Fluch vs. Segen?

Rolo

Rolo

*****
Also mich würde mal interessieren wie, ausser mir die Leute hier darüber denken
wenn man bei vco synths vor dem spielen immer erst mal die stimmen tunen muss um sicher zu sein dass alles
im Lot ist.
Ich persönlich finde es ja ur-bequem wenn ich bei meinen dco synths einfach unbedenklich darauf losspielen kann
ohne mir einen Kopp zu machen.
Ich habe hier 4 Vco Kandidaten.Bei meinem Vx90 ist stimmstabilität nie ein Thema gewesen.Wenn da selten mal was ist fällt es
sofort auf und wird dann durch Autotune mit einem klick geregelt.Bei meinem Sixtrack muss ich etwas warten bis er warm ist und
dann einmal Autotune anwenden.Dann ist er in tune...naja so ziemlich jedenfalls.Irgendwie micromal ungenau klingt es schon aber
das hat auch charme.Reicht mir aber bei einem Synth und muss ich nicht bei allen haben.
Was mich in letzter Zeit ein wenig nervt ist der Sem.Bei ihm gibt es kein Autotune sondern man muss immer erstmal beide Stimmen
tunen.
Da diese regelung stufenlos ist,muss man da schon ganz genau hinhören und ich finde selbst dann ist es irgendwie immer nie so 100%ig.
Wenn beide Stimmen nicht gesyct sind.
Seit ich die Bs2 besitze bin ich diesbezüglich sehr verwöhnt und mag das auch so wie es bei ihr ist.Man brauch da nix zu tunen sondern kann
direkt loslegen.Die tuning Werte werden per led angezeigt und sind somit immer sehr präzise.Ich hab dann noch den Mfb Synth1 mit 3 Vco bei
dem ich auch stufenlos die tonhöhe tunen kann und muss.Den benutze ich aber nur selten.Der schläft meisstens in der Schublade und träumt davon ein Mooog zu sein 8)
 
Ich habe ja extra ein "?" drangeheftet falls du es nicht gesehen hast.Wenn es nix zu diskutieren gibt warum antwortest du dann "?"
 
Nun ja, die Frage "Fluch oder Segen" selbst ist – wenn ich das sagen darf – eher fragwürdig, denn letztlich handelt es sich ja beim Stimmen analoger VCOs um eine schlichte Notwendigkeit, unabhängig davon, ob man nun einen "Auto Tune"-Knopf drücken oder selbst nach Gehör stimmen muss. Ebenso eigenwillig wäre der Versuch, darüber diskutieren zu wollen, ob es sich beim Stimmen einer Geige um "Fluch oder Segen" handelt: Es muss halt sein, und wird demjenigen, der sein Instrument liebt und beherrscht, bald in Fleisch und Blut übergegangen sein.
 
Was genau ist denn das Problem?

Daß man erst denken muß, bevor man handelt?

Stephen
 
serge schrieb:
Ebenso eigenwillig wäre der Versuch, darüber diskutieren zu wollen, ob es sich beim Stimmen einer Geige um "Fluch oder Segen" handelt: Es muss halt sein, und wird demjenigen, der sein Instrument liebt und beherrscht, bald in Fleisch und Blut übergegangen sein.
Mal abgesehen davon daß ich wirklich nicht diskutieren wollte sondern nur mal eure Meinung hören wollte hast du vollkommen Recht mit deiner Aussage.Besser kann man es nicht gesagt haben :supi:
Trotz allem ,und jetzt kann die Disskussion beginnen , bin ich mitlerweile eher bequem gestimmt und erfreue mich wirklich mehr wenn ein Synth direkt spielbereit ist ohne großartig "rumfummeln" zu müssen.
Gilt auch für speicherbarkeit.Klar habe und werde ich immer mindestens einen monophonen haben der pur analog ist.Modular fans stehen nach meiner Aussage jetzt bestimmt die Harre zu Berge aber
ich sach einfach nur wie ich darüber denke. :kaffee:
 
ppg360 schrieb:
Was genau ist denn das Problem?

Daß man erst denken muß, bevor man handelt?

