ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei facebook

Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Wieso wird denn eigentlich jetzt der Spies rummgedreht das die Künstler selbst daran schuld sind wenn sie davon leben wollen ? Die untalentierten bekommen doch eh nicht wirklich einen Plattenvertrag oder ähnliches. Es geht doch um die, die versuchen davon zu leben. Und wer sagt das die daran dann selbst Schuld sind und man doch in eine andere Branche gehen soll, müssen dann aber auch dann bitte konsequenterweise aufhören Musik von Künstlern zu hören.

Ach und dann am Ende vielleicht sogar noch beklagen das die Qualität generell abnimmt.

Sorry aber gewisse Zusammenhänge sollte man da schon selbst begreifen.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zolo schrieb:
Ach und von wegen Live: ich hör nur noch das du ganz viele bekanntere Leute fürn Apple und ein Ei bekommst. Ausser die paar die gerade wirklich gehypt sind. Kalkbrenner und co.
Das Publikum interessiert sich da auch nur noch ein Scheiss dafür. Handtasche zeigen, Sekt schlürfen mitm Handy abfilmen, im Facebook präsentieren und fertig. Scheissegal wer du Musik gemacht hat... Außer es kommt der kleine Promi Faktor ins spiel. Aber dann ists auch egal was die Person macht. Hauptsache man war dabei und hats fotographiert. :floet:

Da ist was dran.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Wer Geld verdienen möchte sollte sich lieber einen richtigen Job besorgen, selbst Live ist es schwierig.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Steril707 schrieb:
Zolo schrieb:
Ach und von wegen Live: ich hör nur noch das du ganz viele bekanntere Leute fürn Apple und ein Ei bekommst. Ausser die paar die gerade wirklich gehypt sind. Kalkbrenner und co.
Das Publikum interessiert sich da auch nur noch ein Scheiss dafür. Handtasche zeigen, Sekt schlürfen mitm Handy abfilmen, im Facebook präsentieren und fertig. Scheissegal wer du Musik gemacht hat... Außer es kommt der kleine Promi Faktor ins spiel. Aber dann ists auch egal was die Person macht. Hauptsache man war dabei und hats fotographiert. :floet:

Da ist was dran.

Ja, das ist ein bestimmtes Publikum. Hier sind wohl genug Subkulturen vertreten, wo das nicht so ist. Klingt jetzt aber eher nach Housekundschaft oder der hippen 80er-kopierenden Retrodiscotheque.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

A bit offtopic:

Die sache ist viel einfacher als man denkt:

- Die anzahl der Qualitativen Künstler die sich eine gesellschaft leisten kann, bleibt immer absolut gleich. -

Und zwar absolut gesehen; nicht relaiv! und unabhängig von den produtionsverhältnissen und der anzahl der beteiligten.

p
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

die frage ist doch auch, wird die musik dadurch allgemein schlechter? ich meine wenn es leute sich nicht mehr leisten können, sich über monate im studio zu verdrücken?

wird in der elektronischen musik längerfristig nur noch die club (tanzmusik) und konzert musik überleben? nur hier kann zeit und geld investiert werden, da auch nur hier was zurück kommt bzw. wenn man diese releast wird man eher (und für mehr) von den clubs gebucht.

muss die politik oder noch besser gema eingreifen und einen teil der gage von villalobos dem swayzak abzudrücken? weil die musik von swayzak und villalobos von ungefähr gleich vielen leuten gehört wird (laut last.fm), aber nur der eine bringt die leute dazu in den club zu rennen.

müssen alle producer anfangen playback liveacts (für mehr vorbereitung hat man sowieso nicht zeit und geld und mancher ist auch nicht für die bühne geschaffen) zu machen oder zu djen? djen bei denjenigen, deren eigene musik sowieso nicht in den club passt.

wird die professionelle musik mehr und mehr nur noch kommerz sein? und der "underground" nur noch amateuren und nebenprojekten vorbehalten sein?

muss man ein charismatischer bühnenstar werden um als musiker zu überleben?
________________________________
ein paar ernst und weniger ernst gemeinte fragen, die man sich durch den kopf gehen lassen kann.
________________________________

und sorry, aber die aussage mit dem spreu vom weizen ist wohl ein griff ins klo... dieser liveanspruch an die musik mag wohl für eine klassische rockband stimmen, aber hier geht es (auch) um produzierte musik.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Bernie schrieb:
leedoeslala schrieb:
arrgh, alle jammern nur noch rum, hilfe ich verkauf nix mehr
na und? ich find nicht mal nen label :oops: :lollo:
Was nützt das Label, wenn deine Produktion dann dort im Keller liegt, weil sie eh niemand kaufen wird?
deswegen der :lollo: ;-)
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

gringo schrieb:
Steril707 schrieb:

Ja, das ist ein bestimmtes Publikum. Hier sind wohl genug Subkulturen vertreten, wo das nicht so ist. Klingt jetzt aber eher nach Housekundschaft oder der hippen 80er-kopierenden Retrodiscotheque.

