Mein G.A.S. ist vor über 10 Jahren verschwunden.

Leider wurde es abgelöst durch den anhaltenden Drang, in Pure Data ständig neue Projekte für Synthesizer, Effekte etc. anzufangen. Die werden dann entweder nie fertig, oder sie wandern ins virtuelle Abstellregal.

Und dann: Auf zum nächsten Projekt!
 
Ein gutes Bedienkonzept und der Formfaktor von Gear (und auch Software) ist für mich das Wichtigste und kann kaum durch den Klang kompensiert werden.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: GDU
Mein iPad macht immer mehr Hardware überflüssig und ist für Live-Gigs viel leichter zu transportieren. Leider fehlt dann der Show-Effekt, daher kombiniere ich aktuell beides, könnte aber ehrlich gesagt fast auf Hardware verzichten (Controller ausgenommen)
 
Ich habe mein Korch-Trio aus MS20, MS50 und SQ10 gegen einen Oberheim Matrix 6R getauscht.

War aber 1990, da war ich jung und doof.

Jetzt bin ich alt.
 
Ich habe mein Korch-Trio aus MS20, MS50 und SQ10 gegen einen Oberheim Matrix 6R getauscht.

War aber 1990, da war ich jung und doof.

Jetzt bin ich alt.
Zwei Stimmen gegen sechs!
Speicherbar!
Und hat nicht mal Tom Oberheim im Interview gesagt, dass der Matrix-6 seiner Meinung nach sein bestklingender Synthesizer sei?
Ich hab meine TR-808 gegen die damals brandneue Novation DrumStation getauscht. Schlicht um schlicht. Nicht bereut. Nie.

Ich glaube, diese 90er-Jahre-Tauschdeals, die damals völlig okay, aber heute traurig zu lesen sind, haben wir alle (wir Alten jedenfalls) mal gehabt.
Das Äquivalent dazu werden in 20 Jahren irgendwelche rotzteuren Softwaresachen oder appgesteuerte Hardware sein, die plötzlich nicht mehr laufen oder durch viel bessere Umsonst-Software ersetzt wird oder so (oder irgendwer fängt mal an zu rechnen, was er im Lauf der Jahre für iPhones ausgegeben hat). Oder in zehn Jahren, wenn die ganzen Behringersachen über die Wupper gehen.
Vor ein paarhundert Jahren hätte sich das so gelesen: "Fürwahr, das obsolete Cembalo, das dermaleinst für fast fünfzig Golddublonen von einem flämischen Meister verfertigt wurde, ist nunmehro dem Lumpensammler übergeben worden, und fürderhin werde ich die Wonnen der lauten und leisen Töne auf dem jüngst erworbenen Hammerklaviere des jungen Ulricus Behringus aus dem fernen Tartarenreiche auskosten. Wohlan denn, lasset die alten Zeiten ruhen!" Oder so.

Will sagen: Andere Geständnisse finde ich spannender...

Schöne Grüße
Bert
 
-Ich dachte früher der Xpander wäre ein Expander Modul.

-Ich finde das Soundset der 808 immer noch in teilen peinlich, obwohl ich einige Tracks mag in denen sie vorkommt und gut in Szene gesetzt ist.

-Ich empfinde tiefe Abneigung gegenüber Influencern.
 
Ich liebe seit über 30 Jahren meinen TG 77 und das rumtippsen in unbequemer Haltung an den Tasten neben und unter dem Display mit den charmanten Hüllkurvengrafiken, obwohl ich noch nie wirklich zufrieden war mit meinen (A)FM Kreationen.
 
Kurz und schmerzlos: Ich hatte einen Prophet VS, den ich verkauft habe, um einen Yamaha TX802 zu erwerben.

Eigentlich schon unzurechnungsfähig.

Wir waren jung und brauchten das Geld.

Und wir hatten keine Ahnung, hielten uns aber für schlau.

Mir geht nur ein Klang der 808 gegen den Strich, dafür aber ganz gewaltig: die Drecks-Cowbell.

Die ist prima.

Damit kann man hervorragend Trigger-Spuren programmieren und analoge Sequenzer mitziehen.

Stephen
 
habe in 30 Jahren nur einen Synthesizer wieder verkauft ... den Spectral Audio ProTone, den mochte ich einfach irgendwann gar nicht mehr
 
Wenn es doch nur so wäre!
Die, die ich meine, bei denen ist das so. Meistens.
Jedenfalls ist es meist einfacher, sie beeindruckend klingen zu lassen.
Aber das Erfolgserlebnis, wenn der Reface CS den Raum mit Glitzer füllt, ist schon was Besonderes.

Mir geht nur ein Klang der 808 gegen den Strich, dafür aber ganz gewaltig: die Drecks-Cowbell.
Du stehst wohl nicht so auf Whitney Houston, oder?

Schöne Grüße
Bert
 
Das ehrliche Geständnis... Zu Hause ist ITB ein wahrer Segen, aber live immer noch ein fundemantales Risiko, was ich nicht eingehen möchte...
 
Du stehst wohl nicht so auf Whitney Houston, oder?
Nur auf eins: "Love will save the day", und das kommt dankenswerterweise ohne diesen Kackklang aus.

Aber ich hätte das Stück auch mit 808-Cowbell lieb, denn darin spielt der dieses Jahr verstorbene Roy Ayers ab 3'34 ein wunderbares Vibraphon-Solo.

Da das zwar ein Geständnis ist, aber keins zum Thema Synthesizer, muss ich noch eins liefern:

Ich verwende um Größenordnungen mehr Zeit auf das Erarbeiten einer möglichst sinnvollen Anordnung von Modulen in einem Cabinet, als damit Musik zu machen.

"Sinnvoll" bedeutet für mich:
- möglichst kurze Kabellängen
- Bedienelemente lassen sich trotz Kabellage gut bedienen
- Modulanordnung folgt möglichst dem Signalfluß
Womit ich zum zweiten Geständnis komme:

Modulsysteme interessieren mich als immer wieder neu verstöpselbarer Klangbaukasten nicht, stattdessen erarbeite ich mir über längere Zeit einen Patch, den ich dann zu spielen lernen.
 
in Pure Data ständig neue Projekte für Synthesizer, Effekte etc. anzufangen. Die werden dann entweder nie fertig, oder sie wandern ins virtuelle Abstellregal.

da muss ich mit-gestehen. die hälfte meiner generatoren und effekte, die in meinem bewusstsein als "fertig" oder "zur verfügung" notiert sind, sind in wahrheit nur halb fertig und maximal für mich selbst und auch das nur mit einschränkungen zu verwenden.

objektiv mag das nicht wie ein problem aussehen weil ich ja trotzdem noch sehr viel mache.

aber mich stört die diskrepanz zwischen meiner selbstwahrnehmung (bzw. der meiner toolbox) und der realität da sehr.
es ist mir tatsächlich schon passiert, dass ich etwas benutzen wollte und dann feststellen musste, dass es ja überhaupt nicht fertig ist, ich mir das aber fest eingebildet hatte.

ähnlich bescheuert ist der umgekehrte fall, wenn man etwas mit leidenschaft bis zur perfektion zu ende programmiert hat (oder etwas für teueres geld gekauft hat) und es dann aber niemals benutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Ich verwende um Größenordnungen mehr Zeit auf das Erarbeiten einer möglichst sinnvollen Anordnung von Modulen in einem Cabinet, als damit Musik zu machen. [...]

Das ist kein Geständnis, sondern einfach eine Tatsache, die jedem Modularanwender geläufig sein dürfte.

Unter Laien nennt man das auch Prokrastination.

Was wissen die schon.

Stephen
 


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