Floppy-Problem und vertikale Streifen beim Atari 1040 ST

Solar Chrome

Electro Synth Maniac
Hallo zusammen,

ich hatte das große Glück einen Atari 1040 STFM mit originaler Cubase-Software und Dongle zu ergattern.
Der Rechner war über 20 Jahre eingelagert, funktioniert aber soweit. Allerdings gibt es ein Problem mit dem Diskettenlaufwerk - nicht direkt mit dem Laufwerk, sondern mit dem, was der Rechner damit macht.

Der Atari fährt ganz normal hoch bis in die GUI. Sobald ich aber eine Diskette einlege und er diese lesen möchte, erscheinen vertikale Streifen auf dem Bildschirm und dann wars das. Das Problem fand ich in diversen Foren, aber leider ohne konkreten Lösungsvorschlag. Ich tippe auf ein mögliches Problem mit alten Kondensatoren, aber vielleicht weiß ja jemand mehr.

Habt Ihr eine Idee oder einen Hinweis, was man da genau tun kann?
Im Löten und Basteln bin ich fit ...

Hugs, Nika
 
Es gibt offenbar Sets mit den passenden Kondensatoren zum Tauschen. Google mal 'atari 1040 stfm capacitor'. Vermutlich liegt das Problem aber wo anders. Hier beschreibt jemand, wie getestet wurde:
 
Stromversorgung, das Laufwerk zieht dann vielleicht mehr Strom sobald es genutzt wird. Hab' jetzt gerade nicht im Kopf ob die Bildschirmumschaltung mit dem Chip dem Laufwerk was zu tun hat, da sind einige Prozessoren die mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, denn Streifen klingt ein wenig nach Sync Problem, vielleicht schaltet er die Auflösung auf Lowres um. Andererseits könnte es auch einfach nur ein Problem mit dem Monitor Kabel sein, steckt vielleicht nicht richtig, da ist afair ein Pin das für die Umschaltung auf Monochrome verantwortlich ist und die Vibrationen des Laufwerks sorgen vielleicht für Kontakt Probleme. :dunno:
 
Mach doch mal ein Bild von den Streifen auf dem Monitor, vielleicht lässt sich auf diese Weise schon das eine oder andere Problem ausschließen.
 
Virus war auch mein erster Gedanke, aber dann müsste sie das Teil damit gebootet haben.
 
Ich habe erst in zwei Wochen wieder Zugang zu einem 1040 STFM ...aber ein genaues Bild würde , wie schon erwähnt, weiterhelfen um eine Fehlerprognose zu wagen.
Keine Ahnung, ob ich das print Service Manual wieder finde, aber es sollte auch online zu finden sein.

Hatte schon mehrmals 1040er reparieren müssen, da die leider kein externes Netzteil wie meine Amigas haben.
 
Danke für Euer Input. Ich kann den Fehler gern genauer beschreiben:

Virus schließe ich kategorisch aus, da der Atari lediglich in die GUI kommt und danach kann man ja nicht weiterarbeiten. Die Kondensatoren habe ich auch auf dem Schirm und notfalls muss ich die mal komplett tauschen. Vorher möchte ich aber systematisch einzelne Fehlerquellen ausschließen - z.B. kaputte RAM-Bausteine oder Controller. Bei meinem STFM ist nämlich der RAM aufgelötet und auch diese beiden Chips Glue + ... - in den späteren Revisionen sind die nämlich gesockelt und der RAM als Riegel ausgeführt.

Kaputte Bauteile konnte ich keine entdecken und auch keine kaputten Leiterbahnen. Ich hatte testweise mal ein Floppy aus einem PC dran - da kommen die Streifen nicht, aber er nimmt kann damit nicht arbeiten, da HD. Der Atari braucht zwingend ein DD-Laufwerk und ebensolche Disketten. Beim Amiga konnte man glaube auch HD-Disk mit halber Kapazität nutzen. Das geht hier nicht.

Zum Fehler: Ich fahre den Atari ohne Disk im Floppy hoch und warte, bis die TOS-GUI geladen ist. Das funktioniert auch wunderbar.

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Sobald ich eine Disk einlege und das Laufwerk öffnen möchte, rödelt er kurz und zeigt mir dann die vertikalen Streifen.
Dasselbe passiert, wenn ich gleich nach dem Einschalten die Disk einlege und er versucht von dort zu starten.

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Ja, genau das.

Dann immer ran :) Netzteil ausbauen und die großen Elkos tauschen. Hat bei mir bisher immer ausgereicht.

Hattest Du auch schon diese vertikalen Streifen?
Die großen Elkos habe ich nicht vorrätig. Wahrscheinlich macht es Sinn gleich das ganze Set zu kaufen.

Ich kann mich entsinnen, dass beim Behringer BCR-2000 auch die Elkos an einem MIDI-Fehler Schuld waren. Halte ich durchaus für wahrscheinlich.
 
