Hardware-Sampler für experimentelles Live-Performen, bitte um Hilfe!

B

Bernhardianerin

..
Hallo Leute, ich mach seit Tagen nichts anderes als mich bzgl. Hardware-Samplern schlau zu machen und ich weiß leider immer noch nicht, welcher für meine Bedürfnisse der richtige ist. Daher bitte ich um euren Rat!

Ich komme aus der Performance-Richtung, nicht aus der Musik. Ich habe begonnen für mich ein neues Format zu entwickeln, in dem ich von mir performte Texte mit live gespielten Sounds begleite. Bis jetzt habe ich dafür nur Synths benutzt (Jx8p, Esq1), gerade habe ich einen Jx3P erstanden. Ich möchte das nun durch einen Hardware-Sampler erweitern. Bei meinen Performances will ich sowohl meine Stimme, als auch Geräusche und am Synth Gespieltes unmittelbar aufnehmen, loopen, übereinanderlegen, bearbeiten (sei es im Idealfall polyphones "spielen" des Samples alla 80er Sampler oder noisiges Verzerren bzw. reverb, delay etc.) wie auch mit schon aufgenommen Samples unterlegen (kann ein Bass/Beat sein, Stimmen, Geräusche, Radiomitschnitte o.ä.) können. Sequenzieren wär auch gut.
Das Teil sollte nicht zu groß/schwer sein und eben gut live bedienbar.

Ich weiß, ich werde Abstriche machen müssen (ein 80er/90er Keyboard oder Rack-Sampler-Sound ist nicht im Taschenformat zu haben etc.) Aber vl. hat jm. eine Idee, was denn am ehesten hinkäme bzw. könnte mir auflisten, worauf ich bei welchem Gerät verzichten müsste.
Oder es gibt eine Kombi-Variante: zb: man nimmt den Akai MPX16 und dann noch einen Sequencer dazu, oder ES1 oder ESx1 plus loopstation... k.a.? Außer die Kombi kostet dann schon so viel wie teure Produkte alla Octatrack, Op1, MPC live, SPD-SX Sample pad, sind etwa eher nicht in meiner Preisklasse (bzw. versuche ich das zu vermeiden).

Ich denke, es stehen wohl diese zur Auswahl (außer in meiner Recherche wurde einer übersehen):
Im Wirrwarr in meinem Kopf hab ich auch schon viele Gründe, warum einer vl. besser sein könnte als der andre, wieder vergessen, aber ich zähle's trotzdem auf:

Microsampler - größer als der Rest, angeblich umständlich zu bedienen, kein attack, Speicherlimitierung, verspricht ein kl. Keyboardsampler zu sein (fänd ich toll), aber hält es in der Funktion nicht ein?
MPC1000 (oder andere MPCs?)
Roland 404
ES1 - kann nicht loopen, so wie ichs verstanden habe
ESX1 - kann auch nicht loopen? - die ganzen Speicherkartenprobleme etc. würde ich in Kauf nehmen
electribe 2 sampler
Akai MPX16 - kein sequencer, vl schlechte Soundqualität?, gute Bedienung?


Elektron Digitakt? (ist vl. halbwegs verträglich gebraucht zu kriegen...)

Bin für Jeden Tipp sehr dankbar!
 
Rack-Sampler-Sound ist nicht im Taschenformat zu haben etc.


Der Stolperstein ist weniger der Sound oder die Mobilität an sich. Vielmehr die intuitive Bedienung, die Multitimbralität und ggf. dein Budget.



Speicherlimitierung


Die haben die meisten älteren (und auch neueren) Designs irgendwo.
Und wenn's nicht beim Speicher hapert, dann beim maximal einbaubaren RAM oder der fehlenden Sample-Streaming-Möglichkeit ab Karte.


Ich würde auf den MicroSampler (wegen des Hands-On Appeals) oder auf die MPC1000 (wegen der Multitimbralität und der RAM-Erweiterung) setzen.
Mit dem SPD-SX wirst du nicht glücklich, sofern du nicht ständig zwei Drumsticks in der Hand halten willst.

full
 
Falls Du ein neues Zentrum fürs Setup suchst, also inkl Sequenzer, dann würde ich die MPC Live empfehlen. Damit eigentlich alles und noch mehr.
 