Stephen
Denken muss man beim Musikmachen schon genug.Ich spare mir gerne das rumgetune.Es nervt mich persönlich ein wenig nach all der Zeit.Mir kommt es darauf an gleich loszulegen.
Das ist in etwa so, wie wenn mann vor dem Sex schon einen Ständer hat ohne erst durch rumgefummel einen hochbekommen zu müssen :mrgreen:
 
serge schrieb:
Es muss halt sein, und wird demjenigen, der sein Instrument liebt und beherrscht, bald in Fleisch und Blut übergegangen sein.

Eigentlich hast du Recht, man muss sich nur merken wie ein C klingt, und dann auf der Tastatur das c drücken und tunen.Ich muss ehrlich sagen ,daß ich immer zu blöd war und
mithilfe eines anderen,Stimmstabilen synth mein tuning gefunden habe.Naja, da habe ich doch wieder was gelernt.Trotzdem ist es einfach so dass immer wenn 2 Vco's sich
unabhängig voneinander stimmen lassen, und das stufenlos , es sich immer leicht verstimmt anhört.Bei Dco's wie der Bs2 passen die genau übereinander und wenn man will kann man sie
trotzdem ein wenig gegeneinander detunen.Bei vco synths ist das ausser durch syncen nicht möglich.Aber wenn die Vco's gesynct sind hört es sich trotzdem wieder anders an als wenn sie
unabhängig voneinander schwingen.
täusch ich mich oder was?
 
Mal was zum Segen: Das Gute ist ja gerade, daß selbst nach dem Stimmen bei VCOs kleine und zufällige Verstimmungen auftreten, die dem Klang das gewisse Etwas geben und digital einfach nicht (oder nur mit größtem Aufwand) zu simulieren sind.

Der Preis dafür ist das notwendige Stimmen. Von daher finde ich die Frage "Fluch oder Segen" gut getroffen.
 
DanReed schrieb:
Mal was zum Segen: Das Gute ist ja gerade, daß selbst nach dem Stimmen bei VCOs kleine und zufällige Verstimmungen auftreten, die dem Klang das gewisse Etwas geben und digital einfach nicht (oder nur mit größtem Aufwand) zu simulieren sind.
Erstens sind gerade diese Verstimmungen digital eher einfach zu simulieren, das "gewisse Etwas" analoger Klänge zeigt sich ungleich deutlicher z.B. in rückgekoppelten Prozessen wie resonierenden Filtern,
oder Modulationen im Audiobereich,
oder der Abwesenheit digitaler Artefakte nebst Bandbreitenbegrenzungen.

Zweitens treten diese Verstimmungen – wie Du ja auch schriebst – auch nach dem Stimmen auf: Sie bestehen also unabhängig vom Stimmen, da sie von diesem nicht beseitigt werden können, mithin in analogen Oszillatoren also zwangsläufig in Kauf genommen werden müssen. Die "analoge Lebendigkeit" existiert also unabhängig davon, ob gestimmt wird oder nicht.

Daher hat das Eine nicht zwangsläufig etwas mit dem Anderen zu tun.

Der Preis dafür ist das notwendige Stimmen. Von daher finde ich die Frage "Fluch oder Segen" gut getroffen.
Logisch betrachtet stimmt das nicht:
Stimmen mag für Dich der Preis für "analoge Lebendigkeit" sein,
aber damit wird das Bezahlen dieses Preises nicht zum Segen,
sondern allenfalls zu einer Pflicht, die man im Wissen um ihre Unumgänglichkeit jedes Mal aufs Neue einfach erledigt.
 
Oder anders:
Wenn Deine Antwort ist,
dass der Segen die Lebendigkeit sei,
der Fluch aber das Stimmen,
dann ist die Frage "Stimmen – Fluch oder Segen?" falsch.
 
ne gitarre muss ich auch stimmen.