Na, beim Gitarrenspieler- und Liedermacher-Publikum mag das noch anders sein, da gebe ich dir recht.

Glaub im elektronischen Bereich (also die Nachfolger von allem, was man früher Techno nannte) ist das aber generell schon so.

Welche Subkulturen wo das noch anders ist meinst du denn im Speziellen?
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Peter Uertz schrieb:
A bit offtopic:

Die sache ist viel einfacher als man denkt:

- Die anzahl der Qualitativen Künstler die sich eine gesellschaft leisten kann, bleibt immer absolut gleich. -

Und zwar absolut gesehen; nicht relaiv! und unabhängig von den produtionsverhältnissen und der anzahl der beteiligten.

p

Toller Gedanke.
So hab ich das noch nie gesehen..

Da könnte absolut was dran sein.


Soundwave schrieb:
einen teil der gage von villalobos dem swayzak abzudrücken?

Interessanterweise habe ich beide mal am gleichen Abend in einem Club in Zürich kennenlernen dürfen bei nem Abendessen, anno 2000 muss das gewesen sein.
Da war Swayzak auf dem Mainfloor an dem Abend, und der Villalobos durfte hinten im Kabuff auflegen, wo sich kaum einer hinverirrt hat.

So ändern sich die Zeiten...
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Musik wird nie schlechter, Not macht erfinderisch. Alle haben immer noch etwas Geld übrig, um Musik zu kaufen, aber sie geben es lieber für Spaß/Alk/Zigs aus oder gehen eben auf Konzerte, wie sie es schon immer getan haben. Weil Musik im Netz erhältlich ist, wird aus Faulheit nicht gekauft. Nicht aus Nichtrespekt, nicht aus mangelnder Anerkennung der Produktion/Kompsition. Und weil Musik dort nur eine Datei ist! Ein Digipack auf einem Konzert geht noch gut weg, sage ich aus 5 jahre veralteter Erfahrung als Besucher. Sollte heute auch noch so sein. Durch Badezimmerbüroschlafzimmer-Produktionen kommt eben viel Schrot ins Netz, aber Qualität gibt es noch genug. Es muss nur mehr gefiltert werden. Wer suchet der findet oder so.

Es bleibt wie es war: Wer sich gut vermarktet, erntet auch. Aber das hat oft mehr mit Verkaufen, als mit Musizieren zu tun.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Moogulator schrieb:
Synthesizer: 3-9€ als App.
Demokratisierung und so.
Auch davon kann kein Mensch leben (ich hab da ein bissl einblick), die einzigen bei denen der app kram was einbringt scheint audanika zu sein (ich frag mich wie lange dass gut geht wenn der Markt so bleibt).
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Steril707 schrieb:
… Welche Subkulturen wo das noch anders ist meinst du denn im Speziellen?

Alles im unkommerziellen Umfeld: Punk/Noise/Metal/Indieelektronik und ich würde eher bei gehypten Techno/House und kommerzieller Musik auf Handtasche zeigen/Filmchen drehen tippen. Aber es stimmt, auf DnB-Parties sieht man auch teils mehr Gefilme wie Pussyzeigen für Youtube. Jugend prostituiert sich unter Alk gern. Musik spielt da nicht die größte Rolle.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

gringo schrieb:
Weil Musik im Netz erhältlich ist, wird aus Faulheit nicht gekauft. Nicht aus Nichtrespekt, nicht aus mangelnder Anerkennung der Produktion/Kompsition. Durch Badezimmerbüroschlafzimmer-Produktionen kommt eben viel Schrot ins Netz, aber Qualität gibt es noch genug.

Komischerweise ist es psychologisch trotzdem so, dass durch den ganzen Scheiss auch die guten Sachen irgendwie an ideellen Wert verloren haben.

