moognase schrieb:
Mir gefällt, dass da Bässe, Höhen und Mitten sich abwechseln. (Also nicht alles auf einmal ständig, sondern dass das Stück "atmet" - ergibt das einen Sinn? Jedenfalls höre ich das so.)
Ja, das hörst du schon ganz richtig. Das ist auch so gewollt, bzw. ist in anderen Drones von mir auch so, da ich so halt auch auf einfachem Wege für Abwechslung sorgen kann und ich finde auch das die Ohren dann nicht so schnell ermüden. Ich kann mir das auch selber öfter anhören ohne das da dieser Gewöhnungseffekt einsetzt, den man ja hat, wenn fast immer alle Frequenzbereiche gleichzeitig am werkeln sind.
Auch schön ist, dass es manchmal lauter und leiser wird.
Die kommt auch weitestgehend ohne Kompression daher, nur in der Summe habe ich den TLs_Maximizer (Tin Brooke Tales), damit die nicht stellenweise zu leise wird, da die durchschnittliche Lautstärke ja eh schon sehr gering ist. Mal lauter und dann wieder eine etwas leiserer Passage ist halt auch prima fürs Gehör, klingt auch gleich abwechslungsreicher und wie schon gesagt, setzt halt auch da nicht so schnell der Gewöhnungseffekt ein. Na ja und da die halt "schön" klingen sollte, kann ich die nicht mit einem Kompressor total zusammenquetschen, weil dann klingt das gleich wieder zu aggressiv für meine Ohren.
Die Klänge sind allesamt lebendig und farbig, und man kann da lecker drin eintauchen. Der grün schimmernde Anfang ist wirklich klasse.
Die Klänge ? Hö hö, das ist nur EIN Sound, bzw. Automation von Parametern beim Synth1 (VSTi), wie auch bei der schon ganz alten, der ersten Drone auf meiner Myspace Seite, die kennst du aber ja schon von der CD der Ausgabe 10. des Synthesizer Magazin. Das ist alles sozusagen aus einem Guss, da es ein über fünf Minuten gehaltener Akkord ist, also nichts mit hier noch ne Note und oben noch eine für die Höhen etc.. Die unterschiedlichen Klänge/Frequenzen/Klangfarben die du da hörst entstehen wirklich und ausschließlich nur durch die Automation, wobei natürlich auch meine Effekt-Kette zum tragen kommt. Ich glaube auch nicht, das sowas bei mir herauskommen würde, wenn ich mehrere unterschiedliche Sounds einfach nur aneinander klatschen würde.
Der Anfang, also wenn die ersten 6-10 Sekunden anklingen, ist bei mir immer der Ausgangspunkt bei dieser Art von Drone, der muss mir sofort gefallen und mich triggern. Ich schaue einfach ob der für mich funktioniert und dann geht es gleich mit der Automation los. Ein für mich befriedigendes Klanggeschehen herauszuschälen ist immer mein Ziel. Ja, ist eine komische Disziplin aber ich stehe total darauf aus einem Klang per Automation immer wieder neues herauszuholen und so ein Ganzes daraus zu machen. Macht mir einfach Spaß und es ist sozusagen immer wieder eine Herausforderung für mich, weil ich, bei dieser Art von Dronen, eben nicht mit einzelnen Noten für Abwechslung sorgen kann, sondern nur über die Automation der Parameter. Ist total krank, ich weiß. Ich kann mir momentan aber auch überhaupt nicht vorstellen das klanglich, so wie es ist, irgendwie anders hinzukriegen. Das ist momentan für mich einfach genau die Arbeitsweise, der ich am meisten abgewinnen kann.
Jedenfalls hat man als Hörer viel Raum in dieser Musik.
Vielleicht ist es auch das was ich daran selber mag. Es ist halt mehr so die Musik, wo man sich viel Zeit zum hinhören nehmen kann und da das Meiste nur langsam geschieht, kommt man so auch selbst zu Ruhe. Das ist halt nichts für mal eben nebenbei beim Abwasch. Hat für mich sowas wie die Wiederentdeckung der Langsamkeit in der Musik. Ich finde das auch deshalb gut, weil es halt ein Art Gegenpol zu diesem ewigen höher, weiter, schneller und möglichst viele Events pro Zeiteinheit Trend ist. Ich mag es auch nicht mehr mich von mehreren Klängen auf einmal zupflastern zu lassen. Ist bei mir momentan halt so.
..und ein Türchen im Adventskalender aufmachen.
Oh, ich habe meins heute noch gar nicht aufgemacht, werde ich gleich mal nachholen.
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