H vs. B vs. Bb? Wie nennt ihr / ggf. eure Lehrer die große und die kleine Sekunde unter C?

Englisch/International, Deutsch/Eurasisch, oder Solmisation?

  • B und Bb

    Stimmen: 25 64,1%
  • H und B

    Stimmen: 21 53,8%
  • si, ti und si bémol

    Stimmen: 1 2,6%

  • Umfrageteilnehmer
    39
  • Umfrage geschlossen .
schwarzes b, weißes b, wahlweise h. Moment, es klingelt, ich muss mal eben zur Tür ... :ladyterror::aerger:👹 ... Ahja, zurück, wo waren wir stehengeblieben?
 
Je nach Kontext.

In der Big Band benutzen wir B/BB, schon weil die Changes dieser Konvention folgen.
Bei meinem Klavierlehrer war es immer H/B.
Bei meiner niederländischen Gesangslehrerin war es immer B/Bes.

Wird i.d.R. aus dem musikalischen Kontext oder Sprachkontext klar.

Bei Literatur zur Allgeminen Raltativitätstheorie steht auch immer dabi, ob man East Cost (− + + +) oder West Coast (+ − − −) benutzt.

Grüße
Omega Minus
 
Das H hat demnach keine rosige Zukunft, das braucht man nicht mit Gewalt "überschreiben", das verschwindet von allein. Die falschen Freunde dt. aktuell und engl. actual (dt. tatsächlich) dagegen haben weiterhin Bestand. Auch die Folgegeneration wird meinen, dass sich der Eingangssatz deshalb falsch anhört.

Damit ja nicht genug, wir bauen uns ja fleißig weitere falsche Freunde, weil die bisherigen noch nicht genug Verwirrung gestiftet haben. :)

Grüße
Omega Minus
 
Wo ist das Problem? Der Physiker sagt i und der Elektrotechniker sagt j (weil I hier was anderes ist). Da sollten die Musiker das mit H und B und dem kulturellen Kontext doch auch hinbekommen, oder?
Beide. Hängt vom Gesprächspartner ab, was ich verwende.

Eben. Bachs h-moll-Messe ist im Englischen eine Mass in B minor. Bei Electro, Pop usw. ists eh egal, die Musiker können ja keine Noten. Und der Jazzer ist wieder schlau genug, dem ists egal, ob er in H oder B reharmonisiert...
 
so lange wir amerikanisch und castellan sprechen und uns aus irgendeinem grunde einbilden das wäre "englisch" und "spanisch" können wir auch mit lehnworten, H und B klarkommen.

aber omega-alpha hat recht, es gibt vermutlich kaum sprachen, die ein alphabet haben und es nicht "alphabet" nennen und das sagt eigentlich schon alles.

mir fiele nur katagana ein, auch bei ungarisch würde ich keine wette eingehen, aber sonst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. East Coast und West Coast habe ich zuerst im Buch Analog Days - The Invention and Impact of the Moog Synthesizer kennengelernt. Im Physikstudium ist das an mir vorbei gegangen. Ich habe aber auch um die Theoretische Physik den weitest denkbaren Bogen gemacht.
 
Dass nach dem A ein H kommt und danach ein C, ist ganz normal. War doch schon immer so.
 
Als Musiklehrer empfinde ich das Hin und Her zwischen der deutschen und der internationalen Bezeichnung als ausgesprochen nervig und hinderlich.
Ist H/B/His die deutsche Bezeichnung? Frage für einen Musiklehrer :guckstdu:

Ich mein.. Liegt der Ursprung in Deutschland?
 
Ist H/B/His die deutsche Bezeichnung? Frage für einen Musiklehrer :guckstdu:

Ich mein.. Liegt der Ursprung in Deutschland?
Der Ursprung liegt im deutschsprachigen Raum des Mittelalters. Die Mönche in den Klöstern unterschieden zunächst das b rotundum und das b quadratum zu einem Zeitpunkt, als es erstmalig vorkommen konnte, dass in ein und demselben Musikstück Tonmaterial des heutigen C-Dur und Tonmaterial des heutigen F-Dur auftauchen konnte - z.B. in einer chromatischen Folge oder zur Einführung eines harmonischen Leittons. Damals wurde Musiktheorie natürlich komplett in lateinischer Sprache kommuniziert.

