Erfahrung Fieldrecorder

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Reiner Einfluss

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Hallo
habe jetzt keine passende Hauptkategorie gefunden.

Ich brauche Erfahrungstips.
ich bin auf der Suche nach einem Fieldrecorder.

Ich möchte hauptsächlich Geräusche und Klänge Atmo aufnehmen.
Sekundär die Auftritte/Übungstunden eines Trompeters.
Also ein weites Spektrum.

Meine Vorstellung:

-------Olympus LS-14-------
-------Tascam Dr 22wl-----

(Grobe technische Unterschiede sind mir bekannt)
welche Mikronstellung ist besser?
Rauscht einer hörbar weniger?
gute Stereo-/Aufnahmequalität?
was könnt ihr empfehlen?

laut Internet sind die beiden ja relativ gut bewertet.


Danke für Antwort
 
Nach meiner Erfahrung mit Fieldrecording und Atmo-Aufnahmen ist essentiell: wie gut werden Griffgeräusche bedämpft, bzw wie gut ist die Entkoppelung von mechanischen Kontakten an einem Stativ.

Was nützt das beste Mikrofon, wenn auf der Aufnahme mehr von Deiner Hand zu hören ist, als vom Umgebungsgeräusch.

Leider steht das in keinem Datenblatt. Das kann man nur selber testen.
 
Die kompakten Recorder mit integrierten Mikrofonen taugen in der Regel nicht viel, was die räumliche Auflösung von ambientem Material angeht -- Gewitter oder andere Naturgeräusche kann man genauso gut in mono aufnehmen, weil die schmale Mikrofonbasis einfach keine vernünftige Stereoauflösung erlaubt jenseits einer Nahabnahme von zwei Metern. Von der Qualität der verwendeten Kapseln mal ganz zu schweigen. Für Proberaummitschnitte sind sie vielleicht ganz okay, so, wie ein Diktiergerät auch okay wäre.

Ich rate zu externen Mikrofonen, wenn der Recorder Anschlußmöglichkeiten (XLR) und Phantomspeisung hat. Der Tascam DR-100 Mk. 2 scheint mir eine gute Wahl zu sein. Zwei Kleinmembran-Kondensatormikros mit Jecklin-OSS-Scheibe oder XY-Stereofonie, fertig.

Ansonsten Kontaktmikrofone (gibt's einen Thread zu).

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Die kompakten Recorder mit integrierten Mikrofonen taugen in der Regel nicht viel, was die räumliche Auflösung von ambientem Material angeht -- Gewitter oder andere Naturgeräusche kann man genauso gut in mono aufnehmen, weil die schmale Mikrofonbasis einfach keine vernünftige Stereoauflösung erlaubt jenseits einer Nahabnahme von zwei Metern...
Als Notlösung gibt's die Möglichkeit, mit etwas Bastelarbeit eine Trennscheibe zwischen die Mikros zu positionieren.
Das bringt schon etwas...aber nur etwas.
 
welche Mikrofonstellung ist besser?

hinter den zwei Stellungen verbergen sich ja zwei sehr unterschiedliche Stereo-›Philosophien‹. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, ihre Berechtigung und ihre Zweckmäßigkeit in bestimmten Einsatzfeldern und für bestimmte beabsichtigte Ergebnisse. Ich weiß nicht, inwiefern du mit den beiden vertraut bist; wenn nicht, schau doch mal unter ›Intensitätsstereophonie‹ bzw. ›Laufzeitstereophonie‹.

Kurz gesagt ist es bei letzterer so, dass der Stereoeindruck durch die leicht unterschiedliche Ankunftszeit des von einer Quelle ausgehenden Schalls bei den beiden Mikrofonen (mit-)entsteht.