Ich kauf mir auf Discogs (oder im gebrauchtplattenladen um die ecke) auch lieber altes Vinyl zusammen, als wie nen Euro für einen Track auf iTunes auszugeben.

Das hat einen ideellen wie auch materiellen Wert, den eine neue und nur digital erhältliche Nummer nie haben wird.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Steril707 schrieb:
... Das hat einen ideellen wie auch materiellen Wert, den eine neue und nur digital erhältliche Nummer nie haben wird.

:supi: Wir wollen anfassen, wir sind Menschen. Genau deshalb sollten wir noch Hoffnung haben und uns darauf konzentrieren. Gute Konzerte und Musik außerhalb vom Rechner, mit toll gestaltetem Cover ist vielen noch wichtig. Schnellster "Vertriebsweg": Konzert + CD/Plattenverkauf. Aber die Kids verlernen das und wir mit unseren Leidenschaften sind wohl bald eine aussterbende Gruppe. Leider. Was bleibt ist wohl: "Ey hier voll geil 10002 Tracks." Die Masse liebt die Masse. Wir müssen also die Vertriebswege revolutionieren. Ab auf die Straße.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Die meisten Probleme wurden ja hier bereits richtig erkannt und auch angesprochen.
Hinzuzufügen hätte ich noch dies: unsere eigene Erwartungshaltung!

Sich an alte Zeiten orientieren (Plattenvertrag, Vorschuß, große Stück- und Umsatzzahlen,
den Lebensunterhalt damit verdienen etc.) bringts nicht mehr – muß mich aber zugegebenermaßen
auch an die eigene Nase greifen, da ich das auch schon anders kennen gelernt habe.

Musik live darzubieten – wie weiter oben bereits erwähnt - scheint eine Möglichkeit
zu sein, doch die gebotenen Gagen sind unter aller Wutz; wenn man nicht gerade zu
den Großen (oder „Größeren“) gehört.

Selbst wenn wir unterstellen, das 90 % der Musik Schrott ist und sowieso keine größere
Anerkennung verdient hat (oder einfache „Hausmusik“ ist, ohne Anspruch auf irgendwas,
was ja in Ordnung ist), bleibt für die restlichen Musiker die Frage, wofür/für wen
sie die Musik machen. Nur für sich selbst? Das funktioniert nicht wirklich, da das
Sendungsbewusstsein nun mal vorhanden ist. Es lebe das Musiker-Ego!

Vielleicht reicht es aber schon diesen Trieb umzulenken und sich mit anderen Leuten
zusammen zu tun und „was zu machen“, voneinander zu lernen. Gerade bei den
„Elektronikmusikern“ ist das Einzelkämpfertum sehr groß.

Statt finanzieller Entlohnung eher sozialer Gewinn?
Sicherlich nicht DIE befriedigende Lösung, aber eine Ansatzmöglichkeit.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

hm, mit elektronischer musik live geld machen geht auch nur im langweiligen 4/4 takt, versucht doch mal mit ambient den saal zu füllen :lollo:
was manche leute jetzt so treiben weil sie keine maxis mehr an den mann bringen ist aber auch echt erbärmlich, guckt euch nur mal die typen an die all diese kurse verticken wollen (dubspot, ableton certified nerd, ect.), da werden dann die armen kids (mit den gleichen träumen die der typ vorne mal hatte) für dumm verkauft,(soll keine spitze gegen hier anwesende personen sein) :invader2:
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Mal eine Momentaufnahme von mir und meinem Musikkonsum, einfach als zusätzlichen Datenpunkt in der Diskussion:

Wir (Ich+Freundin, Student und Einzelhandelskauffrau, beide "rund" 27 Jahre alt) haben im letzten Jahr gut 3-5 Alben online gekauft. Glaube eines von Faun, eines von Qntal und eines von Helium Vola, und 2 von Lady Gaga. Davon 0 CDs, weil CD von Qntal hätte 16€ gekostet, und MP3s "nur" 7€. Die Käufe haben wir bei Amazon getätigt.

Warum MP3?
Weil wir eh nur noch MP3s hören, MP3 Player und aufm Rechner. Jedesmal CD wechseln turnt total ab wenn man mal schnell alle Alben einer Gruppe durch hören will.

Warum keine CD?
Die MP3s kann man sofort haben und muss nicht auf die CD warten, welche eh gerippt werden würde. Die MP3 Artefakte höre ich persönlich nicht beim gewöhnlichen hören raus, und meine Freundin erst recht nicht.

