Downsizing

Eine kleine Frage in die Runde...

Ich habe in der Zwischenzeit einiges an Equipment angesammelt. Hauptsächlich Hardwaregeräte, von denen ich dachte, daß sie mir wichtig sind und am Herzen liegen. Ich schreibe bewusst nicht: „Von denen ich dachte, daß ich sie brauche“.

Das nimmt alles viel Platz weg und um ehrlich zu sein, steht einiges davon auch lange Zeit ungenutzt herum.
Darum folgender Gedankengang (den bestimmt der/die ein, oder andere von Euch auch schon hatten: Downsizing.

Ein polyphoner Digitaler und ein polyphoner Analoger. Das wäre meine Idee.
Als Digitalen hab ich den Iridium und der soll auch auf jeden Fall bleiben.

Und jetzt endlich zu meiner Frage: Welchen analogen, polyphonen Hardwaresynthesizer würdet Ihr ihm zur Seite stellen?
Ich sag jetzt mal lapidar „Geld spielt keine Rolle“, da ich ja dann alle anderen verkaufen würde.

Mich interessiert hierzu Euer Input. Vielleicht sagt ja auch der Eine, die Andere: „Schlechte Idee“.
Ich weiß auch, daß so eine Wahl vom Klanggeschmack abhängt, aber ich sage jetzt bewusst nicht, geht bei mit in Richtung Moog, Oberheim,
oder Arturia. Ich wollte das offen lassen und Eure Ideen abwarten!

Ich habe übrigens mit Absicht meinen ganzen Kram nicht aufgezählt.

Bin gespannt...
So gefragt könnte ich nur gegenfragen - welche Musik machst du? Genauer gesagt - was sind denn deine Ziele und Ideen und wie sollen die klingen und wie möchtest du die "steuern"? Was sind deine wirklichen Schwerpunkte und Arbeitsweisen bzw. bist du offen für andere? Und wenn das klar ist, wären ein paar Anhaltspunkte gut, je konkreter desto besser - das wird ein längerer Frage-Antwort Verlauf. Alles andere wäre ehrlich gesagt Bullshit, denn dann bekommst du Empfehlungen von Leuten, die ihre Lieblingsinstrumente empfehlen für ihre Musik und ihren Stil.

Musik ist etwas Invidiuelles und auch wie oft du deine Ideen wechselst ist da wichtig. Ich tue das schonmal und zwaaappp - hab ich eigentlich die falschen Sachen, bzw habe die richigen, weil ich für diese und jene Richtung passende Sachen gewählt habe und keinen sehr ernstlichen Minimalismus betreibe und mit meinem Job rechtfertige, eigentlich mehr als dringend nötig zu verwenden - leiste ich mir den Luxus das einfach so zu haben und habe auch einen Synth, den ich einfach nur schön in Darstellung und Resonanzverhalten finde aber in meiner Musik nahezu keine Bedeutung hat.

Ein Synth den du nur jedes halbe Jahr benutzt dürfte vermutlich nicht so wichtig sein. Der kann vermutlich dann weg.

Hier im Forum gibt es einen Thread "Arbeitspferd" und quasi die 2-3 Synths, die Zentral-Bedeutung hat und auch welche Sachen man sich zur DAW dazu stellen würde um das zu erreichen (was der Ersteller bezüglich der eigenen Ziele braucht und gut findet).
Dh - hier müsste überall stehen, was er/sie tut, wie gearbeitet wird und wie die Entwicklung war, auch sowas wie live oder studio, Jams oder andere Dinge und Diversität™ der Stile und Musik ansich. Ich finde, dass durch sowas unfassbar viele Entscheidungen abhängen. Bereits mir selbst würde ich ohne diese im Detail zu kennen nicht dasselbe empfehlen wie mir selbst mit dem Nichtwissen über das was ich hier schrieb.

Sicher bin ich schon, dass mit Disziplin und Kenntnis der eigenen Wünsche zu jetzt und Zukunft der nächsten - sagen wir Jahre - eine Aussage über ein geeignetes Set möglich ist, jedoch sollten da einige Nachfragen passieren über Verhalten und Möglichkeiten, die ggf. 1-2 weitere Teile erfordern, die dich dann in Gesamtheit befriedigend versorgen - ein Stilwechsel oder Denkwechsel müsste radikale Änderungen lostreten, als reine Künstlersache. Machen die meisten aber eher nicht. Räumen auch nicht auf - ich schließe mich da nicht aus.

