Drums in Kraftwerks "Numbers"?

watt' meinste genau?

der frequency shifter von soniccharge erlaubt je nach modus einen einstellbereich von +-200 oder +-2000 hertz. das factory plug-in in ableton einen von +1000 hz.

ich sehe immer gar keinen grund dafür das nicht bis auf +-20000 auszuweiten. es muss irgendeine tiefsitzende angst dahinter sein, die das verhindert.

die leute, die o.g. software machen, sind durchaus in der lage das so zu bauen. es ist also ein künstliches limit.
 
ich sehe immer gar keinen grund dafür das nicht bis auf +-20000 auszuweiten. es muss irgendeine tiefsitzende angst dahinter sein, die das verhindert.
Probier mal einen Frequenzschieber mit einem Bereich von ±5.000 Hz an den Frequenzgrenzen aus: Das fiept derartig, dass ich eine Begrenzung verstehen kann – schließlich möchte man keinen Regelweg für nutzlose Wertebereiche verschwenden.
 
Da ich gerade über den Frequenzschieber recherchiere: Hier gibt es eine Antwort zu Kraftwerk Nummern:

5. Kapitel: Zeit der »Goldenen Ernte«

Peer Bode:
Pappi mochte Kraftwerk.
Karl Bartos, damals Kraftwerk:

Bei dem Album Computerwelt von Kraftwerk wurde ein Bode Frequency Shifter verwendet. Im Stück Numbers ist er gut zu hören. Achten sie auf den Rhythmus Track.

Quelle: https://econtact.ca/13_4/abocab_lebenklang.html


Bemerkung: Peer Bode ist der Sohn von Harald Bode
Ein Frequenzschieber ist allerdings nur die "halbe Miete", wenn man sich dem Klang der Rhythmusspur von "Nummern" annähern möchte.

Die andere Hälfte ist ein Delay, in dessen Feedbackweg der Frequenzschieber hängt. Dabei wird die Verzögerungszeit sehr kurz eingestellt, so dass das Ergebnis nicht als "Echo", sondern gleichsam als "Verlängerung" des Eingangssignals wahrgenommen wird. Bei ausreichend hohem Feedback "schwirrt" diese "Verlängerung" nach "oben" oder "unten", je nachdem, ob das Upshift- oder Downshift- Signal des Frequenzschiebers im Feedback-Weg genutzt wird.

Oskar Sala hat dieses Effekt-Prinzip zu einem festen Bestandteil seiner Musik gemacht, allerdings mit so langen Verzögerungszeiten, dass das Ergebnis als Echo wahrnehmbar war, bei dem jede Wiederholung "schräger" bis "metallischer" klang als die vorhergehende.

Auch Frank Zappa hat sich eines vergleichbaren Effekts bedient, allerdings hing bei ihm ein Pitch-Shifter statt eines Frequenzschiebers im Feedback-Weg des Delays. Hier sehr gut auf der Snare zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=j3yE2NAdNKo
 
[...] Auch Frank Zappa hat sich eines vergleichbaren Effekts bedient, allerdings hing bei ihm ein Pitch-Shifter statt eines Frequenzschiebers im Feedback-Weg des Delays. Hier sehr gut auf der Snare zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=j3yE2NAdNKo


Wobei Pitch Shifter und Frequency Shifter außer Shifter nichts gemein haben -- technisch und klanglich ganz andere Baustellen.

Aber das wußtest Du sowieso.

Stephen
 
Probier mal einen Frequenzschieber mit einem Bereich von ±5.000 Hz an den Frequenzgrenzen aus: Das fiept derartig

vielleicht mag man das ja so.

immerhin könntest du ja nach dem freq shifting noch pitch shifting or langsamer-abspielen machen wollen, um aus erdbeben- oder billiance-only geklirre wieder sinnvolles zu machen.

schließlich möchte man keinen Regelweg für nutzlose Wertebereiche verschwenden.

zugegeben: ich schalte meine slider auch zwischen 100, 1000 und 10000 um weil sie bei 10000 zu grob für feines sind. (und es ist einer der längsten slider, die ich je verwendet habe^^ 800 pixel, glaube ich.)

aber das nun wieder ist ja wirklich kein problem da so zu organisieren. 200 und 2000 kann der soniccharge ja, warum dann nicht auch 10000 bzw SR/4.


deswegen frage ich mich umgekehrt eher, warum man (beim soniccharge) extra das spiegeln wieder einschalten kann. nur weil das bei irgendeinem vorbild aus den siebzigern auch so war? wer will denn das aliasing hören, damit klingt ja nun wirklich alles gleich schrecklich. :)
 
Ich hab zwar nur einen Doepfer Frequency Shifter und Delays mit patchbarem Feedbackweg, aber damit komme ich nicht ansatzweise in die Richtung. Erst wenn ich ein Pitchshifting Delay mit dazu nehme, geht es mehr in die Richtung wie bei Kraftwerk.
Ich tippe, es war eine Kombination aus Pitchdelay und Frequency-Shifting.
 
[...] Ich tippe, es war eine Kombination aus Pitchdelay und Frequency-Shifting.

Der Eventide 910 war ebenfalls vorhanden und sorgt für die komisch styroporartige Qualität der Snare in Nummern. Der Frequency Shifter (entweder der Bode oder der im Vocoder 5000 eingebaute) wurde von Florian sehr intensiv verwendet (darauf geht auch Karl Bartos in seinem Buch ein).

Live wurde dieser Effekt sehr gerne eingesetzt (auch eher unsubtil, falls erforderlich):


https://youtu.be/3AmMnFk3imI?t=88


Ab 01:25. Ich denke, es dürfte deutlich machen, worüber sich hier alle die Köpfe heißreden.

Und nein, keine 808 -- wer die hier zu hören glaubt, hört allenfalls das Störbrummen in seinem Kopf, aber sonst nichts.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ergibt Sinn. Nur mit Delay und Freq Shift alleine kommt man für die Drums bei Nummern/Numbers nicht hin. Der Doepfer klingt übrigens wirklich hervorragend und gar nicht so anders als im Kraftwerk Video (man braucht bei dem allerdings noch eine negative CV um die Frequenz so weit nach unten zu bekommen),
 
Zuletzt bearbeitet:
extra erklärung für audiohead folgt später, nachdem die frage präzisiert wurde. :D

okay, will oder kann er nicht.


aber einmal für @serge:

erst hoch, dann runter. jeweils bis 10kHz, bei 2kHz bleibt es jeweils kurz stehen, damit man weiß, wo das ist.



- warum ist das jetzt bis 2kHz sinnvoll und darüber nicht mehr? (und wer bestimmt das, wenn nicht der benutzer?)

- und wo "fiept" da was?
 

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