Evtl. kannst du mal über so Teile wie den Synthstrom Deluge nachdenken, der ist primär ein Sequencer der Samples abspielt, kann aber recorden und ist somit auch ein bisschen Looper/Sampler. Er gehört sicher zu eine ganz anderen Ecke als S1000 oder klassische Sampler - eher für einfaches Sampling, nicht für Multisampling - Performance ist aber möglich, so wie das für Live mit den Electribes noch immer sehr sehr gut ist oder mit der Octatrack..

Nachteile haben sie alle, wenn du bestimmte Elemente abfragst - Sequencer mit 4 Takten, Zugänglichkeit, Flexibilität und der Sampler hat sehr verschiedene Möglichkeiten insgesamt.

Ansonsten - das iPad kann auch ein Sampler sein, Granular und Experimentell und direkt und so - da gibt es auch einiges, ich mache idR für Performances Abstriche bei der Funktionalität und nehme halt dafür was, was eben zB live samplen kann und Granular, um direkt daraus auf der Bühne was zu machen.

SP505 kann auch ein bisschen Livesampling. Etwas besser als anderswo.
Der Sequencer da ist nicht so super, aber man kann schnell mal was auf ein Pad legen.
404 ist ok für Flächen und so abfeuern. Würde das die neuere nehmen mit mehr Speicher etc.

Der Schnellste live-sofort-Sampler ist noch immer der Microsampler

Das mal als Alternativen aus anderen Ecken.

Die Tribes (SX) kann loopen und alles, aber alles nach Bearbeitung, nicht sofort. Aber Slices und so gehen, mit der neueren sogar polyphon (4stimmig).

Das Problem kommt, wenn du Sampling und SOFORT Verarbeitung willst, jemand aus der Performance wird da fast immer unbegeistert sein .. Da gibt es nur sehr sehr wenige, die aktiv was machen können.

Die schnellste ist bei mir eine App - damit mache ich Dinge, die sofort und auf der Bühne sein müssen - also das Publikum samplen oder Zeug was da rumliegt.

Rs7000 gibts schon lange nicht mehr - ist gut - aber nichts für Live-Sampling - die Stärken sind da: Arrangement, Remix und so was - also Songstrukturen ausbauen und zwar mit vielem, weil die hat schon genug Spuren das alles zu tun - aber heute halt "vintage" - MV8000 noch seltener und geradezu rar, eher wie eine Art mobiles Cubase in klein. Kann ich aber wenig zu sagen, hatte die nie.

Ich selbst nutze die Tribes SX wegen der Performance und Livetauglichkeit, Die Slicer sind super - das ist schon gut so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werfe mal noch einen gebrauchten BKE Beat Kangz "Beat Thang" in die Runde.

Bei komplexeren Bearbeitungen sagt man ihr nach, dass sich das OS gerne mal aufhängen soll - muss ich als hörensagen so hinnehmen, kann ich mangels Erfahrung nicht selbst bestätigen/dementieren - die Basis-Funktionen scheinen aber flott und flüssig zu laufen, siehe unten.

Und da das Teil anscheinend nicht gerade den liebevollsten Ruf hat, kriegt man es als Gebrauchtangebot schon ab zirka 160-200€.
Wenn man nun bedenkt, dass der Neupreis mal irgendwo bei ungefähr 1500 USD lag, ein bestechendes Preis/Leistungs-Verhältnis!




Hier ist ein Video:



(...falls du 15 Minuten Zeit hast und in der Lage bist, dich mit dem sehr hiphopigen Släng abzufinden...)
 
laptop mit ableton waere wahrscheinlich die vernuenftige loesung, auch wenn es kein "hardware sampler" ist.
ansonsten, und ggf. billig, yamaha su-10 oder su-200,akia s-20,oder dieser "dj s01"...
(die natuerlich alle nicht alles geforderte koennen, und auch nicht gleich gut...)
 
