Erfahrung mit Tascam Model 16 als Interface am M1

Björn

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Hallo.

ich bin mit meinem imac 2012 nicht mehr zufrieden und möchte mir einen neuen Rechner zulegen.

ich verwende hauptsächlich Reaper und nur wenige gekaufte Plug-ins - vor allem Freeware und habe mich, da es stabil zu laufen scheint, für einen Mac Mini M1 entschieden. Die letzten Intel-basierten Rechner von Apple scheinen nicht so gut zu sein und daher gehe ich nun auf den M1.
Mein bisheriges Interface (Focusrite saffire liquid 56) wird aber nicht mehr geupdated und läuft nicht unter dem M1.

Momentan habe ich ein altes Soundcraft Mischpult mit Einzelouts, die in das Focusrite gehen.
Außerdem möchte in in Zukunft mehr mit der Akai Force produzieren.

Ich bin schon mehrfach über das Tascam Model 12 bzw. 16 gestolpert und frage mich, ob das meine bisherige Konstruktion ersetzt oder ob ich mit qualitativen Einbußen zu rechnen haben werden.
Das Focusrite läuft über Firewire, das Tascam läuft nur über USB 2.0. Kann ich da mehrere Kanäle gleichzeitig aufnehmen?
 
Ich habe mir nun ein neues Studio-Setup zusammengestellt und möchte hier kurz über meine Erfahrungen berichten, falls jemand über dieses Thread stolpert.

Ich arbeite jetzt mit einem Mac Mini M1 2020 mit 16 GB Ram und kleinster Festplatte.
Als Interface habe ich das Tascam Model 16 und Yamaha HS8 Monitoren.
Als Bildschirm einen 21:9 Samsung S34J550WQR.
Ich arbeite mit Reaper und Hardware Synthesizern.
Live verwende ich eine Akai Force.


Mac Mini:
Ich hätte mich im Nachhinein doch lieber für eine größere Festplatte entscheiden sollen, da die 4 Anschlüsse schon wenig sind. Für einen einfachen Austausch tut es ein simples USB hub. Aber eine SSD Festplatte, die an die Übertragungsraten der internen herankommt geht richtig ins Geld: 400 € für 1 TB - zB die Lacie Rugged SSD Pro. Ich werde ab sofort mit einer höheren Samplerate arbeiten und befürchte, dass die 256 GB schnell voll sein könnten.

Monitor:
Da ich 5 Wochen auf den Mac warten musste, hatte ich Zeit mich vorzubereiten und habe viel von Probleme mit extrabreiten Bildschirmen am Mac M1 gelesen. Das scheint ein Kabelproblem zu sein: Das Kabel muss für die hohe Auflösung passen. Ich hatte noch ein qualitatives HDMI Kabel und konnte damit den Monitor ohne Probleme anschließen.

Tascam Model 16:
Ein neues Interface musste her. Zuvor hatte ich einen iMac von 2012 und ein Focusrite Liquid Saffire 56 Interface, mit dem ich immer sehr zufrieden war. Allerdings wird das schon sehr lange nicht mehr weiterentwickelt und Focusrite schreibt auf der Webseite sehr deutlich, dass mit den ARM-Chips Ende der Fahnenstange ist. Es war nicht ganz intuitiv das Mischpult als Interface zum Laufen zu bekommen, aber nach ca. 20 Minuten hatte ich es angeschlossen und eingestellt. Voreingestellt sind die Kanäle 1 & 2 als Ausgabe. Diese möchte ich aber lieber zur Aufnahme nutzen und habe über die Audioeinstellungen den letzten Stereokanal ausgewählt. Was mir sofort auffiel: Der Sound hat sich massiv geändert. Die Wandler im Tascam arbeite mit 48 kHz und der Klang ist nun um einiges klinischer/präziser als vorher. Das verwirrte mich zuerst aber ich habe misch schnell dran gewöhnt. Es ist nun allerdings anstrengender für die Ohren und ich überlege mir eine 2. Abhöre zu installieren. Evlt eine günstige Soundbar, die auf Loudness und Gefälligkeit gebaut wurde. Ich habe die neue Konstellation auch Freunde probehören lassen und alle bestätigten den krassen Unterschied.
Ich habe das Model 16 noch nicht als Interface für die Force verwendet, das folgt in den kommenden Tagen

