Dumme Frage zum Clock Signal analoger Sequencer

Ermac

...
Ich möchte mir gern ein ganz kleines Eurorack mit einem Sequencer und ein paar Modulen anschaffen und das natürlich zu meinem sonstigen Plunder synchronisieren. Verstehe ich es richtig, dass das "Clock" Signal nur ein kurzer Audio-Impuls ist und ich dazu zum Beispiel einen Ausgang meines Audiointerfaces nutzen kann? Oder ein perkussiver Klang aus der Machinedrum, der dann auf 16tel Noten (in welcher Auflösung arbeitet so ein Clock-Signal für gewöhnlich?) an einem Einzelausgang anliegt?

Vielen Dank und sorry, falls die Frage zu dumm ist. Ich dachte nur, dass ich mir das Geld für ein Midi / CV Interface sparen kann, wenn ich lediglich synchronisieren möchte.
 
Es kommt darauf an, wie "picky" das Gerät ist, was Clock betrifft. Das sollte man aber herauskekommen können. Mit reiner Clock kannst Du nur das Tempo anpassen, mit Sync dann auch Start/Stop übertragen. Hier gibt es Info:
https://de.wikipedia.org/wiki/DIN_Sync
 
Das ist überhaupt kein dumme Frage. Normalerweise ist ein Triggersignal für ein Modul ja ein kurzer Impuls im Bereich von circa +3 bis +10 V. Mit anderen Worten ein DC Signal. Du willst jedoch ein Audiosignal hineinsenden. Bei manchen Modulen funktioniert das, bei vielen anderen wiederum nicht. Als Alternative könntest du Dir auch ein Envelope Follower Modul anschaffen (hätte da übrigens gerade eins zu verkaufen), welches dann ab einem bestimmtem Schwellwert ein Triggersignal liefert.
Mit anderen Worten: Versuch macht klug.
 
Auch Triggersignale sind nicht genormt und oftmals ist die Spannung zu schwach.
Deshalb hat Doepfer z.B. den Dark Time einer Hardwareänderung unterzogen und die Triggerspannung auf +10V erhöht, die allerersten Geräte haben leider einen geringeren Pegel.
 
analog ist das etwas komplexer als digital - die meißten sequencer starten auf step1 - das ist natürlich blödsinnweil beim ersten trigger dann step 2 aktiv wird. aktuelle modelle können das (der oberkorn konnte das auch schon) normalerweise bekommen die sequencer 16tel trigger. die müssen meißt mind. 5V haben. woher das signal kommt ist dem sequencer egal das kann auch n trig aus der Md sein. mit strt/stop werden die meißten sequencer einfach nur resettet (reset on last step bei stop und dann gehts mit dem ersten trigger auf der 1 los) oder reset bei start und erst der 2. trigger lässt loslaufen - gibts unterschiedliche konzepte. bi mfb kann man auch die normale 96er clock reinlaufen lassen - hat aber bei mr nie funktioniert ...

2 sequencerlines sind die lösung: eine sendet auf step1 einen reset und die andere eben die 16tel trigger ... ansonsten müsst eman kreativ werden.

einfacher wirds wenn du module deiner wahl ins rennen bringst.
 
kl~ak schrieb:
einfacher wirds wenn du module deiner wahl ins rennen bringst.
Ich interessiere mich für den Intellijel Metropolis. Als Klangquelle reizen mich Atlantis oder Elements von Mutable Instruments. Beide geben zusammen mit dem Sequencer erst mal ein spielbares System in Kombination mit meinen weiteren Geräten. Ich hab ja noch zig Sachen mit CV Ins (Moogerfooger, Monosynths), die ich gern an die Ausgänge des Atlantis hängen würde.
 