Der Iridium ist ein toller Synth, der ne Menge kann, aber er hat einen Sound bzw 2 Layers mit Sounds und (Multi)Samples etc. dh - er kann schon viel machen, er braucht etwas Umgang und Gefühl und kann idR mehr als für puristische Arbeit an einem Stück benötigt wird. Spontan ist er eher nicht weil er komplex ist - aber für Forschung und Details ist er eine sehr gute Sache, teilweise sehr spezielle und nerdige Dinge kann er auch.
 
So gefragt könnte ich nur gegenfragen - welche Musik machst du? Genauer gesagt - was sind denn deine Ziele und Ideen und wie sollen die klingen und wie möchtest du die "steuern"? Was sind deine wirklichen Schwerpunkte und Arbeitsweisen bzw. bist du offen für andere? Und wenn das klar ist, wären ein paar Anhaltspunkte gut, je konkreter desto besser - das wird ein längerer Frage-Antwort Verlauf. Alles andere wäre ehrlich gesagt Bullshit, denn dann bekommst du Empfehlungen von Leuten, die ihre Lieblingsinstrumente empfehlen für ihre Musik und ihren Stil.

Musik ist etwas Invidiuelles und auch wie oft du deine Ideen wechselst ist da wichtig. Ich tue das schonmal und zwaaappp - hab ich eigentlich die falschen Sachen, bzw habe die richigen, weil ich für diese und jene Richtung passende Sachen gewählt habe und keinen sehr ernstlichen Minimalismus betreibe und mit meinem Job rechtfertige, eigentlich mehr als dringend nötig zu verwenden - leiste ich mir den Luxus das einfach so zu haben und habe auch einen Synth, den ich einfach nur schön in Darstellung und Resonanzverhalten finde aber in meiner Musik nahezu keine Bedeutung hat.

Hier im Forum gibt es einen Thread "Arbeitspferd" und quasi die 2-3 Synths, die Zentral-Bedeutung hat und auch welche Sachen man sich zur DAW dazu stellen würde um das zu erreichen (was der Ersteller bezüglich der eigenen Ziele braucht und gut findet).
Dh - hier müsste überall stehen, was er/sie tut, wie gearbeitet wird und wie die Entwicklung war, auch sowas wie live oder studio, Jams oder andere Dinge und Diversität™ der Stile und Musik ansich. Ich finde, dass durch sowas unfassbar viele Entscheidungen abhängen. Bereits mir selbst würde ich ohne diese im Detail zu kennen nicht dasselbe empfehlen wie mir selbst mit dem Nichtwissen über das was ich hier schrieb.

Sicher bin ich schon, dass mit Disziplin und Kenntnis der eigenen Wünsche zu jetzt und Zukunft der nächsten - sagen wir Jahre - eine Aussage über ein geeignetes Set möglich ist, jedoch sollten da einige Nachfragen passieren über Verhalten und Möglichkeiten, die ggf. 1-2 weitere Teile erfordern, die dich dann in Gesamtheit befriedigend versorgen - ein Stilwechsel oder Denkwechsel müsste radikale Änderungen lostreten, als reine Künstlersache. Machen die meisten aber eher nicht. Räumen auch nicht auf - ich schließe mich da nicht aus.

Der Iridium ist ein toller Synth, der ne Menge kann, aber er hat einen Sound bzw 2 Layers mit Sounds und (Multi)Samples etc. dh - er kann schon viel machen, er braucht etwas Umgang und Gefühl und kann idR mehr als für puristische Arbeit an einem Stück benötigt wird. Spontan ist er eher nicht weil er komplex ist - aber für Forschung und Details ist er eine sehr gute Sache, teilweise sehr spezielle und nerdige Dinge kann er auch.

Danke für den ausführlichen Post!
Ich hab ja schon weiter oben skizziert, wo bei mir der grobe Kurs hinführt und wenn ich meine Musik von der Vergangenheit in die Zukunft extrapoliere, so wird sich wohl am ‚Grundstil‘ nicht viel ändern.
Synthesizer bedeutet für mich aber auch immer „nach vorne schauen“, was Klanggestaltung angeht.
Dafür der Iridium, Argon8, Blofeld.

P6 und Voyager repräsentieren ja eher die Klangwelt, in welcher ich in den späten 70ern meine ersten Schritte tat.
Bei meiner Eingangsfragestellung ging es mir somit also um ein Destillat dieses ‚alten‘ Sounds. (In Form von: ein Gerät, der das polyphon gut abdeckt).
Aber das ist wohl auch wishful thinking, denn ein P6 wird nie den Voyager klanglich reproduzieren und ich fürchte, ein Moog One kann es auch nicht.
Jedes der Geräte, die ich habe, hat seinen eigenen Klangcharakter, daß ist mir bewusst. Und die Sachen tun ja auch keinem Weh wenn sie hier herum stehen.
Aber manchmal schau ich mich halt in dem Raum um und denke: ging nicht auch weniger!?

