Fragen zum Ersten Projekt

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waspdiggin34

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Hallo zusammen,

Ich möchte mein erstes Audio Lötprojekt starten und hab dazu Fragen.

Der Hintergrund: Ich lege elektronische Musik auf, spiele dabei Schallplatten und habe seit über 10 Jahren einen analogen, alten Clubmischer (Pioneer DJM 600).
Bei neueren Club-Mixern gibt es stets FX Filter, meist HPF, LPF und BPF.
Ich möchte einen HPF nachrüsten.
Mein Mischer hat eine Send/Return Schnittstelle.
An die Send/Return Schnittstelle möchte ich einen HPF dranhängen und ihn aus Interesse an der Elektronik selbst basteln/löten.

Das Ding soll nach Möglichkeit so wie in folgendem kurzen Video zu hören ist funktionieren:

https://www.youtube.com/watch?v=Mt5domEIw48



Ich habe mich etwas umgesehen und für mein erstes Löt-Audio-Projekt finde ich einen aktiven RC HPF ideal.
Ich habe in LTspice XVII ein paar Komponenten zusammengesetzt und mir das mal mit den Frequenzen angesehen.
Eine 9V Batterie oder ähnlches (V1) soll den op amp betreiben.

Der Schaltplan zeigt einen HPF der über den amp nicht invertiert so wie ich das verstanden habe.
Für mich hört sich "nicht invertiert" vorteilhaft an. In meiner Vorstellung wird das Audio signal dann nur verändert und nicht verschoben?

Aktuell ist R3 als Poti gedacht, um die Cut off Frequenz zu verschieben.
Es gibt noch keinen zweiten Poti für die Signalverstärkung.
Hier die Darstellung für "Filter hat kaum Effekt":
< 200 hz wird herausgefiltert.

1594978728226.png
1594978765667.png

Hier die Darstellung für das andere Extrem "Filterfunktion hat Effekt":

1594979150776.png

1594979130718.png

<4,6kHz wird herausgefiltert.
Kennt sich hier jemand aus mit Hoch Pass Filtern und kann mir ein paar Tipps geben wie ich den so in etwa hinbekomme, dass der so wie in dem oben gezeigten Video funktioniert?

Absoluter Traum wäre natürlich folgender: wenn der Poti auf "Filterfunktion aus" steht wird das Audiosignal ohne hörbare Veränderung weitergegeben.
Mein größtes Problem ist, dass ich ja R4 in Abhängigkeit von R3 auslegen sollte um den klassischen (wie gezeigten) Filterverlauf zu erhalten.

Ich weiß es gibt z.B. fertige DIY VCF Module und was nicht alles... aber ich will mich da etwas reinfinden/rantasten in diese schönen Audio Sachen.

Danke für jegliche Tipps und Hinweise.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rate zu einem spannungsgesteuerten 12dB/Oct State-Variable-Filter.
Gründe:
1.) Dein Filter ist zu flach, Du willst eine steilere Kennkurve.
2.) Du willst brauchst fürs DJ'en ein Stereofilter, müsstest also alle Bedienelemente als Dual-Potis oder mehrreihige Schalter ausführen. Das ist mit Spannungssteuerung deutlich einfacher.
3.) Du hast als angenehmen Nebeneffekt LP/BP/LP in einem Tool.
4.) Mit einem VCF kannst Du die Filter beider Signalquellen invertiert von einem Regler/Crossfader betreiben. Sprich: von einem Track der über einen HP läuft nimmst Du die Bässe weg, während der andere Track, der über seinen Filter als LP läuft mit der gleichen Steuerspannung aus den Bässen kommen lässt.
5.) Wenn das ganze funktioniert, dann verkaufst Du es, und wirst reich und berühmt :lollo:
 
Mit einem VCF kannst Du die Filter beider Signalquellen invertiert von einem Regler/Crossfader betreiben. Sprich: von einem Track der über einen HP läuft nimmst Du die Bässe weg, während der andere Track, der über seinen Filter als LP läuft mit der gleichen Steuerspannung aus den Bässen kommen lässt.
Das geht dann aber nur Mono oder hast 4 Filter....
 
CEM3320HighpassFilter.gif


 
Bevor du in die Hölle der Filtertheorie abtauchst fang besser mal mit der Stromversorgung an
Eine 9V Batterie oder ähnlches (V1) soll den op amp betreiben.
dein Schaltplan sieht sym. Stromversorgung vor. Entweder Du änderst das oder du benutzt zwei 9v-Blöcke.
 