Bei ersterer gibt es (idealtypisch gedacht) diesen Unterschied in der sog. ›Laufzeit‹ nicht, da die Mikros ja in ein und demselben Punkt liegen. Hier sind die unterschiedlichen Richtungen entscheidend, in die sie zeigen: sie bestimmen, wieviel Signal das linke bzw. das rechte Mikrofon von der Schallquelle ›mitkriegt‹. Trifft der Schall in direkter Linie auf die Membran z.B. des linken Mikros, heißt das, dass er die des rechten um 90° versetzt erreicht. Die rechte Membran würde also weniger stark auf den Schall reagieren.

Das alles hat Konsequenzen für die Frage, welches Verfahren für welche Anwendungen geeignet ist. Der Pluspunkt der Laufzeitstereophonie, der wohl am meisten genannt wird, ist: sie ist hörphysiologisch ›korrekter‹, da unsere Ohren ja auch nicht im selben Punkt liegen und wir Räumlichkeit ganz maßgeblich auch durch Laufzeitunterschiede wahrnehmen. Prominenter Pluspunkt der Intensitätsstereophone: sie ist monokompatibel, eben weil sie keine nennenswerten Laufzeitunterschiede produziert. Ob diese Unterschiede aber für dich beim Kauf wirklich eine Rolle spielen (sollten), oder ob es nicht vielleicht andere Faktoren gibt, die du stärker gewichten solltest, ist natürlich eine eigene Frage...

Unabhängig davon: ich habe einen Tascam DR-60D, mit dem ich sehr zufrieden bin. Keine Mikros, dafür viermal Klinke, zweimal XLR. Vier Spuren. Gebrauchtpreis seinerzeit im zweistelligen Bereich.
 
Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
Die kompakten Recorder mit integrierten Mikrofonen taugen in der Regel nicht viel, was die räumliche Auflösung von ambientem Material angeht -- Gewitter oder andere Naturgeräusche kann man genauso gut in mono aufnehmen, weil die schmale Mikrofonbasis einfach keine vernünftige Stereoauflösung erlaubt jenseits einer Nahabnahme von zwei Metern...
Als Notlösung gibt's die Möglichkeit, mit etwas Bastelarbeit eine Trennscheibe zwischen die Mikros zu positionieren.
Das bringt schon etwas...aber nur etwas.

Da ist der Aufwand größer als die Nutzen, weil die Kapseln i. d. R. nicht wirklich gut sind. Kommen dann noch lausige Vorverstärker hinzu (eher die Regel als die Ausnahme im Niedrigpreissektor), dann kann man es auch gleich bleiben lassen.

Im Außenbereich kommt noch der unzureichende Windschutz hinzu: Es gibt zwar Tote Katzen, die man über die Mikros stülpen kann, aber das schützt nur die Kapseln (meist ohnehin nur unzureichend), während der Körper des Gerätes ungeschützt bleibt und die Windgeräusche (sowie Griffgeräusche und Trittschall) mit aufnimmt und mechanisch an die Mikros weiterleitet.

Stephen
 
"Kopfhörermikrofone" wie z.B. das CS10EM wär' vielleicht noch 'ne Option, nur nimmt man da auch schnell mal Atemgeräusche mit auf.





 
Summa schrieb:
"Kopfhörermikrofone" wie z.B. das CS10EM wär' vielleicht noch 'ne Option, nur nimmt man da auch schnell mal Atemgeräusche mit auf. [...]

Abhilfe leisten würde da ein Kunstkopf wie der John von Soundman/OKM, der allerdings sehr kostspielig ist für das, was er macht (und ich weiß nicht, ob man ihn überhaupt noch ohne Mikrofone bekommen kann). Da empfiehlt es sich eher, nach einem gebrauchten originalen AKG D99C "Harry" Ausschau zu halten und die CS10EM in die Ohren von Harry zu hängen, anstatt die internen Mikros zu verwenden (die auch ziemlich mäßig sind).

Stephen
 
Ich hab mal vor Jahren eine Webseite gefunden, wo einige Modelle mit unterschiedlichen Aufnahmen aufgelistet waren...wenn ich die nur wieder finden würde...