Was wir an CDs mögen ist das leichte Retro-Feeling bei dem wir uns an unsere Jugend in den 90ern erinnert fühlen. Das Artwork ist schön anzusehen, und insbesondere interessiert uns häufig das Booklet mit den Lyrics, die sind wirklich schön zu haben wenn man die CD mal aktiv durch hört. Aber dafür 10€ mehr ist es uns einfach nicht wert. Insbesondere wenn davon kaum was beim Künstler an kommt! Da fühlt man sich als Kunde eher verarscht.

Warum Amazon?
Ich persönlich hätte die Qntal MP3s lieber bei Qntal direkt gekauft, da meine Hauptmotivation für das Geldausgeben nicht war Amazon+Industrieanhang zu bezahlen, sondern die Musiker dahinter zu motivieren weiter zu machen.

7€ sind für uns Gering-Verdiener nicht wenig Geld, aber immer noch wenig genug ohne sich ernsthafte Gedanken machen zu müssen. Wenn ein Album an die 16-17€ ran geht, und damit die magische 10€-Grenze überschreitet, ist das schon was anderes.

Amazon weil wir da eh schon angemeldet sind und die Bankeinzug haben. Das ist bequem und einfach, und das Download-Programm funktioniert sogar auf unseren Linux-Rechnern.

Würden wir auf ein Konzert gehen?
Im Moment weniger, auch haben wir häufig die Erfahrung gemacht, dass Konzerte scheiße sind: Man steht ewig weit weg und sieht kaum was von der "Show", dazu ist es häufig total gedrängt und ungemütlich. Und dazu ist die Akustik häufig einfach beschissen, vor lauter Hall oder schlechtem Mix oder sonst was hört man nur noch gematsche. Da gießen wir uns alle male lieber zu hause ein Glas 3€-Wein ein, hocken uns auf die Couch und hören gemütlich Musik - und sparen 50-70€ pro Kopf.

Gehen wir in Clubs zum Musik hören?
Ja, wir gehen regelmäßig in Clubs. Aber hauptsächlich weil wir da Freunde treffen und ggf. auch mal ein bissl aufm Floor rumwackeln können. Das Hauptproblem an Clubs: Zu LAUT! Nicht selten taumelt man gegen 2-3 Uhr aus dem Club, halb Taub und schreit sich gegenseitig an. Ich persönlich habe mir so Lärmschutz-Stöpsel für Musiker zugelegt, mit denen man sich auch noch bissl unterhalten kann. Aber Unterhaltungen im Club sind eher anstrengend, und finden daher auch kaum statt. - Alles in allem auch keine allzu tolle Erfahrung, aber immer noch besser als gar nicht raus zu kommen.

Wie sieht es mit deinem Musik-Konsumverhalten generell aus?
Insgesamt konsumiere ich natürlich wesentlich mehr Musik als die paar Alben. Erstmal ist eh schon eine große Sammlung da, hauptsächlich sogar von Freunden kopiert, als aus dem Internet geklaut. Häufig wird aber zum Beispiel einfach Qntal, Helium Vola, Deine Lakaien und andere einfach in eine geshuffel'te Playlist gepackt und laufen gelassen. Hauptsächlich als Hintergrund-Beschallung. Elektronische Musik beziehe ich als Hobby-Musiker hauptsächlich von soundcloud, aus Foren verlinkt. Das ist dann hauptsächlich auch Musik von Hobbyisten. Ansonsten ist YouTube auch eine tolle Quelle. Bin letztens eine "top 400 trance tracks"-Liste durchgegangen, und habe fast ausnahmslos alle Tracks auf YouTube finden können.
In letzter Zeit funkt die GEMA immer häufiger dazwischen wenn wir auf YouTube mal ein Video sehen wollen oder ein Musik-Stück hören wollen. Dabei will man als Kunde ja nur "mal rein hören" oder das Musikvideo sehen. Ob das dann eine so gute Marktstrategie von der GEMA ist weiss ich nicht, ist mir auch egal, müssen die Musiker die dort Mitglied sind ja wissen, oder? Dann wird die Musik eben nicht gehört, und auch das zugehörige Album eher nicht gekauft (blind geben wir kein Geld aus). Die oben genannten Alben haben wir eh nicht wegen YouTube gekauft, sondern weil sie von uns bekannten Gruppen kamen und wir sie ohne großes rum suchen auf YouTube hören wollten.


