,
oder einem sogar PLA Druckqualität reicht, dann sicher, ja

wenn mann aber nur einen bis wenige Knöppe braucht und keinen Drucker hat, dann nicht

alles gut
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben