Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWERK?

A

Anonymous

Guest
Im Nachbarthread „Mit welchem Synthesizer kriegt man so was hin?“
kam mir erstmals der Gedanke, dass es eine Korrelation / Affinität
zwischen diesen beiden scheinbar sehr unterschiedlichen Bands
geben könnte: KRAFTWERK und THE BEATLES.

Eine Korrelation ist, das ein Forumsmitglied beide Bands mag, damit
aber keine Ausnahme bildet.

Beide Bands haben
- eine Art Strickmuster gehabt, wie sie ihre Songs aufbauten.
- ihre Musik einfach und direkt gehalten.
- … ?

Ist das bei den Haaren herbeigezogen, oder wie denkt ihr darüber?
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Ich kann da keine direkten Zusammenhänge erkennen. Ich weiß auch nicht ob Kraftwerk den Anspruch haben, Pop-Songs zu schreiben.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Kraftwerk werden von Journalisten gerne als die "elektronischen Beatles" bezeichnet. Herr Hütter hält diesen Vergleich für ausgemachten Unsinn.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Würden z. B. die Rolling Stones da stehen oder Abba als Affinitätskandidaten hinzugezogen
werden, würde ich gefühlsmäßig mit einem klaren NEIN antworten.

Bei den Beatles bin ich verunsichert und sehe eine Korrelation, die ich jedoch nicht
greifen kann. Daher der Thread, wie andere darüber denken.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

intercorni schrieb:
"elektronischen Beatles" ist aber auch eine schlimme Schublade.

Kommt auf den Kontext an, die Zeit, den Journalisten...
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Ilanode schrieb:
intercorni schrieb:
Ich weiß auch nicht ob Kraftwerk den Anspruch haben, Pop-Songs zu schreiben.
Was sonst?
Elektropop.

intercorni schrieb:
"elektronischen Beatles" ist aber auch eine schlimme Schublade.
Wobei das Veto von Herrn Hütter sich auf "Beatles" bezieht.

Beatles und Kraftwerk stellen sicherlich in ihrem Segment jeweils die Spitzenposition dar. Soweit gerne von mir ein okay für Affinität.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Beatles und Kraftwerk stellen sicherlich in ihrem Segment jeweils die Spitzenposition dar. Soweit gerne von mir ein okay für Affinität

Ist die Vorangehensweise bei der "Komposition"/Strukturierung der Songs bei den
beiden Bands ähnlich/vergleichbar gewesen?
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Das würde mich sehr wundern.

Wobei mich die "Vorgehensweise bei der Komposition" im Falle Kraftwerks schon interessieren würde.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

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Zu den Recording Sessions der Beatles gibt es ein aussagekräftiges Buch, zu denen von Kraftwerk nicht.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Elektrokamerad schrieb:
Kraftwerk werden von Journalisten gerne als die "elektronischen Beatles" bezeichnet. Herr Hütter hält diesen Vergleich für ausgemachten Unsinn.
Vielleicht drängt sich der Vergleich aufgrund der 4er-Konstellation auf!? Keine Ahnung.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Elektrokamerad schrieb:
Beatles und Kraftwerk stellen sicherlich in ihrem Segment jeweils die Spitzenposition dar.

was ist ein "segment" in diesem zusammenhang? gehört das schwarze amerika zu einem anderen segment als ein britisches popquartett? dann: einverstanden.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Die Vierer-Konstallation im äußeren Erscheinungsbild hat mit der kreativen Schaffensphase nichts zu tun und wurde nur gewählt, um das Bild einen elektronischen Streichquartetts zu symbolisieren.

Und um einen Einblick in die Denkweise zu geben, hier noch einmaldas Interview vom letzten Jahr.

"Der Weg ist der Weg"

Ralf Hütter träumt im aktuellen ZEIT-Magazin:

"Manche Leute wachen morgens auf und wissen: Ich muss zum Nordpol. Das ist bei mir nicht so. Das Wort Traum gehört nicht zu meinem Wortschatz. Es gibt Visionen, das schon. Aber ein besseres Wort ist für mich: Konzentration.
Wir bei Kraftwerk haben die 168-Stunden-Woche eingeführt. Das bedeutet, dass wir nicht zwischen Leben und Arbeit unterscheiden. Mir erscheint diese Trennung künstlich. Arbeit ist für uns nicht negativ besetzt. Sie ist kein Prozess, der am Montag losgeht und am Freitag aufhört. Gedanken kommen einem ja überall. Das Bedürfnis nach Phasen von Belastung und Entlastung - das erscheint mir sinnvoll. Aber es gibt keinen Zwang zur Freizeit.
Es fühlt sich gut an, Teil der Maschine zu sein. Es ist ein befreiendes Gefühl. Auch weil ich mich selbst als Individuum zurückstelle. Wir spielen die Maschinen, und die Maschinen spielen uns. Wir spielen auf das Tonband, und dann spielt das Tonband zurück. Komponieren als Zusammenfügen. Wir arbeiten dabei auch mit Zufällen und mit Spontaneität.
Musik stößt in Bereiche vor, die ich mit Worten nicht darstellen kann. Sonst wäre ich vielleicht Poet geworden. Wir haben vor langer Zeit für Kraftwerk die Vorstellung einer Musik entwickelt, die man mit geschlossenen Augen sehen kann. Als Studentenband sind wir Hunderttausende von Kilometern gefahren. Man kennt diesen Zustand: Man fährt und fährt. Eines Tages machten wir aus diesen Erfahrungen den Song Autobahn, in dem Autos mitspielen: Die Motoren summen in Obertonreihen, wir haben das mit Synthesizern gemischt. Es gibt in der Rockmusik eine Reihe von Songs, die sich um Autos drehen. Aber in ihnen geht es immer um Egos, ich und mein Auto. Von der Fahrbahn hat eigentlich keiner gesprochen. Die Fahrbahn ist ein graues Band, weiße Streifen, grüner Rand. Schon damals haben wir bei Konzerten manchmal die Bühne verlassen, und die Leute tanzten weiter. Das war die Idee: Der Musiker zieht sich zurück oder schafft sich sogar ab. Die Musik spielt sich selbst, wird Teil eines weltweit vernetzten Systems, verbreitet sich wie ein Virus.
Das Stück hat sich immer weiter entwickelt, wie ein Weg, der einen immer weiter führt. Nicht: Der Weg ist das Ziel. Sondern: Der Weg ist der Weg. Freier Gedankenfluss. Komposition im Fluss. Fluxus. Musik im Gedächtnis der Finger. Die Finger finden ihren Weg allein. Das ist wie beim Radfahren: Man denkt nicht mehr. Ein Fahrrad ist wie ein Musikinstrument. Es geht immer vorwärts. Wenn ich mir eines wünsche, dann: immer weiterzumachen. Music non-stop."
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