Keine Ahnung ob ich hier irgendwie repräsentativ bin. Aber ich und meine Freundin konsumieren generell viel Musik, kaum ein Tag der nicht mal irgendwas aus unserer Sammlung läuft.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

intercorni schrieb:
Wer Geld verdienen möchte sollte sich lieber einen richtigen Job besorgen, selbst Live ist es schwierig.

Der Nachteil ist natürlich, dass hier die Zeit sehr eingeschränkt ist, also Abends und Wochenende, sofern die Partnerin das auch mitmacht.

Aber sonst sehe ich auch so, zumal die eigene Musik dann auch nicht zwingend ein Kompromiss sein muss und dann - in irgendeiner Weise und sei
es auch nur auf myspace - erscheinen kann, wann man es für richtig hält. Mal abgesehen davon, hätte ich wohl nicht einen Bruchteil von dem jetzigen
Kram bei mir stehen. Chart-Musik mache ich eh nicht, ergo habe ich meine kleine freie Nische...
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Man sollte sich immer gründlich überlegen, was man sich wünscht: Man könnte es bekommen.

Alle wollten das Internet haben, ohne sich über die Konsequenzen im klaren zu sein. Ich für meinen Teil finde, daß die Nachteile, die aus dem Internet erwachsen (z. B. diese ganz oben beschriebene Situation und die daraus entstehenden Konsequenzen) die Vorteile (schnelle Kommunikation) bei weitem nicht aufwiegen.

Wenn´s Internet verschwände, wäre mein Leben gleich wieder eine ganze Ecke entspannter. Die Zeit davor hat´s auch gegeben, und es hat mir nichts gefehlt.

Der ganze Handy- und Ei-Wasauchimmerscheiß kann auf dem Wege auch gleich mit verschwinden. Habe ich wieder mehr Zeit zum Musikmachen, und meinen Briefkasten freut´s auch.

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zolo schrieb:
Nicht jeder Künstler der geile Musik macht ist auch nicht zwangsweise extrovertiert genug um auf die Bühne zu gehen. Im Gegenteil: in der vergangenheit haben mir gerade die Musik von introvertierten Artists gefallen die stellenweise sogar nicht mal aufgetreten sind und stattdessen das ganze Jahr über am Album gearbeitet haben. Sowas gibts natürlich heute nicht mehr.
Musik wird bei etablierteren vor lauter touren nur noch zwischen Tür und Angel geschrieben. Entschuldigung: MUSS zwischen Tür und Angel geschrieben werden. Als Promotion für die Gigs. Früher waren es mehr Kunstwerke die aus einer Muse entstanden sind.

Ich bin fest davon überzeugt dass wir keine Angst haben müssen, dass Künstler nichts mehr produzieren und veröffentlichen würden. Die Sache ist sowieso immer ungerecht gewesen denn nicht die Künstler können Geld machen, es sind die Rechte-Inhaber und der ganze Rattenschwanz der da mit dran hängt. Viele Stücke, die Millionen eingespielt haben sind in ein paar Minuten oder als Auftragskomposition entstanden. Ist das gerecht gegenüber denen, die anspruchsvollere Musik nach monate- oder jahrelanger Arbeit veröffentlichen?
Nee, keine Sorge. Selbst wenn es gar keine Kohle mehr über Gema oder sowas geben würde und niemand mehr von Musik leben könnte, es würde sie trotzdem geben. Wer sagt denn, dass das bisherige System der Abrechnung für alle Zeiten gelten muss? Vielleicht würde es die Qualität sogar anheben weil rein kommerziell ausgelegter Massenramsch keine Zielgruppe mehr hätte.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Alle wollten das Internet haben, ...
Stimme da soweit zu, aber die Revolution fand m. E. schon früher statt: die Verfügbarkeit
und Erschwinglichkeit sehr günstiger Musikinstrumente. Das hat AUCH zu einer Flut an Musik
geführt.
Evtl. hatte P. Uertz - weiter oben - Recht: die Anzahl der "guten" Musiker scheint mehr oder
weniger konstant. Nur die Spreu hat zugenommen.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Man sollte sich immer gründlich überlegen, was man sich wünscht: Man könnte es bekommen.