Ermac schrieb:
kl~ak schrieb:
einfacher wirds wenn du module deiner wahl ins rennen bringst.
Ich interessiere mich für den Intellijel Metropolis. Als Klangquelle reizen mich Atlantis oder Elements von Mutable Instruments. Beide geben zusammen mit dem Sequencer erst mal ein spielbares System in Kombination mit meinen weiteren Geräten. Ich hab ja noch zig Sachen mit CV Ins (Moogerfooger, Monosynths), die ich gern an die Ausgänge des Atlantis hängen würde.

mit dem metropolis machst du nix verkehrt, der synct mittlerweile sehr ordentlich und ist ausgereift. man muss allerdings nach stop immer wieder reset drücken, so dass er auf der 1 startet und nicht irgendwo mitten in der sequence. aber das ist bei allen vintage sequencern auch so. da er nach dem ryk-sequencer gebaut wurde hast du sehr viele geniale funktionen.

der atlantis ist geschmackssache. orientiert sich am sh-101, klingt aber nicht so. ich finde ihn klanglich zu hart, da ist wenig roland drin und die faderwege sind arg kurz. und für 1 stimme 740 euro ist happig mittlerweile.

würde dir eher zu mi braids und dem elements oder rings raten, da hast du mehr möglichkeiten und mutable instruments spielt qualitativ oberliga.
 
Danke für die Infos! Die Eigenheiten analoger Seqs kenne ich noch vom SQ10, aber das macht den Reiz auch aus im Vergleich zu Ableton oder den Elektrons.

Atlantis ist wirklich teuer, falls ich den Elements oder einen anderen Klanggeber von MU finde würde ich da zugreifen.
 
ich finde persönlich, dass im modularbereich der einsatz von sequencern nur sinn macht, wenn sich diese miteinander gegenseitig sequencieren können. also als kombi wie rene+matrixsequencer+triggerriot+rcd oder so ... und dannhalt alles miteinander verschachteln. die meißten anderen sachen bekommt man mit sequencern wie zaquencer etc. auch irgendwie hin, wenn man die richtige denke hat.

nur mal so als anderer ansatz ...
 
Ermac schrieb:
Danke für die Infos! Die Eigenheiten analoger Seqs kenne ich noch vom SQ10, aber das macht den Reiz auch aus im Vergleich zu Ableton oder den Elektrons.

Atlantis ist wirklich teuer, falls ich den Elements oder einen anderen Klanggeber von MU finde würde ich da zugreifen.

Ich habe eigentlich vor genau das gleiche Setup anzuschaffen, den Elements habe ich schon und den Metropolis habe ich wieder zurückgeschickt.

Also erst einmal finde ich das man nicht "Elements anstatt Atlantis" nehmen kann.
Das sind Birnen und Bohnen.
Elements ist ja ein, ich sach mal, Physical Modeling Synthesizer und Atlantis ein analoger/subtraktiver Synthesizer.
Ich finde beide richtig, richtig gut aber sie machen beide auch völlig verschiedene Sachen.
Den Atlantistest von Nick Batt fand ich sehr gut und hat mich völlig angefixt, und er hat wie so oft auch Probleme angesprochen(Faderwege, etc.). Aber die Möglichkeiten sind gegenüber dem SH-101 schon enorm, und meiner Meinung nach sehr sinnvoll erweitert worden. Allein die LFO/2.Osz-Funktion ist schon echt klasse.
Aber der Preis ist wirklich ein großes Hindernis.
Ich habe erstmal Elements angeschafft, was für ein tolles Gerät :supi: .
Man braucht einfach beide :mrgreen: .
Den Metropolis habe ich wieder zurückgeschickt, weil mich die Info über den "Stillson Hammer II" von The Harvestman doch ziemlich verunsichert hat. Fürs gleiche Geld sehr viel mehr Leistung(Speicherplätze, mehrere Tracks parallel, etc.) aber vielleicht eine schlechtere Bedienung hat mich erstmal zum "Stop" gebracht. Man muß da nochmal für sich selber genau nachforschen.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Also erst einmal finde ich das man nicht "Elements anstatt Atlantis" nehmen kann.
Das sind Birnen und Bohnen.
Die Auswahl habe ich auch nur getroffen, weil mir beide auf einmal zu teuer sind und ich beide gleich interessant finde. Ich werde das wahrscheinlich von der LIeferbarkeit abhängig machen, was zuerst rein kommt.

Mehrere kleine und unterschiedlich strukturierte Sequencer miteinander zu verschalten ist eine interessante Idee! Warst du denn mit dem Metropolis sonst zufrieden?
 
