fies-unheimlich-beängstigend-bedrohlich-fremd strange music

unheimlich-beängstigend-bedrohlich-fremd-strange
...genau das ging mir letzthin durch den Kopf, als ich das da hörte:

http://www.youtube.com/watch?v=5r4c6jv-5ec

(Melodie vom Tonal Plexus TPX6s)

Keine Ahnung warum, aber die schrägen Orgeltöne treffen in meinem Hirn einen dunklen Bereich, und lösen irgendwie Angstgefühle aus.

"Irrlicht" von Klaus Schulze kratzt auch am selben Teil meines Hirns.
 
Pappenheimer schrieb:
"Irrlicht" von Klaus Schulze kratzt auch am selben Teil meines Hirns.

Das ist interessant.
Ich finde diese LP auch sehr gut, aber in keiner Weise löst sie irgendwelche Angstgefühle aus - im Gegenteil eher angenehme Emotionen.
Das ich ja auch genau der Grund, warum ich so kritisch gegenüber "Emotionen in der Musik" eingestellt bin. Bei dem einen kommt ein Musikstück so an und bei dem anderen so - und die Emotionen des Musikers oder seine Intentionen stehen dann wieder auf einem anderen Blatt.

Gruß,
Markus
 
sadnoiss schrieb:
Als diese Single rauskam ist es mir beim Anhören ganz anders geworden. Handelt von einem tempörär Überlebenden vom Campingplatz in tarragona

http://iq.lycos.de/qa/show/395246/W...+Campingplatz+in+Tarragona+damals+gestorben?/

Immer noch eine sehr bewegende Platte

Ja, stimmt, da stehen einem die Haare zu Berge. Paßt ja auch in den Zusammenhang des Industrial Records-Umfeldes... Surgical Penis Klinik war ja auch so ein nettes Cover...

Stephen
 
Diese Kokettiererei mit Grauen und Gewalt fand ich im Industrial-Umfeld schon immer albern und billig-plakativ. Geschmacklos sowieso.

Hört mal lieber Schönbergs "Ein Überlebender aus Warschau". Das ist eine ernsthafte Auseinandersetzung auf hohem Niveau ohne jegliche Showeffekte. Solche Musik hat es nicht nötig, Leichen aus KZs oder ähnliches auf Covern abzubilden.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Das ich ja auch genau der Grund, warum ich so kritisch gegenüber "Emotionen in der Musik" eingestellt bin. Bei dem einen kommt ein Musikstück so an und bei dem anderen so - und die Emotionen des Musikers oder seine Intentionen stehen dann wieder auf einem anderen Blatt.

Gruß,
Markus

Ich glaube, die Wahrnehmung eines Stückes Musik ist generell individuell verschieden. Von daher ist es auch nicht sinnstiftend, beim Musikmachen auf bestimmte Assoziationen beim Hörer abzuzielen, denn der Schuß geht unter Umständen auch ganz übel nach hinten los.

Ich muß immer daran denken, wie ich mich eine Weile mal oberflächlich für Metal in allen seinen Spielarten interessiert habe und mir alle erzählten, wie unheimlich, böse und finster doch Slayer wären... ich habe mir beim Hören von Slayer-Platten regelmäßig vor Lachen in die Hosen gepißt und empörte meine Mitmenschen mit der Äußerung, das wäre wohl "Hammerdollenpolka"... ich fand das so lächerlich, so überzogen, wie ein Film, der zu schnell abläuft und irgendwelche Häschen noch schneller hoppeln. Und *dünn* klingt das stellenweise, die "South of Heaven" oder "Reign in Blood" klingen ja völlig anämisch. Hätte Rick Rubin mal machen sollen, vielleicht hätte der noch was gerettet...

Ich glaube, es ist eher so, daß die Frage entscheidend ist, in welchem Zusammenhang die Musik kommuniziert wird. Zu meinem persönlichen Leidwesen muß ich feststellen, daß sich die Erwartungshaltung der Hörer dahingehend verselbständigt hat, daß sie jetzt -- egal, was ich mache -- schon von Anfang an mit der Schere im Kopf an die Musik herangehen und irgendwas Finsteres auf Gedeih und Verderb hineininterpretieren wollen, bloß, weil ich mal in einer postpubertären Anwandlung meine Musik in den Kontext von "doombient" gestellt habe. Diese aufprojizierte Erwartungshaltung macht es einem verdammt schwer, die Leute zum Umdenken und Loslassen ihrer Erwartungshaltungen zu bewegen. Soviel zum Thema "Absichten beim Musikmachen", das kann auch ganz übel zum Eigentor werden.

