Gewerkschaft bei Moog

Wobei die Zahlen der Minderheiten in einem so kleinen Betrieb so klein sind, dass sie sehr schnell überrepräsentiert sind, sobald nur ein Mensch mit "Cis-Mann-Biographie" weniger entlassen wurde als einer der sogenannten "Minderheiten". "Statistik ist eine Hure, die jedem dient" - dieser Sinnspruch sollte doch wohl noch allgemein geläufig sein.

Das mit dem örtlichen Existenzminimum ist übrigens auch eine Interpretation von Dir. Jemand behauptet, dass dies so sei. Wo sind die Belege?

Ich will nichts schönreden. Aber seien wir doch mal ehrlich? Wo ist denn die Alternative für diese Menschen, die da jetzt bei Moog auf hohem Niveau über ihre Arbeitsbedingungen klagen? Stattdessen in China beschäftigt zu sein, wo man bei vergleichbaren Klagen für immer in Gefängnissen und Arbeitslagern verschwindet? (Hallo, Behringer-Fans?) Seinen Job zu verlieren, weil die Firma im globalen Wettbewerb nicht mehr bestehen kann und a) die Produktion voll und ganz nach Asien verlagert oder b) die Produktion ganz einstellt?

Das Problem ist doch, dass unsere "westlichen Demokratien" immer noch nicht begriffen haben, dass wir uns von der Abhängigkeit von totalitären Regimen voll und ganz lösen müssen. Man könnte Zölle auf Waren aus Russland und China drastisch steigern - meinetwegen auf 100% oder 200% - wer will schon Handel mit Folterknechten? Wir müssten dann in Kauf nehmen, dass wir auch selbst auf ein bisschen Luxus verzichten müssen - bis die Wirtschaft wieder in einem örtlichen Gleichgewicht ist. Und dann könnten wir wieder anfangen, die Ressourcen bei uns selbst hier im Westen zu schaffen. Dann hätten auch hier bei uns alle auf einmal wieder gut bezahlte Arbeit.

Wobei - Arbeit ist ja auch jetzt mehr als genug da - nur die Arbeitnehmerschaft ist fehl-qualifiziert für das, was wirklich gebraucht wird. Kindergärtner, Pfleger, Handwerker in nahezu jedem Gewerk, Lehrer, Ärzte usw. ... Überall da, wo wirklich gearbeitet wird, herrscht gravierender Fachkräftemangel.
Ja, wirklich arbeiten, warum auch wenn man Youtuber oder Infuencer werden kann!
 
In unserem Betrieb(fast 300000 Mitarbeiter) wird von diversen Betriebsräten den ganzen Tag politische Propaganda für bestimmte politische Parteien betrieben.

Gegen Mitarbeiter mit anderen Meinungen wird permanent Hetze betrieben und dafür gesorgt das andere Meinungen permanent diffamiert, als dumm dargestellt und ausgegrenzt werden.

Das ist bei uns alles andere als ein „Sprachrohr“ der Belegschaft.
Mitglieder werden mittlerweile über zurückgezahlte „Zuschusszahlungen“ an neue Mitglieder geködert, die die gezahlten Mitgliedsbeiträge manchmal übersteigen.
Ohne diese Zahlungen wirds für die Gewerkschaften schwer, da es mehrere Gewerkschaften gibt die in Konkurrenz zueinander stehen und sich auch noch gegenseitig bekämpfen.
Auch verschiedene „Listen“ für die Betriebsratswahl stehen in Konkurrenz zueinander und bekämpfen/diffamieren sich gegenseitig aufs übelste.
Was bitte schön ist bei euch schief gelaufen, dass ihr mehrere Betriebsräte habt? :eek: Ich denke die Größe des Betriebes ist entscheidend, sonst kann ich mir solche Zustände nicht erklären.
Dort steht, der Stundenlohn bei Moog liegt unter dem örtlichen Existenzminimum, es gab Entlassungen, bei denen überproportional Minderheiten und Leute betroffen waren, die mal den Mund aufgemacht haben. Das kann durchaus dazu führen, sich organisieren zu wollen.
Betrachtet man die Moog-Preise, ist es schon seltsam. Das kann auch bedeuten, dass Moog in Schwierigkeiten ist. Der Synthie-Markt ist riesig und wer braucht schon Moog?
 
