Doepfer MS 404 Resonanz Potentiometer

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macurious

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Hab vor kurzem hier im Forum einen Doepfer MS 404 erstanden, leider noch der mit dem linearen Poti.
Ich will jetzt einen negativ logarithmischen bestellen und von einem Bekannten austauschen lassen.

Was mich ein wenig wundert, im Service Manual (Punkt 4.6) heisst es das es sich um einen C50K Poti handelt.
In der Doepfer Preisliste ist aber ein C47K Poti für den MS 404 angegeben.
Welcher ist denn nun richtige oder nehmen die sich nicht viel und man kann beide nehmen? Wo ist da genau der Unterschied? :?
 
Nuja, der Unterschied sind 3 kOhm :D

Ich würde mal sagen, man kann beide nehmen. In der Preisklasse hab ich mal kurz bei Reichelt geschaut und die ALPS Potis sind da mit 20% Toleranz angegeben.... wenn Du also ein 50 kOhm Poti holst, liegt das real irgendwo zwischen und 40 kOhm und 60 kOhm, das 47er entsprechend. Das lineare durch ein logarithmisches zu ersetzen hast Du Dir gut überlegt ?

Lass doch die Kiste einfach mal von Deinem Kollegen aufmachen, entweder steht´s drauf was verbaut ist oder er kann´s nachmessen. Ob Doepfer da jetzt handverlesene Potis verwendet oder welche mit geringerer Toleranz, kann ich nicht sagen.

In jedem Fall würde ich einfach mal bei Doepfer anklopfen, der Service da ist der absolute Oberhammer ! Ich hab neulich ein MAQ 16/3 saniert, da war bei nem Poti die Achse abgebrochen. Weil die Teile auf die Platine montiert sind, war es mir wichtig, ein baugleiches zu bekommen. War aber ein uraltes MAQ und die Potis bei Doepfer nicht mehr zu kriegen... da ist dann jemand in den Keller getappt, hat alte Kisten durchgewühlt und noch eine halb bestückte Platine gefunden, auf der noch genau die alten Dinger verbaut waren. Anderswo hätte man wahrscheinlich eher gesagt : Hammernetmehr, kriegemernetmehr. "Familie Doepfer" kümmert sich, und das auch, wenn man selbst repariert und kein großer Auftrag winkt.
 
b166er schrieb:
Das lineare durch ein logarithmisches zu ersetzen hast Du Dir gut überlegt ?
WIeso, was gibts denn da zu überlegen? :)
Ist doch eine Verbesserung einen grösseren Regelbereich für die Resonanz zu haben oder muss man dann woanders Abstriche machen?
 
Nicht dass wir aneinander vorbeireden... der Regelbereich wird nicht größer, sonst wär´s ja kein 50kOhm Poti mehr ;-) Was sich ändert ist die Verhältnis Regelweg zu Widerstandwert:

- bei einem linearen hast du ein 1:1 Verhältnis zwischen Regelweg und Widerstandswert. Beim Poti in Mittelstellung also 50%.
- bei einem logarithmischen Poti steigt der Widerstandwert am Anfang weniger als beim linearen und holt dann am Ende des Regelwegs, also kurz vor Rechtsanschlag, wieder auf.
- bei einem negativ log. ist es genau umgekehrt, da steigt der Widerstand erstmal schneller als beim linearen und später entsprechend weniger.

Ob und wie weit sich das im Handling der Resoanz bemerkbar macht, kann ich nicht sagen, weil ich solche Potis noch nicht gegeneinander getauscht habe und verglichen habe. Ist ja vielleicht sogar Geschmackssache und je nachdem ob man gern mit viel oder wenig Resonanz arbeitet, kann es ja sinnvoll sein, im entsprechenden Wertebereich feiner einstellen zu können.

Das Bild ist transparent, sieht nicht so toll aus, aber man kanns erkennen denk ich:

10112111.gif


Quelle: http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 011211.htm
 
Bei mir ist es so das am Anfang nicht sehr viel passiert, erst im letzten Viertel fängts plötzlich an zu pfeifen.
Müsste ich dann nicht einen positiv logarithmischen drin haben?
 
Schwer zu sagen, mit analoger Audiotechnik hab ich noch nix gebastelt, habe Potis bisher nur am Microcontroller gehabt.

Es kann natürlich gut sein, dass die Filterschaltung erst dann in eine deutlich hörbare Resonanz kommt, wenn der Widerstandwert schon sehr hoch ist, also die Zahl ist bestimmt grob falsch aber sinngemäß sagen wir mal, dass es ab 85% anfängt zu zwitschern. Dann brauchst Du auch schon mit einem linearen Poti viel Weg, um dahin zu kommen und wenn weiter unten nicht viel passiert, dann ändert sich zwar ggf. der Widerstand, aber es hat keine hörbare Auswirkung oder spielt sich nur in Nuancen ab. Mit einem negativ logrithmischen Poti kommst Du auf jeden Fall früher an den Punkt, wo das Gequietsche anfängt, evtl. haben Doepfer da ja auch mal Modellpflege betrieben und die Art des Potis gewechselt.