Eine Platte, die ich noch immer unheimlich finde, ist die "Heresy" von Lustmord, weil ich nicht genau weiß und nachvollziehen kann, *wie* er sie gemacht hat. Ich weiß nur, daß sie Field Recordings von Konzerten und Arbeiten in Höhlen, Bunkern, Kirchen und Bergwerken enthält, aber die Art und Weise, wie der jeweilige Raum seine eigene Charakteristik der Musik aufprägt, ist z. T. sehr verstörend.

Ich glaube, das ist auch einer der Gründe, weshalb die Art von Musik, wie ich sie mache, von vielen weitestgehend unvorbelasteten Hörern als "unheimlich" oder "depressiv" beschrieben wird... da steckt nur sehr wenig drin, was sich z. B. mit traditionellen, vertrauten Klangfarben oder musikalischen Mustern assoziieren läßt. Ich denke, das ist vielleicht auch ein Grund, weshalb in Horrorfilmen meist ein ziemlich bieder-traditioneller Orchester-Soundtrack läuft, damit den Leuten nicht völlig angst und bange wird. Ein letzter Strohhalm aus Vertrautem, an den sie sich klammern können. Eine Ausnahme, an die ich mich da erinnern kann, war, glaube ich, der erste Teil von "Saw". Aber ich schweife ab.

Stephen
 
Markus Berzborn schrieb:
Diese Kokettiererei mit Grauen und Gewalt fand ich im Industrial-Umfeld schon immer albern und billig-plakativ. Geschmacklos sowieso.

Full ack!

Ist in diesem Fall aber ein bißchen anders, da geht es um einen Menschen, der diesen Unfall mit schwersten Verbennungen um 54 Stunden überlebt hat. Das Lied beschreibt - eher (zumindest versucht) einfühlend - das schwer vorstellbare Grauen eines solchen Zustands. Das war ehrlich gemeint.

M.E. ist diese "Lust an der Gewalt" auch auf grundlegende Missverständnisse TG (die sich als erste mit diesen Themen beschäftigt haben) und ihren Intentionen ggü. entstanden. Die Industiralszene, die das zelebriert hat bestand aus gestörten Seelen, die ein Tabu gesucht und gefunden haben, das sie brechen konnten und dafür fleißig Beifall in Form histerischer Eltern und Presse geerntet haben.

Zur (sogenannten) E-Musik finde ich leider - trotz echter Anstrengungen - nur schwer Zugang.
 
@Stephen
Ich denke, es ist grundsätzlich ein Fehler, sich in irgendeine Szene einordnen zu lassen. Das sind nämlich meist Leute, denen es gar nicht um die Qualität der Musik, sondern vorrangig um die Bestätigung ihres selbstgewählten Lebensgefühls geht.
Es ist natürlich etwas anderes, wenn man mit der Musik Geld verdienen will. Da kann es schon mal von Vorteil sein, sich an ein bestimmtes Zielpublikum anzubiedern, weil man damit rechnen kann, dass die das kaufen.

Gruß,
Markus
 
ppg360 schrieb:
die "South of Heaven" oder "Reign in Blood" klingen ja völlig anämisch. Hätte Rick Rubin mal machen sollen, vielleicht hätte der noch was gerettet...
Ähhh er HAT sie produziert! ;-)
Zwei super Scheiben übrigens. :phat:

Ich sehe das aber auch so, dass diese ganze Horror-/Satan-/Gewaltschiene irgendwann nur noch lächerlich war, egal ob im Metal- oder Industrialbereich.
 
sadnoiss schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Diese Kokettiererei mit Grauen und Gewalt fand ich im Industrial-Umfeld schon immer albern und billig-plakativ. Geschmacklos sowieso.

Full ack!

Ist in diesem Fall aber ein bißchen anders, da geht es um einen Menschen, der diesen Unfall mit schwersten Verbennungen um 54 Stunden überlebt hat. Das Lied beschreibt - eher (zumindest versucht) einfühlend - das schwer vorstellbare Grauen eines solchen Zustands. Das war ehrlich gemeint.

M.E. ist diese "Lust an der Gewalt" auch auf grundlegende Missverständnisse TG (die sich als erste mit diesen Themen beschäftigt haben) und ihren Intentionen ggü. entstanden. Die Industiralszene, die das zelebriert hat bestand aus gestörten Seelen, die ein Tabu gesucht und gefunden haben, das sie brechen konnten und dafür fleißig Beifall in Form histerischer Eltern und Presse geerntet haben.