Schluck...
Vielen Dank für die Antworten!!

@telefonhoerer Von mir aus nehme ich zwei 9V Blöcke oder ich hole mir ein Netzteil XY.

Nach zwei Stunden "Filterhölle" ist folgender Spruch das Mantra: Das Rad nicht neu erfinden.
Ich finde die Beschreibung des oben angezeigten CEM3320 - This filter is a fairly rare beast, a 24dB/Oct highpass. - äußerst ansprechend.

Salopp gesagt: Kann ich mir die Teile bestellen und sie genau so verlöten?

Als Laie ist bei solchen Plänen gerade noch mein Problem, die "Dreiecke" zu identifizieren.
Im Schaltplan gibt es e^x, delta_A, B und Res VCA mit dem mir noch unbekannten CV eingang (vermutlich Control voltage?).


Oh mann bin ich ein Depp.. Die vielen Dreiecke sind ja eben der Chip.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein VC-CVF baut man heute am einfachsten aus einem coolaudio V3320. Schaltung aus dem angehängten PDF Seite 5 unten rechts
 

Anhänge

  • CEM_3320_Long.pdf
    3 MB · Aufrufe: 10
@fanwander das schaut ja schon viel besser aus.

1594996228828.png

Da brauche ich ja nur einen "IC Chip". Den 3320 und drum herum baue ich die Komponenten auf?

Ich sehe
Input:
Signal Input
Control Input Q
Output:
HP
LP
BP
 
Als Laie ist bei solchen Plänen gerade noch mein Problem, die "Dreiecke" zu identifizieren.
Die Dreiecke sind Bestandteile des Chips den ich auch erwähne.
Der Prinzip-Schaltplan den @humax5600 von der Seite von Tom Wiltshire gepostet hat, ist der gleiche wie im Datasheet auf Seite 4 oben
 
Danke für die Info!

Steuerspannungsmischer ist wie ich vermute ein Gerät was diese "Control Voltage" ausgibt. Daher vermutlich das VC in VCF.
Audio buffer sind Verstärker?

Also wenn man das ganze Modular betrachtet braucht man Audio Buffer - VCF - Audio buffer und einen Signalmischer der den VCF letztlich steuert

Kann man die Audio Buffer bzw. Signalmischer auch DIY machen oder wirds an der Stelle etwas zu groß fürs erste Projekt
 
Hier mal die komplette Schaltung des Doepfer A-123:

IMG_1548.JPG

Das kannst Du quasi 1:1 übernehmen. Den unteren Teil brauchst Du nur einmal, die Verbindungen F-Control und Q-Control gehen dann zu beiden 3320 (für linken und rechte Kanal) (und ob Du alle Potis brauchst, musst Du für Dich entscheiden.
FCV1 (BU2 und R9) kannst Du weglassen; FCV2 ist ein "nice to have". Damit könntest Du dein Filter extern aus einem Modularsystem ansteuern.
QCV (BU4, P4 und R19) brauchst Du sicher nicht, das interessiert für einen DJ-Filter nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wahnsinn. Danke.
Das wird mich jetzt erstmal beschäftigen :).
Die BU1 bzw. BU5 sind die Audio Buffers? In die ich letztlich die großen Klinken reinstecke?
 
PS: für die Stromversorgung empfehle ich ein Traco TMP-10212:

Das macht komplett aus 230V zweimal 12V.
 
Ich merke, du machst das nicht zum ersten :).
Habe mir gerade deine Musik angehört. @fanwander Grüße aus Augsburg mal nebenbei.

01, 02 = LM1458, TL082, NE5532
Sind die BU's " Jack sockets" für die Klinken?
 
So einen Op Amp ( LM1458, TL082, NE5532 ) würdest du also auch an den Audio Input hängen.
Ich würde die Schaltung "inverting amplifier" davor hängen. Zunächst mal mit R1 = R2. Falls das Signal da zu leise ist, kannst Du dann den Eingang verstärken lassen in dem Du R1 etwas vergrößerst.

Viele Bauteile würde ich über Mouser.de beziehen?
Zum Beispiel. Oder Reichelt oder Conrad oder Bürklin oder ....

Als 3320 würde ich den AS3320 nehmen https://www.musikding.de/AS3320-VCF
 


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