Halleinstellungen für Atmosphäre/Dark Ambient

Caine

.....
hi ;-),

ich habe die komplette valhalla suite aber leider habe ich beider reverbwahl und den EQ einstellungen noch nicht den dreh raus damit es SEHR atmosphärisch breit aber SAUBER klingt ohne düsentjetklang im frequenzbereich :sad:

als beispiel nehme ich das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=DsMJg1LnbDU

sehr breiter sound mit der klangkulisse (field recording denke ich am anfang).

und hier ab 2 minuten, einfach super sauber und dunkel der hall

https://www.youtube.com/watch?v=WXuza7mZRj4

habt ihr tipps für mich? :)

danke
 
Zu valhalla kann ich dir leider keine Tipps geben, aber wenn du mit'm Rechner arbeitest gibts den eventide blackhole native für 199$ , für ambient klingt sowas immer ohne daß du dich anstrengen musst mit Einstellungen
( sorry, bin grad auf eventide-Trip nachdem ich gesehen habe was das h9 kann für 500 Euro :mrgreen: )

Gruß subsoniq
 
Ich kenne die Valhalla Suite nicht und kann dir daher gar nix zu den Einstellungen sagen, die du dort möglicherweise vornehmen kannst. Ich kenne aber Inade und weiß, dass die auf der Crackling keinen Hi-End Hall verwendet haben, sondern eher auf alltägliche Tools zurückgegriffen haben. Ich persönlich schwöre auf den Lexicon 224 bzw die Emulation von Universal Audio, aber da sind wir natürlich in einer anderen Preisklasse.

Wichtig für "dicken" Hall, der nicht matscht sind lange Hallzeiten, die in den Tiefen etwas abgedämpft werden. Du musst auch vorsichtig sein, was du in den Hall hineinschickst, um nicht alles zuzukleben damit. Arbeite lieber mit Sends und überlege vorher, wie du die Sounds aufteilst. Wenn du schon ein Low-End Drone in den Hall schickst ist in diesem Frequenzbereich kein Platz mehr für weitere Signale. Um die Hallfahne plakativer nach vorn zu holen bieten viele Halls an, einen Chorus in die Hallfahne einzuarbeiten. Dadurch springt einem der Hall direkt mehr ins Ohr. Besonders sauberer Hall, der eher zur Simulation von echten Räumen gedacht ist, eignet sich für solche Dark Ambient Sachen weniger, da man ihn nicht so bewusst als Hall wahrnimmt.

Insgesamt ist das ein ungeheuer kompliziertes Thema, mit dem ich mich schon seit 15 Jahren sehr intensiv befasse. Du musst selbst herausfinden, welche Kombination aus Klangerzeugung und Hall gut funktioniert. Ich hab wie gesagt schon von Billig-Hall aus der 20 Euro Behringer-Tretmine bis zu 4000 Euro teuren Hi-End Lösungen ALLES gesehen bei anderen Bands aus diesem Genre und irgendwie ist das Ergebnis immer ok, wenn man´s gut macht und musikalisch "richtig" einzusetzen weiß.
 
wie ermac schon geschrieben hat

und


cleane sounds ordentlich comprimieret nach vorne bringen und über alles einen sauberen summenhall/raum



EQ auf dem hall mit nem dämpfer bei 400 - 1000 hz


unter 120 hz alles weg mit 12db schon bevor du das signal sendest (wenn das dein equipment zulässt)

dann kannst du noch diverse sidechains machen bzw. wie im live eben auch den EQ durch ne bassige subgruppe steuern lassen -> also alle dunklen sounds auf eine subgruppe - diese über 800hz alles wegfiltern mit nem LP und damit dann den eq auf der hallspur steuern, der einfach die dunklen frequenzen rausfiltert ...