Edit: hier mal eine hilfreiche Info: https://www.amazona.de/vergleichstest-o ... om-h4n-sp/

Edit2: HA! Ich habs gefunden. Das Stichwort Brunnen und Bahnhof waren noch in meinem Kopf...den Rest hat Bing gefunden:
http://www.audiotranskription.de/vergle ... korder.htm

Ich hab mich damals für den LS10 entschieden+extra Windschutz(~50€)

Oh...grad gesehen: es gibt einen zweiten Teil, ich hab den ersten teil verlinkt. Egal...hören und entscheiden! Eine bessere Webseite dafür hab ich nicht gefunden.
 
Ok danke für die ganzen Antworten

Werde mich nochmal durchlesen und hören
denke aber das es eher minimale Unterschiede bei den Recordern sind. Jeder hat vor und Nachteile.
wichtig is denke ich das sie nicht arg rauschen.
und schon leise Gräusche aufnehmen können.

Ich würde daraus gerne eigene Samples basteln.
Ich möchte es ja auch eher hobbymässig machen.

trotzdem will ich mich nicht ärgern wenn ich dann doch mal mehr will und ich dann am falschen Ende gespart hab.
 
Spielen Daten wie " ein- Ausgangsimpedanz"
und andere Daten eine grosse Rolle?
oder sind das nur minimale Unterschiede
sowie Eingangsimpedanz 6kohm zu 10kohm??
 
Spielt dann eine Rolle, wenn du separate Mikrofone einsetzt.

Ich geh zwar grundsätzlich davon aus, das man das weiß...trotzdem: alles was analog ist, rauscht. Mikrofone rauschen noch mehr.

Was willst du denn konkret machen?

Hör die mal die Audiobeispiele an, dann weißt du mehr ;-)


Heute bekommt man keine wirklich schlechten Geräte. Sie unetrscheiden sich oft nur in der Qualität der Bauteile...natürlich auch der eingesetzten Mikrofone.
Ich denke das man so ab 150-200 Euro ganz gut dabei ist. Ein namhafter Hersteller ist sicher auch nicht verkehrt. Olympus zum Beispiel baut nur gute Sachen, ich war bei denen mal indirekt beschäftigt. Da is nix mit billig...kostet aber natürlich auch etwas mehr-klar. Ein Audi kostet ja auch mehr als ein Hyundai.
 
@Sogyra

Also hauptsächlich möchte ich Geräusche, Klänge aller Art aufnehmen.

Damit ich sie dann im Sampler in meiner DAW abspielen und verändern kann.

Aber ich will ihn auch nutzten um Übungen und Auftritte von Gesang und Trompete aufzunehmen. letzteres muss keine Studioqualität unbedingt haben.
 
ppg360 schrieb:
Gewitter oder andere Naturgeräusche kann man genauso gut in mono aufnehmen, weil die schmale Mikrofonbasis einfach keine vernünftige Stereoauflösung ...
Gewitter kommen in Stereo schon ziemlich dramatisch, man muss die Micros eben entgegengesetzt aufstellen oder gleich den Kunstkopf nehmen.
Hab das schon mehrfach gemacht, sogar in 4-Kanal.
 
meine wahl, nach einigen fieldrecordern und mic-versuchen.
ein gebrauchter zoom h2n und dazu die ssoundman binaural microphones mit Verstärker.

Ich habe inzwischen den h5n, werde mir aber wieder den h2n wegen seiner kleineren form zulegen. Qualitativ gibt sich das nix, wenn man sowieso externe micros verwendet.
Offen wäre noch der versuch mit 196khz recordern. Der Unterschied von 48 zu 96 war schon sehr groß!