Zur (sogenannten) E-Musik finde ich leider - trotz echter Anstrengungen - nur schwer Zugang.

Leider ist dieses Ekel- und Gewaltdingen ja ziemlich außer Kontrolle geraten, weil plötzlich in den späten 1970ern immer mehr kranke Geister auf den Zug aufsprangen, weil andere vorgemacht hatten, daß es möglich war und auf offene Ohren stieß.

Wie GP-O selbst mal so schön bekannte, fand er es im Nachhinein erschreckend, welchen Leuten TG durch ihre Vorarbeit die Türen geöffnet haben und was für Zeug plötzlich hineingekrochen kam. Da ging es ja am Ende nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch darum, wer den anderen noch mehr schocken konnte (was SPK ja dann auf die Spitze getrieben haben mit "Despair" und der Leichenöffnung auf Video). Hat aber gewirkt. Ich bin mir sicher, daß Graeme Revell ohne diese Art von Schockpresse damals heute nicht den Posten innehätte, den er *innehat*. Ist in gewisser Weise eine schöne Analogie auf die Arbeitswelt: Man muß erstmal eine gewisse Ekelgrenze für sich selbst überwinden, wenn man erfolgreich sein will. Meine Ekelgrenze wären Schlips, Anzug und kurze Haare... und Kopftuch und Bart abnehmen.

Man kann eine Sache solange überstrapazieren, bis sie zu einem Abziehbild und einem Klischee ihrer selbst wird. Ich schmeiße prinzipiell alles ungehört in den Müll, was sich z. B. auf Charles Manson bezieht, "die rote Nelke eines jeden Möchtegern-Industrialisten", wie es so schön bei David Keenan in "England´s Hidden Reverse" heißt. Satanistenmüll (auch die von Lustmord, die er am 06.06.06 für die Church of Satan aufgenommen hat) und offensichtlich kackbraun-faschistoiden Unfug trete ich ebenfalls sofort hinterher. Sowas fasse ich noch nicht einmal mit Gummihandschuhen an.

Und ich schließe mich dem Urteil über (Neo-)Klassik an, das meiste erschließt sich mir nicht, was wahrscheinlich daran liegt, daß ich generell mit dem klassischen Musikapparat ein Problem habe -- weniger mit der Musik als solcher --, das mir während meines Musikwissenschaftsstudiums sehr tief und unauslöschlich eingepflanzt wurde.

"Orchestermusiker denken nur an die nächste Aufnahme und ihren Rentenscheck. Rockmusiker denken nur an die nächste Aufnahme und ans Vögeln." (Frank Zappa)

Stephen
 
Jörg schrieb:
ppg360 schrieb:
die "South of Heaven" oder "Reign in Blood" klingen ja völlig anämisch. Hätte Rick Rubin mal machen sollen, vielleicht hätte der noch was gerettet...
Ähhh er HAT sie produziert! ;-)
Zwei super Scheiben übrigens. :phat:

Ich sehe das aber auch so, dass diese ganze Horror-/Satan-/Gewaltschiene irgendwann nur noch lächerlich war, egal ob im Metal- oder Industrialbereich.

Gott, was *schäme* ich mich jetzt :oops:. Du hast ja recht, wie konnte ich das bloß vergessen. Ich werde wirklich alt...

Hätte ich mal sagen sollen: "Der Rick Rubin, der später einen anständigen Sound hinbekommen hat" oder so ;-).

Stephen
 
Markus Berzborn schrieb:
@Stephen
Ich denke, es ist grundsätzlich ein Fehler, sich in irgendeine Szene einordnen zu lassen. Das sind nämlich meist Leute, denen es gar nicht um die Qualität der Musik, sondern vorrangig um die Bestätigung ihres selbstgewählten Lebensgefühls geht.
Es ist natürlich etwas anderes, wenn man mit der Musik Geld verdienen will. Da kann es schon mal von Vorteil sein, sich an ein bestimmtes Zielpublikum anzubiedern, weil man damit rechnen kann, dass die das kaufen.

Gruß,
Markus

Nagel auf den Kopf! Markus Reuter sagte irgendwann mal zu mir: Wenn Du es mit Deiner Musik ernst meinst, arbeitest Du keiner Szene zu, sondern läßt Dich allenfalls noch von Szenen finden.