Es war mir durchaus bewusst, daß jeder mir SEIN Lieblingsteil empfiehlt. War auch so gewollt. Natürlich mit der Hoffnung auf eine kleine Begründung der Wahl.

Was sich allerdings bei mir in letzter Zeit sehr herauskristallisiert hat, ist der Fakt, daß ich eine WYSIWYG UI bevorzuge.
Der Jupiter XM war zum Beispiel gar nichts für mich.
Der Iridium ist sehr komplex aber trotzdem schnell zu begreifen! Das ist mir extrem wichtig.

Wie ich auch schon schrieb, geht bei mir seit Anfang 2020 kreativitätsmässig nicht sonderlich viel. Ich hoffe aber, daß sich das wieder ändert, sollten wir je wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen.
So kann ich Dir/Euch auch gerade schlecht schreiben, wo ich musikalisch hin will.
Mir ging es im Ansatz erstmal um „weniger ist mehr“ und dazu suchte ich nach Input von aussen...

Wie auch immer; mit dem P6 bin ich vielleicht gar nicht so schlecht analog aufgestellt, obwohl ich mich manchmal frage, warum ich den REV2/16 einfach hab links liegen lassen. Ich habe damals lediglich lange Zeit OB6 und P6 verglichen und mich für letzteren entschieden.
Ein Moog One ist mir a)zu gross und b)zu teuer.
Der Polybrute fasziniert mich sehr, aber den muss ich erst live erleben.
Baloran und Solaris, oder die grossen Modal sind mir zu exotisch, wenn es mal ans Reparieren geht.
Bleiben noch Geräte wie Summit und Co. Hab ich bisher noch nicht angespielt.

Mein Fazit bisher: Wenn mich nicht einer von Euch noch mit der Nase auf ein Gerät stösst, welches ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte, so bleib ich erstmal bei meinem Setup, lerne mich dort noch tiefer ein und schau mal, was passiert.
 
Bei mir war es früher so, das ich Downsizing praktisch automatisch betrieben habe, weil ich nicht so viel Geld hatte und gucken musste das ich mit dem Kram den ich habe zurecht kam - ist halt nicht echtes Downsizing, aber anders gings sowieso nicht. Ständig was neues kaufen war also nicht drin und ich musste gucken das ich mit dem klar kam was ich hatte - ging auch, habe mich da nicht unter bemittelt gefühlt. Denke ne Handvoll Geräte braucht man schon um gescheit was zu machen und da ist mir der Computer schon das richtige Arbeitspferd dafür und da ich eh den ganzen Tag davor sitze, nehme ich eben den. Alles andere würde bei mir nur kosten verursachen die ich nicht stemmen kann.
 
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Im Grunde genommen das ideale Downsizing, wenn man auf die Haptik der Hardware verzichten kann, oder zu verzichten lernt...
Der Arturia Easel, SEM, PPG Infinite, Syntronik, und all die anderen PkugIns sind tolle Geräte!
Teils wird sowas ja nicht als "Geräte" Akzeptiert. Verstehe ich zwar auch nicht, ist aber wohl teils eben so. Für mich sind das alles was ich nutze Instrumente, ob echt oder nicht, ich sehe das halt nicht so, sondern bin froh das es die so gibt und man damit Musik machen kann. Aber das muss man natürlich nicht so sehen - hauptsache ist für mich das da was anhörbares bei herumkommt um mehr gehts mir gar nicht.

Nachtrag: Es geht doch primär um den Output den man hinbekommt und da sehe ich es nicht als gegeben an das man sich einschränken muss was die Tools die man verwenden will anbelangt. Ich habe nie viel wiederverkauft damals, sondern geschaut das ich so viel wie möglich an Hardware halten konnte - ging nicht immer aber im Großteil schon. Man kann alles verwenden mit der Zeit und muss sich da nicht künstlich einschränken - warum auch?
 
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Iridium, Argon8, Blofeld.
Da diese 3 deine Favoriten sind - ich finde, dass der Iridium den Blofeld eigentlich ganz gut umfasst, der Argon8 hat einen anderen Sound und ggf. schaust du dir mal den UDO Super 6 an, der hat sowas von Agon8 mit besserer Bedienung - auch wenn das natürlich nicht stimmt - aber die Ästhetik ist ähnlich und damit wärst du anhand der Idee über Synths die du magst näher..