Evtl. mal nach einem der neueren / größeren Looper-"Pedale" gucken?

-> Roland RC 505

Ansonsten höre ich über das erwähnte Roland 404 Gerät viel Gutes, scheint vor allem nicht kompliziert in der Bedienung zu sein.

Elektron Octatrack wäre die offensichtlichste Wahl von den Funktionen her, aber da kannst gleich ein Studium anfangen was die Bedienung angeht... ich lerne nach 2+ Jahren immer wieder neu wie das Ding funktioniert :P

Der Digitakt wird da nicht VIEL anders sein, obwohl ich gehört habe dass das Sampling dort (wenn auch nur mono und weniger fähig als beim Octa) da ein bisschen simpler sein soll.
 
.. Teenage Engineering OP-1!

..4 spurrekorder (6 min. Band), easy sampling mit hüllkurve, lfo, effekten, loop point. Drumsampler, d.h. das sample beliebig auf allen tasten slicen, aufnehmen von linein, internes resampling, sequencer, on the fly loops aif dem band setzen und verschieben, aus dem tape aus allen tracks copy und paste in den sampler...band schneller drehen, langsamer, rückwärts und so weiter..lohnt sich anzuschauen!

Viele Tutorials bzgl. Sampling auf youtube..
 
Der Neupreis ist aber mit ~950€ ziemlich happig

...und das ist noch der reduzierte Thomann-Preis...
 
danke. sieht ziemlich geil aus! vielleicht ein grund ein ipad zu besorgen :)
 
Großes Danke für all die Antworten! Dadurch war ich jetzt wieder mit neuer Recherche beschäftigt...
Op1 etc. ist leider etwas zu preiswert, wie ich oben schon geschrieben habe.
Ich tendiere im Moment zum Microsampler (und falls ich damit unglücklich sein sollte, greife ich tiefer in die Tasche). Gibt es da noch negative Punkte, außer die je 160 sek Speicher, die ich vl. nicht im Blick habe?
(Ipad oder Laptop möchte ich nicht.)
 
SPD-SX Sample pad, sind etwa eher nicht in meiner Preisklasse


Eine hervorragende Alternative zum SPD-SX wäre ein gebrauchtes SPD-6.

Vorteil
  • kann mit Händen/Fingern gespielt werden (Drumsticks sind keine Voraussetzung)
  • hat einen Netzteil-Anschluss, interne Speicherplätze und eine Montageplatte im Vergleich z.B. mit einem HPD-5.
  • zwei Anschlüsse für weitere Fusspedale
  • richtig kompakt (sogar kompakter als die anderen Roland SPD Pads)
  • richtig preiswert (wir reden hier von aktuell ca. 60€)


In Kombination mit einem gebrauchten Sampler wie dem Roland SP303 etc. im direkten Vergleich zum aktuellen SPD-SX ein Schnäppchen ...aber sieh' selbst...
hier ist das Präsentations-Video mit Michael Schack vom Mai 2001:


 
Ich glaube samplr lohnt einen blick..

http://samplr.net

samplR ist ein total tolles Programm, hat für mich zumindest nur ein großes Manko - Realtimeaufnahme
und direktes loopen ist leider nur mit Versatz möglich...ansonsten wäre das der Octatrack-killer schlechthin...
die App wird wohl auch leider nicht mehr gepflegt/ unpgedated...

Aber zum manipulieren von vorgefertigten Samples und Loops ist samplr ein Knaller :)
 
Octatrack mit Controller plus Looper würde alles abdecken. Den Looper könnte man durch den OT für FX und Resampling routen.
 