Ermac schrieb:
Xpander-Kumpel schrieb:
Also erst einmal finde ich das man nicht "Elements anstatt Atlantis" nehmen kann.
Das sind Birnen und Bohnen.
Die Auswahl habe ich auch nur getroffen, weil mir beide auf einmal zu teuer sind und ich beide gleich interessant finde. Ich werde das wahrscheinlich von der LIeferbarkeit abhängig machen, was zuerst rein kommt.

Mehrere kleine und unterschiedlich strukturierte Sequencer miteinander zu verschalten ist eine interessante Idee! Warst du denn mit dem Metropolis sonst zufrieden?

Der Metropolis ist echt toll und der Rücksendegrund war nur der Stillson Hammer II.
Der Metropolis hat zwar nen Speicher, aber eben genau nur einen so wie ich das verstanden habe.
Und erst einmal bin ich zusammengezuckt aufgrund der Feature Liste des SH II, wie z.B. 16 statt 8 Steps aber das ist alles über einen Reglersatz zu bedienen, auch die Ryk-Modi.
Was wiederrum am Metropolis über zusätzliche Schalter gemacht wird.
Die Verarbeitung sah auch sehr ordentlich aus.

Mich würde mal interessieren, wo deine Beweggründe für diesen Sequenzer, oder einen anderen Sequenzer liegen.
Soweit ich weiß kannst Du ja "richtig" Klavier spielen.
Sind es die Sequenzen, die man als Pianist so niemals spielen würde(Ratcheting z.B.), worin liegt genau der Reiz?
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Mich würde mal interessieren, wo deine Beweggründe für diesen Sequenzer, oder einen anderen Sequenzer liegen.
Soweit ich weiß kannst Du ja "richtig" Klavier spielen.
Sind es die Sequenzen, die man als Pianist so niemals spielen würde(Ratcheting z.B.), worin liegt genau der Reiz?
Genau, es geht um Sequenzen, die mir nicht von alleine einfallen. Alles, was man halbwegs strukturiert irgendwo eingeben kann habe ich schon im Kopf, bevor ich es einprogrammiert habe. Ich möchte auch gern mal überrascht werden und Sachen hören, die ich mir nicht vorher ausgedacht habe. Bei Ableton Push hat das eine Woche lang funktioniert, danach hatte ich das seltsame Layout der Töne auch schon wieder verinnerlicht. Das hört sich jetzt sicher nach gestelztem "hach ich bin so musikalisch" Gelaber an, hat aber wirklich mit dem von dir formulierten Gedanken zu tun, dass ich beim Anordnen von Tönen nicht das, was ich seit 25 Jahren täglich mache, vergessen kann. Ein reiner Chaos- oder Zufalls-Sequencer ist aber auch nichts für mich, da ich im Zweifelsfall einzelne Noten anpassen möchte. Ich Reaktor habe ich ein paar Dinge in dieser Art gebaut, daher reizt mich das Thema nun auch in nicht-virtueller Form.
 
Da bin ich sehr gespannt, was Du als "Könner" dann letztendlich dazu sagst, wenn der Metropolis da ist.
So wie ich es verstanden habe kann man über die Ryk-Funktionalitäten "nur" Tonlängen, Tonwiederholungen und Gatelängen variieren.

Vielleicht wird das auch schnell langweilig.

Hier auch mal sehr interessant der Faderfox Sequenzer(leider kein CV/Gate nur Midi) der auch Ryk-Funktionen kann.
Und die Sequenz alike von Kraftwerks "Wir sind die Roboter" mal eben hingefummelt.
Dafür hatten sie im Original doch diesen Synthanorma Sequenzer von Dirk genutzt, oder auch nicht!?



http://www.elektropolis.de/ssb_synthanorma2.htm
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Auch Triggersignale sind nicht genormt und oftmals ist die Spannung zu schwach.
Deshalb hat Doepfer z.B. den Dark Time einer Hardwareänderung unterzogen und die Triggerspannung auf +10V erhöht, die allerersten Geräte haben leider einen geringeren Pegel.

Nebenbei ist es kein großes Problem zu geringe Spannungen anzuheben. Am einfachsten ist es bei Impulsen, da reicht schon ein Transistor und 2 Widerstände. So eine kleine Schaltung kann man zur Not ohne Platine direkt an einer Buchse festlöten.
 


News

Zurück
Oben