Immer diese Pads...

Sven Blau

Sven Blau

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Hallo werte Kollegen..

langsam nervt es mich total!

Immer wenn ich an was komponiere oder an Tracks bastle, möchte ich wie automatisch da und dort noch ein Pad drunterlegen... meistens läufts auf ein Dark String Pad a la JX8P "Soundtrack" o.ä. hinaus...

Ich weiß auch nicht - einerseits finde ich dann meistens, dass es der ganzen Klangsuppe etwas tragendes Fundament gibt, andererseits schockiert/beängstigt mich, dass ich das irgendwie immer so machen will.
Aber vllt gehört das eben einfach zu meinem Stil, zu meiner Musik?

Aktuell baue ich grad wieder an was größerem, das Grundarrangement steht - und nun wollte ich hie und da noch eine kleine Melodie oder eben, man staune, ein Pad drunter legen...

Ist das bei euch ähnlich? ich meine, dass ihr immer wieder ähnliche Sachen wieder und wieder macht? So aus Gewohnheit?

Klar - man könnte sagen: Mach, was dir Spaß macht! Oder: Solange es sich gut anhört udn es sich gut anfühlt, ist es auch gut!

Aber irgendwie ist das doch komisch oder?
 
Ich mach das auch, wo eigentlich keine Lücken sind^^
 
Mut zur Lücke.
Musik braucht Pausen. EM z.B. hat Problem damit und macht schnell müde.
Oder du reduzierst die Spielzeit auf maximal 2:30 min.


Wenn du so auf PADs stehst, dann erforsche diese und baue sie aus.
Weg vom debilen 8p Preset.
Baue pads selber... Aus 10 Spuren.
Monosynths, sampleloops, Atmos, verquirlte organ sounds , akustisches zeugs...usw.
Sei kreativ. Weg vom fastfood. Streng dich an.
 
:supi:

Aber du musst schon zugeben - Rolsnd macht tolle Fast Food Stringpads ;-)
 
SvenSyn schrieb:
[...] ein Dark String Pad a la JX8P "Soundtrack" o.ä. hinaus... [...]

Ist sehr nützlich -- mit diesem Preset habe ich 1989 fast komplett meine erste Cassette gemacht.

Mach genau das Gegenteil von dem, was Deine Herangehensweise Dir nahelegen will -- also nicht ständig irgendwo Synthisülze drunter, sondern nur punktuell, um Akzente zu setzen. Dann fällt plötzlich die warme Synthisuppe richtig auf, wirkt ganz anders und gibt dem Hörer das Gefühl, etwas Neues zu entdecken.

Komisch ist das nicht, man hat halt seine üblichen Strickmuster, nach denen man arbeitet -- ein guter Produzent bringt einen dazu, diese bequemen Muster hinter sich zu lassen und etwas zu tun, was man normalerweise nicht machen würde.

Brian Enos Oblique Strategies würden jetzt wahrscheinlich etwas in der Art von Leave the room and, upon returning, do the opposite of what you wanted to do sagen.

Stephen
 
Es gibt wenig westliche Musik die ohne Akkorde auskommt, vielleicht 'ne klangliche Alternative zum Pad suchen, Chöre/Orgel/Hauch u.Röchel-Sounds sind eher offensichtlich oder was geschrumselSaiteninstrument (Zither, Hurdy Gurdy, Dulcimer) inspiriertes, typische Keyboard Sounds (Spinett, Cembalo, e-piano artiges) könnten auch passen.
 
Man kann aber auch in die andere Richtung gehen und diese geliebten Pads völlig übertreiben und solange schichten, bis ein ähnliche Textur entstehet, die aber viel genauer zisseliert ist und so viele kleine mikrokompositionen enthält, dass eigentlich was völlig neues entsteht. Man hat zwar dann immer noch seinen Grundcharakter, der durhcbricht, aber wenn man das schon mag, dann hat man nicht gegen seine Natur gearbeitet und das Pflänzchen gegossen, so dass es neue Kraft hervorbringt noch eh ein Ballen Stroh verbrannt.
 
Ich würde einfach das, was dich stört, zu Vorteil verkehren: Komponiere mit dem Pad, und im finalen Arrangement lässt Du ihn dann großteils weg. Nur an Stellen, wo der Sound dann noch mal größer als groß werden soll, tust Du ihn dazu.
 