Alle wollten das Internet haben, ohne sich über die Konsequenzen im klaren zu sein. Ich für meinen Teil finde, daß die Nachteile, die aus dem Internet erwachsen (z. B. diese ganz oben beschriebene Situation und die daraus entstehenden Konsequenzen) die Vorteile (schnelle Kommunikation) bei weitem nicht aufwiegen.

Wenn´s Internet verschwände, wäre mein Leben gleich wieder eine ganze Ecke entspannter. Die Zeit davor hat´s auch gegeben, und es hat mir nichts gefehlt.

Der ganze Handy- und Ei-Wasauchimmerscheiß kann auf dem Wege auch gleich mit verschwinden. Habe ich wieder mehr Zeit zum Musikmachen, und meinen Briefkasten freut´s auch.

Stephen


Es ist allerdings nur für uns alten Säcke ein Problem, die es noch anders gekannt haben.

Ein 13-Jähriger von heute wird sich sicher nicht daran stören, dass er heutzutage nicht im WOM seine erste Schallplatte von seinem Taschengeld erstehen kann, und dann mit großen Augen und voller Vorfreude nach Hause zum elterlichen Plattenspieler fährt. Das Cover bewundernd, und die Lyrics lesend.

Andere Zeiten, andere Werte.

Man kann sich das im Herzen behalten was früher war, aber es kommt nicht wieder.

Punkt.

Aus.




Stimme da soweit zu, aber die Revolution fand m. E. schon früher statt: die Verfügbarkeit
und Erschwinglichkeit sehr günstiger Musikinstrumente. Das hat AUCH zu einer Flut an Musik
geführt.

Naja, aber die Plug Ins, und das Kopieren dieser im Internet haben diese Schwelle nochmal dramatisch runtergesetzt.

Jeder kann sich auf Papis Laptop mal schnell ein Ableton runterladen, und dann auch aus dem vorhandenen einen Housetrack zusammenbasteln.
Die Magie ist da weg.
Ist genau so wie früher Grafiker eine geachtete Sache war. Heutzutage kann auch jeder mit nem geklauten Photoshop (oder umsonst mit GIMP) sich schnell was zusammenklicken.

Ob die Qualität die gleiche ist wie früher, ist da doch egal.
Man kann es irgendwie selber machen, also ist es nichts besonderes mehr.

Für ein ordentliches Setup war auch vor der zeit des Internets noch ein Setup von ein paar Tausend Mark erforderlich.
Das war schon ne ziemliche Einstiegshürde.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Man sollte sich immer gründlich überlegen, was man sich wünscht: Man könnte es bekommen.

Alle wollten das Internet haben, ohne sich über die Konsequenzen im klaren zu sein. Ich für meinen Teil finde, daß die Nachteile, die aus dem Internet erwachsen (z. B. diese ganz oben beschriebene Situation und die daraus entstehenden Konsequenzen) die Vorteile (schnelle Kommunikation) bei weitem nicht aufwiegen.

Wenn´s Internet verschwände, wäre mein Leben gleich wieder eine ganze Ecke entspannter. Die Zeit davor hat´s auch gegeben, und es hat mir nichts gefehlt.

Der ganze Handy- und Ei-Wasauchimmerscheiß kann auf dem Wege auch gleich mit verschwinden. Habe ich wieder mehr Zeit zum Musikmachen, und meinen Briefkasten freut´s auch.

Stephen

Das ist keine Lösung! Was Du an Techniken nutzt, ist doch Deine Entscheidung. Niemand zwingt Dir Internet, I-phones und Handys auf. Die Maschinenstürmerei bringt gar nichts, vor allem nicht wenn man ausgerechnet elektronische Musik macht die ohne moderne Medien kaum die Verbreitung hätte, die sie (wieder) hat.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Steril707 schrieb:
Für ein ordentliches Setup war auch vor der zeit des Internets noch ein Setup von ein paar Tausend Mark erforderlich.
Das war schon ne ziemliche Einstiegshürde.

Allerdings - und wir reden von 4-5 stelligen Zahlen! Heute wird doch schon aufgejault wenn es etwas NICHT kostenlos zum Download gibt ;-)
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Jaja Fluch und Segen zugleich. Ich bin eigentlich auch kein Freund vom Internet und denke das es uns auch eher vom Glücklichsein ein Stück weggeholt hat. Aber das ist das Problem mit dem Fortschritt: vorwärts immer - rückwärts nimmer. Ich finds kacke, aber da ich weiß das man eh nichts ändern kann (ausser für sich alternative konsequenzen ziehen) denk ich auch nicht mehr drüber nach.

