Gänsehautmomente mit Synthesizern

Natürlich hat bei mir ,als ich letztes Jahr einen Minimoog kaufte, und wenn es auch "nur" der Reissue ist, einen gewaltigen Gänsehauteffekt erzeugt.
Der hallt bis heute nach ,und ich streichel ,beschnüffel und küsse ihn bis Dato. Es ist einfach eine umwerfende, geniale Maschine die man einfach nur lieb hat.
Eine Soundquelle an der man haptisch, optisch und soundtechnisch seine volle Freude hat.
Naja, man gönnt sich ja sonst nix und ein bissi Luxus braucht der Mensch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
also bei mir war das so.....ich habe eigentlich mit Gitarre angefangen, ist auch heute noch (oder eher wieder) mein Hauptinstrument, aber ich habe mich schon immer auch für die Produktion interessiert und alle damaligen Sounds rausgehört, da das ja damals oft auf den Covern stand ( „George Duke: Prophet 5, Minimoog....“ z.B. oder „Linn programming: XY usw.)

Deswegen hing ich ab ca. 14 ständig in den Musikläden rum, und bei Steinway und komischerweise bei „Brinkmann“ (ne Art Kaufhaus damals) hier in Hamburg standen tatsächlich neben einem Juno 60 auch ein Jupiter 8. die Dinger auszuprobieren war der Hammer und hat nachhaltig inspiriert.

Dann hatte ich bei Louis Rodrigez mein Schulpraktikum im Studio33 und durfte auf der ersten modern talking LP, die gerade produziert wurde, sogar auf nem ppg wave 2.3 mit waveterm einen Efx sound triggern, als gerade ne Hand fehlte.....glaube so ein Zug oder so..... und DIE Kiste hat mich damals echt beeindruckt. Nen Emulator 2 stand auch da, aber ppg hat mich umgehauen, zumal damals auch gerade „propaganda“- Zeit war. Eigentlich kam ich aus der ami funk / discofunk ecke, aber Trevor Horn hat dafür gesorgt, das ich da aufgeschlossener wurde gerade (frankie/Slave to the rythm/ ABC usw)

Ein Freund hatte damals von einem Verlags- Studio eine Zeit lang einen Prophet 5 geliehen. Da saßen wir auch tage- und nächtelang vor. Wahnsinn war das.

Das erste was ich in der Richtung tatsächlich gekauft habe war.....völlig bescheuert...ein QX1. Damit gabe ich von Freunden geliehene oder mitgebrachte Synths gesteuert (DX7, Bit99....supergeile Resonanz im Filter übrigens) und als nächstes kam eine sci Drumtracks mit LM2 Sounds und Simmons roms zum Umschalten per Kipschalter, die hatte mich bei Amptown total geflasht, vorher hatten wir immer nur eine yamaha RX 11 oder so, die kleinere davon jedenfalls....

Und dann das nächste große erweckungserlebniss war mein S-50. Da wurde es dann langsam ernsthafter, erst mit Director-S (wackel stotter ;-), dann mit Atari und Notator SL.


Letzte Extrembegeisterung damals kam mit dem Erscheinen des MPC3000 auf, ich glaube ich hatte eines der ersten - endlich nicht mehr das playback auf min. 20 Spuren aufnehmen müssen und dann Schwierigkeiten mit den Vocals bekommen. 48 Spuren gabs damals nur manchmal und in wenigen Studios....
Das MPC lief mit per smpte, keine Sorge wegen „tape degradation“ mehr.....kennt noch jemand das aufnehmen von drums auf 2“ analog, immer alles einzeln wegen des timings, und pro take min. Ein Aussetzer oder stotterer, dann zurück und punchin usw??
Da war das MPC für mich bahnbrechend. Was habe ich die Kiste geliebt.


Anekdote am Rand: Ich habe damals mit einem Freund eine Nummer gemacht, die endstand eigentlich nur, weil wir die Filterresonanz vom Bit99 so geil fanden....wir haben dann einen Verlagsvertrag bekommen - aus dem natürlich absolut nichts geworden ist - und ich habe kurz vor dem Abi die Schule geschmissen, weil wir dachten, jetzt gehts ab und wir kommen ganz groß raus, hehe

Sogesehen hat der Bit99 nicht ganz unwesentlich mein Leben geprägt.
 
