Doepfer DIY Synth stimmen - Trimmer abgleichen

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guru_guru

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Hallo Forum,

seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mir den Doepfer DIY Synth zusammenzubauen bzw. zusammenzustecken. Die PDF-Anleitung von der Doepfer-Seite habe ich mir durchgelesen und soweit alles verstanden. Beim Aufbau sehe ich keine unüberwindlichen Schwierigkeiten.

Bis auf eine Ausnahme...

Und das ist die Abstimmung des VCOs mittels Trimmpoti (s.S. 22 der Anleitung). Letztlich geht es hier darum, den Synthesizer richtig zu stimmen.

Gemäß Doepfer-Anleitung müssen bestimmte Steuerspannungen (OV, 1V, 2V, 3V, 4V) an einen der CV-Eingänge des VCOs gelegt werden. 2 Wege werden vorgeschlagen, woher man an die Steuerspannungen beziehen kann und den Trimmer richtig einstellen kann:

Möglichkeit 1: Verwendung eines MIDI-CV-Interface oder eines MIDI-Keyboard.

Möglichkeit 2 besteht darin, den Synthi mittels Frequenzzähler zu kalibrieren.

Dummerweise habe ich weder ein Interface, noch ein Midi-Keyboard noch einen Frequenzzähler.

Jetzt komme ich auch schon zu meiner alles entscheidenden Frage:

Hat jemand von Euch eine Idee, wie man - neben den von Doepfer vorgeschlagenen Möglichkeiten - auf simple und zuverlässige Weise an die erforderlichen Steuerspannungen kommen kann?

Vielen Dank im voraus für Euer Feedback.

Gruß, guru_guru
 
Frequenzzähler gibt es auch als software (freeware). ich habe sowas schon mal gesehen aber gerade keinen Link zur hand. Ich habe meinen DIY synth auch mit meinem Compi calibriert. Dazu habe ich einen einfachen Soundeditor genommen -> signal gesampled -> frequenzanalyse -> Grundfrequenz grafisch abgelesen usw. war aber frickelig - die idee mit dem software frequenzzähler kam mir leider zu spät...

Letztendlich kriegt man das aber auch per Gehör hin, wenn du z.B. einen anderen Synthi als referenz nimmst, aber das ist nicht ganz einfach, muss man halt geübte ohren haben.

hilfreich?
 
guru_guru schrieb:
Hat jemand von Euch eine Idee, wie man - neben den von Doepfer vorgeschlagenen Möglichkeiten - auf simple und zuverlässige Weise an die erforderlichen Steuerspannungen kommen kann?

Die Frage verstehe ich offen gestanden nicht: wenn du den Synth kalibriert spielen willst, dann wirst du doch was zum Ansteuern haben. DAS ist deine Steuerspannungsquelle. Wenn du nix zum Erzeugen von Steuerspannungen hast, dann brauchst du den Synth auch nicht kalibrieren, weil du ihn ja sowieso nicht getunt spielen kannst/willst. :roll:
 
Ich geh auch davon aus das er das eigentliche kalibrieren des osc bzw. Filter meint...muss ich bei meiner mc202 auch machen,weil der vorbesitzer daran rumgedreht hat ... Evtl gehts mit nem gitarrenstimmgeraet auch ;-)
 
torpedo schrieb:
Ich geh auch davon aus das er das eigentliche kalibrieren des osc bzw. Filter meint

Ja, Einstellen der Oktavspreizung, davon gehe ich auch aus. Bei der MC-202 kommt die CV vom Sequenzer. Tunen kann man dann nach Frequenzzähler, Gehör, Gitarrentuner usw. Den Doepfer muss er ja auch mit irgendwas ansteuern um in tonal zu spielen, sonst macht das ganze Kalibrieren keinen Sinn. Und wenn meine Quelle auf dem C4 keine volle 4 Volt liefert (olles CV-Keyboard o.ä.), dann nützt es mir auch nix, wenn ich den Synth vorher mit sauberen 1, 2, 3, 4 usw. Volt kalibriert habe. Ergo, womit steuert er den DIY an?! Und DAS ist dann meine CV-Referenz.
 