Aber wie gesagt, das ist nicht mehr mein Fachgebiet :) Evtl. meldet sich ja noch einer von den Analogspezialisten und kann uns da was genaueres sagen. Ich denk aber mal, dass eine Mail an Döpfer auch gut hilft. Du kannst ja bei dem Preis auch einfach mal beide Varianten holen und dann kucken, was Dir besser gefällt.
 
Snarecrash schrieb:
Bei mir ist es so das am Anfang nicht sehr viel passiert, erst im letzten Viertel fängts plötzlich an zu pfeifen.
Müsste ich dann nicht einen positiv logarithmischen drin haben?
Was soll denn passieren, bevor es pfeift?
 
b166er schrieb:
Mit einem negativ logrithmischen Poti kommst Du auf jeden Fall früher an den Punkt, wo das Gequietsche anfängt, evtl. haben Doepfer da ja auch mal Modellpflege betrieben und die Art des Potis gewechselt.
Ja, haben sie. Im MS 404 Service Manual steht geschrieben das für die Resonanz bei den ersten 550 Geräten lineare und ab dann negativ logarithmische Potis verwendet wurden.
Ich bestelle bei Doepfer einfach den Poti und auch gleich einen Satz neuer Potikappen dann wird das schon werden.
Und dank dir für deine Erklärungen zum Thema Potentiometer. :supi:

Elektrokamerad schrieb:
Was soll denn passieren, bevor es pfeift?
Naja, es soll früher anfangen zu pfeifen, nicht so plötzlich. So das man die Resonanz besser dosieren kann.
 
bevor

Ich hoffe, der Sinn und Anwendungsbereich eines rückkoppelbaren Filters ist dir klar.
 
Noch nicht wirklich, aber ich arbeite dran.
b166er hats für den Anfang schon recht anschaulich erklärt, den Rest besorgt "mein Techniker". ;-)
 
Elektrokamerad schrieb:
bevor

Ich hoffe, der Sinn und Anwendungsbereich eines rückkoppelbaren Filters ist dir klar.

Er möchte einen "längeren" Regelweg haben, bevor die Selbstoszillation losgeht.
Ich kenn das von meinen MS-404. Wenn das lineare Poti, aus der ersten Bauserie,
drin steckt, geht die Selbstoszialltion des Filters sehr sehr plötzlich los.


Grüße
 
MACurious schrieb:
Hab vor kurzem hier im Forum einen Doepfer MS 404 erstanden, leider noch der mit dem linearen Poti..
Woran sehe ich das?
Hatte auch irgendwas mal gelesen wie "Finger weg von der ersten Baureihe"
Kann da jemand näheres zu sagen? Seriennummer von bis?
 
mighty mouse schrieb:
MACurious schrieb:
Hab vor kurzem hier im Forum einen Doepfer MS 404 erstanden, leider noch der mit dem linearen Poti..
Woran sehe ich das?
Hatte auch irgendwas mal gelesen wie "Finger weg von der ersten Baureihe"
Kann da jemand näheres zu sagen? Seriennummer von bis?


"4.6. Logarithmischer Potentiometer für Resonanzregelung

Für den Resonanzregler P10 wurde bei den ersten 550 Geräten ein linearer Drehpotentiometer eingesetzt. Die Resonanzregelung ist hierbei sehr grob (hohe Resonanzwerte und Selbstoszillation kommen erst ganz am Ende des Regelbereichs). Der lineare Poti wurde daher ab dem Gerät Nr. 551 durch einen umgekehrt logarithmischen Potentiometer (50k) ersetzt. Hierdurch läßt sich die Resonanz und das Einsetzen der Selbstoszillation feinfühliger einstellen. Ein Ersatz-Poti C50K (50K negativ logarithmisch) kann bei uns als Ersatzteil zu 2.00 Euro (zuzüglich Versandkosten+ ggf. Mindermengenzuschlag) bezogen werden. Soll der Austausch bei Doepfer durchgeführt werden, so wird die für den Austausch benötigte Arbeitszeit zusätzlich in Rechnung gestellt."
Quelle: http://www.doepfer.de/ms404_sm.htm

und ein paar zeilen weiter oben stehts auch.
 
gab es eigentlich einen unterschied zwischen der version mit roten potikappen und den "normale"?

ich werd jetzt mal die komplette 404 recapen.. schaden kann es ja nicht :)
 


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