- Beim Erscheinen des Korg X3 -> Preset "First Snow" (quasi das neue M1 "Universe") = wunderbar!
- SY99 besonders bei FM/AWM2-Synth-Leads mit starkem Portamento (von oberen Oktave auf sehr tiefe) .. wow! Besser als THX-Intro-Sound.
- Virus B .. beim Erscheinen = diverse Arpeggios .. so unglaublich powerfull = super!
- Waldorf XT/XTk .. beim Erscheinen = Arpeggios und Flächen = hervorragend!

Abgespielt hat sich all das so +/- um 1995 (genau weiß ich das jetzt nicht mehr).
 
Nach 4 Minuten hard-drone hab ich dann ein riesen kosmischen Ambience entdeckt (ab 4:50), alles improv mit nur ein D-50 Partial und onboard Reverb:


irgendwie war da Magie, heute frag' ich mich warum ich der Synthie verkauft hab...
 
Natürlich hat bei mir ,als ich letztes Jahr einen Minimoog kaufte, und wenn es auch "nur" der Reissue ist, einen gewaltigen Gänsehauteffekt erzeugt.
Der hallt bis heute nach ,und ich streichel ,beschnüffel und küsse ihn bis Dato. Es ist einfach eine umwerfende, geniale Maschine die man einfach nur lieb hat.
Eine Soundquelle an der man haptisch, optisch und soundtechnisch seine volle Freude hat.
Naja, man gönnt sich ja sonst nix und ein bissi Luxus braucht der Mensch.

Genau DAS habe ich auch so erlebt. Sowas hatte ich lange nicht mehr... vergleichbar mit bei meiner ersten 303 Anfang 90. ;-)
 
Synthesizer erzeugen bei mir keine Gänsehaut. Komischer Gedanke.

Aber die Musik die ich mit ihnen mache, manchmal. Nicht jedesmal, vielleicht jedes 10 Stück.
Mal mehr, mal weniger, beim letzten, #7, ein bisschen.
Ich mach dann die Musik die ich selber gerne hören und kaufen würde. Bzw sie entsteht, ich mach die gar nicht, realisiere sie nur.
 
Bei mir sind es einige einzelne emblematische Sounds, die bei mir seit frühester Jugend für Gänsehaut sorgen:
Die Chor- und Stringsounds von Isao Tomita, die er mit seinem Moog System/der Festfilterbank gemacht hat;
die Moog-Bässe (Minimoog, Micromoog) von Jim Crichton (SAGA), der Sync-Sweep-Sound vom Roland Jupiter 8 ("Damals" von Spliff/Reinhold Heil); String- und Ringmodulatorsounds vom Yamaha CS80; der Lexicon Hall vom 200er/224er …
 
[...] Die Chor- und Stringsounds von Isao Tomita, die er mit seinem Moog System/der Festfilterbank gemacht hat; […]

Ich fürchte, die Chöre waren Mellotron-Klänge (Spezialanfertigungen für Tomita), die allenfalls mit der Festfilterbank bearbeitet wurden.

Sind aber trotzdem sehr hübsch.

Stephen
 
Thread dazu:
https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/tomita-choere.14915/

Grundsätzlich finde ich, dass Synthesizer - neben sehr vielem schlimmen Gequäke - einige der schönsten Sounds der Welt produzieren können.

Richtig -- verweist auf die Verwendung der Festfilterbank als klangformendes Werkzeug. Das Quellmaterial stammt immer noch aus dem Mellotron -- das darfst Du mir glauben, ich habe die Information aus erster Hand von John Bradley.

Stephen
 
Mein erster Gänsehauteffekt war beim D50. Nachdem der Verkäufer gesagt hat "Drück mal die Taste länger". War Digital Native Dance.

Mein bisher letzter beim Digitakt. Weil mein erstes (und bisher letztes) Elektron-Gerät. Vorher jahrelang nur über Elektron gelesen und gelegentlich Demos gehört. Dann selbst Hand angelegt und sofort verstanden, warum es so viele Fanbois gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
BBD-Strings auf meiner alten Elgam-Orgel! Warm, wärmer, lebendig, dicht, analog, schmelzig, Gänsehaut.
Habe mir aus vier Orgeln zwei funktionierende gebaut, viele E-Teile gelagert. Vergesst Solina und VP-330,
dünne Hupen, hört Euch mal die Strings der alten Italiener an.
 
Mitte 80er. Ich hatte ja angefangen mit elektronischen Orgeln. In einer von vollanalogen Kisten mit rumpligen Klopfgeistern dominierten Orgelwelt tauchten die ersten Geräte mit Samples auf, erst für die Drums, dann auch für melodisch spielbare Sachen. Von programmierbaren Rhythmusgeräten ganz zu schweigen. Ich wollte nichts anderes mehr.

