Fundstück: Sehr alter DIY-"Moog"-clone

Hallo,

habe gestern von einem Freund ein recht interessantes Gerät geschenkt bekommen: Ein sicherlich 20, evtl. eher 30 jahre alten DIY-Synth, er meinte der Typ von dem er das Teil hat bezeichnete es als Moog-Nachbau; Das Teil funktioniert soweit ok, ein paar Tasten klemmen, und der Sound ist in der Tat etwas Moog-ähnlich, jedoch sehr limitiert; m.E. klingt das Teil etwas wie eine Orgel, es gibt eine Art LFO und auch ein Hall-ähnlichen Effekt - mit den Schaltern kann man zudem R4 R8 T8 R16 T16 sowie F1 F2 F3 F4 und in der unteren Reihe F16´ ~1 ~2 ~3 ~4 ~5 ein/ausschalten, was zwar den Sound merklich verändert, was genau das für Optionen jedoch sind habe ich bisher nicht begriffen. Kennt jemand dieses Teil, bzw. ein ähnliches, oder kann mit den Bezeichnungen etwas anfangen?

Er hat zudem 2 Din 5-pol Outs und ein Klinke 6,3 mm...

Ich habe ihn eigentlich zum Ausschlachten bekommen, da er aber scheinbar noch tut find ich es fast etwas schade ihn auseinander zu nehmen - was meint Ihr? Soll man so etwas aufheben? oder kann man mit den Bauteilen evtl. mehr anfangen ( folgende ICs konnte ich erkennen: ITT TCA430N, SAA1030, SAJ110)

Falls jemand interesse an dem Teil hat würde ich Ihn auch weiter verschenken, da ich ehrlich gesagt nicht den Platz dafür habe;

Viele Grüsse
Mark

hier die Bilder:
http://www.beatsnbytes.com/wp-content/u ... g_0277.jpg
http://www.beatsnbytes.com/wp-content/u ... g_0282.jpg
http://www.beatsnbytes.com/wp-content/u ... g_0284.jpg
 
Sieht doch noch toll aus der Synth. Aber Minimoog-Clone?
Jedenfalls zum Ausschlachten finde ich ihn zu schade.

Ist der gegebenenfalls "Polyphon" (also so wie eine Orgel)? Die Platinen links unten im zweiten Bild sieht wie eine Frequenzteilerschaltung aus.

Könnten die Schalter für die Register sein? (auch wie bei einer Orgel)
 
ja, ist eine Frequenzteilerschaltung aus, habe eben mal gegoogelt und die SAJ110 sind wohl genau dafür da, ausserdem steht auf den chips handgeschrieben die Töne C CIS D DIS etc...

Register könnte sein, ich kenn mich mit Orgeln nicht so aus; Was genau machen Register, könnten das die R4 R8 T8 R16 T16 sein?

zum ausschlachten find ich ihn auch sehr schade, nur wohin weiss ich auch nicht - und im keller begraben ist auch doof, dann ist er irgendwann schrott, weil feucht etc..
 
Moin,

das mit den 4, 8, 16 klingt nach Fußlagen und das R bzw. T könnte für (R)ectangle und (T)riangle, also Dreieck und Rechteck-Wellenformen stehen. Hinter den mit F markierten Schaltern vermute ich (einfache, passive?) Filter, die gern bei Orgeln genutzt wurden, um verschiedene Klänge zu generieren.

Aber alles nur Vermutungen.

Gruß,
Mike
 
Das Register bei der elektrischen Orgel sind verschiedene einzelne Töne welche man zusammen mischt und die dann den Orgelklang definieren.
Das ist so eine einfache Art von Additiver Synthese.
Die Einzeltöne haben einen Abstand von z.B. 1, 2, 3 Oktaven oder auch Werte zwischen den Oktaven. Sie können auch unterschiedliche Wellenformen haben, meistens sind es aber Sinus Wellenformen. (Man korrigiere mich wenn ich hier einen Blech geschrieben haben. ;-) )

Die Schalter mit der Bezeichnung 16, 8 , 4 hören sich stark nach Register mit einem Oktavabstand an. Also Register 4 wäre ein hoher Ton und Register 16 ein tiefer und es sollte möglich sein beide gleichzeitig zu hören.
Der Buchstabe vor der Zahl könnte eine Wellenform bezeichnen.

Wie ich sehe, sind wir schon zu zweit mir dieser Meinung.

Bei F1-4 komme ich jetzt nicht drauf was das sein könnte.
Eventuell so was wie Percussion bei der Orgel. Also ein Register mit Decay.

Hat den das Teil auch einen Filter? Wahrscheinlich nicht, oder?
 
ja, scheint so. die F-Schalter klingen wie eine Art Filter, wobi man die halt nur ein- und ausschalten kann; und es sind nicht unbedingt weltbewegende Veränderungen im Klang; Muss ich später aber nochmal austesten;
 
mokkinger schrieb:
zum ausschlachten find ich ihn auch sehr schade, nur wohin weiss ich auch nicht - und im keller begraben ist auch doof, dann ist er irgendwann schrott, weil feucht etc..
Ist doch ganz einfach: an mich weiterschenken ;-)
 
mich wuerde interessieren was das ding auf ebay bringt
kann ja sein dass du dir mit dem erloes nen richtigen minimoog kaufen kannst ;-)
 
hmm. ich glaub ja ehrlich gesagt nicht dass das teil wirklich viel wert ist; wobei ich natürlich schwer einschätzen kann, was solche alten teile wirklich an wert haben;

habs zudem vorhin schon jemandem hier ausm forum "versprochen";

aber für eine einschätzung wäre ich natürlich trotzdemdankbar, damit ich wenigstes weiss ob mir grad ein moog durch die lappen geht :)
 
So wertvoll wird das Teil nicht sein.
Mittlerweile habe wir ja festgestellt das es sich um eine Combo-Orgel handelt. (eine tragbare elektrische Orgel)
Obwohl man mit einer schönen z.B. Farfisa Combo-Orgel auch einen gewissen Preis erzielen kann, wir es aber nie soviel sein wie bei einem analogen Synth.
Also ich schätze bei einer Auktion (Ricardo/eBay in der Schweiz) würdest du so 100-300CHF bekommen.
Natürlich vorausgesetzt du schreibst nicht hin das es ein Moog-Clone ist, was auch der Wahrheit entsprechen würde.
 
Hehe, klar, wenn dann müsste man das Teil schon nochmal ordentlich durchchecken und herrichten, um es zu verkaufen. und dann natürlich als orgel, und nicht als Minimoog-clone oder sowas.

da ich aber eh momentan genug mit einer MB-808 zu tun hab und keine Zeit hab freut sich der neue Besitzer wohl eher darüber...

danke euch für die hilfe, werde heute abend di orgel nochmal ausprobieren, evtl. schaff ich ja mal eine klangprobe aufzunehmen.
 
mokkinger schrieb:
folgende ICs konnte ich erkennen: ITT TCA430N, SAA1030, SAJ110
ACA schrieb:
Die Einzeltöne haben einen Abstand von z.B. 1, 2, 3 Oktaven oder auch Werte zwischen den Oktaven. Sie können auch unterschiedliche Wellenformen haben, meistens sind es aber Sinus Wellenformen. (Man korrigiere mich wenn ich hier einen Blech geschrieben haben. ;-)
Der SAJ110 ist ein siebenstufiger Frequenzteiler, der Rechtecksignale ausgibt.

TCA430N sagt mir nichts, aber es könnte sich vielleicht um einen ähnlichen IC handeln, wir der S10430.
Datenblatt schrieb:
...It is intendet for use in spinet organs or other electronic musical instruments having keyboards of up to 44 keys. This device has 22 key inputs, allowing all keying functions for a 44 note manual... Each S10430 accepts six frequencies from a top octave synthesizer...and provides squarewafe outputs at 16 foot, 8 foot, 4 foot and 2 foot pitches....
 


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