An den Grundsatz habe ich mich seither gehalten... oder zumindest es versucht. Was natürlich nicht ganz einfach ist, wenn man mit seiner musikalischen Arbeit auch ein paar Kreuzer verdienen möchte.

Stephen
 
Szenen sollte man eh nicht ernst nehmen, oft genug verbirgt sich da das wahre Spießertum. ;-)
Ich hörte und höre EM, EBM, Techno, Metal, Gothic, Prog Rock und was weiß ich was nicht noch alles, da wird´s schon schwierig mit den Szenen. ;-)
 
Jörg schrieb:
Szenen sollte man eh nicht ernst nehmen, oft genug verbirgt sich da das wahre Spießertum. ;-)
Ich hörte und höre EM, EBM, Techno, Metal, Gothic, Prog Rock und was weiß ich was nicht noch alles, da wird´s schon schwierig mit den Szenen. ;-)

Hähä, da hast Du sowas von recht :lol:

Ich höre das was mir gefällt und das kann auch schonmal etwas völlig uncooles aus der Heavy Rotation sein. Szenen sind mir sowas von egal... (war aber in meiner Jugend anders, da wollte man schon zur Incrowd gehören :) )
 
ppg360 schrieb:
Panacea und ATR / Alec Empire wäre was Nettes für den Amoklauf...

Stephen

Das finde ich eher Nett für den Club und Zuhause!
Für nen Amoklauf müsste ich etwas hören, was mir gar nicht zusagt - zB Volksmusik oder Freejazz. ;-)
 
thedi schrieb:
[
Für nen Amoklauf müsste ich etwas hören, was mir gar nicht zusagt - zB Volksmusik oder Freejazz. ;-)

grrr.... so ein 12-minütiges saxophon-solo z.b.


auch "gut" für den überschnappi: wenn samstags morgens um viertel nach acht der idiot von nebenan anfängt, sein brennholz zu sägen.

uuuu--iiiiiiiiiiii---NNNIIIIÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNNGGG--- uuuu-iiiiiiiiiiiiiiiiiiii-----NIIIIIIIIIIIIIIÄÖÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNNNNNNGGGGGGÖÖÖÖ-ÖÖÖ-ÖÖÖ----uuuuu--iiiiiiiiiiiiiiiiii

und danach, kurz vor mittach, natürlich schön rasenmähen mit dem 2takter von vorm krieg....

BRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ......

und dann fein fein die ecken trimmen mit der motorsense....

RRRRRRÄÄÄÄNG-RÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNG-RÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNG

und als passendes finale werden seit 2006 die reste sorrrgfältig mit dem laubgebläse von der strasse gefegt...

RRRRÄÄÄNNNG-RRRRÄÄÄÄNNNG-BRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHHLLLL

hmmm... jemand sollte das mal samplen, mit einem schönen saxophonsolo überlegen und mich damit foltern, danach bin ich bereit für den jihad...


hat eigentlich keiner angst vor coil?


übrigens: die nettesten leute, die ich je kennengelernt habe, waren hardcore-mettler und -grufties (wobei sich das hardcore auf die ernsthaftigkeit bezieht, mit der sich diese leute ihrem szeneleben verbunden fühlten.


und, selbstverständlich machen WIR ALLE musik, die sich jedweder kategorien-, schubladen- und scene-einordnungsversuchen wiedersetzt. ;-)
 
Mr.Lobo schrieb:
hat eigentlich keiner angst vor coil?

Meine absolute Lieblingsband, große Gefühl und tiefe Melancholie - aber nix grusliges!


Mr.Lobo schrieb:
übrigens: die nettesten leute, die ich je kennengelernt habe, waren hardcore-mettler und -grufties (wobei sich das hardcore auf die ernsthaftigkeit bezieht, mit der sich diese leute ihrem szeneleben verbunden fühlten.

Ich hatte das große Vergnügen den oben erwähnten Graeme Revell nebst Gattin und Band Anfang der 80er ein paar mal bei mir zu beherbergen. Das waren so liebe und nette Leute, ganz allerliebst!
 
Mr.Lobo schrieb:
hat eigentlich keiner angst vor coil?

Geoff und Sleazy waren mit die interessantesten und kultiviertesten Leute, die ich je kennenlernen durfte, dito Thighpaulsandra. Sehr distinguiert, sehr britisch. Ich habe eigentlich mehr Angst vor dummen Menschen oder solchen, die sich für äußerst schlau halten.