>>Man kann aber auch in die andere Richtung gehen und diese geliebten Pads völlig übertreiben und solange schichten, bis ein ähnliche Textur entstehet, die aber viel genauer zisseliert ist und so viele kleine mikrokompositionen enthält, dass eigentlich was völlig neues entsteht.<<

Klasse Idee. Quasi dasPad selbst als eigene "Komposition"...
Aber worauf müsste man dabei genau achten, damit kein "Matsch" entsteht?
Jeden Layer durch einen eigenen EQ jagen?
 
Wenn man sunbtraktiv arbeite, ginge das mit Filtern, EQs, ja. Aber man könnte z.B. auch additiv arbeiten. Da gibts ja mittlerweile nun einiges an guten Plug Ins oder man liebäugelt mal mit einem Kawai 5000.
Aber ansonsten kann man es ruhig auch mal matschen lassen und stark übertreiben. (Natürlich nicht solange, bis man kurz vorm weißen Rauschen steht). Die Überlegung mehrere dünne Fäden zu einem etwas stärkeren zu verflechten ist super an der Stelle. Und ich finde es wichtig, generell beim Umgang mit Flächen: Vor dem Sound kommt das Ein- und Ausschwingverhalten. Wenn das steht kann die Klangfarbe angepasst werden. So mach ich das zumindest und mir helfen diese kleinen Schritte enorm.
 
Bei mir war das frueher auch so, da war eigentlich auch immer sofort ein Pad mit drin. Genauso wie auch auf fast jeden Sound immer gleich erstmal ein Delay draufkam. Heute mache ich das komischerweise oft anders und verwende gerne "furztrockene" Sounds und meist kein Pad. Also nicht dass das jetzt zur absoluten Regel wurde, aber ich habe gemerkt, dass Musik auch (oder gerade deshalb) ohne diese Elemente toll klingen kann.

Frueher habe ich auch gerne schnelle, "bombastische" Musik mit viel Plimplim und Spuren usw gemacht, heute komme ich oft mit weniger aus und auch langsame, ruhigere Tracks koennen ziemlich "treibend" sein.

Versuche doch einfach mal strikt, einen Song ohne Pads zu machen. Zum Beispiel einen Song, der nur aus Drum Machine und zwei Synth-Spuren besteht (Bass und Lead) und ueberzeuge Dich davon, dass es auch ohne Pad geht :D
 
Hab mich jetzt seit ungefähr drei Jahren mit Pads 'rumgeschlagen' - Hab damals nämlich aufgehört Psytrance zu produzieren...
Einerseits weil ich große Probleme hatte ein so charakteristisches Element welches aber dennoch im Hintergrund bleibt zu meiner Zufriedenheit zu gestalten, denn entweder klang es mir viel zu generisch (Da ich generell keine Presets benutze, hat es mich wohl gerade deshalb so gestört) oder es war einfach "zu viel" und passte mir deshalb nicht - Deshalb spielte ich während des letzten Jahres viel mit Granularsachen rum. Eigentlich das gleiche Problem...Vor kurzem hab ich mich entschlossen mir endlich einen Field Recorder zu kaufen und vor ein paar Tagen dann, dass ich 'die Pads' einfach weglassen werde. Vielleicht hat die Erwähnung des Zitats -'Die Musik ist zwischen den Noten' oder 'Musik ist der Raum zwischen den Noten' oder wie auch immer es genau heisst... gepostet in meinem Forum sehr dazu beigetragen. Mag sein.
Ich werde Pads jetzt nur noch benutzen, wenn ich sie als Element für den Track wirklich brauche. Nicht mehr zum Füllen.
Field Records möchte ich dann für Drums und Percission benutzen. Finde die Idee interessant. Aber Pads hab ich jetzt genug von...

Ich fand irgendwie schon immer, das Tracks mit (sehr) wenigen Elementen mehr grooven^^ Sowas wie die Tracks von Karsten Pflumm auf dem Idhax Album oder Floating Points 'King Bromeliad'
Kannst ja mal reinhören, finde solche Tracks haben was sehr magisches.
Vielleicht wirklich Mut zur Stille?!

Obwohl ich die Idee mit dem vielen Layern, quasi Texturweben auch interessant finde. :)
 
Das Problem haben andere auch: http://www.ambientonline.org/forum/show ... ing-myself

Vielleicht ist es einfach dein Stil? Ich finde manchmal auch, dass sich meine Sachen alle ähnlich anhören. Aber dann denke ich mir: natürlich tut es das, es ist ja auch von mir. Und: die Rolling Stones machen seit Jahrzehnten die immer gleiche Musik, und wenn die das dürfen, dann kann ich ja wohl auch mal... Klaus Schulze oder Wagner erkennt man doch auch meist recht einfach - ohne Musik studiert haben zu müssen.