Danke für das Feedback!

Meine Frage habe ich wahrscheinlich aus fehlender Erfahrung unscharf gestellt. Ohne hier jemanden über Gebühr langweilen zu wollen – das ist meine Ausgangslage in punkto Synthesizer-Know-How:

Bislang habe ich noch keinen Synthesizer. Es hat immer an einem Einstiegsprojekt gefehlt und deshalb kann es sein, dass ich noch ein paar fundamentale Verständnislücken habe. Bislang habe ich hauptsächlich CMOS-Schaltungen aus dem Collins-Buch nachgebaut, um auf elementare Weise das Zusammenspiel der „Module“ zu kapieren. Das führt mich aber nicht mehr weiter, deshalb habe ich den DIY-Synth als nächsten Schritt in Richtung „richtiger Synthi“ angepeilt.

Zurück zu meinem Kalibrierungsproblem - mein Denkfehler liegt wahrscheinlich hier:

Als Gitarrist vergleiche ich den Oszillator eines Synthesizers mit den Saiten einer Gitarre: Und egal ob mit der Gitarre schöne Melodien gespielt werden oder das Instrument in Hendrix-Manier als Geräuschquelle „mißbraucht“ wird: Die Gitarre ist gestimmt (A-Saite 440 Hz).

Bislang bin ich davon ausgegangen, dass man einen Oszillator ebenfalls kalibriert („stimmt“) und zwar egal, ob er per Steuerspannungen von außen angesteuert (z.B. Tastatur, Sequencer) wird oder lediglich als Geräuschmaschine autark vor sich „hinblubbert“.

Was ich auf jeden Fall mitnehme:

Über die korrekte Kalibrierung werde ich mir erst dann ernsthafte Gedanken machen, wenn ich mit dem DIY-Synth Verbindung zur Außenwelt (Stichwort: Steuerspannungen) aufnehme.

Nochmals Danke – ich bin einen Schritt weiter!

Viele Grüße,

PS: Eigentlich wollte ich heute die Platine und das ganze Zubehör bestellen. Vielleicht sollte ich mir anstelle des DIY-Synthesizers für den Anfang doch lieber den Dark Energy oder den MFB Kraftzwerg zulegen... Das Kalibrierungsproblem wäre sogar ab Werk gelöst :D Ganz davon abgesehen, daß der DIY-Synth mit der ganzen Peripherie (Gehäuse, Potis etc.) wahrscheinlich nicht nennenswert preisgünstiger wird.
Aber das ist eine andere Geschichte…
 
guru_guru schrieb:
Als Gitarrist vergleiche ich den Oszillator eines Synthesizers mit den Saiten einer Gitarre

Alles klar, jetzt macht dein Gedankengang Sinn. Und, ja, du hast dich da verrannt. Um beim Beispiel Saiteninstrument zu bleiben: ein Oszillator entspricht dabei einer einzigen Saite, die gezogen/gebendet wird. Bei einer ganz bestimmten Zugstärke muss die Saite eine ganz bestimmte Note wiedergeben. Beim Oszillator besorgt das "benden" die Steuerspannung. Und damit bei einer ganz bestimmten angelegten Spannung ein C, G oder A# ertönt, muss der Oszillator sauber kalibriert sein. That´s it.
Bei einer Gitarre würde das vielleicht auch einer Fretless entsprechen. Dabei "kalibrierst" du dich quasi als Spieler.

Dark Energy wäre für den Einstieg tatsächlich keine schlechte Idee. Dann bekommst du ein brauchbares MIDI-Interface auch gleich mit dazu. Und danach den DIY angehen. Wenn du den konsequent modular aufbaust, hast du schon ein kleines Klangmonster und der harmoniert sicherlich sehr gut mit dem Dark Energy.

Chers
Frank
 


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