"Are you shivering?" ist allerdings einer der absoluten Gänsehaut-Titel, die ich kenne. Und tatsächlich ein bißchen spooky.


Stephen
 
echt? och, ich hab die "mtpitd"-cds die letzten jahre oft zum einschlafen gehört. dafür haben sie sehr gut funktioniert, ganz ohne alpträume!

mir gefällt übrigens die "horse rotorvator" am besten, aber ich kenne bei weitem nicht alles, was die rausgebracht haben. das muss inzwischen ein riesen-katalog sein...
 
http://www.thresholdhouse.com/

Alles was legal zu erwerben ist gibt es da (Sleazy ist beteiligt).

Habe auch noch etliche GB an live-Aufnahmen :D - bin da halt sehr begeistert ...

Horse Rotovator und Scatology waren damals die Einstiegsdroge, das Zos Kia -Tape davor war ja nicht so äh ... outstanding. Gibt natürlich Höhen und Tiefen im Werk, aber 99 % sind durchaus zu goutieren...

Jhonns (Geoffs) Tod hat mich tief getroffen, nach so vielen 'gemeinsamen' Jahren war das sehr schmerzlich.

Und Sleazy, den finde ich einfach einen kuscheligen Bären, würde gerne mal mit dem zusammen treffen... :)

Discographie gibt's bei Brainwashed.com
 
Irgendjemand hat die Irrlicht von Klaus Schulze erwähnt.

Da würde ich vielleicht noch Charlemagne Palestine und die frühen Drone-Sachen von John Cale empfehlen (auf der Box "New York in the Sixties").

Und zwei "Geheimtipps" von mir:
Sergey Kuryokhin - Mad Nightingales in the Russian Forest
Boris Murashkin - Bioenergetic Music
 
Re: fies-unheimlich-beängstigend-bedrohlich-fremd. strange m

Einige Bands oder Musiker wirken live viel intensiver, als auf Platte.
"Oxbow" oder "Bohren..." sollte man sich unbedingt live anhören.
Bohren spielt (zumindest beim Konzert in DO) ohne Licht und die
Atmosphäre ist viel intensiver, als zu Hause vor der Anlage.

Das kann auch an der Lautstärke liegen - wer "Boris" 20-Minuten
Noise-Stück live gehört hat, weiss was ich meine. Das ist fies für die
Ohren, zumindest wenn man keine Ohrschützer drin hat.

Zudem gibt es Platten, wo nicht alle Lieder an sich besonders brutal oder
krank oder angsteinflößend sind, aber die Platte nach dem Durchhören
einen irgendwie psychisch ausgelaugt oder/und verstört hat.

Vor allem wenn noch intensive Texte dazukommen, die man während des
Hörens noch aufnimmt und sie zusätzlich zu der Musik wirken.
Aus dem HC/Punk-Psycho Sektor kann ich hier "Kiss it goodbye" - "She
loves me, she loves me not" oder "Rats into robots" - "A column of
smoke" sehr empfehlen.

Es gibt aus der Neuen Musik teils sehr seltsam klingende Sachen, könnte
mir vorstellen, dass die live viel unheimlicher rüberkommen.
Ab und zu - leider nicht immer - hört man diese im Radio bei WDR3 "Studio
Neue Musik", Sonntags um 23 Uhr.


Gringo.
 
Re: fies-unheimlich-beängstigend-bedrohlich-fremd. strange m

gringo schrieb:
"Bohren..." sollte man sich unbedingt live anhören.
Bohren spielt (zumindest beim Konzert in DO) ohne Licht und die
Atmosphäre ist viel intensiver, als zu Hause vor der Anlage.

Bohren habe ich 2002 das erste Mal live im KKC Essen gesehen, als sie mit der "Black Earth" auf Tour waren. In einem Raum, dessen Deckenhöhe nur unwesentlich über der eines normalen Wohnzimmers liegt, den Eröffnungsbass von "Midnight Black Earth" in den Magen zu bekommen, ist *echt* beeindruckend. Leider haben Bohren davor und danach mich nicht mehr zu überzeugen vermocht; "Geisterfaust" ging wieder zu dieser zähen Endloslangeweile von "Midnight Radio" zurück, und "Sunset Mission" ist zwar hübsch anzuhören, wird am Ende aber zu "loungy" für meinen Geschmack.


Stephen.
 