ende
 
Drones sollte man besser nicht komprimieren, denn sonst geht der letzte Rest an Dynamik verloren -- was oft im DA-Bereich ohnehin ein Problem darstellt. "Backstein auf Keyboard", wie Amir Beghiri Dark Ambient mal definierte -- das machen viele ganz gerne. Hat man Drones, auf denen schon Raumanteil steckt (weil der Raum bereits Bestandteil des Sounddesigns ist), dann kommt es zu überaus unschönen Pump- und Flattereffekten, weil die Hallfahne mit ankomprimiert wird. Besser ist es, beim Mastering eventuell nochmal einen Summen-EQ anzuwenden bzw. mit Masteringtools noch das eine oder andere dB an Lautstärke rauszukitzeln -- das kann man aber auch übertreiben, wie Robert Rich auf seinen letzten Alben gezeigt hat: Die sind selbst bei minimaler Abhörlautstärke so laut, daß das Zuhören eigentlich keinen Spaß mehr macht.

Im Grunde hat Martin schon das Wichtigste genannt; ich rate zu zwei oder mehr verschiedenen Reverbs, die man zur Tiefenstaffelung verwenden sollte. Ein großer, übergeordneter Riesenraum quasi als Bindemittel und ein oder zwei weitere, kürzere Räume, in die man einzelne Signale plazieren kann zur besseren akustischen Trennung vom Rest. Auf jeden Fall sollten die Reverbs über die Aux-Wege des Pultes eingebunden werden; schickt man zuviele Einzelsignale jeweils direkt durch ein angeschlossenes Hallgerät, endet man u. U. sehr schnell mit sehr viel Matsch und Phasenschweinereien (daher bin ich auch kein großer Freund solcher Halltreter wie Big Sky oder diese Eventide-Dinger: Das verlockt nämlich geradezu, auf jedes einzelne Signal einen Hall zu legen, bevor man dann nochmal die klumpige Soße aus dem Haupthall drübergießt).

Es gibt kein Patentrezept, welches *das* Hallgerät für DA ist -- bei Steve Roach ist das PCM80 integraler Bestandteil bereits des Sounddesigns. Bei Robert Rich ist es lange Zeit das Sony DPS-R7 gewesen, das ich persönlich auch sehr mag, weil es eisig und riesig klingt. Wichtig ist beim Reverb, daß tiefe Frequenzanteile abgesenkt werden (das kann man beim Sony z. B. schon direkt im Gerät selbst machen), damit der Hall nicht noch zusätzlich zum Drone rummumpft.

Ebenso wichtig wie der Raum ist das Arbeiten mit Delays, denn damit kann man eine akustische Landschaft definieren, wie Eno das mal sagte. Je komplexer die Delays sind, desto besser -- ich mag da das Sony DPS-D7 sehr.

Schau mal auf der Website von Robert Rich, da erzählt er einiges zu diesem Thema in seinem Blog.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
schickt man zuviele Einzelsignale jeweils direkt durch ein angeschlossenes Hallgerät, endet man u. U. sehr schnell mit sehr viel Matsch und Phasenschweinereien (daher bin ich auch kein großer Freund solcher Halltreter wie Big Sky oder diese Eventide-Dinger: Das verlockt nämlich geradezu, auf jedes einzelne Signal einen Hall zu legen, bevor man dann nochmal die klumpige Soße aus dem Haupthall drübergießt).

Es gibt kein Patentrezept, welches *das* Hallgerät für DA ist -- bei Steve Roach ist das PCM80 integraler Bestandteil bereits des Sounddesigns. Bei Robert Rich ist es lange Zeit das Sony DPS-R7 gewesen, das ich persönlich auch sehr mag, weil es eisig und riesig klingt. Wichtig ist beim Reverb, daß tiefe Frequenzanteile abgesenkt werden (das kann man beim Sony z. B. schon direkt im Gerät selbst machen), damit der Hall nicht noch zusätzlich zum Drone rummumpft.