Musikinstrumente stimmt man hin und wieder.. Und wenn man mit mehreren leuten musiziert dann muss man auch seine instrumente stimmen damit alle richtig gestimmt sind. Es stimmt übeigens auch das man schlagzeuge stimmen tut. .. Ich mein: wenn ein instrument richtig gestimmt ist, dann kommt doch erstmal richtig stimmung auf...

fluch oder segen ? :lollo:

Einfach stimmen dann stimmts. :supi:


101848.jpg
 
Verstimmtheit wird oft als lebendigkeit abgetan.Für mich ist sie manchmal eher lästig.
Für mich ist der Sound ansich durch osc schwingungen und Filter oder Tonhöhenmodulation , etc. schon lebendig genug.
Das wichtige bei analog Sound ist das es direkt und Breit klingt.Auf die Verstimmungen und das anfängliche rumgestimme
vor einer Session kann ich gerne verzichten.Auch auf aufgedrückte verstimmungen die nicht wegzubekommen sind.
Die mach ich mir bei bedarf durch die Funktion "detune" lieber selbst.
Also für mich isses ein Fluch um durch rumgefuddel an den Segen zu gelangen der bei den pur analogen ja immer etwas schief hängt ;-)
 
Verstimmt ist verstimmt, und das hat nix mit lebendigkeit zu tun.

Ich denke man sollte schon den terminus einhalten, sonst redet man aneinander vorbei.


Was du meinst sind doch schwebungen, gesyncte oszillatoren, detune, usw. Und das sind synthtypische dinge, essenziell und überhaupt genau das was die kiste erst zu nem synthesizer macht.

Ein verstimmter synth, da denke ich zuerstmal zb. an grundton C und die dazugehörige taste auf der klaviatur und oktavreinheit innerhalb der chromatischen tonleiter... bzw tunt man auch hin und wieder den synth global auf gewünschte tonhöhe , zb wenn der gitarrist einen halbton tiefer gestimmt hat, usw.
 
Serge, mit Deiner scharfsinnigen Beweisführung kommst Du schlicht zum falschen Ergebnis. Vielleicht ja nur, weil ich mich zu unklar ausgedrückt habe. Ich versuche es noch einmal anders:

Kein Gerät (oder PlugIn) mit exakt gleichschwebender Stimmung ist hinsichtlich der auftretenden Schwebungen sonderlich lebendig. Und ich rede jetzt nicht (nur) über Schwebungen, die zwischen Oszillator 1 und 2 auftreten.

Ich habe bisher auch kein Gerät oder PlugIn gehört, das die Art von Schwebungen zufriedenstellend simulieren konnte, wie sie etwa bei einem CS-80 auftreten. Ich weiß auch (sowohl auf der Hardware- wie auf der Softwareseite), woran das liegt, aber das würde hier zu weit führen.

Mir fällt kein besserer Begriff ein, um diese Art von Schwebungen zu benennen, als "seidig". Das ist für mich die Königsklasse des Analogklangs und dazu sind nur ganz wenige Geräte in der Lage.

Ein Roland JX-3P, als Beispiel genannt, nicht, denn die beiden Oszillatoren sind gerade bei langsamen Schwebungen in der Tonhöhe irgendwie merkwürdig digital verknüpft, was wie bei vielen Geräten mit zwei Oszillatoren pro Stimme der Fall ist (und oft dem Zwang geschuldet, daß beide Oszillatoren bei Detune=0 exakt gestimmt sein sollen).

Auch Geräte, die mit einem hochfrequenten Oszillator arbeiten, der mittels Teilung zur gewünschten Frequenz führen soll, erzeugen bei hohen Tönen immer größere Abweichungen von den Sollfrequenzen und lassen Akkorde immer häßlicher klingen, wenn sie eine und noch eine Oktave höher gespielt werden.

Insofern ist der Prozeß des Stimmens ein Fluch, z.B. weil er was die Schwebungen in Akkorden angeht, nicht immer zu 100% reproduzierbaren Ergebnissen führt, aber es ist zugleich ein Segen, denn man weiß bei solchen Geräten nie genau, was kommt und es kann zu einer immer wieder leicht variierenden Ästetik führen, um die ein rein digitales Gerät/PlugIn beraubt ist.
 
DanReed schrieb:
[...] Ich habe bisher auch kein Gerät oder PlugIn gehört, das die Art von Schwebungen zufriedenstellend simulieren konnte, wie sie etwa bei einem CS-80 auftreten. [...]

Ein Übermaß an Schwebungen beim CS80 ist eher Anlaß zur Besorgnis als zur Freude.

Stephen
 
@DanReed:
Mit dem von Dir ins Feld geführten "Klang von Akkorden" und der "exakt gleichschwebenden Stimmung" ist jetzt auf einmal auch noch von Stimmungssystemen die Rede, womit wir uns aber immer weiter von den vom Threadstarter vorgebrachten Punkt der schlichten Unbequemlichkeit des Stimmens eines monophonen Instruments entfernen.