In dem Zusammenhang noch in schamloser Eigenreklame zwei Rezensionen von Dark Ambient Scheiben, die ich Anfang des Jahres in limitierter Auflage veröffentlicht habe. Anscheinend hat der Rezensent ähnliche Wahrnehmungen beim Hören gehabt :) :

Stephen Parsick “Fuzzstars: Music for Planetariums Vol. 2”

(www.parsick.com, 2008)

8 tracks, 72 mins



Stephen Parsick continues to push the boundaries of ambient music to the extreme. Strange alien sounds chirp about for the first couple minutes of “Moon Musick Phase One” before a metallic ringing drone swells up out of it. The drone rises and falls, and brighter shimmering sounds are layered over the top. As the title of the disc implies, this would indeed make excellent planetarium music. The sound gets fuller and deeper as it goes, sure to rumble the floor if you have halfway decent bass in your sound system. At times it sounds like Michael Stearns’ classic Planetary Unfolding. “Dark Matter” strips away the shimmering part, leaving the low rumblings only, very much another Parsick doombient affair, as is the title track. It is almost pure blackness set to music using synthesizers, singing bowls, field recordings, and other processed and looped sounds. The bleakness brightens a touch on “Sometimes They Call It “God””, but only by degrees as ethereal tones are set against dark cavernous echoes. There is a certain stark beauty to it. “Emptiness Is All There Is” which sounds much like Robert Rich’s organic darker works. It is all well done, though I suspect if the majority of this music were to be used in a planetarium, most of the audience would leave in fear. I also suspect this would make Stephen a bit proud.



© 2008 Phil Derby / Electroambient Space





Stephen Parsick “Cryotainer: Music for Gasometers”

(www.parsick.com, 2008)

8 tracks, 64.27 mins



Recorded live in the Oberhausen Gasometer at a temperature of 6 ͦ Celsius, this is pure distilled coldness. The eight tracks flow into one, the deep industrial sounds playing as a singularly dark work. Stephen has been particularly drawn to the darkness since leaving his Berlin school roots behind, and this could be his deepest, bleakest sonic journey yet. At times I suppose there are shimmers of light here and there, for example some fleeting moments on “Density and Pressure.” But these are few and far between, and the emphasis is upon fully embracing the dark and the cold. If “Lightwave” were not dedicated to someone’s memory I would call the title the height of irony, as it is as dark as the rest. Some are softer, some are louder, some are drones, some gradually evolve, but all have a restless undulating pulsating quality to them. Uplifting it is not; it is undeniably intense. If you like dark ambient, Cryotainer is essential.



© 2008 Phil Derby / Electroambient Space


Danke für´s Lesen,
 
also mich hat seiner Zeit und zu gewissen Anlässen heute noch sowas gethrillt, schockiert, erfüllt und durch den Fleischwolf gedreht...

"The Delta - Send in...Send Back" (Album)

Postapokalyptisch, unendlich tiefgreifend, was für eine Energie in dem Zeug ist...verdammt würde ich gerne in der Zeit zurückfahren und dann in Hamburg sein als die Jungs das gemacht haben...

Ein Meilenstein der elektronsichen Musik, wie ich finde.
 
schocken tut mich jade art von gitarrenrock, besonders aus den 80ern (we build this city-starship z.b.) :evil:
immens beeindruckt hat mich z.b. jonny l-voices in my dreams
gänsehaut: lk - marky
 
Bei diesem Thread-Titel musste ich gleich an ein bestimmtes Stück denken:

This Heat - Makeshift Swahili

Für mich so ziemlich das heftigste von der Stimmung her, das ich je gehört habe, und das noch mit "klassischem" Rock-Instrumentarium.
Eigentlich wollte ich Haus Arafna's "Holocaust" auch noch nennen, aber das kommt mir im direkten Vergleich viel zu harmlos und konstruiert vor.

Sehr krank, aber aus heutiger Sicht nicht mehr unbedingt "shocking" ist Hasil Adkins' "We got a date". Hasil wäre ich aber trotzdem gerne im Dunkeln begegnet.

Gruß,

Ralf
 
Re: fies-unheimlich-beängstigend-bedrohlich-fremd. strange m

als ich das erste mal Sunn O))) auf meinen Kopfhörer im dunklen Zimmer gehört habe, dachte ich meine Zehennägel krümmen sich vor der Wirkung die die Musik auf meinen Körper hatte

auch live ein sehr eindrückliches Erlebnis (vor allem im Bezug auf stehende Musikwellen im Raum und fühlen von Schallwellen-Resonanzen auf dem Körper)
 


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