Elektronische Musik Extra Dry - ohne Delay/Reverb

Mischt Du Deine Musik komplett trocken ohne Delay und Reverb ab?

  • Yay ! (= Ja)

    Stimmen: 1 3,7%
  • Nay ! (= Nein)

    Stimmen: 26 96,3%

  • Umfrageteilnehmer
    27
R

Rastkovic

Guest
Mischt hier evtl. jemand seine Musik ohne das zutun von Delay und Reverb ab ?

Falls nein, kennt jemand wen "Bekanntes" der das so macht? :)
 
Meine komplette Musik lebt von rhythmischen Delays und im Panorama verteilten Echos. Ich mag es, wenn es zwischen den Ohren Pingpong macht. :selfhammer:
Früher habe ich kein Reverb verwendet, heute nur, um einzelnen Instrumenten mehr Tiefe im Raum zu verleihen. Dabei trotzdem nur dezent.

Bei aktueller Musik fällt mir auf, dass immer öfter monumentale Reverbs verwendet werden. So richtig "in die Fresse" ist dann leider nicht mehr möglich. Hat aber alles seine Daseinsberechtigung. :opa:
 
Also, mein Aha-Erlebnis hatte ich beim hören der - Achtung - "Highway To Hell". :mrgreen: Welche ich diesen Sommer, ca. 23 Jahre nachdem ich sie zum ersten mal gehört hatte nun endlich erwarb. Ein Wahnsinns trockener Klang, ich war regelrecht geplättet....
 
danielrast schrieb:
Mischt hier evtl. jemand seine Musik ohne das zutun von Delay und Reverb ab ?

Falls nein, kennt jemand wen "Bekanntes" der das so macht? :)
Okay, vielleicht sollte ich die Fragestellung ein wenig abändern. ;-)

Macht jemand gelegentlich Musikstücke ohne Delay/Reverb?

Kann von mir auch nicht behaupten das ich Delay und Reverb kategorisch ausschliesse, was ich aber sagen kann ist, dass wenn ich die Wahl zwischen zwei funktionierende Varianten (mit/ohne) habe, die Variante "ohne" mir i.d.R. besser gefällt.
 
danielrast schrieb:
was ich aber sagen kann ist, dass wenn ich die Wahl zwischen zwei funktionierende Varianten (mit/ohne) habe
Ist das bei dir schon mal vorgekommen? gibt es da irgendwo was zu hören von dir?

das sage ich nur, weil sich manches trocken anhört, obwohl es das nicht ist...
 
Mir ist so das viele frühe House/Techno Stücke zumindest ohne Reverb auskommen. Hab ich Ende der 90er genauso gemacht, einfach weil ich keinen Reverb hatte.... :)

Trocken, oder nicht Trocken?

 
danielrast schrieb:
Okay, vielleicht sollte ich die Fragestellung ein wenig abändern. ;-)
Macht jemand gelegentlich Musikstücke ohne Delay/Reverb?
Ja.

Das überstrapazierte Delay-ieren vermeide ich sowieso, soweit es geht.
Reverb gerne - aber keine Hallsoße; es sei denn, ich verfolge eine bestimmte Absicht damit.
Wechsel zwischen Dry / Wet: gerne; sowie das Schaffen von Tiefe mit unterschiedlichen
Laufzeiten.
Ab und an mal was Knochentrockenes kommt gut!
 
Hallo,

ich glaube kaum das Techno ohne Reverb auskommt. Es wird wohl immer ein kleiner Hallraum hier und dort sein, selbst wenn der kaum wahrnembar ist..Stichwort Tiefenstaffelung...allein mit fader, also Pegel. Der sound wäre nur Zweidimensional. Wir wollen doch mit Hall Klänge nach vorn oder hinten bewegen..
 
rolandpower schrieb:
Der sound wäre nur Zweidimensional.
Kompression kann für meine Ohren einen Klang dreidimensional machen, Stereo Effekte sowieso.