Die Bezeichnung h wurde im deutschsprachigen Raum zur Vereinfachung für das b quadratum eingeführt. Aus dem geschriebenen b rotundum entwickelte sich zudem das Versetzungszeichen b und aus dem b quadratum das Auflösungszeichen.

Erklärt wird der Zusammenhang etwas genauer hier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ursprung liegt im deutschsprachigen Raum des Mittelalters. Die Mönche in den Klöstern unterschieden zunächst das b rotundum und das b quadratum zu einem Zeitpunkt, als die ersten Modulationen zwischen nah verwandten Tonleitern gebräuchlich wurden - zum Beispiel zwischen C- und F-Dur. Damals wurde Musiktheorie natürlich komplett in lateinischer Sprache kommuniziert.

Die Bezeichnung h wurde im deutschsprachigen Raum zur Vereinfachung für das b quadratum eingeführt. Aus dem geschriebenen b rotundum entwickelte sich zudem das Versetzungszeichen b und aus dem b quadratum das Auflösungszeichen.

Erklärt wird der Zusammenhang etwas genauer hier:
Bei Wikipedia habe ich natürlich schon geguckt, aber da steht nichts Konkretes.. Nur das:

[...] im 16. Jahrhundert in Deutschland sowie in Skandinavien und im westslawischen Raum die Bezeichnung H für die 7. Stufe der seit Zarlino (1571) mit C beginnenden Grundskala üblich.
 
Oder waren zu der Zeit ganz Skandinavien und die Westslawen deutschsprachig? :denk:
 
Beide. Hängt vom Gesprächspartner ab, was ich verwende.
Stell es mir schwierig vor, wenn ich mein eigener Gesprächspartner bin, mich nicht für eines zu entscheiden - unter der Warte betrachtet bin ich leider H/B. Wenn ich mir an einer Stelle in einer Komposition unsicher bin, ob C7 oder Cmaj7 besser wirkt, dann schieb ich die Septime hoch und runter und hör mir den Akkord im Kontext an und denke dabei eher "H? ... B? ... H!"
 
Oder waren zu der Zeit ganz Skandinavien und die Westslawen deutschsprachig? :denk:
Ja und nein. Du kannst davon ausgehen, dass Du die damaligen Sprecher aus diesem Raum heute alle gleich schlecht verstehen würdest. Die Nationalstaaten mit ihren normierten Nationalsprachen bilden sich ja erst viel später heraus. Ersetze einfach „deutschsprachiger Raum“ in meiner Antwort durch “deutschsprachiger Raum und Umgebung“ ;-)

Ich habe auch noch mal überarbeitet, was ich zum Tonmaterial schrieb, denn natürlich dachte man damals noch nicht im Dur-/Moll-System.
 
Zuletzt bearbeitet:
will dir nur sagen, das musik schon vor der notation da war. nur so als hinweis ;-)
Heißen Dank, ganz richtig. Das ändert natürlich nichts und hilft deinen ursprünglichen Zweifeln, ob es ein Intervall namens „Sekunde“ gibt zwar nicht weiter, aber ist ja auch „H wie B“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ihr Experten grad dabei seid – liege ich richtig, wenn ich hier zwei Cs spielen würde (unabhängig davon, wie der zweite Ton korrekt genannt wird)?

Ich sollte mich da echt mal weiterbilden 😅


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Ja und nein. Du kannst davon ausgehen, dass Du die damaligen Sprecher aus diesem Raum heute alle gleich schlecht verstehen würdest. Die Nationalstaaten mit ihren normierten Nationalsprachen bilden sich ja erst viel später heraus. Ersetze einfach „deutschsprachiger Raum“ in meiner Antwort durch “deutschsprachiger Raum und Umgebung“ ;-)
Man könnte auch Mittel- und Nordeuropa sagen, ohne das Deutsche hervorzuheben ;-)

Jedenfalls lässt sich im Internet auf die Schnelle kein genaues Ursprungsland ermitteln. Wäre mal interessant zu recherchieren.
 
aber ist ja auch „H wie B“.

wenn du ein guter lehrer sein willst, solltest du dem schüler schon ein bisschen geduld und verständnis entgegen bringen.

hier hat mal einer gechrieben, die notation könne er einem in vier wochen beibringen, das fand ich ganz interessant.

ich würds gern verstehen.
 


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