2003, Anschaffung meines ersten VA. Ich hatte 1200 €uronen zusammengekratzt, um mir einen Novation KS-Rack zu schießen. Irgendwie waren gebrauchte B-Viren nirgends in Sicht, also mußte der her. Mein Freundlicher hatte nur noch ein Exemplar, das war das Vorführgerät, und das kriegte ich ohne OVP (und natürlich schon im Einsatz gewesen) für 800. Dann sah ich an der Kasse zwei große Stapel Micro Modulars. Hm, auf einen Nord Modular war ich ja auch immer scharf, und das war die Zeit, wo Reaktor und Tassman gerade die New Hotness waren und ich mir dachte, jetzt kräht kein Hahn mehr nach virtuell-modularer Hardware. Hab dann noch vom gesparten Geld einen Micro Modular gekauft. Aus Mitleid.

Draußen an der Bushaltestelle hab ich mal die Klappe von der OVP aufgemacht. Da war die Modulliste drauf. Bin bald vom Glauben abgefallen, was der alles kann.

Schön war auch, als die SONiVOX String Boxes für Kurzweil hier aufgeschlagen waren. Erstmal schön die K2000 damit befüllt. Dann die Solina-Violinen angespielt. Mit nachgeschaltetem Small Stone... Als ich das dann auch noch mit Stereo-Delay wiederholt hab, wurde es noch besser.

Passend dazu die Sammlung an typischen Jarre-Presets für den D-50, die ich auf dem D-550 angetestet hab.

2009 war beim Freundlichen mal Synthesizer-Show. War das geil. Yamaha CS80. Yamaha DX1. (Jörg Schaafs unnachgiebige Versuche, mir einen Spectralis 2 zu verkaufen, zähl ich mal nicht dazu.)

2011, Düsseldorf. In einem kleineren Musikgeschäft steht ein Oberheim OB-8. Sollte € 1850 kosten, ich glaube, sogar mit Case. Hätte ich das Geld mal gehabt, denn wenn ich daran denk, was der heute kostet...

Beim Freundlichen steht also dieser Korgyssey vor mir. Irgendeiner hat den total verstellt. Erstmal auf Init (alle Regler runter), dann mit der Selbstoszillation vom Filter auf Stellung I rumgespielt. Da war er auf einmal, der ABBA-Sound...

Superbooth 2016. Der Schmidt. Das verdammte Excalibur unter den Synthesizern. Frage an mich, sinngemäß: "Hast du Bock, den mal zu spielen?" Überhaupt mal einen Schmidt spielen zu dürfen...

Superbooth 2017. Der C15 ist praktisch fertig und hat jetzt auch zwei Expression-Pedale mit dran. Die meisten Sounds sind irgendwie metallisch anmutend. Aber dann ist da dieser irre, mit den Pedalen morphbare Stringsound.
 
1986: erste Gänsehaut als ich Kraftwerk Electric cafe und JMJ das erste Mal bewusst in Albumform durchgehört habe
1991: eher durch Zufall einen CZ-1000 in die Hände bekommen, keine Ahnung gehabt aber ein Preset hat magische Schwebungen erzeugt.
1994: nach eher komischen Kisten wie Yamaha SY-35 (erster eigener Synth) und Quadimidi Technox, auf ner Party nen 101 im Nebenzimmer entdeckt. Party egal, den ganzen Abend gefesselt vom Sound. Den habe ich dann auch dem Besitzer abgelabert und für 500DM gekauft.
1994:JD-800 angespielt, die mussten mich dann bei Ladenschluss freundlich aus dem Laden befördern, da ich mich nicht trennen konnte. Seitdem weiss ich was Pads sind :)
Aber das Monetäre hat leider noch nicht gelangt.
2000: magische Momente mit meinem gebrauchten JD800.
-2005: mehrere Jahre im kommerziellen Dance-Bereich mit einigen VAs ohne Magie : (
Seit 2016 hat mich der Synthvirus wieder
Gänsehautmomente hat ich seitdem mit mehreren Synths, vor allem Jupiter-8, Microwave1 und XT sowie ESQ1
 
Den SY22 vom Bruder eines Freundes gekauft, den Atari ST vom Gitarrengott der Klasse geliehen, der wusste, damit kann man Musik machen, aber leider nicht mit Gitarre (1995). Cubase 2.0 dazu, ich sag mal auch „geliehen“. Alles ohne Anleitung, einfach rumprobiert. Als das erste Nal die MIDI-Anzeige in Cubase ausschlug - da wurde mir schwindelig vor den Möglichkeiten, die mir offenstanden. Das war schön.
 