Ich finde die Idee interessant ohne Delay/Reverb Fahnen zu produzieren, probier das hin und wieder. Bin jedoch da nicht immer allzu fundamentalistisch. :mrgreen:
 
Rastkovic schrieb:
Ich finde die Idee interessant ohne Delay/Reverb Fahnen zu produzieren, probier das hin und wieder.
Die Arbeitsweise ändert sich auch, wenn man sich nicht auf die Wirkung der "Fahnen" verlassen kann/muß.
 
Rastkovic schrieb:
Ich finde die Idee interessant ohne Delay/Reverb Fahnen zu produzieren,
Wenn man das mit Rauschen macht, kann man zudem ja dem Rauschen eine bestimmte Klangfarbe mitgeben. Das mit dem "Hallfahne" imitieren ist ja nicht neu. Viele klassische Komponisten haben eine Melodiestimme gerne mit einem anderen Instrument leise gedoppelt, was dann wie ein Hall wirkt.

Das eigentlich Interessant bei Reverb/Delay ist ja, das plöztliche Weglassen des Effekts. Wenn man ein playback aus einem Raum plötzich "vor die Nase" des Zuhörers holt. Das ist ein sehr intensiver Effekt, den ich immer recht cool finde.
 
Habe früher oft fast komplett ohne Reverb und Delay gearbeitet bei meinen alten Releases. Heutzutage könnte ich mir das nicht mehr vorstellen.
 
Hallo, dieses Thema ist mir sehr interessant. Vor etwa 12 Jahre habe ich bemerkt, dass ich immer Effekte benutzte, ohne zu denken, ob sie wirklich benötigt waren. Anstatt immer Reverb automatisch zu verwenden, beschloss ich, alles trocken aufzunehmen. Reverb ist ein großes Sicherheitsnetze, glaube ich...

Also, ich habe viele Stücke veröffentlicht, eine Art Tanzmusik, die gar keine Effekte benutzt haben, und bisher habe ich keine Klagen bekommen! Ich glaube wirklich, dass niemand etwas los bemerkt hat. Wenn man Musik in der Disko hört, ist es keine schlimme Sache, alles direkt, "in your face" zu erleben. Und es gibt auch viele andere Tricks anzuwenden, um einen Eindruck zu geben, dass etwas im Vordergrund oder Hintergrund ist. Wenn man darüber denkt, sind sie ganz einfach. z.B. - je entfernter etwas ist, desto weniger Hochfrequenzen gibt es, was mit einem Tiefpassfilter reproduzierbar ist. Wenn ein Ton eine längere Release-Phase hat, klingt es ein bisschen wie Reverb. Und anstatt ein echter Delay-Effekt kann man bloß die Noten taktmäßig wiederholen. Meinen neuesten Trick... einen sanften Ton mit ein paar Sekunden Release zweimal aufzunehmen, und ganz links und rechts zu pannen. Dann hat diese Klang der "bedeckt-Effekt", aber ohne Reverb.

Heutzutage benutze ich ein echtes Federhalle Gerät - ich bin ein bisschen verliebt in meinem Vermona :) Natürlich gibt es eine große Versuchung, es sehr laut zu vermischen, aber man fühlt sich ermüdet, immer diese Resonanzen zu hören... sie klingen nicht so "glatt" wie digitale Reverb. Meine Erfahrung nach klingt es großartig, etwa minus 12 dB oder weniger zu mischen. Dann klingt es nicht wie "Reverb", aber es gibt eine subtil Verbesserung, ein wenig Sahnehäubchen.

Als Zusammenfassung schreibe ich, dass es nicht immer notwendig ist, alles zu mischen, als ob man in eine riesig-große Halle wäre!
 
Rastkovic schrieb:
Also, mein Aha-Erlebnis hatte ich beim hören der - Achtung - "Highway To Hell". :mrgreen: Welche ich diesen Sommer, ca. 23 Jahre nachdem ich sie zum ersten mal gehört hatte nun endlich erwarb. Ein Wahnsinns trockener Klang, ich war regelrecht geplättet....