Ich mache alles ohne kunstkopf und nach einiger Zeit weiss man wie man sich bewegen muss, um keine störgeräusche mit dem körper zu machen. Es sieht vielleicht etwas komisch aus, wenn man sich bewegt, aber ist mir lieber wie so einen Riesen kopf mit auf reisen zu nehmen.

Den einzigen Nachteil hatte ich bisher bei etwas anstrengenderen Aktivitäten wie z.b. Vulkan besteigen, da hat man dann atemgeräusche mit drauf.

Der unterschied zu einem normalen stereo mic. ist allerdings riesig und ich würde keine atmo aufnahmen mehr ohne meine soundman's machen wollen, vor allen dingen nicht in Mono.

hier ein beispiel mit den soundman und zoom h2n mit aufnahmen aus sri lanka, verbaut in einem Track.

src: https://soundcloud.com/guben/sri-pada

ich kann bei bedarf auch die rohnen aufnahmen hochladen.
 
Reiner Einfluss schrieb:
@Sogyra

Also hauptsächlich möchte ich Geräusche, Klänge aller Art aufnehmen.

Damit ich sie dann im Sampler in meiner DAW abspielen und verändern kann.

Aber ich will ihn auch nutzten um Übungen und Auftritte von Gesang und Trompete aufzunehmen. letzteres muss keine Studioqualität unbedingt haben.

Das alles mach ich auch. Mit dem LS-10.

Und wegen dem rauschen an sich brauchst du dir weniger Sorgen machen, die internen sind erstens schon recht rauscharm(die Technik hat sich auch hier weiter entwickelt), und zweitens kann man ja auch manuell einpegeln. Bei meinem kann ich das analog mit einem Rädchen an der Seite machen, oder digital im Menü einstellen(Automatik). Allerdings pegel ich immer analog ein, und setz aber den integrierten Limiter ein.
Ich hab mal probehalber den recorder in der Wohnung abgelegt, auf automatik gestellt, und bin für eine halbe Stunde spazieren gegangen. Die fenster waren natürlich verschloßen. Das Ding hat mir Aufnahmen von den Nachbarn gemacht, die ich so vorher noch gar nicht gehört habe. Was die alles machen... gg

Ich werd heute Abend mal eine Audiodatei mit echtem Gewitter hochladen...exklusiv nur für dich ;-)
 
Bernie schrieb:
ppg360 schrieb:
Gewitter oder andere Naturgeräusche kann man genauso gut in mono aufnehmen, weil die schmale Mikrofonbasis einfach keine vernünftige Stereoauflösung ...
Gewitter kommen in Stereo schon ziemlich dramatisch, man muss die Micros eben entgegengesetzt aufstellen oder gleich den Kunstkopf nehmen.
Hab das schon mehrfach gemacht, sogar in 4-Kanal.

Lies Dir mal meine oben getätigten Ausführungen zum Thema Stereofonie und Kunstkopf durch sowie zum Thema schmale Stereobasis bei Handheld Recordern, die im Prinzip mono ist und frage Dich dann, ob Dein Statement sinnstiftend war.

Stephen
 
Natürlich ist eine aufwendige Mikrofonierung mit entsprechend guten Mikrofonen einer Aufnahme eines Handheld-Recorders voraus. Aber wer schleppt schon seinen Kunstkopf nebst Aufnahmegerät mit sich rum. Selbst zuhause möchte man sowas nicht unbedingt stehen haben. - obwohl die Dinger schon cool aussehen. Und wer damit durch die Fußgängerzone oder durch den Hauptbahnhof läuft, hat die Aufmerksamkeit auf seiner Seite.

Für kurze Aufnahmen liefern die kleinen Recorder selbst mit ihren eingebauten Mikrofonen schon eine ordentliche Qualität und ein auch - wenngleich nicht perfektes - Stereobild. Wer High-End möchte, muss halt schleppen.
 
stromzuton schrieb:
[...] Aber wer schleppt schon seinen Kunstkopf nebst Aufnahmegerät mit sich rum. [...]