Ich fürchte, wir reden da wirklich aneinander vorbei.
 
DanReed schrieb:
Mir fällt kein besserer Begriff ein, um diese Art von Schwebungen zu benennen, als "seidig". Das ist für mich die Königsklasse des Analogklangs und dazu sind nur ganz wenige Geräte in der Lage.
Von welchen Maschinen redest du da wenn man fragen darf?
 
Wir werfen hier ein paar Dinge in einen Topf:

1) Das Tunen eines Oszillators, so daß er oktavrein ist.
2) Das Tunen der Stimmen untereinander, so daß Akkorde gleichschwebend sind.
3) Das Tunen des zweiten Oszillators pro Stimme, so daß beide möglichst gering verstimmt sind.
4) Das Tunen zweier Geräte.

Ich rede hier vor allem von 2) und ein bischen 1) und 3) und gestehe, daß mir beim erneuten Lesen des Start-Posts doch nicht so 100%ig klar ist, ob nicht vielleicht auch 4) gemeint war (Rolo?).

Rolo schrieb:
Von welchen Maschinen redest du da wenn man fragen darf?
Yamaha CS-80, CS-70M (bin mir aber noch nicht ganz sicher), OB-X, Prophet 5, vielleicht auch Jupiter 8 (habe ich diesbezüglich aber nie untersucht)

serge schrieb:
Ich fürchte, wir reden da wirklich aneinander vorbei.
Ich rede nicht von Stimmungssystemen. Welcher VCO-Synthesizer bitte hat nicht die gleichschwebende Stimmung zum Ziel?! Es gibt nur dieses eine Ziel. Ich habe es nur benannt, damit wir vom gleichen reden. Wovon Du redest, weiß ich gar nicht mehr.

ppg360 schrieb:
Ein Übermaß an Schwebungen beim CS80 ist eher Anlaß zur Besorgnis als zur Freude.
Klar. Habe aber explizit gesagt, daß ich von den ganz minimalen Schwebungen rede (eben "Schwebungen", sonst müßte man wohl von "verstimmt" reden, und das ist in der Tat eine der "Spezialitäten" alter CS-80).

Und ja, der Segen ist, daß eine gleichschwebende Stimmung eben bei den oben genannten Geräten nur annähernd und nie perfekt erreicht wird (obgleich das nur ein Teil dessen ist, was die Königsklasse ausmacht).
 
ich kann rolo da schon verstehn. mich nervt die rumtunerei auch gewaltig. vor allem, wenn man alle nase lang nachtunen muss, wenn es im zimmer irgendwann wärmer wird oder man zum lüften mal das fenster aufmacht, oder so.
den mfb synth 2 hab ich seinerzeit sogar deswegen verkauft. minikleine potis ohne finetune für das stimmen von 3 VCOs. dann hat man mal genau die schwebung zwischen den drei VCOs die man haben will und nach ner stunde ist alles wieder futsch. das hat mich wahnsinnig gemacht.
ich bin leider nicht dazu in der lage nach gehör sauber zu stimmen. muss dazu also immer ein tuner plug in logic laden und stimme dann damit. bei einem VCO kein großes problem (minibrute z.b.). wobei man hier auch schon wieder aufpassen muss ob man keine modulationen drin hat. will ja nicht jedesmal zum stimmen den sound komplett auseinander und hinterher wieder zusammen bauen müssen. bei mehreren VCO, die sich unter umständen unterschiedlichen verstimmen ist das dann noch viel nerviger.
autotune per taste (wenn es denn funktioniert) oder noch besser permantes autotune sind mir da lieber. feine verstimmungen kann ich dann immer noch manuell einstellen oder modulieren lassen.
 
ist bei klassischer gitarre genauso. Sobald du mit der gitarre nach draussen gehst, andere luftfeuchtigkeit bzw temperatur ( zb am lagerfeuer ) dann musst das instrument gehörig nachstimmen.

so what, ist halt so.. reine kopfsache, früher hat mich das rumtunen an synths auch genervt, vor allem wenn man mehrere hat und diese in einklang bringen will... komischerweise hab ich jetzt bei meinen synths nicht sooo das tuningproblem, sind alle recht stabil und ein teil dass das tuning alle nase lang verlieren würde, die spreizung nicht korrekt justierbar ist, usw tät ich einfach verkaufen... und es sind auch schon ein paar synths genau deshalb gegangen. ( zb little patty, mfb synth 2 , future retro )
 
DanReed schrieb:
Wir werfen hier ein paar Dinge in einen Topf:
In der Tat, also "dröseln" wir die mal auf.