Mal so grundsätzlich gefragt: Kann man nicht irgendwie auch ein PC-Netzteil verwenden?
12V/5V kann das doch auch. Nur mal so als Idee, um das mal zu testen? Labornetzteil wäre auch da.
 
Mal so grundsätzlich gefragt: Kann man nicht irgendwie auch ein PC-Netzteil verwenden?
12V/5V kann das doch auch. Nur mal so als Idee, um das mal zu testen? Labornetzteil wäre auch da.
Musste mal gucken, da habe ich mal nen Video dazu gesehen, wo einer da ein Meanwell eingebaut hat. War ein bisschen Fummelei, wenn ich mich recht erinnere.
 
Jupp, genau das Verhalten dann auch bei Floppy Zugriff. Die Elkos puffern nicht mehr ausreichend und dadurch bricht die Spannung ein, was sich dann auf das Gesamtsystem auswirkt.

Ich hab mir das Set glaube ich einfach bei Reichelt zusammengestellt.

Okay, das ist doch mal eine Ansage. Ganz lieben Dank!
Hast Du alle Kondensatoren gewechselt oder nur die Elkos?
 
Ich kann mich zumindest nur an den Elko-Tausch erinnern. Ob es noch andere Probleme geben könnte, kann ich natürlich nicht sagen.
 
Sobald ich eine Disk einlege und das Laufwerk öffnen möchte, rödelt er kurz und zeigt mir dann die vertikalen Streifen.
Dasselbe passiert, wenn ich gleich nach dem Einschalten die Disk einlege und er versucht von dort zu starten.

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Erinnert mich an ein Problem das ich mal beim Einbau von 'ner Speichererweiterung bei meinem ersten ATARI ST hatte. Mit wieviel MB kommt dein ATARI, deutet die Beschriftung auf dem Blechkasten vielleicht auf eine Speichererweiterung hin?
 
Erinnert mich an ein Problem das ich mal beim Einbau von 'ner Speichererweiterung bei meinem ersten ATARI ST hatte. Mit wieviel MB kommt dein ATARI, deutet die Beschriftung auf dem Blechkasten vielleicht auf eine Speichererweiterung hin?

Ganz normal 1MB von Werk aus - aufgelötet.
Unter der Abdeckung befinden sich andere Dinge. Der RAM sitzt bei dem Modell oben links.
 
Nachdem die Teile von Conrad gestern eintrafen, habe ich heute alle Elkos im Netzteil getauscht.
Allerdings hat das nicht Problem mit dem Floppy behoben. Es ist alles unverändert.

Wie schaut es mit den Elkos auf dem Board aus?
Macht es Sinn die auch zu tauschen? Ich möchte definitiv vermeiden, dass das ein Fass ohne Boden wird und man immer mehr Geld und Zeit in die Kisten investiert. Die größeren Elkos auf dem Board kann man sicher günstig austauschen und halt mal gucken. Just sayin ...

Hat jemand eine Idee, wo ich den Fehler noch suchen könnte?
 
Hat jemand eine Idee, wo ich den Fehler noch suchen könnte?
Da sollte noch einiges gesockelt sein, die gesockelten Chips (speziell MMU und Shifter) mal rausgenommen, vielleicht die Kontakte z.B. mit Glassfaserradierer gereinigt und wieder eingesetzt hast du schon probiert. :dunno:
 
Mit den Spannungen würde ich trotzdem noch mal das Ausschlussverfahren probieren.

Das Disklaufwerk (und nur das) würde ich mal mit einer separaten Versorgung probieren (PC Netzteil etc.).
 
Vielleicht findet sich ja jemand in deiner Nähe der ein externes Laufwerk besitzt um zu testen ob die Probleme primär mit der Spannungsversorgung oder dem Floppy Controller zusammen hängen könnten. Unter Umständen lohnt es sich dann gleich auf ein SD-Card Drive umzusteigen.

Hier eine Seite mit Bildern des entsprechenden Controllers:
 
Wie sind den die Netzteilspannungen im Leerlauf und (wenn Leerlauf ok) unter Last?
 
Hattest Du auch schon diese vertikalen Streifen?
Nachdem ich jetzt hier nochmal weiterverfolgt habe ist mir gewahr geworden, dass ich deinen Eingangspost falsch interpretiert und deine detailliertere Darstellung erst garnicht wahrgenommen hatte. Sorry dafür, denn dadurch hatte ich eine falsche Annahme getroffen! Mein Problem lag darin, dass Streifen und Flimmern auftraten, während des Zugriffs auf das Diskettenlaufwerk. Der Rechner hat aber weiter normal funktioniert.
Auch wenn das Tauschen der Netzteilelkos in deinem Fall bestimmt nicht geschadet hat, war es aber doch nicht die Lösung deines Problems.
 

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