Ich.



Wenn Du ein vernünftiges Resultat haben willst, mußt Du halt mit vernünftigen Mitteln arbeiten. Alles andere ist Zeitverschwendung.

stromzuton schrieb:
[...] Und wer damit durch die Fußgängerzone oder durch den Hauptbahnhof läuft, hat die Aufmerksamkeit auf seiner Seite. [...]

Laß sie doch glotzen und sich ihre Mäuler zerreißen.

Stephen
 

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aktuell gibt es den zoom h4nSP bald als pro in einer neuen variante, vielleicht ein interessantes teil.

ich habe für bandaufnahmen den h2n manchmal in den händen, der ist schon nicht schlecht aber für mich selber würde ich was holen, was xlr anschlüsse und phantomspeisung hat, damit man auch mal andere mikros anschließen kann.
 
stromzuton schrieb:
Aber wer schleppt schon seinen Kunstkopf nebst Aufnahmegerät mit sich rum. Selbst zuhause möchte man sowas nicht unbedingt stehen haben. - obwohl die Dinger schon cool aussehen.
Ich bin öfter mal mit Harry unterwegs. Und ja, die Leute gucken einen in der Fußgängerzone dann schon blöd an.
Außerdem gibt es ja Kunstkopf Micros als Headset für die eigenen Ohren.
Meeresgrund-04.jpg

Meeresgrund-02.jpg
 
Bernie schrieb:
...die Leute gucken einen in der Fußgängerzone dann schon blöd an.
Das is nix außergewöhnliches mehr heutzutage.
Es laufen täglich tausende Leute mit Angst in den Augen rum...

Zum Thema:
Wie versprochen hab ich hier eine kleine Demo zusammen geschnitten. Is nix weltbewegendes, weil das aus meinen ersten Anfangsstunden stammt, aber für einen ersten Eindruck langts:

http://www.sogyra.at/Music/Demo24bit.wav
 
Sogyra schrieb:
Reiner Einfluss schrieb:
@Sogyra

Also hauptsächlich möchte ich Geräusche, Klänge aller Art aufnehmen.

Damit ich sie dann im Sampler in meiner DAW abspielen und verändern kann.

Aber ich will ihn auch nutzten um Übungen und Auftritte von Gesang und Trompete aufzunehmen. letzteres muss keine Studioqualität unbedingt haben.

Das alles mach ich auch. Mit dem LS-10.

Die Gewitteraufnahmen hast du mit dem LS-10 gemacht?
also ich finde das klingt schon richtig gut und das Teil würde auch im Budget liegen.

Ausserdem habe ich sowieso vor auch manche Aufnahmen etwas zu verfremden.
 
Ja, alle Aufnahmen hab ich mit dem LS10 gemacht. Das Gewitter hab ich am Küchenfenster aufgenommen, wobei das Donnern einige Kilometer weit weg entfernt war. Das hört sich auch so an.
 
Mein Zoom H2 hat sich für mich für alles bewährt, was ich auf die Schnelle aufnehmen wollte. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit Atmos. Ich denke aber, dass Recorder wie der H2 mit mehr als nur 2 Mikrofonkapseln auch hierfür eine gute Wahl sein müssten.

Bei Zoom gefällt mir vor allem auch die interne Geräte-Software und ich finde deren Produkt-Pflege vorbildlich. Es gibt immer sofort Updates, um die Produkte kompatibel zu halten zu aktuellen Betriebssystemen etc.
 
Hallo Reiner Einfluss,

nachfolgend meine Erfahrungen: Mit Field Recording habe ich im Jahr 2012 begonnen. Ausgangsstellung war wie bei dir, bis auf Trompete ;-)

Gestartet bin ich mit einem Tascam Mikro für iPad und iPhone. Das war klanglich ok, aber viel zu instabil und für Field Recording nicht brauchbar.