1) Das Tunen eines Oszillators, so daß er oktavrein ist.
Wenn das Ziel die Oktavreinheit ist, also die ordnungsgemäße Reaktion auf Steuerspannungen im Rahmen der Standards V/Oct bzw. Hz/V, dann redet man nicht von "Tunen", sondern von Kalibrieren. Das ist üblicherweise keine Aufgabe, die der Anwender übernimmt, und selbst wenn, so ist zu hoffen, dass das Instrument nicht so defekt ist, dass es nach jedem Einschalten notwendig ist.

"Tunen" im Sinne von "Stimmen" ist schlichtweg das Einstellen eines Instruments auf bestimmte Frequenzen, im allgemeinen mit dem Ziel, mehrere Instrumente auf einen Referenzton (z.B. Kammerton A = 440 Hz) zu stimmen.

Oder noch anders: "Tunen" gehört zum Musikeralltag, "Kalibrieren" nicht.

2) Das Tunen der Stimmen untereinander, so daß Akkorde gleichschwebend sind.
Ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nichts, womit sich der Benutzer eines polyphonen Synthesizers herumschlagen müsste, da ihm dies entweder über Autotune-Routinen (sprich: auf Knopfdruck, siehe z.B. OB-X, Prophet-5, Jupiter-8) abgenommen wird, oder technisch nicht notwendig ist (z.B. bei Divide-Down-Tonerzeugungen wie im Polymoog), oder nicht zugänglich ist (in der Hoffnung, dass Schaltungsaufbau und Temperaturverteilung im betriebsbereiten Instrument stets so konstant sind, dass alle Oszillatoren stets gleich gestimmt sind, siehe z.B. CS-80…wobei es bei dem auch Tipps gab, wie das Instrument zu transportieren sei, um ein versehentliches Verstellen der Trimmer durch Erschütterungen zu vermeiden).

Die Ausnahme im Bereich polyphoner Synthesizer bildet die Oberheim X-Voice-Serie: Bei diesen ist tatsächlich das Tunen jeder einzelnen Stimme für den normalen Anwender zugänglich.

Kurz: Bis auf eine Ausnahme nichts, womit sich der Anwender herumschlagen müsste – es sei denn, man betrachtet den Druck auf den Autotune-Knopf bereits als unbotmäßige Mühsal. Daher verstehe ich nicht, warum Du das hier ins Feld führst, denn davon hat "rolo" meiner Ansicht nach nicht geschrieben.

3) Das Tunen des zweiten Oszillators pro Stimme, so daß beide möglichst gering verstimmt sind.
4) Das Tunen zweier Geräte.
Davon hat meiner Ansicht nach "rolo" geredet. Und darauf wollte ich meine Ausführungen bezogen wissen: Kein Segen, kein Fluch, sondern schlichte alltägliche Notwendigkeit.

Ich rede nicht von Stimmungssystemen. Welcher VCO-Synthesizer bitte hat nicht die gleichschwebende Stimmung zum Ziel?!
Der Prophet-5 in der rev3 aufwärts erlaubte es, von der gleichschwebenden Stimmung abzuweichen, indem jede Note einer Oktave individuell verstimmt werden konnte. Dazu wurden 12 Klangparameterpotis in einem speziellen Modus genutzt.

Und die Korg PS-Serie (ja, ich weiss, Divide-down, aber sei's drum) erlaubte dies ebenfalls über die "Temperment"-Regler.
 
Nun, das Stimmen eines Monosynths mit VCOs ist gegenüber dem Stimmen einer Gitarre, oder viel schlimmer einer Laute oder einer Harfe, ja vergleichsweise einfach.

