FMR RNLA 7239 Kompressor_Probleme bei der Bearbeitung auf der Summe

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reversa

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Hallo ihr lieben,

ein Freund und ich haben dieses Jahr ein Projekt für ein Live-Synth-Setup gestartet und haben uns dafür den FMR RNLA 7239 Kompressor für die Summe des gesamten Audomaterials geholt. Das Ziel ist, dass wir die gesamte Dynamik des Materials live ein wenig zu senken, um insgesamt „lauter“ für den Live-Act zu sein.

Nach mehreren Wochen testen, habe ich immer noch das Problem, dass die vorderen Transienten bei einer Snare-Drum oder auch einer Kick einfach nicht komprimiert werden. Das gesamte andere Material wird komprimiert, aber gewisse kurze Transienten eben nicht, sodass die gesamte Dynamik eher zu- als abnimmt. Dabei habe ich alle möglichen Einstellungen versucht und auch die Attack-Zeit auf die niedrigste Stufe (0,2ms) gestellt.

Mir ist bewusst, dass es auch andere Funktionen für Kompressoren gibt, aber mich interessiert einfach, ob ich was für diese Aufgabe übersehen habe oder einen anderen Kompressor benötige. Gerade auch, weil viele Menschen den RNLA oder RNC für Live-Set-Ups empfohlen haben.

Ich freue mich sehr auf euere Antworten und wünsche euch noch eine entspannte Woche!
 
really-nice-mode sorgt für langsamers Greifen des Kompressors - den müsste man wohl Ausschalten, würde damit aber auch das besondere feature des Kompressor wegnehmen…
 
Ich habe leider nicht den rnc, sondern den rnla. Dort gibt es keinen really nice mode. Und ich will ja gerade ein schnelleres Eingreifen des Kompressors, um den Anfang der Transienten auch zu komprimieren. Aber danke trotzdem :)
 
Kurzes Stereodelay im Signalweg davor, die Sidechain mit dem unverzögerten Signal beschicken. Als Delay kann gebrauchte Festwertdelays aus der Beschallungstechnik nehmen. Die gehen gebraucht oft für den sprichwörtlichen "Apfel und das Ei" her. Verzögerungszeit 10ms reicht.
 
Ja, oder eben einen Kompressor der schneller reagiert (RNC?). Der RNLA ist einfach nicht die beste Wahl um die Transienten in der Summe zu greifen.
 
Kurzes Stereodelay im Signalweg davor, die Sidechain mit dem unverzögerten Signal beschicken. Als Delay kann gebrauchte Festwertdelays aus der Beschallungstechnik nehmen. Die gehen gebraucht oft für den sprichwörtlichen "Apfel und das Ei" her. Verzögerungszeit 10ms reicht.
Danke! Magst du das kurz erklären, wie das funktioniert und wie das Stereo-Delay genau heißt?

Ja, oder eben einen Kompressor der schneller reagiert (RNC?). Der RNLA ist einfach nicht die beste Wahl um die Transienten in der Summe zu greifen.
Auch dafür, vielen Dank! Das habe ich mir auch gedacht. Aber laut den Angaben hat der RNC auch eine minimale Attack-Zeit von 0,2ms. Oder übersehe ich hier was?
 
Es ght nicht alleine um die einstellbare Attack Zeit, sondern um das Design des Kompressors und die verwendete Technik. Hier ist eine ganz gute Beschreibung zu den Vorzügen und harakteristiken von unterschiedlichen Kompressoren:

 
Danke! Magst du das kurz erklären, wie das funktioniert
Das Problem ist ja, dass der Kompressor zu spät reagiert. Du schickst also das Signal in die Sidechain, um die "Reaktion" des Kompressors auszulösen; in den eigentlichen Audio Eingang schickst Du das Signal zeitlich verzögert, so dass das Signal genauso spät kommt wie die Reaktion des Kompressors.

und wie das Stereo-Delay genau heißt?
Jedes Stereo-Delay in jedem Multieffektgerät kann das. Für die Zwecke reicht aber so ein Time-Alignement-Delay aus der Beschallungstechnik. Beispiel: https://www.ebay.de/itm/385850242804

Das da: https://gebrauchte-veranstaltungstechnik.de/ad-709984-Audio+Logic+D11+ oder das da https://gebrauchte-veranstaltungstechnik.de/ad-482278-Klark+Teknik+DN728+ könnten auch passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Problematik man müsse live laut sein, schon am Mixer, halte ich im Live-Kontext für wenig sinnvoll. Live ist Dynamik sogar erwünscht. Wenn du wirklich Lautstärke haben möchtest, dann nutze einen Maximizer wie dieser hier
 