um das Bild einen elektronischen Streichquartetts zu symbolisieren

a) Bezieht sich dies auf Kraftwerk oder die Beatles?
b) ist es Deine Interpretation oder ein Statement der Band?
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Herr Hütter in einem privaten Gespräch zu Kraftwerk.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Elektrokamerad schrieb:
Die Vierer-Konstallation im äußeren Erscheinungsbild hat mit der kreativen Schaffensphase nichts zu tun und wurde nur gewählt, um das Bild einen elektronischen Streichquartetts zu symbolisieren.
Natürlich hat das mit der Schaffensweise nichts zu tun, aber genau das ist doch vielleicht die Parallele die sich Journalisten aufdrängen könnte; schließlich waren es bei den Beatles auch in der Hautpsache zwei Personen, die den kreativen Part beigesteuert haben.

Ich finde das unsinnig, ich habe nur überlegt wie jemand auf die Idee kommen könnte. ;-)
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

intercorni schrieb:
George Harrison hatte übrigens auch mit Synthesizern experimentiert:

Hmm, liest sich aber im YT Text anders: "Robin Reese - (solo) Moog Modular V. Back in 1969, George Harrison released his 2nd album, 'Electronic Sound' on the short-lived Zapple label."
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Das "Robin Reese" hat mich verwirrt.
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Das ist auf youporn zu sehen, kanns daher leider nicht einbinden. Bin da aber nicht alleine, wir sind auch zu viert

Du bist ein Fall für den Forums-Puff 8)
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

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http://www.mediafire.com/?3d422d3hgyd

George Harrison
Album: Electronic Sound
Release Date: May 26, 1969
Recording Date: Nov 1968-Feb 1969
Label: Zapple

Review [allmusic.com]
Hard as it is to believe, George Harrison, guitar picker, was also an electronic music pioneer, as these two lengthy, abstract tone poems for early-vintage Moog synthesizer reveal. A naif in the electronic sphere, George had a lot of help putting this music together, particularly from ace California electronic composer Bernie Krause. Interestingly, Krause was originally given prominent credit in the artist's childlike artwork on the LP cover, but when the album came out, Krause's name was almost, but not quite, obscured by silver paint, and the CD erases it entirely. The main difference between the CD reissue and the original LP is that the identities of the two works apparently have been reversed; "Under the Mersey Wall" is really "No Time or Space" and vice-versa. Accordingly, Krause is given "assistance" credit for the latter piece instead of the former, which is significant because "No Time or Space" is the masterpiece of the record. Dramatically structured, unearthly in its pitchless writhing, flamboyantly manipulating pink and white noise from the opening electronic gun battle onward, "No Time or Space" is still an entertaining listening experience, and some of its passages would turn up later in the "I Remember Jeep" jam from Harrison's All Things Must Pass album. The shorter "Mersey Wall," recorded in Harrison's Esher bungalow with his own Moog, is a low-key, drifting affair, not quite as virtuosic in its handling of abstract sound, nor nearly as theatrical. The sound is slightly sharper in the CD remastering, exposing more extraneous distortion and hum. Though scoffed at when they were released, these pieces can hold their own and then some with many of those of other, more seriously regarded electronic composers. And when you consider that synthesizers were only capable of playing one note at a time and sounds could not be stored or recalled with the push of a button, the achievement becomes even more remarkable. Alas, George never followed up on this direction, which, like the Zapple label, was abandoned after this release.

Tracks
01 Under the Mersey Wall Harrison 18:43
02 No Time or Space Harrison 25:06
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Wieso ist es wichtig mit welchem Equipment Georg Harrison Musik gemacht hat?
 
Re: Gibt es eine Affinität zwischen den BEATLES und KRAFTWER

Ich hab´s begriffen, bitte keine Copy & Paste Überfälle mehr ;-)

Ist aber interessant, das könnte mE ohne weiteres im Modular Diary Thread gepostet werden und würde nicht weiter auffallen.
 

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