Großes Danke für all die Antworten! Dadurch war ich jetzt wieder mit neuer Recherche beschäftigt...
Op1 etc. ist leider etwas zu preiswert, wie ich oben schon geschrieben habe.
Ich tendiere im Moment zum Microsampler (und falls ich damit unglücklich sein sollte, greife ich tiefer in die Tasche). Gibt es da noch negative Punkte, außer die je 160 sek Speicher, die ich vl. nicht im Blick habe?
(Ipad oder Laptop möchte ich nicht.)
Der ist halt extrem simpel, hat nur einen Effekt für ALLES - kein Filter und so nur nackte Samples und keine Handräder. Aber sonst ist er ok.
Ist aber eben in jeder Hinsicht "nackt" - und nicht mehr neu zu bekommen - schon länger. Aber schnell arbeiten kann man halt. Will sagen -Processing in irgendeiner Form gibts nicht sondern nur simples wiederholen und tonal spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Octatrack mit Controller plus Looper würde alles abdecken. Den Looper könnte man durch den OT für FX und Resampling routen.

wäre ein octatrack UND ein looper nicht etwas overkill???

Gut, für die Bedienbarkeit live maybe... aber loopen kann man mit dem OT ja auch...
 
Absolut 100% Zustimmung meinerseits, @serge .

Hab gerade gestern mich mal wieder seit Langem hingesetzt mit meinem Octa um genau das (Sampling, live looping, etc.) mir endlich mal richtig anzuschauen...

Hatte einen Heidenspaß meine Bass Station 2 zum erstellen von "Polyphonen" Pads zu verwenden:
-Sampling Trig auf die 1 eines 4-Bar-Loops
-Aufnahme Trackrecorder 1 auf Input A/B (dort hing die BS2 via einem Stereo-Chorus Pedal) _und_ Aufnahme von Track1 Playback eingestellt
-Rec-Trig "scharf stellen"
-Play und dann alle 4 Bars eine Note halten und dank des sound-on-sound overdubbing (da Rec vom externen Input A/B und dem Playback des eigenen Tracks simultan!) hören wie die "Polyphonie" hochgeht ;-)

Klingt fantastisch und fett :)
Kleine Anekdote am Rande haha
 
Ok, und wenn ich mich doch entscheide mehr auszugeben und man vergleicht Op1, MPC live und octatrack, was wäre dann je die pro und contras? Octratrack scheint also in der Bedienung sehr kompliziert zu sein...
 
das Korg Kaoss Pad 3 nimmt leider nur 13sec pro pad als sample auf...
 
Korg Kaoss Pad 3?

Polyphones, Multisampling und Keyboardanschluss eher nicht, aber dafür ein schnelles Sample/Performancetool:

Herr Bartmann ist super - er hat aber unten noch 3 Looper stehen - hab ihn mal live gesehen. Sein altes Set ist schon mehr als man meint zu sehen an Technik. Hat heute eine Kombination aus iPads und Rechner wegen der FX - gelegentlich auch einen kleinen Synth dabei (Microkorg)
 
...dann hätte ich zur MPC-1000 gegriffen. Weil quasi Industrie-Standard.
die ist aber auch kein Live-Tool sondern ein Gerät für Performance das Samples spielt und arrangiert - aber eben nicht mal eben aufnehmen und zack - weiter oder gar läuft irgendwas und man nimmt dazu auf - das können faktisch ALLE nicht. Außer der Microsampler und ganz ganz wenige Ausnahmen in Teilen - Da ist dann ein Repeater / Looper ggf. eine gute Ergänzung.
 
Ich werfe mal noch einen gebrauchten BKE Beat Kangz "Beat Thang" in die Runde.

Bei komplexeren Bearbeitungen sagt man ihr nach, dass sich das OS gerne mal aufhängen soll - muss ich als hörensagen so hinnehmen, kann ich mangels Erfahrung nicht selbst bestätigen/dementieren - die Basis-Funktionen scheinen aber flott und flüssig zu laufen, siehe unten.

Und da das Teil anscheinend nicht gerade den liebevollsten Ruf hat, kriegt man es als Gebrauchtangebot schon ab zirka 160-200€.
Wenn man nun bedenkt, dass der Neupreis mal irgendwo bei ungefähr 1500 USD lag, ein bestechendes Preis/Leistungs-Verhältnis!




Hier ist ein Video:



(...falls du 15 Minuten Zeit hast und in der Lage bist, dich mit dem sehr hiphopigen Släng abzufinden...)

Wenn man während der Wiedergabe nie das Pattern wechselt vielleicht
 


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