Jupiter: alles klar - aber System 8 ist das absolute Ding was sehr schöne Sounds und Bedienung angeht. Den Jupiter würde ich als "alles" Ding sehen und für Romplerkram, aber verstehe das -
was ist denn mit dem Thema Wavestate SE? Das ist so zwischen super bedienen aber auch New-School - neue Sounds und so weiter - das ist bei Weitem auch mehr als ein "Rhythmusdingsi" - Eine Alternative zu Wavetables mit besserem "Grundsound" weil Samples.
 
Da diese 3 deine Favoriten
Ja! Die Digitalen...
Dahingehend bin ich auch prima aufgestellt, auch wenn der arme Argon gerade ein wenig zu kurz kommt.

Meine Suche soll zu einem Analogen Polysynth führen, der möglichst die Klangwelten der analogen Monophonen, die ich habe mit abdeckt; wenn das überhaupt geht und nicht ein Traumgespinst von mir ist.

Ansonsten zu Deinen Tips: von grossem Interesse für mich auf jeden Fall System8! Den hattest Du ja auch letzt im Talk vorgestellt und der hat mich durchaus begeistert. Ist halt kein Analoger.
Den Udo hab ich mir auch schon angeschaut... Recht interessant. Mit Korg wurde ich nie recht warm, aber das liegt vielleicht eher an mir, als an der Qualität von Korg... Das geht schon beim Patchfeld des MS20 los.
Kommt mir immer vor, wie das „Um die Ecke gedacht“ Rätsel in der ZEIT. ;-)

Was ist denn für Dich DER aktuell käufliche Analogpoly für die einsame Insel (mit Stromanschluss)?

Ansonsten hat @Altered States schon Recht: wenn ein Verkauf nicht aus Geldsorgen notwendig ist, sollte man wohl die Geräte behalten, die man sich zusammen geGASt hat.
Als ich zum Beispiel den Voyager erworben hatte, konnte ich mich einfach nicht dazu durchringen, den Subsequent 37 zu verkaufen. Die Beiden sind doch 2 Paar Schuhe... ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansonsten hat @Altered States schon Recht: wenn ein Verkauf nicht aus Geldsorgen notwendig ist, sollte man wohl die Geräte behalten, die man sich zusammen geGASt hat.

Ja das ist für den Fortbestand dessen was man machen kann, also von den Features her schon wichtig. Ich habe damals selbst die letzte Gurke aufgehoben, weil ich wusste das ich damit einen - oder 2- bestimmte Sounds nur damit hinbekomme. Man kann natürlich sagen, ey ist mir nicht so wichtig, aber manchmal ist es halt gut die alten Teile doch noch aufzuheben. Muss nicht bei jedem so sein, aber bei mir war das so der richtige Weg.
 
Wie ich auch schon schrieb, geht bei mir seit Anfang 2020 kreativitätsmässig nicht sonderlich viel ...
Wie auch immer; mit dem P6 bin ich vielleicht gar nicht so schlecht analog aufgestellt...
Mit dem P6 bist du defintiv sehr gut aufgestellt - ganz abgesehen von deinen sonstigen Synths und der Kombi aus allen.
Viele (auch ich) haben ja den OB-6 empfohlen. Der steht für mich auf einer Stufe mit dem P6, bei den beiden kommt dann der persönliche Geschmack ins Spiel - da hast du dich für den P6 entschieden, also alles gut soweit.

Ehe du jetzt aufgrund eines Tips von uns Geld in die Hand nimmst: bist du dir sicher, dass nur ein neuer Synth deine Kreativität wieder erwecken wird? Genau das denke ich nämlich nicht - dann hast du zwar für kurze Zeit ein neues Spielzeug und sitzt erst einmal wieder länger vor einem Instrument, wirst damit aber vermutlich nicht langfristig glücklich - geschweige denn wieder kreativ.
Jedenfalls ist das meine persönliche Erfahrung.
Und sollte später (hoffentlich) der Knoten platzen und du hast jetzt viel verkauft, könntest du dich sehr darüber ärgern.

Dir fehlt gerade der kreative Schub - hier wurden ja schon Effektgeräte und co. genannt. Probiere es erstmal damit, du wirst völlig neue Seiten an deinem Equipment entdecken (und kommst dabei auch billiger weg als mit einem Synth - d.h. du musst dafür nichts oder zumindest weniger verkaufen).

Vielleicht fehlt dir aber auch einfach nur eine Pause. Lass' die Synths für einige Tage, Wochen oder auch Monate Synths sein und beschäftige dich mit irgendetwas anderem. Blockiere dich nicht noch mehr, indem du ständig an deine aktuelle kreative Blockade denkst.
Wenn du nach dieser Pause weiterhin nichts machst: vielleicht ist es dann einfach das falsche Hobby für dich geworden. Interessen wandeln sich, das ist so.
Dann kannst du immer noch verkaufen und hast zwischendrin nicht noch viel Geld für einen neuen Synth ausgegeben.