Die Problematik man müsse live laut sein, schon am Mixer, halte ich im Live-Kontext für wenig sinnvoll.
Ich denke das Problem taucht dann auf, wenn Du einen Kurzauftritt in eine Diskothek hast. Da laufen vorher zwei Stunden Programm mit durchmaximierter Lautstärke, dann kommt für eine dreiviertel Stunde der arme Synthesizer-Hanswurst dessen Spitzenpegel in den Limiter schieben, während der Lautheitseindruck fürs Publikum in etwa beim Nachtprogramm der Deutschen Welle liegt. Die Zuhörerschar freut sich dann erst wieder, wenn der DJ mit seinem maximierten Material weitermacht.

Zumindest ich kenne das so von Club-Auftritten.
 
Die meisten PA Systeme haben oft noch ausreichend Luft nach oben. Wir haben auch oft auf Partys gespielt und dann wurde die PA einfach lauter gedreht.
 
Es ght nicht alleine um die einstellbare Attack Zeit, sondern um das Design des Kompressors und die verwendete Technik. Hier ist eine ganz gute Beschreibung zu den Vorzügen und harakteristiken von unterschiedlichen Kompressoren:

Super vielen Dank für den spannenden Artikel! Ich konnte jetzt noch nicht rausfinden, ob der Rnc daher besser für die Summenbearbeitung geeignet ist, weil ich nicht weiß, inwiefern sich die beiden unterscheiden..
 
Wäre ein Limiter nicht die bessere Wahl für den avisierten Zweck?
Auch ein Limiter hat eine Ansprechzeit. Richtige Loudnessmaximierung die mit einer PostPro in einem Masteringstudio standhalten kann kriegst Du live nur mit Lookahead-Komprimierung hin.
 
Die Problematik man müsse live laut sein, schon am Mixer, halte ich im Live-Kontext für wenig sinnvoll. Live ist Dynamik sogar erwünscht. Wenn du wirklich Lautstärke haben möchtest, dann nutze einen Maximizer wie dieser hier
Interessant. Das ist ganz neu. Kannte ich noch nicht. Könnte sogar sinnvoller sein als Elektron Analog Heat, OTO Boum, EHX Platform.
 
Hallo ihr lieben,

ein Freund und ich haben dieses Jahr ein Projekt für ein Live-Synth-Setup gestartet und haben uns dafür den FMR RNLA 7239 Kompressor für die Summe des gesamten Audomaterials geholt. Das Ziel ist, dass wir die gesamte Dynamik des Materials live ein wenig zu senken, um insgesamt „lauter“ für den Live-Act zu sein.

Nach mehreren Wochen testen, habe ich immer noch das Problem, dass die vorderen Transienten bei einer Snare-Drum oder auch einer Kick einfach nicht komprimiert werden. Das gesamte andere Material wird komprimiert, aber gewisse kurze Transienten eben nicht, sodass die gesamte Dynamik eher zu- als abnimmt. Dabei habe ich alle möglichen Einstellungen versucht und auch die Attack-Zeit auf die niedrigste Stufe (0,2ms) gestellt.

Mir ist bewusst, dass es auch andere Funktionen für Kompressoren gibt, aber mich interessiert einfach, ob ich was für diese Aufgabe übersehen habe oder einen anderen Kompressor benötige. Gerade auch, weil viele Menschen den RNLA oder RNC für Live-Set-Ups empfohlen haben.

Ich freue mich sehr auf euere Antworten und wünsche euch noch eine entspannte Woche!
Ich habe die kleine hässliche Plastikschachtel hier rumstehen und bin insbesondere bei Drums, Bass & Gitarre sehr angetan vom RNLA... benötigt man einen neutralen bzw. cleanen Kompressor bietet sich der RNC an, die beiden Modelle verfolgen also unterschiedliche Ansätze.

Im Prinzip kannst Du den RNLA als Limiter nutzen, da er eine Ratio von 25:1 anbietet. Mit 0,2 Millisekunden bietet er auch flotte Attackzeiten, so dass ich noch nicht ganz verstanden habe, warum Du nicht zum gewünschten Ergebnis kommst. Gerade für Drums - und wenn Färbung gewünscht ist - ist der RNLA klasse (für den Preis wohlgemerkt). Ich vermute tatsächlich, dass es sich dabei um ultraschnelle bzw. ultrakurze Transienten handelt, die dieser Kompressor einfach nicht einfängt, weil er dafür nicht gemacht ist (siehe auch Kommentar @fanwander).

Oder Du machst irgendeinen Denkfehler bei den Einstellungen (was ich aber nicht glaube).
 