Ea gibt da übrigens Geräte, die heißen "Stimmgerät". Bei mir ist eines im Rack. Kann ich sehr empfehlen:
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-/ar ... tAodr3kMZw

Wenn ich Voyager und BS II vergleiche, dann denke ich, dass die VCOs des Moog schon noch einmal eine andere Klang-Qualität besitzen als die DCOs der BS II - es gibt ja auch einen geringfügigen Preisunterschied zwischen diesen beiden Synths ;-) ...

Aber DCOs sind halt benutzerfreundlich. Vor allem in polyphonen Analogsynths würde ich sie VCOs jederzeit vorziehen.
 
SynthUser0815 schrieb:
Aber DCOs sind halt benutzerfreundlich. Vor allem in polyphonen Analogsynths würde ich sie VCOs jederzeit vorziehen.
Ich würde wirklich gerne verstehen können, was genau an DCOs so "benutzerfreundlich" ist, dass Du lieber einen polyphonen Synthesizer mit DCOs anstatt mit VCOs haben möchtest, obwohl Du VCOs für besser klingend als DCOs hältst.

Der wirklich einzige Unterschied in Sachen "Benutzerfreundlichkeit" zwischen DCO- und VCO-basierten polyphonen Synthesizern besteht darin, dass der VCO-basierte polyphone Synthesizer einen Autotune-Taster hat, den man nach der Aufwärmphase des Instrumentes – also nach rund 20 Minuten – drücken muss. Danach nach Bedarf, sprich: Wenn's wieder schief klingt, oder bevor man eine Audioaufnahme macht. Ich kann darin nichts "Benutzerunfreundliches" erkennen, zumindest nichts, was mehr der Rede wert wäre als das Stimmen einer Gitarre. Oder über was genau für eine Form der "Benutzerfreundlichkeit" wird hier geredet?

Nur um weiteren Mißverständnissen vorzubeugen: Den Servicetechniker, der das gut gepflegte Instrument regelmäßig nach Maßgabe des Service-Manuals prüft, gegebenenfalls repariert und dann einmisst, sehe ich nicht als "Benutzer" an.
 
Also ich habe mit dem stimmen der VCOs die ich als Signal benutzen will keine Probleme. Wenn ich eine Gitarre benutze muss ich sie auch erst stimmen. Schon aufwändiger ist es wenn man einen Obi-8 stimmen muss und nerfig wirds, wenn sich der erste gestimmt schon wieder verändert hat bis man den letzten gestimmt hat. Mit einem Vergleichston sollte man nicht mehr wie 2 oder 3 Sekunden zum stimmen eines VCOs benötigen. Falls doch: üben...
 
serge schrieb:
Ich würde wirklich gerne verstehen können, was genau an DCOs so "benutzerfreundlich" ist, dass Du lieber einen polyphonen Synthesizer mit DCOs anstatt mit VCOs haben möchtest, obwohl Du VCOs für besser klingend als DCOs hältst.

Der wirklich einzige Unterschied in Sachen "Benutzerfreundlichkeit" zwischen DCO- und VCO-basierten polyphonen Synthesizern besteht darin, dass der VCO-basierte polyphone Synthesizer einen Autotune-Taster hat, den man nach der Aufwärmphase des Instrumentes – also nach rund 20 Minuten – drücken muss. Danach nach Bedarf, sprich: Wenn's wieder schief klingt, oder bevor man eine Audioaufnahme macht. Ich kann darin nichts "Benutzerunfreundliches" erkennen, zumindest nichts, was mehr der Rede wert wäre als das Stimmen einer Gitarre. Oder über was genau für eine Form der "Benutzerfreundlichkeit" wird hier geredet?
Na ja, ich finde es schon einmal sehr benutzerfreundlich, wenn ich ein Gerät direkt nach dem Einschalten verstimmungsfrei benutzen kann ;-) ... Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber im wirklichen Leben fällt mir während der Aufnahme eines Songs ein, dass ich an der oder der Stelle gerne eine Synthesizerfläche hätte. Dann möchte ich kurz einen Synth einschalten und sie mal eben einspielen können. Mach ich dann mit dem NL 2x ;-) ... Mit einem polyphonen DCO-Synth ginge das auch, mit VCOs nicht so ohne Weiteres.