Bei mir letztens ganz andersrum:
Hab die zweite Magnum LP gehört und gedacht, dass die doch deutlich besser klingen würde, wenn die Vocals nicht so furchtbar trocken gemischt wären.

Ich finde z.B. einige Sachen, die Rick Rubin sehr trocken abgemischt hat, ganz spannend, die erste Danzig oder Electric von The Cult.
Aber ich kann sowas nicht so oft hören, lieber ist mir dann doch mit Reverb und Hall.
 
Dry kann ein partielles Ausdrucksmittel sein, aber generell ist eine sinnvolle Raumstaffelung unabdingbar.
 
fanwander schrieb:
Wenn man das mit Rauschen macht, kann man zudem ja dem Rauschen eine bestimmte Klangfarbe mitgeben. Das mit dem "Hallfahne" imitieren ist ja nicht neu. Viele klassische Komponisten haben eine Melodiestimme gerne mit einem anderen Instrument leise gedoppelt, was dann wie ein Hall wirkt.

Wie meinst Du das mit der Klangfarbe und dem Rauschen?
Meinst Du Rauschen über eine Klaviatur, also Noten spielen?? Und die Rauschfahne anschließend leise untermischen, als so eine Art Layer? Muß ich mal probieren. Geht bestimmt gut mit Modularsystem Rauschgenerator und über die Auxsends des Mixers!

Die Melodiestimme doppeln bzw. layern mit einem anderen Instrument klingt auch sehr Interessant. Habe es sonst immer mit dem gleichen Sound gelayert in anderer Octave bzw. im Roland XV Synth habe ich zum Beispiel ein Klavier mit Streichern gelayert, hörte sich echt gut an einzeln gespielt als Sound, aber im MIx kam ich damit nicht klar!!

Ich bin leider keine Mixkoryphäe, und auch kein Studiocrack, muß ich zugeben!! Vielleicht fehlt mir auch einfach nur die Übung! Habe oft kaum Zeit. Bin froh wenn ich mal wieder Jammen kann! hab ein haufen infos im Kopf. Grundlagen. In der Praxis klingt es zum Schluß nicht so, wie ich es mir Vorstelle. Oder ich sehe alles zu verbissen!! Oft höre ich mir alte Sachen an aus dem bereich Techno und stelle mir die Frage warum es so gut Klingt. Haben die es selbst gemischt, oder mischen lassen. Gerade so Sachen
von CV313 oder Echospace, Basic Channel and so on. Diese Bässe über Bässe mit Kicks...
Da müßte es zerren ohne Ende. Ich weiß net wie die in den unteren Mitten cutten oder low end boosten und kompression...Aber das ist ein Thema für sich...

Frage mich oft ob Alan Parsons oder andere wie Rick Rubin doch Außerirdische sind!!!!

Wenns bei mir nicht hinhaut, sage ich immer das Pult ist Schuld!! :selfhammer:
 
Hört euch mal die ersten Takte von Carl Orff - O Fortuna ~ Carmina Burana an. Dort kommt immer ein Schlag auf die Pauke und dann in der selben Tonhöhe setzt sofort das Blech ein. 3 mal hintereinander und voll genial vom Effekt und Klang. Im Kozertsaal rockt das natürlich noch mehr, so in Farbe und 3D als von Youtube...
 
rolandpower schrieb:
fanwander schrieb:
Wenn man das mit Rauschen macht, kann man zudem ja dem Rauschen eine bestimmte Klangfarbe mitgeben. Das mit dem "Hallfahne" imitieren ist ja nicht neu. Viele klassische Komponisten haben eine Melodiestimme gerne mit einem anderen Instrument leise gedoppelt, was dann wie ein Hall wirkt.
Wie meinst Du das mit der Klangfarbe und dem Rauschen?
Meinst Du Rauschen über eine Klaviatur, also Noten spielen?? Und die Rauschfahne anschließend leise untermischen, als so eine Art Layer? Muß ich mal probieren. Geht bestimmt gut mit Modularsystem Rauschgenerator und über die Auxsends des Mixers!
Ich denke Florian meint das Rauschen zu filtern. Weisses Rauschen = ungefiltert, Rosa Rauschen = tiefpassgefiltert, usw..