Was ja nicht ausschliesst, trotzdem mal neue Wege zu versuchen. Es kann nur sein, dass die ersten Schritte da noch etwas unbeholfen werden. Dann musst du dir überlegen: will ich das, ist das wirklich meins? Oder mache ich mein bisheriges Ding weiter?

Ich mache viel mit Flächen und seltsamen Geräuschen, das ist eher so ein Randbereich dessen, was man gemeinhin Musik nennt. Trotzdem hab ich mir kürzlich ne iElectribe zugelegt und mal mit dem Arpeggiator vom microKorg experimentiert - muss man nur so langsam laufen lassen, wie es geht und durch Effekte durchjagen, dann passt es doch wieder zu meinem Stil und erweitert diesen durchaus.
 
Naja, ich kleistere jetzt nicht unbedingt meine Tracks mit Pads zu... es ist eher immer oder oft nur einmal so ein Streicherdingens mit Akkorden drunter^^

Das trägt oft das Ganze ganz gut.. mich stört halt nur, dass das immer gut funktioniert irgendwie... so ne Art no-brainer: "JX8P Soundtrack passt immer drunter"

Ich muss wohl einfach mal mit der Tradition brechen :kaffee:

Und ja, ich denke auch, dass das eben mittlerweile zu meinem Stil dazugehört
 
betadecay schrieb:
Trotzdem hab ich mir kürzlich ne iElectribe zugelegt und mal mit dem Arpeggiator vom microKorg experimentiert - muss man nur so langsam laufen lassen, wie es geht und durch Effekte durchjagen
Das klingt interessant! :) Werde ich mal n bisschen mit rumspielen .Dank dir :nihao:
 
betadecay schrieb:
...hab ich mir kürzlich ne iElectribe zugelegt und mal mit dem Arpeggiator vom microKorg experimentiert - muss man nur so langsam laufen lassen, wie es geht und durch Effekte durchjagen, dann passt es doch wieder zu meinem Stil und erweitert diesen durchaus.

Ja solche Spielereien hab ich mit dem microKorg auch immer gemacht! Der Arpeggiator ist herrlich musikalisch - egal bei welchem tempo
 
SvenSyn schrieb:
Naja, ich kleistere jetzt nicht unbedingt meine Tracks mit Pads zu...
Vielleicht kommt's ja noch daher, also nicht Du, sondern allgemein, wie man das früher halt so, gerne auch in der Band gemacht hat:
Gitarre, Bass, Drums, alles klar, darüber die Vox und die olle Orgel macht den Teppich drunter.
 
Filterfrequenz per LFO langsam moduliert, ARP so langsam wie es geht und ordentlich Resonanz ins Filter rein...

Oder: richtig fettes Reverb drauf, z.B. die "big spaces" von Valhalla Room - das zieht alles in die Breite und so wird aus einem Arpeggio ein langsam modulierter Flächensound.
 
Es ist immer eine Frage des Geschmacks. Ich verwende weniger Pads oder wenn dann sehr sparsam, weil ich mir das Arrangement nicht zukleistern möchte und
weil ich lieber einen transparenten Mix bevorzuge. Daher finde ich, dass es kein richtig oder falsch gibt. Vielmehr, ob du selbst mit dem Sound zufrieden bist.
Wir können dir ja nicht sagen, was du gut zu finden hast.
 
Ich mag Pads nicht, wenn sie oben so rumzischeln,
lieber was minimales, tieferes wie hier:


oder einiges von Haxan Cloak


ist halt alles auch eher düstere Musike ;-)


Ansonsten finde ich die Musik von BURIAL sehr "bildend",
was geschmackvollen Einsatz von pads betrifft.
 
das bist dann wohl einfach "du" ;-) geht mir auch oft so - z.B. wenn ich was "hartes" machen will... klappt am anfang immer recht gut, aber dann kommt völlig unterbewusst meine melancholische seite durch, die dann immer noch hier ne fläche, da ne fläche, da ne traurige melodie, etc. reinhaben will :selfhammer: gott sei dank fällt mir das heute schneller auf und ich kann gegensteuern :D
 
betadecay schrieb:
Filterfrequenz per LFO langsam moduliert, ARP so langsam wie es geht und ordentlich Resonanz ins Filter rein...