Ein paar Sätze zur Kreativität: ich bin alles andere als kreativ. Ich dödel stundenlang mit denselben Akkorden vor mich hin. Aber: dabei habe ich Spaß und finde Entspannung.
Kreativ muss ich im Job sein, was aber nicht immer Spaß bringt.
Ich denke daher, dass dir momentan der Spaß an der Sache fehlt, also weniger fehlende Kreativität das eigentliche Problem ist. Und dann ist neues Gear nicht unbedingt die Lösung.

System8 ... Ist halt kein Analoger.
Wenn's denn wirklich ein neuer Synth sein muss: solange der Sound und die Bedienung stimmen, sollte das keine Rolle mehr spielen.
Sich einen Synth kaufen, nur weil der analog ist, während ein digitaler im Gesamtpaket viel mehr zusagt, auch wenn man schon digitale hat? Ich weiß nicht... und: siehe oben.

Egal, wie du dich entscheidest: ich wünsche dir viel Glück dabei, und dass du hoffentlich wieder Spaß am Musikmachen findest!
 
käufliche Analogpoly
Du schreibst doch an anderer Stelle von Synths, die digital sind wie Blofeld, Argon8 etc..
Wieso funktioniert dann System 8 nicht?
Der ist digital wie die anderen auch, aber klingt halt so wie die klassischen Rolands. Das nur stellvertretend, weil ich der Ansicht bin, dass diese Angabe lange nicht mehr viel bringt, zumal du ja Iridium als weitere Alternative nennst, an dem NICHTs analog ist.

Der Grundsound des System 8 ist "gefühlt" analoger als die anderen Genannten.
Es gäbe außerdem noch den ziemlich innovativen Polybrute, den du in SequencerTalk ja auch schon gesehen hast (vermutlich).

Und damit konkurrieren dann doch ziemlich unterschiedliche aber interessante Konzepte.
Das möchte ich noch mit rein geben, da es dir scheinbar beim System 8 um andere Maßstäbe geht als bei den anderen. Das ist ok, aber weshalb?

Summit und Peak sind OSC-seitig digital und nur das Filter analog, beim Super 6 ist das ebenso, beim System 8 und Iridium gibt es nichts analoges, wobei der I natürlich auch viele Fähigkeiten des Blofeld noch in Potenz anbietet.
 
Wieso funktioniert dann System 8 nicht?
Du hast völlig Recht: System 8 funktioniert bestimmt soundmässig tadellos!
Das ist eher so eine Sache, wie: Ich möchte ein Motorrad mit Boxermotor und eines mit V2...
Klar, daß die beiden genial funktionieren. Und am Ende könnt es mir eigentlich völlig egal sein, was in dem Gerät für Bauteile drin sind. Und da kommt dann wieder dieser Faktor Mensch ins Spiel: Warum kauft sich Einer ’ne mechanische Uhr, wo jede Quarzuhr es ‚besser‘ kann?

Will da jetzt auch keine Diskussion starten. Hatte mir nur eben in den Kopf gesetzt, meinen genialen Digitalen auch etwas schönes Analoges zur Seite zur stellen. Nennen wir es synthesizergeschichtlich definierte Sentimentalität. ;-) Und der P6 ist ja auch ein tolles Gerät.
Und dann begann ich mich halt zu fragen, ob ich den „analog” toppen könnte, oder ob er nicht vielleicht schon genau das ist, was ich brauche.

Dem ist wahrscheinlich so. Und es ist eben auch fraglich, ob ich zufriedener bin, wenn ich einige Geräte verkaufe und dafür einen analogen Poly hinstelle; nach dem Motto: nimmt eben jetzt weniger Platz ein und ist überschaubarer.

Was mich zum Post von @GASmann bringt: Danke! Du hast das ziemlich gut aufgedröselt.
Bis auf Eines: ich erhoffe mir natürlich keinen Kreativitätsschub von einem neuen Gerät.
Da würde ich mich wirklich selbst an der Nase herum führen. Es ging mir letztendlich wirklich ums Platz sparen.
Aber @Altered States hat es ja schon geschrieben: Ich würde es wohl später bereuen, den Argon, oder Voyager verkauft zu haben, nur um sie gegen einen PolyAnalogen einzutauschen.

Also nochmal: Es ging mir um das Gefühl, zu viel hier herumstehen zu haben.
Aber wohl weder ein Moog One, noch ein Polybrute, noch ein Prophet 10 wären da meine Rettung.
Ist halt manchmal wichtig, wenn man so etwas bequatscht und dafür danke ich Euch!
 