Kennt Ihr das? Welche Synthesizer haben Euch je Gänsehautmomente beschert und in welchen Situationen?
Immer wenn ein Glas umkippt und kostbare Synth-Elektronik daneben steht. Ist ein Gänsehautmoment, den kann keine Musik erzeugen. ;-)
 
Roland D70 mit Easy Sounds / Klaus Peter Rausch Soundbank,
hat mich wirklich weg gebeamt..diese Pads..👀

Ensoniq ESQ1 ..beim einspielen in den internen Sequenzer hatte ich selten soviel Freude an einem Gerät, keinen Plan warum ich das Teil wieder verkaufte 😔

Studio Electronics Midi Mini (Moog), der Sound & haptische Moment als ich Hand anlegte 😉 vorallem flashte richtig.

Microwave 1 mit Programmer .. magische Momente, die werde ich auch nicht vergessen
 
Kurzweil K2000

als ich ihn hier hatte und diverse Factory Patches die ich schon auf alten Detroit Techno Platten gehört hatte & wieder erkannt habe ( u.a. auf Carl Craig Trax)

Magic 😉
 
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In jungen Jahren hatte ich viele solcher Momente

- Als ich endlich meinen ersten Synthi, einen SY22, da stehen hatte. Heute kaum (für mich) nachvollziehbar, aber ich bin stundenlang mit den Presets in ungekannte Klangwelten eingetaucht.
- Kawai K4, ein multitimbraler mit Filtern, die Effekte im Vergleich zum SY22 geradezu magisch. Jedesmal Gänsehaut beim Anspielen im Musikalienhandel oder ganz einfach beim durchstöbern des Prospektes.
- Selbiges mit der Wavestation damals

Eigentlich war auch immer Gänsehaut angesagt wenn Musikmesse war. So in den Zeiten, wo man dort dann zum ersten Mal was von einem JD-800 oder so gesehen oder gehört hat. Morgens beim Frühstück schon hibbelig gewesen.

Ich will nicht sagen, dass es nicht auch heute noch so Momente gibt, aber die ganze Social-Medialisierung und Ver-Youtub-ung hat der Sache schon ein wenig den Zauber genommen finde ich.
 
Bei mir war es die Kombination aus Micro-Moog mit ARP-Sequencer (16 Steps) plus Lemon-Studiosound-Flanger plus RE-301-Chorusecho. Mit dieser Kombination ist mir ein verblüffend echt klingender Männerchor gelungen, der durch die Sound-On-Sound-Funktion (Abschaltung des Löschkopfs beim RE-301) nach einer gewissen Wartezeit zunächst duophon und irgendwann dann polyphon war. Der Trick war Filtermodulation durch den Oszillator, wobei der ARP-Sequencer in zwei 8er Parts aufgeteilt wurde: der linke lieferte die Steuerspannung für den VCO, der rechte 8er Part wurde benutzt um das VCF so auf den jeweiligen Ton zu Tunen, sodass im Resultat ein sehr authentisch klingender Vokal "a" oder "o" dabei herauskam. Durch die nachgeschaltete Flanger/Chorus-Echo-Verwurstung wurde aus diesem singulär erscheinenden Sänger im Handumdrehen eine mehrköpfige unisono singende Schar, die sich nach einigen Minuten zum polyphonen Chor aufschaukelte. Die programmierte Mollsequenz führte dabei nach dem Kanon-Prinzip quasi nie zu störenden Dissonanzen, wobei die ziemlich lange Attack-Zeit des VCA für ein sanftes Verschmieren des sich langsam aufbauenden Sounds sorgte.

Leider hab' ich das Ereignis nicht aufnahmetechnisch festgehalten, aber irgendwo fliegt noch das Data-sheet für den Micro-Moog herum. Die restliche Hardware hab' ich ebenfalls noch und müsste nur mal die Zeit finden, alles wieder so zusammenzustöpseln...
 
Als ich zum ersten Mal Michael Hoenigs Soundtrack zu "The Blob" hörte.
In entsprechender Lautstärke und Erdbeburround-Verfahren.

FM-Sound-lastig; und was für Dinger!
 
Als ich zum ersten Mal Michael Hoenigs Soundtrack zu "The Blob" hörte.
In entsprechender Lautstärke und Erdbeburround-Verfahren.

FM-Sound-lastig; und was für Dinger!

Ging mir ähnlich -- Synclavier in Reinkultur, mit frühem Sampling: Crunchy und rauh bis zum Gehtnichtmehr.

Stephen
 


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