Ich habe die kleine hässliche Plastikschachtel hier rumstehen und bin insbesondere bei Drums, Bass & Gitarre sehr angetan vom RNLA... benötigt man einen neutralen bzw. cleanen Kompressor bietet sich der RNC an, die beiden Modelle verfolgen also unterschiedliche Ansätze.

Im Prinzip kannst Du den RNLA als Limiter nutzen, da er eine Ratio von 25:1 anbietet. Mit 0,2 Millisekunden bietet er auch flotte Attackzeiten, so dass ich noch nicht ganz verstanden habe, warum Du nicht zum gewünschten Ergebnis kommst. Gerade für Drums - und wenn Färbung gewünscht ist - ist der RNLA klasse (für den Preis wohlgemerkt). Ich vermute tatsächlich, dass es sich dabei um ultraschnelle bzw. ultrakurze Transienten handelt, die dieser Kompressor einfach nicht einfängt, weil er dafür nicht gemacht ist (siehe auch Kommentar @fanwander).

Oder Du machst irgendeinen Denkfehler bei den Einstellungen (was ich aber nicht glaube).
Danke für die ausführliche Antwort! Hm, ich habe auch diese Einstellung schon ausprobiert und damit leider keinen Erfolg gehabt. Aber ja du hast Recht, es handelt sicht um ultrakurze Transienten. Die dann aber doch ausschlaggeben für die Gesamtdynamik sind. Aber ja generell mag ich den RNLA auch sehr gerne!

Könnte mir denn noch jemensch erklären, ob der RNC diese Aufgabe besser erledigt. Weil genau, er ist transparenter. Aber ich konnte keine Angaben darüber finden, dass es sich um ein anderen Kompressor handelt. Danke!
 
Der RNC bietet auch "nur" 0,2 ms Attack-Zeit... kein Gewinn. Aber wie @fanwander bereits angesprochen: Du hast einen Bedarf für Kompressoren mit Lookahead Funktion. Ich kann das nicht guter erklären - kenne solche Kompressoren nicht. Wenn ich das korrekt verstanden habe, "schauen" Kompressoren dieser Art quasi in die Zukunft, um so ultraschnell auf das Signal/die Transienten einwirken zu können.
 
Die schauen nicht in die Zukunft, sie geben das zu komprimierende Signal einfach um die Attackzeit verzögert wieder.
Ich meine mich zu erinnern, dass es nicht ganz so simpel ist... da war was mit Signal Split bzw. Verdoppelung, Delay und Sidechain.

Aber was weiß ich schon... Du kennst Dich da mit Deinem Hintergrund und Deiner Erfahrung sicherlich besser aus.
 
Ich meine mich zu erinnern, dass es nicht ganz so simpel ist... da war was mit Signal Split bzw. Verdoppelung, Delay und Sidechain.

Aber was weiß ich schon... Du kennst Dich da mit Deinem Hintergrund und Deiner Erfahrung sicherlich besser aus.
Ich habs doch oben beschrieben.
Signal wird gesplittet. Ein Zweig kommt direkt in die Sidechain, der andere Zweig geht durch ein Delay in den Audio-In des Kompressors. Die Delay-Zeit ist gleich oder etwas länger wie die Attackzeit.
 
Ach @reversa mir fällt gerade ein: der Alesis Smashup kann Lookahead, da er ja digital arbeitet. Kriegt man gebrauch für ca 80 Euro. Für einen Live-Sound ist der völlig OK. (ich selbst benutze den manchmal für Live).
 
Hast du probiert, die Drums separat zu komprimieren? Sprich, if the drums are causing the problem, fix the drums.

Oder vielleicht liegt es an deinem Mix, dass der Compressor auf was anderes reagiert bzw. die Drum Transienten durchlässt. Hast du eine kurze Aufnahme deines Live-Sounds?

Beim RNC hast du evtl. das Problem mit Bass Verzerrungen - da hilft ein HPF im Sidechain. Ist leicht zu basteln. Aber RNC als Limiter funktioniert.

Ansonsten würde ich auch sagen, wenn möglich, just turn it up. Für meine Art von Musik hatte ich nie Glück mit einem Compressor live: habe ich ihn für die Monitore eingestellt, kam der Klang bei den Hauptboxen anders raus als erwartet.
 
Ich habs doch oben beschrieben.
Signal wird gesplittet. Ein Zweig kommt direkt in die Sidechain, der andere Zweig geht durch ein Delay in den Audio-In des Kompressors. Die Delay-Zeit ist gleich oder etwas länger wie die Attackzeit.
Ah... hatte ich da schon aus dem Kopp offensichtlich, sorry.
 

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