Und na logisch wird man heute zum Internet gezwungen! Stichwort Steuerklärung. Hausaufgaben werden heute an die Kidys gemailt.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Cyborg schrieb:
Steril707 schrieb:
Für ein ordentliches Setup war auch vor der zeit des Internets noch ein Setup von ein paar Tausend Mark erforderlich.
Das war schon ne ziemliche Einstiegshürde.

Allerdings - und wir reden von 4-5 stelligen Zahlen! Heute wird doch schon aufgejault wenn es etwas NICHT kostenlos zum Download gibt ;-)

yep.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zolo schrieb:
Und na logisch wird man heute zum Internet gezwungen! Stichwort Steuerklärung. Hausaufgaben werden heute an die Kidys gemailt.

Achja? Also ich kenne etliche Familien, die auch ohne Netzzugang (manche sogar ohne Handy) ganz prima klar kommen. Es sind sogar Handwerksbetriebe dabei.
Es wäre schlimm, wenn Deine Aussage stimmen würde, ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung müsste sich dann aufhängen??
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Cyborg schrieb:
Zolo schrieb:
Und na logisch wird man heute zum Internet gezwungen! Stichwort Steuerklärung. Hausaufgaben werden heute an die Kidys gemailt.

Achja? Also ich kenne etliche Familien, die auch ohne Netzzugang (manche sogar ohne Handy) ganz prima klar kommen. Es sind sogar Handwerksbetriebe dabei.
Es wäre schlimm, wenn Deine Aussage stimmen würde, ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung müsste sich dann aufhängen??

Nun, du kannst das Internet für dich persönlich ablehnen, das lässt aber die Gesellschaftsveränderungen die damit einhergingen nicht verschwinden.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Steril707 schrieb:
Naja, aber die Plug Ins, und das Kopieren dieser im Internet haben diese Schwelle nochmal dramatisch runtergesetzt.
Ich sehe keinen Widerspruch zu dem, was ich schrieb. Es war einmal vor langer langer Zeit, als es noch keine Plug-Ins gab.
Einstieghürden gab es so gesehen immer:
Minimoogs, ARP 2600 oder Odyssees waren für den Heimmusiker eine teure Sache. Dann kamen die bezahlbaren MS20's oder
Yamahas für ca. 1600 DM. Ich konnte mir endlich einen Synth leisten! Dann wurden irgendwann die Polyphonen erschwinglich usw.
Dann kamen die Plug-Ins, wie Du richtig erwähnst, die noch mehr Leuten den Zugang boten und...Tendenz steigend.

Will damit sagen: diese Entwicklung ist nicht nur auf das Internet zurückzuführen, wie von Stephen beschrieben, sondern
führt AUCH auf die Technologieentwicklung zurück. Die Anzahl der wirklich begnadeten Musiker ist damit aber nicht
zwangsläufig mitgestiegen.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Ich denke es ist schon falsch wenn man Musik macht und glaubt, man hätte einen Anspruch darauf damit Geld zu verdienen. Außerdem und das will jetzt keiner hören, hat die Banalität und Beliebigkeit bestimmter elektronischer Musik, mit dafür gesorgt, das Musik und Musik machen nichts besonderes mehr ist. Auch wenn jetzt ein paar Leute in die Tischkante beißen werden,ich bin überzeugt das es mittelfristig wieder zu "handgemachter" Musik hingeht. Viele sind einfach übersättigt von Musik, die mein 14jähriger Neffe in einer Stunde auch auf seinem PC machen kann. Nur verstehe ich, gerade in diesem Zusammenhang, die Begeisterung nicht, die manche für die Piratenpartei haben. Trotzdem gibt es ja durchaus Musiker die gut bis sehr gut von Musik leben können.

Die Anzahl der wirklich begnadeten Musiker ist damit aber nicht
zwangsläufig mitgestiegen.

Haha, ja eher im Gegenteil. Wer früher mit Synths Musik machen wollte, mußte sich schon sehr genau überlegen ob das Sinn macht, bzw. das Talent ausreicht. Wenn man für ein Instrument ein Jahr oder länger arbeiten mußte, war die Leidenschaft für die Musik auch wirklich da und das ist schon was anderes als mal eben ein Plugin runterzuladen und wenns schlecht ist wirds gelöscht und das nächste geladen.
 


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