Der Synthie-Markt ist riesig und wer braucht schon Moog?
Vieleicht Leute die Moog gut finden? :dunno: Ich finde ja daß man als Synthfreak unbedingt einen Moog besitzen sollte. Ich hatte mich schon vor längerer Zeit schließlich für den Rogue entschieden
und schätze den rein Klanglich als Instrument aber auch Optisch (Augenschmauß) und haptisch wirklich sehr.
 
Ja, wirklich arbeiten, ...
Was genau bedeutet das denn? Mit einem SUV täglich 50-100km durch die Gegend gurken, um dann irgend einen sinnbefreiten Bürokratie-Mist zu machen? Da macht so mancher YouTuber wesentlich sinnvollere Dinge (und ja, das ist natürlich leider nicht die Mehrheit).
 
nicht mal geschenkt.

ich kann mit vst viel mehr machen, als mit so nem klotz.
Ich mag auch Vst's , aber wenn ich "leaden" will dann taugt für mich nur Vollanalog und direkter Zugriff bei so wenig Funktionen wie möglich bzw. nur die wichtigsten.
Der Rogue ist eine Megageile Konsole. Ich mag auch die BS2 sehr, aber die kann schon wieder fast zuviel obwohl sie in Sachen direktmodulation unschlagbar ist. Ne was schwätz ich da.. die BS2
ist für mich die geilste Monokonsole von allen und es gibt keinen einzigen Synth (!!!)der sie ersetzen könnte außer vieleicht der große Bruder vom Peak...wie heißt der nochmal?
 
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@Rolo siehste, bei mir ist es genau anders rum. ich kann mit so nem klotz nichts anfangen. also genrell mit hardware.

ich brauch ne maus und nen monitor. mehr nicht. (ok ein controller keyboard kann hilfreich sein manchmal)
 
Welche Hersteller sind noch von Gewerkschaften betroffen? Bei Roland oder Yamaha kann ich mir das nicht vorstellen. Ich wäre stolz bei Roland schuften zu dürfen.
 
Auch wenn es manchmal schwer fällt, sollte man sich, meiner Meinung nach, frei machen auch nur irgendwas mit einem Firmennamen zu assoziieren. So ein Marketing kann einen schon viel einreden, was vielleicht gar nicht so stimmt, was ja auch deren Job ist.
Eine Firma kann eine Zeit lang gute Produkte machen und dann auf einmal fast nur noch Schrott produzieren und umgekehrt. Ja selbst innerhalb einer Firma kommt es ja immer auf die Abteilung an, und das Team in genau dieser Zusammenstellung, wie gut oder schlecht ein Produkt wird. Den Elektronen ist es übrigens egal ob die PCB in China per Industrieroboter zusammengesetzt wurde oder das per Hand im Mondschein zusammengelötet wurde, vermutlich ist ersteres sogar qualitativ besser.
Da Behringer vs Moog immer als so verschiedenen angesehen wird. Was ist dann genau da anders? Die Ingenieure werden sicher bei beiden gute Arbeitsbedingungen haben und Elektronik zusammenlöten und Stecken ist wahrlich keine anspruchsvolle Tätigkeit, sondern was sehr monotones. Ich habe mal eine Zeit lang Schaltschrankverdrahtung gemacht und wäre heilfroh gewesen wenn das eine Maschine gemacht hätte, wahrscheinlich hätte die auch besser gearbeitet als ich.
Bleibt also dass Moog nichts kopiert und ein paar Mitarbeiter in den USA hat, die was zusammenschrauben und verschicken, und nun? Was wäre bei Moog anders wenn dann auch dort wo deren PCB hergestellt werden, die Dinger zusammengeschraubt und durch die Qualitätskontrolle geschickt werden? Ich vermute mal die Geräte würden 1:1 so funktionieren aber nur die Hälfte kosten. Man bezahlt hier also weniger für bessere Qualität als bei Behringer, dafür mehr für die besseren Arbeitsbedingungen der Monteure, was ja auch gut so ist. Wenn es denen aber so gar nicht gut geht, für was dann den Mehrpreis?
 