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: minimale Schwebungen mögen bei einem monophonen Synth ganz charmant sein, bei einem polyphonen Synth möchte ich die Stimmung genau im Griff haben und nicht irgendwo einen ungewollten "Chorus-Effekt" erzeugen, wo ich ihn nicht haben will.
 
SynthUser0815 schrieb:
Na ja, ich finde es schon einmal sehr benutzerfreundlich, wenn ich ein Gerät direkt nach dem Einschalten verstimmungsfrei benutzen kann ;-)
Jeder polyphone VCO-Synthesizer, den ich kenne, durchläuft seine Autotune-Routine automatisch nach dem Einschalten. Die für die Routine benötigte Zeit variiert von Typ zu Typ, bei meinem Jupiter-8 liegt sie bei rund fünf Sekunden. Dann kann der Spaß losgehen.

... Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber im wirklichen Leben fällt mir während der Aufnahme eines Songs ein, dass ich an der oder der Stelle gerne eine Synthesizerfläche hätte. Dann möchte ich kurz einen Synth einschalten und sie mal eben einspielen können.
Du hast Deine Wirklichkeit, ich die meine: Wenn ich Musik machen will, schalte ich das Studio ein – so groß ist es nicht. Aber der daraus resultierende höhere Stromverbrauch ist dann wahrscheinlich die nächste Argumentationsfigur – doch dann dürften wir alle nur noch am Computer mit selbsterzeugtem Solarstrom Musik machen.

Weiter in den verschiedenen Wirklichkeiten: Mir ist es ein Rätsel, wie jemand einen Synthesizer einschalten und unmittelbar danach mit einer perfekten Aufnahme beginnen kann. Wird es Dir nicht langweilig, jedes Mal den immer gleichen Klang zu benutzen? Denn Du verschwendest ja offenbar keine Zeit mit der Klangauswahl, geschweige denn der Programmierung eines neuen Klanges, der vielleicht besser zu dem neuen Song als zu dem vorhergehenden Song passen könnte. Und verbringst Du keine Zeit damit, Dir um das Voicing der Akkorde Gedanken zu machen? Oder festzustellen, dass es vielleicht doch eine andere Akkordfolge besser passen würde?

Ich muss und will das alles machen, und falls ich dabei feststelle, dass das Tuning nicht stimmt, ist die Korrektur einen Knopfdruck entfernt. Und da ich beim Spiel mit einem Synthesizer ohnehin Knöpfchen drücke, kann ich darin keinen signifikanten Zuwachs an Unbequemlichkeit erkennen.

Mach ich dann mit dem NL 2x ;-) ...
Es ist interessant, dass Du in Deiner ursprünglichen Post noch behauptet hast, VCOs seien DCOs klanglich überlegen, jetzt aber einen virtuell-analogen Synthesizer ins Feld führst: Wo würdest Du den VA verglichen mit VCOs und DCOs einordnen?

Mit einem polyphonen DCO-Synth ginge das auch, mit VCOs nicht so ohne Weiteres.
Wie gesagt: Autotune-Routinen werden nach dem Einschalten automatisch durchlaufen. Ist es für Dich also signifikant bequemer, einen Synthesizer einzuschalten, als bei einem bereits eingeschalteten Synthesizer Autotune zu drücken?

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: minimale Schwebungen mögen bei einem monophonen Synth ganz charmant sein, bei einem polyphonen Synth möchte ich die Stimmung genau im Griff haben und nicht irgendwo einen ungewollten "Chorus-Effekt" erzeugen, wo ich ihn nicht haben will.
Das liest sich so, als hättest Du noch nie mit einem ordentlich gewarteten, polyphonem VCO-Synthesizer gespielt: Wo bitte sind da "ungewollte Chorus-Effekte"? Mit den Dingern wurde und wird Musik gemacht – leidet die allesamt unter "ungewollten Chorus-Effekten"? Natürlich nicht.

Und wo – das ist vielleicht der eigentliche Kern dieser ganzen Diskussion – genau verläuft eigentlich die Grenze zwischen "analoger Lebendigkeit" und "ungewollten Chorus-Effekten"?
 
Ich verstehe diese ganze Aufregung nicht, denn eine Gitarre muss man ja auch ab und an stimmen. Darum würde ich gar nicht auf die Idee kommen, dass eine Gitarre benutzerunfreundlich sei, was natürlich völliger Schwachsinn ist.
 


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