naja im prinzip Isses ja das selbe wie mit dem Placing der Komponenten im frequenzspektrum.
ich hab mir das immer so vorgestellt: ein dominanter Sound der alles bekommt was er braucht und der Rest wird aussenrumgebaut; also Placing im frequenzspektrum und im stereoraum mit definitiven Prioritäten . Idealerweiseise kennt man Rezepte ...
Also wenn man Hall (bzw. den stereoraum) so behandelt wie Frequenzen hat's bei mir bisher einigermaßen geklappt (Beachte: ich habe nur hobbyanspruch, nix Profi, deswegen sollte man die aussage relativ sehen)
 
ppg360 schrieb:
Drones sollte man besser nicht komprimieren, ...
Stephen


wenn das als antwort auf mich gemeint war - hatte cih auch nciht geschrieben. ich meinte das die cleanen sounds komprimiert werden sollten um genug atack zu haben und die hallgrütze mit einem gesteuerten EQ belegt wird, der zb greift wenn ein anderer bassiger sound kommt und somit aus dem hallspektrum den bass rausfiltert aber alles andere so lässt. in live geht das super.

abgesehen ist sidechainkoprssion bei hall sehr geil - ich steh da total drauf, wenn man lange hallfahnen mit kurzer atack und langem decay mit zb der SN sidechained bzw halräume von drones mit der BD ... alles ganz sanft und dann wabert das alles sehr schön hinundher und mach ordentlich platz gegeneinander und alles zu, wenn der sidechaintrigger wegfällt=der sound aus ist.
 
noch ein Tip für sauberen Hall: setze einen frequenzselektiven Kompressor in den Auxsend. Bei Vocals tut man einen extremen DeEsser in den Send-Weg, damit es im Hall nicht zischelt (der ist dann so eingestellt, dass es direkt im Insert lispeln würde). Für Synths ist ein DeEsser zu schmalbandig. Da einfach oberhalb von 2kHz massiv komprimieren, bzw limiten.
 
wow erstmal GROßEN dank an alle antworten, ich hatte noch an etwas gearbeitet und wollte es hier präsentieren, lese mir aber auch die beiträge jetzt durch :):

sooo ich habe jetzt mal ein fieldrecording von mir genommen und folgende einstellungen vorgenommen und die note C5 gehalten mit 1 oktave tiefer (-12 semitones im alchemy). was könnte man da evtl. verbessern? :)

Originalaufnahme: https://copy.com/VEsdQ0LVjZROSSRx

Mutiert hehe: https://copy.com/0uRxSZuZ0bh7SxVH

(hoffe ihr könnt die dateien direkt abspielen?)

A4G6wma.jpg


es klingt nicht so satt und atomsphärisch wie die Inade/Audiobeispiele vom ersten post :sad:
 
Es gibt zwei Fehler in Deinem Beispiel:
1.) Das Original ist bereits in einem großen Raum aufgenommen (Supermarkt). Das bedeutet, Du wirst keinen großen Unterschied mehr durch das hinzufügen eines künstlichen Raumes erzielen. Wenn man keine optische Information zu einem Geräusch hat, dann wird man etwas besonderes nur dann erkennen, wenn der akustische Zusammenhang ungewohnt ist. ZB das knistern einer Papiertüte hört man normalerweise nur, wenn die Umgebung sehr leise ist und wenn die Papiertüte ziemlich in der Nähe ist. Einen großartigen Hall wird sie in natürlicher Umgebung nicht erzeugen. Wenn Du aber künstlich dafür sorgst, dass das Knistern den Kölner Dom erfüllt, dann wird das Ohr "aufmerken". Der Supermarkt ist genau das Gegenteil. Der klingt nach großem Raum, und es kommt halt ein großer Raum dazu, da ist nichts ungewöhnliches für das Ohr dabei, und es wird sich sagen "Na und?".
2.) Du drehst den Hall bei 3600Hz um -24dB zu. Das ist so, als ob Du den Kölner Dom mit Watte ausstopfst. Ich würde da bestenfalls -3dB oder meinetwegen -6dB nehmen. Sonst hast Du überhaupt keinen wahrnehmbaren Hall.

Der große Fehler ist aber der erste Aspekt: Das Originalsignal ist ungeeignet, um durch Hall aufgewertet zu werden.
 


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