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Die Firma Moog kopiert seit Jahrzehnten die Arbeit von Bob Moog.
Haha, ja das stimmt und wahrscheinlich hat die Firma auch nicht mehr mit dem ursprünglichen Team gemeinsam, außer dem Namen und das was sie kopieren dürfen.
 
Welche Hersteller sind noch von Gewerkschaften betroffen? Bei Roland oder Yamaha kann ich mir das nicht vorstellen. Ich wäre stolz bei Roland schuften zu dürfen.

Ach Gottchen... das sind aktienbasierte Firmen, da geht es um den Ertragswinkel und dass die Anteilseigner genug ausgezahlt bekommen. Bei Roland ist der frühere Finanzvorstand seit März oberster Chef: https://www.sequencer.de/synthesize...gen-mehr-herstellt.150645/page-4#post-2397290

Roland hat neben seinen Fabriken in Japan auch noch Fabrikationsstandorte in Malaysia und China, bei Yamaha genau das gleiche plus zusätzliche Fabrikation in Indonesien. Kann man alles auf deren Corporate Websites nachlesen. Wenn man sehen will, was große Firmen wirklich antreibt, dann sollte man nicht nur ihre Produkte angucken, sondern auch die Investor Relations Seiten lesen. Übrigens stellt Yamaha neben den ganzen Musikinstrumenten auch noch Golfschläger und -carts her, früher auch Bögen für Bogenschießen.
 
Haha, ja das stimmt und wahrscheinlich hat die Firma auch nicht mehr mit dem ursprünglichen Team gemeinsam, außer dem Namen und das was sie kopieren dürfen.

Moog war doch schon Anfang der 1970er Jahre pleite und wurde verkauft. Das ging bereits Ende der 1960er Jahre los und war übrigens einer der Gründe, warum der Minimoog geboren wurde: einige Entwickler machten sich Sorgen um ihren Job und waren der Meinung, dass man neben den teuren Modularsystemen, an denen Bob Moog unbedingt festhalten wollte, auch noch ein günstigeres Gerät produzieren sollte und deshalb haben sie hinter dem Rücken von Bob Moog den ersten Prototypen entwickelt, weil der davon erst nichts hören wollte. Später hat er sich mit der Idee angefreundet und so wurde der Minimoog dann auch mit seinem Segen zur finalen Version entwickelt.

Moog wurde 1971 an muSonics verkauft, später dann von muSonics an Norlin (wobei Bob Moog vertraglich gebunden war). 1977 lief der Vertrag von Bob Moog aus und er verließ Moog Music und gründete Big Briar. D.h. alles, was in den Jahren nach 1977 von Moog Music erschien, hat nichts mit Bob Moog zu tun, aber eventuell waren noch ein paar der Originalentwickler bei Moog Music mit an Bord.
Bob Moog hat den Namen Moog Music erst 2002 zurückbekommen und ist bereits 2005 gestorben. Die Firma ist auch mehrfach umgezogen und der heutige Standort in North Carolina hat nichts mit den 1970er Jahren zu tun, da waren die verschiedenen Standorte nämlich alle in New York.

Also: wieviel "Original Moog" ist Moog Music heute noch? Gute Frage. Durch die wechselvolle Geschichte und die lange Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch Originalentwickler aus den 1970er Jahren dabei sind, eher gering. Zum einen dürften viele im Laufe der Zeit abgesprungen sein und viele sind ja heute auch schon im Rentenalter oder tot. Aber man hat Zugang zu Originalplänen (wobei ich mal gelesen habe, dass manche Originalpläne oder auch Schaltungen auch bei Umzügen entsorgt wurden) und das ist natürlich schon viel wert.

Eine Geschichte, die da sehr gut reinpasst und bereits das hin- und her in den frühen Jahren zeigt, ist der "Moog Sonic-Six": https://www.amazona.de/blue-box-moog-sonic-six-analog-synthesizer/
 
Motorräder, Bootsmotoren, HiFi Elektronik, …

Motorräder und Bootsmotoren habe ich extra nicht erwähnt, die stellt nämlich Yamaha Motor her und das ist ein eigenständiger Konzern, an dem Yamaha nur 10% Anteil hält. Die haben nichts mit den Musikaktivitäten von Yamaha zu tun.
 


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