NickLimegrove schrieb:
Ist das tatsächlich so der aktuelle Stand der Wissenschaft, dass man in Sachen Klavier mit Samples mehr erreicht als selbst mit den besten derzeit verfügbaren Synthesetechniken?
m.W.
ist Pianoteq zurzeit die machbare Spitze in Sachen "Klavierklang mittels P.M.-Synthese."
...über die Frage, was nun für Holzklaviere besser ist - Pianoteq VS. Samples - darüber schlagen sich manche Foren über zwanzig Seiten hinweg die Köpfe ein!
Ich frage u.a. deshalb, weil ja auch das Samplen wahrscheinlich einige Beschränkungen haben dürfte
In erster Linie haben Synthesen die Beschränkung beim Realismus, dafür den Vorteil der Expression, der Lebendigkeit.
Bei Sample-basiertem ist es meiner Erfahrung nach
genau umgekehrt: Sample-Libraries haben die Beschränkung bei der Performance,der Expression ...was sich einzig durch besseres Scripting/mehr Performance-Parameter/noch mehr Tonnen an Samples überhaupt einigermassen ausgleichen lässt.
Das, was dann beim praktischen Einsatz dieser Samples zu hören ist, wäre dann die Summe aus diesen vielen einzel-Tasten-Samples. Was dann doch aber verloren gehen müsste (gegenüber dem akustischen Original), ist u.a. die Interaktion zwischen den einzelnen Tasten bzw. deren Saiten.
"Saitenresonanz", "Half-Damper", "Velocity-Morphing" sind durchaus Problembereiche/Schlagworte, die der Industrie bekannt sind und mit denen bei grossen Produkten geworben wird. Einige (z.B. Kawai, Yamaha) kriegen das bereits sehr überzeugend hin.
Vermutlich liegt der Königsweg in der Kombination aus Samples und Synthese
Korrekt.
Genauer wohl (zumindest in Theorie) für Saitenresonanzen, Interaktionen, evtl. physischen Parametern des Pianos die Synthese, sowie für den Realismus, die ersten ms nach dem Tastenanschlag, dutzende Velocities per Taste bzw. Velocity-Morphing eben das Sampling.
...in etwa also so, wie es z.B. die Linear-Algorhythmic-Synthese beim altehrwürdigen Roland D-50 praktiziert hat; ich glaube sogar, MKS-1000 bzw. die Rackversion MKS-20 arbeiteten nach demselben L.A.-Synthesis Prinzip... Heute müsste das V-Piano eigentlich diese Symbiose beherrschen.
HTH