Oder: richtig fettes Reverb drauf, z.B. die "big spaces" von Valhalla Room - das zieht alles in die Breite und so wird aus einem Arpeggio ein langsam modulierter Flächensound.
Eben endlich zum mal zum Ausprobieren gekommen und ein richtig schönes Pad nach deiner Anleitung mit Synth1 gebaut. :supi: Thx
 
SvenSyn schrieb:
........wenn ich an was komponiere oder an Tracks bastle, möchte ich wie automatisch da und dort noch ein Pad drunterlegen... meistens läufts auf ein Dark String Pad a la JX8P "Soundtrack" o.ä. hinaus...

Ich weiß auch nicht - einerseits finde ich dann meistens, dass es der ganzen Klangsuppe etwas tragendes Fundament gibt, andererseits schockiert/beängstigt mich, dass ich das irgendwie immer so machen will.
Aber vllt gehört das eben einfach zu meinem Stil, zu meiner Musik?..............Aber irgendwie ist das doch komisch oder?

Nö finde ich überhaupt nicht komisch - das bist DU!
Das habe ich schon so oft von meinen Kumpels gehört " Das bist Du!"
Ergo Wiedererkennung.

Natürlich versucht man sich auch an Anderem aber auch mich zieht es oft wieder in MEINE Suppe - kommt dann wirklich mal was GANZ ANDERES gibts schon mal :waaas:

....und JX8P ist immer gut :mrgreen:

src: http://soundcloud.com/icingwolf/spring-groove

Pads : SY99 + JX8P ;-)
 
Teppich is doch was schönes. Ich kann gut verstehen, wenn du unbedingt in jedem Zimmer nen Teppich haben möchtest, wenngleich ich selber ein interessant texturiertes Parkett vorziehe.
 
psicolor schrieb:
Teppich is doch was schönes. Ich kann gut verstehen, wenn du unbedingt in jedem Zimmer nen Teppich haben möchtest, wenngleich ich selber ein interessant texturiertes Parkett vorziehe.

:supi: :lollo:
 
IcingWolf schrieb:
SvenSyn schrieb:
........wenn ich an was komponiere oder an Tracks bastle, möchte ich wie automatisch da und dort noch ein Pad drunterlegen... meistens läufts auf ein Dark String Pad a la JX8P "Soundtrack" o.ä. hinaus...

Ich weiß auch nicht - einerseits finde ich dann meistens, dass es der ganzen Klangsuppe etwas tragendes Fundament gibt, andererseits schockiert/beängstigt mich, dass ich das irgendwie immer so machen will.
Aber vllt gehört das eben einfach zu meinem Stil, zu meiner Musik?..............Aber irgendwie ist das doch komisch oder?

Nö finde ich überhaupt nicht komisch - das bist DU!
Das habe ich schon so oft von meinen Kumpels gehört " Das bist Du!"
Ergo Wiedererkennung.

Natürlich versucht man sich auch an Anderem aber auch mich zieht es oft wieder in MEINE Suppe - kommt dann wirklich mal was GANZ ANDERES gibts schon mal :waaas:

....und JX8P ist immer gut :mrgreen:

src: http://soundcloud.com/icingwolf/spring-groove

Pads : SY99 + JX8P ;-)

:supi:
"Das bist du!" Ja, so sehe ich das auch. Es fühlt sich halt auch kacke an, sich zu verbiegen.

Coole Musik!
 
SvenSyn schrieb:
Es fühlt sich halt auch kacke an, sich zu verbiegen. Coole Musik!

Danke Dir :mrgreen:
Verbieg Dich nicht!!
Das kommt von ganz alleine - wenn es so sein soll!
Wenn nicht dann eben nicht - laß Dir nicht auf die Omme kloppen --> :toktok:
Fühlt es sich für Dich richtig an, finde ICH, ist es absolut ok.
Anders mache ich es auch nicht :floet:

Ganz genau aus diesem Grunds ist dieser Track entstanden.
src: http://soundcloud.com/icingwolf/do-what-you-wanna-do
 
Man kann aus soner Fläche auch ne schöne Drone bauen und die ab und an dann mal rein fahren. Wenn man die dann noch durch nen dezent eingestellten Bitcrusher schickt, wirds auch schön schmutzig.
Oder die Fläche einfach runterpitchen.
Mein Tip...Mal das Mutable Instrument Clouds anschauen, selbst stand alone ein schöner Texturen Synthesizer.
 


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