Gewechselt bin ich dann 2013 zum Olympus LS-5, den ich heute noch nutze. Entscheidend waren: Klang, Hosentaschenformat, stabile Ausführung, einfache Menüführung, kein Schnickschnack.

Aus der bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass es Unterschiede im Klang (Qualität/Stereoabbildung/Frequenzbereiche) einzelner Field Recorder gibt. Ich persönlich mache daraus aber keine Wissenschaft. Wer sich ein wenig in der Field Recording Szene umschaut weiss, dass Menschen mit hohen Ansprüchen i. d. R. nicht mit Recordern in dem Preisbereich aufnehmen. Zumindest nicht mit den eingebauten Mikros.

Ab und an denke ich darüber nach, ob ich für gewissen Aufnahmen nicht doch spezielle Mikrofone nutzen sollte. Wäre dies der Fall, müsste ich einen Recorder mit XLR-Mikrofoneingängen und Phantomspeisung auswählen. Hier trennt sich dann schnell schon mal die Spreu vom Weizen, d. h. es bleiben im o. g. Preisbereich nur noch wenige Geräte zur Auswahl über. Die würde ich dann vor dem Kauf mit den entsprechenden Mikros testen.

Bislang stand dieser Schritt allerdings nicht an, da ich keine Muse habe, mit dem ganzen Equipment durch die Gegend zu ziehen. Allerdings teste ich in Kürze am LS-5 eine Alternative zum Neumann Kunstkopf: Ohrwurm. Ich hoffe, dass ich mit dem Ohrwurm am LS-5 bessere Aufnahmen als mit den eingebauten Mikros erzielen werde (insb. weniger Rauschen). Zudem sehen die Dinger eher wie Kopfhörer aus, sodass die nicht als Mikros auffallen, was von Vorteil ist. Wenn sich am Rauschen des LS-5 nichts ändert, ich aber mit dem Ohrwurm grundsätzlich zufrieden bin, steige ich ggf. auf einen neuen Field Recorder um.

Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es weniger der Recorder ist, der eine Aufnahme versaut: Es sind mehr die Umstände wie z. B. Wind/Wetter, zu viele Umgebungsgeräusche (z. B. Flug-/Auto-/Motorradlärm) oder einfach unerwünschte Geräusche, die man selbst mit der Hand am Recorder, beim Laufen, Atmen, Drehen, usw. erzeugt. Es bedarf auch einiger Konzentration, um den richtigen Moment zu erkennen, dabei die Aussteuerung im Blick zu halten und den richtigen Knopf zu drücken ;-)

Wichtig, gerade für die Weiterverwendung im musikalischen Kontext mit einem Sampler, finde ich die Nachbearbeitung: Die Aufnahmen anhören, nachbearbeiten (Denoising, Schnitt, usw.), benennen und organisieren, das nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Je besser die Aufnahme, desto schneller ist diese Arbeit erledigt.

Rückblickend würde ich heute für den Einstieg auf das Tascam Mikro für's iPhone verzichten und gleich die 200 bis 300 Euro für einen soliden Field Recorder hinlegen. Ansonsten hat sich die o. g. Vorgehensweise, die auf eigene Erfahrung sammeln beruht, für mich bewährt.

Soweit meine persönliche Erfahrung, die selbstredend nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Field Recording ist eine individuelle Angelegenheit und ein schönes Hobby.

Viel Spaß damit.
 
Stimme da zu. Es ist natürlich auch zu überlegen, was dannach mit den Aufnahmen passieren soll. Stehen sie quasi alleine da, dann ist ein hochwertiges Aufnahmegerät mit entsprechenden Mikros zu bevorzugen. Soll ein Mix damit gefüllt werden, langt auch ein Recorder aus dem niederpreisigen Segement, wie hier bereits einige genannt wurden.
Du hast jetzt dei Qual der Wahl...mich würd interessieren, wofür du dich entschieden hast.
 


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