Gg hilft es, deine jetzigen Synths zu listen und was du damit machst und dann können wir ein Shootout machen.
Besser ist aber, dass du die Teile die du wirklich brauchst auch behalten kannst und die, die du als eher Luxus und als Nebenwichtig und Monate ohne Nutzung bezeichnen kannst..

Es ist leichter was weg zu geben als was dazu zu kaufen.
Ggf. kannst du sicher 2 Sachen weg geben und 1 kommen lassen, aber dann kommt diese seltsame "kann der X den Y ersetzen" Diskurs, dein Teilen sehr sinnvoll ist aber ggf. emotionale Sachen übergeht.

Daher würde ich schon sagen - so ein Iridium ist eher etwas nerdig, so ein System 8 eher nicht, wobei ich dir ganz sicher keinen aufzwingen will, er bot sich nur an, weil er ja eine Emulation ist mit Zusätzen, die die 70er-Synths nicht hatten, aber sie prägten den Sound der Musik die uns beeindruckte. Bei mir jedenfalls.
Aber Synths sind für die Zukunft da - manchmal auch für "Vergangenheit" und du kannst auch sehr gut bewusst 1-2 analoge und Digitale jeweils planen, ggf. auch bewusst sehr verschiedene Syntheseprinzipien wählen, um einfach mehr Verschiedenheit zu haben. Find ich vollkommen ok.

Die Bezeichnung nach Technik habe ich wegen der starken Mischung und sinnlos werdenden Aussagen über das was das bedeutet zugunsten von einfachen Begriffen. Es wäre sogar denkbar die noch ganz anders zu sortieren. Sie helfen ein bisschen, diese Schubladen.

Es wäre auch denkbar - Arbeitspferde, 1-2 Trick-Ponies, 2-Track Ponys und Spezialisten aufteilen oder sogar nach Stilmitteln sortieren.
Abstrakte Sachen, Dronig/Flächig, Aggressiv, weich etc..
 
Bin wirklich eher der Whisky-, Gin- und Obstbrandtyp.
Mit einer alten Feldzwetschge kannste mich hinterm Ofen hervor locken
Korn kenne ich nicht wirklich, ehrlich gesagt.

Aber folgenden Grappa haben wir im letzten Italienurlaub entdeckt. Ist das nicht auch so ne Art Obstbrand? Jedenfalls hat der ein ausgewachsenes Geschmacksspektrum und mit der Plörre aus dem Supermarkt mal so rein gar nichts zu tun.
Den möchte ich dir wirklichen empfehlen.
Passt hervorragend zum Musizieren mit elektronischen Musikinstrumenten aller Art.
 
Hallo Daniel,

jetzt hast Du ja schon viele tolle Anregungen zum „Downsizing“ bekommen und brauchst meinen „Senf“ dazu eigentlich nicht auch noch...
Aber ich hatte ja eine ausführlichere Antwort auf deine Frage angekündigt und die sollst du auch haben ;-)
(Ist ja auch ein Thema, das mich ja gerade selbst beschäftigt (und hier vielleicht ja auch den einen oder anderen).

Du hast in einem vorigen Post mal einen Psychologen ins Spiel gebracht. Das finde ich interessant, denn ich glaube tatsächlich, dass auch im Bereich Musik vieles in der Psychologie zu verorten ist. Daher für dich (und mich) noch ein paar Fragen/Ideen:


Fokussierung:
Was möchte ich gerade tun?
(Nur spielen?; Mich von den Möglichkeiten des Gerätes überraschen lassen?; Einen Klang erstellen?; usw.).

Bei mir ging/geht das alles häufig genug noch durcheinander, bzw. ist mir gar nicht klar. Das lässt mich dann unzufrieden zurück. Diese Unzufriedenheit laste ich gern den Geräten an.


Stärken/Schwächen:
Kann dieses Gerät meinen Anspruch überhaupt erfüllen, oder passt ein anderes hier besser?
(Nur als plakatives Beispiel: Ich möchte ein warmes, analoges Pad bauen und dabei direkten Zugriff auf die Synthesizerparameter! – Warum zum Teufel sitze ich dann an meinem DX7? ;-) )


Erinnerung:
Warum habe ich mir dieses Gerät damals eigentlich angeschafft und nutze ich es dafür eigentlich noch?
Manchmal passt es einfach nicht mehr, dann kann man es sicher guten Gewissens verkaufen...

Brian Eno sagte glaube ich sinngemäß mal: „der Nutzer möchte lieber ein tiefes Verständnis, als sich in unzähligen Möglichkeiten zu verlieren“.

Nun, für mich würde ich diese Aussage voll unterschreiben.

