Joachim Witt - Dom

tom f

tom f

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neues album...

kurz mal reingehört und eher verwundert - arrangemnenttechnisch sicher nicht uncool - aber dieser PATHOS - omg - und dann die sehr seltsame stimme bzw. betonung - kommt mir so vor als sänge er während er auf der toilette sitzt oder so

wie seht ihr das ?


edit: JETZT merk ich es erst - er KLINGT WIE RUMMELSNUFF :waaas:

edit2: zb der track "untergehen" - also die vocals sind regelrecht stümperhaft - oder ist das "kunst" ?

ps: ich meine das übrogens gar nicht fies - aber man wundert sich halt manchmal...
 
und ich lauf...

ich steige bei ihm sowieso nicht durch. Damals nicht - Heute nicht.
Ohne die "Neue Deutsche Welle" damals hätte es ihn vielleicht heute nicht gegeben.

Gruss Sudden
'
 
Joachim Witt, der Grönemeyer der Möchtegern-Schwarzen-Szene... so, wie L´Ame Imortelle die Rosenstolzens der Gotenabteilung sind. Uargh!

Ich finde diese leicht angebräunt-teutonische Ästhetik befremdlich. Er meint das bestimmt ironi- oder historisierend, aber ob die Ironie auch bei allen ankommt...?

Stephen
 
tom f schrieb:
neues album...

kurz mal reingehört und eher verwundert - arrangemnenttechnisch sicher nicht uncool - aber dieser PATHOS - omg - und dann die sehr seltsame stimme bzw. betonung - kommt mir so vor als sänge er während er auf der toilette sitzt oder so

wie seht ihr das ?
Klingt, als machte er dasselbe wie die Jahre zuvor. :gaehn:

Aber "Herbergsvater" find' ich immer noch gut. :D
 
Die ersten zwei Alben von Joachim Witt sind fantastisch - spielt ja auch Jaki Liebezeit mit - das dritte und vierte sehr gut.
Mit dem Zeug seit "Bayreuth" kann ich persönlich nichts anfangen, da ich diesen ganzen Sound nicht mag.
Aber er war nach wie vor weit über dem Niveau der üblichen Popmusik.
 
An Joachim Witt, speziell an dem, was er zu NDW Zeiten rausgeschwitzt hat, scheiden sich anscheinend die Geister. Ich kennen keinen der das Zeugs "ganz okay" findet, den finden alle entweder voll daneben oder ziemlich genial.

Ich gehöre zu letzterer Fraktion. Ich finde er kann zwar überhaupt nicht singen, aber er kann sehr interessante Popsongs machen mit einer Atmosphäre die man nur schwer mit anderem Zeugs verwechseln oder auch nur vergleichen kann. Am ehesten vielleicht Bowie oder Talking Heads.
 
Doch, er kann singen. In dem Sinne, wie auch Tom Waits und Bob Dylan singen können. Er setzt - auf den alten Alben - verschiedene Stimmschattierungen ein, um textliche und Sinnzusammenhänge zu verdeutlichen und zu unterstreichen. Er kommt ja auch vom Schauspiel ursprünglich, das merkt man ganz deutlich. Hört euch z.B. unter diesem Blickwinkel einmal ein Lied wie "Blonde Kuh" an, den Opener vom Album "Mit Rucksack und Harpune", dann wisst ihr sofort, was ich meine.
 
Hm, okay. Was meinst du denn als Fachmann, warum seine Stimme allgemein als eine Zumutung emfunden wird? Also, sogar von mir, der seine Songs ansonsten mag. Intoniert er nicht sauber, oder ist die Stimme einfach Scheiße?

Bei Phillip Boa finde ich es ähnlich, obwohl ne andere Richtung: Gesang - schrecklich. Musik - wundervoll.
 
Kann ich nicht sagen, warum das viele so empfinden.
Verglichen mit klassischem Gesang ist sowieso fast jeglicher Gesang in Pop und Rock stimmtechnisch Schrott.
Ist also eine Frage, was man überhaupt erwartet und welche Maßstäbe man anlegen will.
 