Reaper:
Reaper läuft bisher 1a - aber ich habe noch nicht viel gemacht. Ich konnte fast alle Plugins wieder zum Laufen bringen: MeldaProduction Free Bundle, Kick 2, Gatekeeper von Polyverse und iZotope plugins (Trash und weitere laufen, aber Neutron Elements und Ozone Stereo Imager lassen sich einfach nicht installieren). Standardmäßig werden auch hier Kanäle 1 & 2 als Ausgabe verwendet. Ich habe mir ein Template erstellt, in dem der Masterchannel an 13/14 ausgibt und das Template über die Einstellungen als Standard gesetzt. Außerdem habe ich vor, ab sofort mit einer höheren Samplerate zuarbeiten, als bisher. Da muss ich ausprobieren, was möglich ist. (Ausschlaggebend war folgendes Video von White Sea Studio)

Eigentlich könnte es losgehen, wenn ich nicht gestern über ein größeres Problem gestolpert wäre:
Mein Midisport 4x4 USB Interface funktioniert nicht mehr. Ich habe das noch nicht zum Laufen bekommen dun finde nur wenig Informationen darüber. Auf GitHub stellt ein Entwickler, der von sich schreibt, dass er auch schon einen MacOs Treiber maßgeblich für M-Audio geschrieben hat, einen neuen 64bit Treiber zur Verfügung. Hier ist der Link. Ich habe mich aber noch nicht getraut diesen auf meinem neuen Mac zu installieren, da ich die Sorge habe etwas falsch zu machen - mal schauen.

Wie geht es weiter?
Da ich eigentlich schon seit einiger Zeit an meinen neuen Album arbeiten wollte, muss eine praktische Lösung her. Das Budget für dieses Jahr ist aufgebraucht und ich werde mir keine Profi-SSD oder ein neues USB-Midi Interface besorgen, bis ich weiß, dass dieses problemlos funktioniert. Daher werde ich mich nun weiter in die Akai Force einarbeiten und plane fürs erste mit dieser zu produzieren.

Soweit erstmal. Wenn ich auf neue Probleme stoße und bestenfalls Lösungswege gefunden habe, geht's hier eventuell weiter.
 
Samsung T7 ist schnell ! schneller braucht "man" nicht. (ich hab das, auch am M1mini)
Gibts bei uns (CH) grad für 77.- oder so, 1TB / vergiss das mit den 400.-/1TB ;-)
Damit "sowas" aber wirklich schnell ist, muss es an TB3 angeschlossen werden. Oder USB 3 ? ....bin grad nicht sicher.
 
[…] eine SSD Festplatte, die an die Übertragungsraten der internen herankommt geht richtig ins Geld: 400 € für 1 TB - zB die Lacie Rugged SSD Pro.

na ja, es sind zwar schon ein paar Monate her, aber nach wie vor gilt: wer LaCie kauft, hat möglicherweise zu viel Geld. ;-)

Die LaCie-Qualität ist zwar nach jahrelanger DesasterStrecke offensichtlich besser geworden. Die Preise angesichts der Alternativen bleiben trotzdem im Luxusbereich.

Vermutlich trifft der Eine oder Andere auf der Suche auf diesen Thread, deswegen:

Mitte 2023 ist für den Preis, den Du nennst, eine schnelle externe Thunderbolt-3-SSD samt hochwertigem Kabel (! -> die sind teuer!) in der Größe von bis zu 4 TB zu haben.

Ich rede nicht von irgendwelchen Billigjacobs oder ähnlichen kruzial ™ unterdurchschnittlichen „Schnäppchen“, sondern von Ware der Marktführer.

Hier ist es eine 4 TB WD Black für 256 € (ok, Prime-Day-Preis, sonst ein Hunderter mehr) geworden; dazu ein als „Orico“ firmiertes Gehäuse (knapp über 100 €, ebenfalls Prime day) mit kurzem, aber absolu brauchbarem TB3-Kabel. Damit erreiche ich am Mac Mini M2 Pro eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit zwischen 2.600 und 2.800 von [diesen komischen Einheiten, deren Bezeichnung ich mir nie merken kann]. Egal ob mit der mitgelieferten Strippe oder mit der von Apple Übrigens. Auch nach mehreren Tagen am laufenden Rechner und mehreren lastenschweren Kopier-Aktionen immer noch kein Leistungsabfall.