So viel erstmal allgemein dazu. Und jetzt noch etwas spezieller.
Ich möchte zurück zu „weniger ist mehr“.
Damals als ich nur einen Quadrasynth und einen Midisequenzer hatte, war ich mit viel mehr Spaß und Begeisterung bei der Sache als heute.

Also werde ich Equipment verkaufen (Wenn ich mir die Frage „Erinnerung“ beantwortet habe)!

Und ja - ich wünsche mir auch einen (neuen) analogen Synth und würde mir gern den Polybrute kaufen ;-)
Warum?
Weil ich das Konzept des Morphings unheimlich spannend finde und es dort für toll umgesetzt halte.
Und weil ich den Synth gerne über ein Plugin aus der DAW steuern können möchte, und mir Arturia genau das verspricht.
Jetzt muss mir nach Erscheinen des Gerätes und Probespielen nur noch der Klang gefallen und die beiden obigen Erwartungen erfüllt werden ...

Schöne Grüße,

Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Daniel,

jetzt hast Du ja schon viele tolle Anregungen zum „Downsizing“ bekommen und brauchst meinen „Senf“ dazu eigentlich nicht auch noch...
Aber ich hatte ja eine ausführlichere Antwort auf deine Frage angekündigt und die sollst du auch haben ;-)
(Ist ja auch ein Thema, das mich ja gerade selbst beschäftigt (und hier vielleicht ja auch den einen oder anderen).

Du hast in einem vorigen Post mal einen Psychologen ins Spiel gebracht. Das finde ich interessant, denn ich glaube tatsächlich, dass auch im Bereich Musik vieles in der Psychologie zu verorten ist. Daher für dich (und mich) noch ein paar Fragen/Ideen:


Fokussierung:
Was möchte ich gerade tun?
(Nur spielen?; Mich von den Möglichkeiten des Gerätes überraschen lassen?; Einen Klang erstellen?; usw.).

Bei mir ging/geht das alles häufig genug noch durcheinander, bzw. ist mir gar nicht klar. Das lässt mich dann unzufrieden zurück. Diese Unzufriedenheit laste ich gern den Geräten an.


Stärken/Schwächen:
Kann dieses Gerät meinen Anspruch überhaupt erfüllen, oder passt ein anderes hier besser?
(Nur als plakatives Beispiel: Ich möchte ein warmes, analoges Pad bauen und dabei direkten Zugriff auf die Synthesizerparameter! – Warum zum Teufel sitze ich dann an meinem DX7? ;-) )


Erinnerung:
Warum habe ich mir dieses Gerät damals eigentlich angeschafft und nutze ich es dafür eigentlich noch?
Manchmal passt es einfach nicht mehr, dann kann man es sicher guten Gewissens verkaufen...

Brian Eno sagte glaube ich sinngemäß mal: „der Nutzer möchte lieber ein tiefes Verständnis, als sich in unzähligen Möglichkeiten zu verlieren“.

Nun, für mich würde ich diese Aussage voll unterschreiben.

So viel erstmal allgemein dazu. Und jetzt noch etwas spezieller.
Ich möchte zurück zu „weniger ist mehr“.
Damals als ich nur einen Quadrasynth und einen Midisequenzer hatte, war ich mit viel mehr Spaß und Begeisterung bei der Sache als heute.

Also werde ich Equipment verkaufen (Wenn ich mir die Frage „Erinnerung“ beantwortet habe)!

Und ja - ich wünsche mir auch einen (neuen) analogen Synth und würde mir gern den Polybrute kaufen ;-)
Warum?
Weil ich das Konzept des Morphings unheimlich spannend finde und es dort für toll umgesetzt halte.
Und weil ich den Synth gerne über ein Plugin aus der DAW steuern können möchte, und mir Arturia genau das verspricht.
Jetzt muss mir nach Erscheinen des Gerätes und Probespielen nur noch der Klang gefallen und die beiden obigen Erwartungen erfüllt werden ...

Schöne Grüße,

Guido
Sehr gute Überlegungen, Guido und weiterhin immer willkommen!

Das, was Du über Dein anfängliches Minimalequipment schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir stand hier Das Tascam DP24, ein Blofeld Keys, der Subsequent 37 und der P6.
Und weißt Du was? Mehr braucht es eigentlich wirklich nicht. (Klar noch ein paar Effekte).
Dann ertappe ich mich manchmal in der Küche sitzend; mit einem kleinen Controllerkeyboard und dem iPad. Da hab ich Garageband auf und den Minimoog plus Bias FX als AudioUnitErweiterung, mit nem schönen Schlagzeug- und Bassgroove und die Zeit vergeht, wie im Flug (Flug gab es mal... Das war Reisen durch die Luft. Weißt Du noch?).