"Silberblick" war jedenfalls damals eine Offenbarung für mich und das Album kann ich auch heute noch gut hören, und zwar von vorne bis hinten durch.
 
Alleine schon rein textlich haben die ersten vier Alben eine Qualität, die in der deutschen Popmusik so ziemlich einsam da steht.
Mein Lieblingsalbum von Witt ist wahrscheinlich "Edelweiß" in seiner radikalen atmosphärischen Reduktion.
 
Das hier zum Beispiel:






Ziemlich großartig. Ich kenne nichts vergleichbares in der deutschen Popmusik.
 
schade dass sein gesang so verkrampft ist, erinnert wirklich etwas an talking heads(da finde ich es wiederum gut, weil viel energievoller und besser zur musik passend), sonst faende ich obige sachen ziemlich geil.

ist "die flut" oder wann kommt die flut, wie auchimmer das heisst auch von ihm?
das finde ich grauenhaft, voller moechtegernebedeutsamseinistaberinwirklichkeitangedoitschtehohlscheissepathos, kein wunder dass er seine platte bayreuth nennt...

triiiiistan!!! :selfhammer: :selfhammer:
 
Vielleicht gefällt Dir der Gesang hier besser? Mein Favorit von der "Edelweiss". Es geht erst ab 0:55 los, es lohnt sich in meinen Ohren, bis zum Schluss durchzuhalten:
 
Markus Berzborn schrieb:
Die ersten zwei Alben von Joachim Witt sind fantastisch - spielt ja auch Jaki Liebezeit mit - das dritte und vierte sehr gut.
Mit dem Zeug seit "Bayreuth" kann ich persönlich nichts anfangen, da ich diesen ganzen Sound nicht mag.
Aber er war nach wie vor weit über dem Niveau der üblichen Popmusik.
Da bin ich der selben Meinung :supi:
 
argosound schrieb:
schade dass sein gesang so verkrampft ist,

Das ist volle Absicht, da dadurch weitere Bedeutungsebenen entstehen.
Dass er auch völlig anders singen kann, lässt sich anhand zahlreicher anderer Tracks problemlos belegen.
 
argosound schrieb:
ist "die flut" oder wann kommt die flut, wie auchimmer das heisst auch von ihm?

Die Flut ist mit / von ihm und dem Wolfsheim Sänger Peter Heppner.

und Herbergsvater hätte mein :supi: - schon immer. Das ist einfach runder, ggf. das beste von Witt. Inkl "Wackeltanz".
 
serge schrieb:
Vielleicht gefällt Dir der Gesang hier besser? Mein Favorit von der "Edelweiss". Es geht erst ab 0:55 los, es lohnt sich in meinen Ohren, bis zum Schluss durchzuhalten:
[youtubeurl[/media]

ja, danke. das ist besser, da ist der gesang nicht so unangenehm, sondern passend.
u d der text genuegt voellig.
 
Moogulator schrieb:
argosound schrieb:
ist "die flut" oder wann kommt die flut, wie auchimmer das heisst auch von ihm?

Die Flut ist mit / von ihm und dem Wolfsheim Sänger Peter Heppner. [...]

Wenn überhaupt, dann ist Peter Heppner ja noch schlimmer. Immer dieses Weinerliche, Möchtegernsensible... naja, Wolfsheim fand ich auch nie gut.

"Goldener Reiter" fand ich immer hörenswert, das Ding hat eine ziemlich spezielle Stimmung. Mag ich. Aber der Rest? Muß für mich nicht, aber was weiß ich schon.

Stephen
 
herbergsvater ist rein aus künstlerischer perspektive aus dem zeitlichen kontext gut - nüchtern betrachtet schrammt das knapp an dada vorbei kippt aber irgendwie ins dementielle - wenn ich auch die stimmung des trascks gut finde halte ich ihn für eine absichtliche publikumsverarsche
 
Mit dem Wort Verarsche kann ich wenig anfangen, ich finde auch das "Irre" an dem Ding noch heute gut.
Eigentlich sagst du ja, dass sowas nicht mehr zeitgemäß sei, auf was setzt man heute so?
 