Das ist zwar immer noch weniger als die Hälfte der fast schon irrealen Geschwindigkeit des internen 1-TB-SSD im Mini, andererseits, für ein Fünftel des Apple-Aufpreises, ein für mich vertretbarer Kompromiss. ;-)

Das Orico-Gehäuse kann laut irgendwelchen uralten Angaben bis max. 2 TB SSD aufnehmen, tuts aber mit meinem 4TB-Riegel genauso klaglos. Vermutlich waren einfach vor drei Jahren, so alt ist das Muster, noch keine SSD-Riegel dieser Größe zu realistischen Preisen zu haben.
Tascam Model 16:
Ein neues Interface musste her. Zuvor hatte ich einen iMac von 2012 und ein Focusrite Liquid Saffire 56 Interface, mit dem ich immer sehr zufrieden war. […] Der Sound hat sich massiv geändert. Die Wandler im Tascam arbeite mit 48 kHz und der Klang ist nun um einiges klinischer/präziser als vorher. Das verwirrte mich zuerst aber ich habe misch schnell dran gewöhnt. Es ist nun allerdings anstrengender für die Ohren und ich überlege mir eine 2. Abhöre zu installieren.

Vielleicht wäre vorerst eine Probe mit einem neutralen, halbwegs vernünftigen Studiokopfhörer die Mühe wert, bevor es in die großen Investitionen geht? Nur so als Idee.

Dass Tascam (hier das DP 24) auf seine Art speziell klingt, kann ich mit allen verfügbaren Händen unterschreiben. Ich würde es als sehr analytisch-durchhörbar bezeichnen. Nach dem ich vor Jahren den altgedienten Fostex VF-16 durch das DP-24 ersetzte, war es klanglich, als hätte eine unsichtbare Hand hoffnungslos mit dreck verklebte Fenster mit einem Schwung kristallrein gewischt. Das ist anfangs gewöhnungsberftig, aber es geht.

Eigentlich könnte es losgehen, wenn ich nicht gestern über ein größeres Problem gestolpert wäre:
Mein Midisport 4x4 USB Interface funktioniert nicht mehr.
Das ist das allgemeine Problem mit all diesen proprietären USB-Geräten ohne Class-Compliance. Seltsamerweise gibt es immer noch Hersteller, die es nicht schaffen, ihre Maschinen USB Class compliant zu machen. Das macht für mich zum Beispiel alles von BOSS, das über die schnöden Pedal-Klassiker hinausgeht, zu einem No-Buy. *) Denn ich habe schon viel zu viele voll funktionsfähige Geräte (unterschiedlicher Hersteller und unterschiedlicher Zwecke) entsorgen müssen, nachdem die Hersteller die Treiberunterstützung mal eben eingestellt haben. Sowas ist wirtschaftlich wie umwelttechnisch die letzte Sauerei. Dass Marktführer vom Schlage eines BOSS immer noch verkrampft an proprietären Treibern halten, kann ich nur beobachten, nicht aber nachvollziehen. Dass es auch zeitgemäß und kundenfreundlich geht, zeigen andere Hersteller. Zum Beispiel Tascam. :)

Im Falle des 4x4 Midisport würde ich mal sagen: das Interface (hatte ich auch mal, in schön Gelb) ist ein Vierteljahrhundert alt, kommt aus der Zeit, als USB noch laufen lernte und wäre langsam reif für den Ruhestand, eventuell als Spende an eine Jugendeinrichtung der Wahl (dort wird oft noch mit älteren Rechnern musiziert, was wieder paßt). Da würde ich der 5000 Jahre alten Koheleth-Weisheit den Vortritt lassen: alles hat seine Zeit. Falls das Budget etwas Neues zurzeit nicht hergibt, gibt es auch Gebrauchtes. Oder abwarten und in ein paar Wochen, Monaten zuschlagen – wenn ich es recht verstehe, reden wir hoer von einem Amateurstudio ohne Projekt-Zeitdruck. Irgendwann ist ein aktuelles MIDI-Interface drin, dann freust Du Dich darüber, wie einfach und von alleine so ein Interface heutzutage läuft.

Viele Grüße, aljen

*) Ok, bei dem DD-500 bin ich mal schwach geworden, das gebe ich zu – andererseits läßt sich der DD-500 komplett und komfortabel ohne Computer programmieren, die zugehörige Computersoftware ist sowas von 1990er und Backup ist per Sysex problemlos auf jedem Atari machbar.
 
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