Hab jetzt mal mit einer Bassdrum angefangen, ich komm so langsam Richtung Reverb. :)

Auch interessant, Reverb aus irregulären Delays erzeugen. Runterscrollen bis 'Synthetic Echo and Reverb' und dann Abbildung 5 + 6.

http://electro-music.com/nm_classic/014 ... ffects.htm
 
chrisdurftal schrieb:
Hallo, dieses Thema ist mir sehr interessant. Vor etwa 12 Jahre habe ich bemerkt, dass ich immer Effekte benutzte, ohne zu denken, ob sie wirklich benötigt waren. Anstatt immer Reverb automatisch zu verwenden, beschloss ich, alles trocken aufzunehmen. Reverb ist ein großes Sicherheitsnetze, glaube ich...

Also, ich habe viele Stücke veröffentlicht, eine Art Tanzmusik, die gar keine Effekte benutzt haben, und bisher habe ich keine Klagen bekommen! Ich glaube wirklich, dass niemand etwas los bemerkt hat. Wenn man Musik in der Disko hört, ist es keine schlimme Sache, alles direkt, "in your face" zu erleben.
Danke für Deinen Kommentar. Es ist immer erfreulich wenn jemand die eigenen Ansichten teilt und man merkt das man NICHT langsam aber sicher verrückt wird.... :)

chrisdurftal schrieb:
Heutzutage benutze ich ein echtes Federhalle Gerät - ich bin ein bisschen verliebt in meinem Vermona :) Natürlich gibt es eine große Versuchung, es sehr laut zu vermischen, aber man fühlt sich ermüdet, immer diese Resonanzen zu hören... sie klingen nicht so "glatt" wie digitale Reverb. Meine Erfahrung nach klingt es großartig, etwa minus 12 dB oder weniger zu mischen. Dann klingt es nicht wie "Reverb", aber es gibt eine subtil Verbesserung, ein wenig Sahnehäubchen.
Hab ich auch schon öfters darüber nachgedacht einen Federhall auszuprobieren, echter Plattenhall wäre aber noch besser. :)
 
Ich habe bis jetzt immer alles gleich mit Effekten belegt, also so wie es zum Schluss hin klingen soll. Mus man aber ja nicht machen, jeder wie er will.
 
Rastkovic schrieb:
Auch interessant, Reverb aus irregulären Delays erzeugen

Ich benutze meistens Roland Space Echo und zwei Delays, analoge. Ein Moogerfooger und Electro Harmonix Delay. Das wars. Versuche sie ganz dezent zu mischen über die Aux- sends, je nach Stilrichtung auch mal richtig prägnant.

Achso, ja: ich mag Dub. Electronic Dub sowas wie Echospace, Intrusion...
 
Rastkovic schrieb:
Danke für Deinen Kommentar. Es ist immer erfreulich wenn jemand die eigenen Ansichten teilt und man merkt das man NICHT langsam aber sicher verrückt wird.... :)

Ich halte das für Lob :)

Ein weiterer Punkt.. wenn man in einem Altbau wohnt, hat er schon immer einen großen Federhalleffekt dabei ;-)
 
Rastkovic schrieb:
Mir ist so das viele frühe House/Techno Stücke zumindest ohne Reverb auskommen. Hab ich Ende der 90er genauso gemacht, einfach weil ich keinen Reverb hatte.... :)

Trocken, oder nicht Trocken?

hmmm
die 909 tönt schon von natur aus eher so als hätte sie schon einen hall (clap, hh), hier ist sie ausserdem noch so stark verfremdet, verfärbt, dass das noch mehr zu geltung kommt. ganz anders würde es tönen, wenn man irgendwelche trockenenen samples nutzen würde.
 


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