Die Flut ist mit / von ihm und dem Wolfsheim Sänger Peter Heppner. [...]
...

Wenn überhaupt, dann ist Peter Heppner ja noch schlimmer. Immer dieses Weinerliche, Möchtegernsensible... naja, Wolfsheim fand ich auch nie gut.
"Goldener Reiter" fand ich immer hörenswert, das Ding hat eine ziemlich spezielle Stimmung. Mag ich. Aber der Rest? Muß für mich nicht, aber was weiß ich schon.

Ich bin mir ziemlich sicher das ohne Heppner die Flut nicht so ein Erfolg geworden wäre. Hört auch das Lied mal ohne seine Stimme an schrecklich.


Gruß Micha
 
Ist Musik, gefällt, oder gefällt nicht...warum muss man das immer in eine Schublade stecken ? Warum muss man das immer (über)Interpretieren ? Warum diskutiert man über ein "Qualitätsstufe" ?

Leute, seit geraumer Zeit versuche ich solche Gedanken bewusst auszublenden und was soll ich sagen, ich kann Musik wieder weitestgehend ganz einfach und trivial genießen :)

Ist nicht böse gemeint und wenn Ihr mögt, dann zerlegt den Joachim schön weiter in kleine Stücke... ;-)
 
Finde ich eine gute Idee.

Die Wirkung zu erforschen ist auch was, und grade vor dem Hintergrund mag ich den Herbergsvater einfach, auch die Coverversion von Juniper Hill hat was, aber das Original ist irgendwie räumlich, auf den Punkt, minimal, geht immer. Das kann ich nicht über alles von Witt sagen. Da wäre mein Empfinden für die neueren Sachen eher eine andere, die mich pers. weniger anspricht, die NEUE hab ich aber noch nicht gehört. Bei Witt geht es um jeden Song, würde aber die Edelweiss-Herbergsvater und Umgebungszeit als seine Sternstunde bezeichnen, weil diese leichte Durchgeknalltheit mir besser gefällt als die Rammsein/Unheilig-Stimmung, sowas könnnen andere überzeugender, deshalb bin ich mal gespannt, wenn ich mal etwas mehr Zeit zum reinhören hatte.
 
Kenne auch nur das Lied aus der Werbung, gibt Schlimmeres, würde es im Radio durchaus lieber hören als so ein "Hochgebücke" :)

Verbinde mit Witt in erster Linie was Lustiges vom Zillo 99, versuchte vor einem Song mit ein paar tiefsinnigen Worten eine bewusst melancholische Stimmung zu schaffen, "(...) der nächste Song handelt von einem Ort, an dem wir alle einmal hingehen werden..." Totenstille im Publikum und einer brüllt "ins Altersheim!!!" Publikum lacht und gröhlt ... :lol: :phat:
 
Moogulator schrieb:
Mit dem Wort Verarsche kann ich wenig anfangen, ich finde auch das "Irre" an dem Ding noch heute gut.
Eigentlich sagst du ja, dass sowas nicht mehr zeitgemäß sei, auf was setzt man heute so?


weiss nicht - aber in den frühen 80ern war halt in der musik dada "en vogue" - gab es doch zig acts die mit dem absurden udn auch vielleicht lächerlichem kokkettierten - von mir aus darf das auch gerne wieder in den mainstream
aber fakt ist dass heutzutage ein track wie herbergsvater maximal ein youtube brüller werden würde - da hat sich schon zuviel getan.
und mit dem "post punk pop" als attitüde kann mam heute wohl keinen hund mehr hinterm ofen hervorlocken (vielleicht) denn wenn ich mir die acts so ansehe die das geren wären (zb mia) dann finde ich das immer ganz putzig - also dieser aufgestzete style der so wirkt als käme er aus einem marketinghandbuch - da kann man dem witt nix vorwerfen - der wirkt total genuin

mfg
 


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