Oder noch reduzierter: SOMA Lyra8. Ohne alles. Nur Kopfhörer.

Darauf kommt man allerdings meist erst, wenn man Einiges ausprobiert hat. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

Ich hatte, bevor ich oben erwähntes Equipment erworben habe, einen klaren Plan, was und wohin ich damit wollte. Und der ging auch auf.
Dann kommt irgendwann die Sache mit dem GAS. Na ja. Den Rest kennen die meisten von uns.

Deswegen auch: Nochmals danke für Deine Gedanken!

Viele Grüsse, Daniel

P.S.: Polybrute wird bestimmt DER HAMMER ?
 
[OT]

Was bedeutet eigentlich dein Nick?
Bist du:
a) der Typ mit den Flügeln
oder
b) glücklich zu gewinnen?
Da hab ich schon ein paarmal drüber nachgedacht...

[OT Ende]

Schöne Grüße,
Bert
 
[OT]

Was bedeutet eigentlich dein Nick?
Bist du:
a) der Typ mit den Flügeln
oder
b) glücklich zu gewinnen?
Da hab ich schon ein paarmal drüber nachgedacht...

[OT Ende]

Schöne Grüße,
Bert
Ha! Auf „Win Glad“ bin ich noch gar nicht gekommen...
Das ganze kam von den Winglets unserer Flieger, auf die ich immer geschaut habe, wenn ich unterwegs aus dem Fenster sah, als ich noch meinen Job hatte. (Das war vor 2014. Hat also mit Corona nix zu tun, sondern mit meinem Herzen.)
Na ja, und das Wortspiel hat mir dann für den Nick gefallen. Also Wing Lad. ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.
Du bist bzw. warst Pilot? Da hast du ja was mit Tony Wride gemeinsam, dem Konstrukteur des "The Aviator"-Synthesizers (Mitte der 90er war das).

Übrigens, zum Thema "Downsizing" hab ich auch einiges beizutragen.
Ich bin schon seit Jahren dabei, meinen Bestand an Zeug (und da geht es nicht nur um Musikkram) auf ein halbwegs vernünftiges Maß zu reduzieren, und diesbezüglich auch im Kontakt mit ein paar Freunden und Bekannten.
Dabei hab ich gemerkt, dass dieses Reduzieren für jeden Einzelnen offenbar ganz unterschiedlich funktioniert: Der eine braucht es mit einem Ruck und nur noch 2-3 Instrumenten, der andere (ich zum Beispiel) findet mit der Zeit seine "Wurzeln" und schält sich einen minimalen (in meinem Fall immer noch viel zu großen) funktionellen Bestand heraus.
Mein Bedürfnis, für Luft zu sorgen, kommt in Schüben, in denen dann immer ein bisschen was rausfliegt und der Rest umarrangiert wird. Was Neugzugänge betrifft, habe ich mir eine "Einer raus, einer rein"-Disziplin auferlegt, die auch so halbwegs klappt (mit ein bisschen Schönrechnen). Unterm Strich wird es aber luftiger und nutzbarer bei mir.
Wann immer ich mal dazu komme, etwas konzentriert Musik zu machen und (meist nur Schnipsel) aufzunehmen, hab ich meist ein sehr kleines Setup am Start - aber halt immer ein anderes...

Schöne Grüße,
Bert
 
Zuviele Geräte, von denen einige dann vielleicht nur aus dem Gefühl einer gewissen (moralischen) Verpflichtung benutzt werden kann ja schon hemmen. Hatte das zumindest selber so, daß dann oft der Gedanke da war, warum mache den Sound eigentlich nicht am... der das doch besser könnte. Jetzt mit der Fixierung auf die Favoriten ist das besser bzw. die Zeit für mich sinnvoller genutzt.

Analog finde ich dann schwierig, wenn die gleichzeitig auch viel können sollen. Hatte deshalb den OB6 noch mit dem LFO-Expander aufgerüstet, was die Möglichkeiten schon deutlich erweitert hat. Jetzt versuche ich auch ohne und überwiegend digital auszukommen.

Polybrute-Desktop hätte ich auch gleich Interesse.
 

Man lernt nie aus. Den kannte ich auch noch nicht (Weder Tony, noch seinen Synth).
Hab gerade gelesen, er hätte auch EMU-Modular-Klone gebaut...
Hihi... Die Flieger... Drehen halt gern an Knöpchen ? ...und ein schönes Tastenfeld stösst auch keiner von der Tischkante (klasse, @Moogulator , wie ich das Herrenwitzfahrwasser geschickt umschifft habe, gelle? ?)
 

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