ok.
hab ich gestern Abend noch kurz ausprobiert aber das hat nicht funktioniert.
Sorry, mein Fehler. Der Behringer Model D braucht lt. Anleitung (ich hätte sie lesen sollen…) ein Trigger-Signal von ≥ +5 Volt, um die Hüllkurven zu starten.
Das Sync-Signal des Korg Volca ist eine Abfolge von 15ms langen und 5V hohen Impulsen, das genügt, um die Hüllkurven zu starten.
Aber die Voltage-Trigger-Ausgänge pro Step des 960 liefern lt. Moog-Anleitung nur +3 Volt, das genügt also leider nicht.
Tut mir leid, wenn ich Dich da auf die falsche Fährte gelockt haben sollte.
Alternativ nehme ich jetzt nen Trigger von irgendeinem Step (z.B. Step1), der öffnet die Lautstärke Hüllkurve und wenn diese noch geöffnet ist während dann von einem anderen StepX die Filterhüllkurve geöffnet wird dann kann ich diesen StepX hören? zu dem Zeitpunkt an dem auch der StepX liegt?
Im Prinzip ja – wären die Trig-Outs des 960 "kraftvoll" genug, hätte es geklappt. Man kann das mit Modulen wie Mixern/Verstärkern oder Logik-Modulen anpassen, aber die Dinger sind ja nicht im Hause.
Daher kurz an einem Beispiel erläutert, was da passiert wäre: Lautstärkehüllkurve wird von Step 1 gestartet, Filterhüllkurve von Step 5. Die Decay-Schalter sowohl der Filter- als auch der Lautstärkehüllkurve müssen dafür auf ON stehen: Das sorgt dafür, dass nach Ende des Gate-Signals die Hüllkurven nicht umgehend auf Null zurückfallen, sondern in der Decay-Zeit auf Null zurückgehen. Die Decay-On-Schalter bestimmen also, ob die Hüllkurven eine Release-Zeit von Null haben (OFF) oder eine Release-Zeit, die der Decay-Zeit entspricht. Über die Länge der Decay/Release-Zeit der Lautstärkehüllkurve hättest Du nun bestimmen können, welche Steps nach Step 1 noch zu hören gewesen wäre, da die Release aber abklingt, hätten die Steps nach Step 1 jeweils eine niedrigere Lautstärke als Step 1 gehabt, was ein schöner dynamischer Effekt gewesen wäre.
Nehmen wir an, dass die Decay/Release-Zeit der Lautstärkehüllkurve so lang gewesen ist, dass Step 5 noch gut zu hören gewesen wäre: Dann hätte man auch den Effekte der Filterhüllkurve ab Step 5 gehört, was für weitere dynamische Abwechselung gesorgt hätte: Step 1 ist sehr laut, aber eher dumpf, Steps 2 bis 4 werden zunehmend leiser, Step 5 wird zwar noch leiser, ist aber deutlich heller, Step 6 bis 8 werden dann weiterhin noch leider und wieder zunehmend weniger hell – alles in Abhängigkeit von den Hüllkurvenzeiten.
Das wäre einfach ein (hoffentlich) lustiges Experiment gewesen, das einen der entscheidenden Vorteile eines Modulsystems erfahrbar gemacht hätte: die Auftrennung von Tonhöhen und Zeitverläufen von Noten. Spielst Du das Model D über MIDI, bestimmt ein Tastenanschlag auf Deiner Tastatur sowohl die Tonhöhe als auch gleichzeitg den Start den Note, ihr Ende und ihren zeitlichen Verlauf. Mit einem Modularsystem kannst Du das auftrennen, der zeitliche Verlauf der Lautstärke kann von einer anderen Quelle gesteuert werden als der zeitliche Verlauf der Lautstärke, und die Tonhöhe kann wiederum von einer weiteren Quelle gesteuert werden.
In dem vorgeschlagenen Experiment hätte eine "wahrgenommene" Note (die durch die von Step 1 gestartete Lautstärkehüllkurve bestimmt worden wäre) ja mehrere verschiedene Tonhöhen gehabt, sowie ab Step 5 einen Klangverlauf, der nichts mit dem Lautstärkeverlauf ab Step 1 zu tun gehabt hätte.
Aber das hat jetzt wirklich was von "hätte, hätte, Fahrradkette"…
Also hätte ich quasi einen CV Wert des gesynct zum Rest angespielt werden kann?
Fast – denn es wäre ja nicht "ein CV-Wert" gewesen, sondern ein ganzer Verlauf von CV-Werten, die Du über die Hüllkurvenwerte hättest ändern können.
Zum Schluß noch ein
Vorschlag für ein Experiment:
- Du nutzt bis jetzt ja nur die Reihe 1 des 960 für die Tonhöhe.
- Rechts neben den Ausgängen der drei Reihen siehst Du drei Stufenschalter mit den Einstellung x1, x2 und x4. Stell den für die Reihe 3 auf x4. Das bedeutet, dass bei Reihe 3 ein Schritt bei Rechtsanschlag seines Potis +8 Volt ausgibt, und zwar für die gesamte Dauer dieses Schritts.
- Drehe alle Potis der Reihe 3 auf Mittelstellung.
- Verbinde den Ausgang von Reihe 3 mit dem Gate-Eingang der Lautstärkehüllkurve Deines Model D.
- Starte den Sequencer (also die TR, die wiederum den Volca synchronisiert usw.).
- Drehe das Step-1-Poti von Reihe langsam auf.
- Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, sollte irgendwo zwischen einer Stellung von 13:00 und 14:00 Uhr (so ungefähr) die Lautstärkehüllkurve bei Step 1 ausgelöst werden. Falls nicht, alle Potis bis auf das von Step 1 auf Null drehen.
- Nun kannst Du über das Aufdrehen der anderen Step-Potis von Reihe einen Rhythmus für das Triggern der Lautstärkehüllkurve einstellen.
- Dann kannst Du das gleiche Spiel zusätzlich mit Reihe 2 für die Filterhüllkurve treiben.
Achtung: Falls diese Methode funktioniert (und es sollte mich wundern, falls nicht), wirst Du feststellen, dass bei Gruppen von Steps, die unmittelbar aufeinander folgen (also z.B. Step 3, 4 und 5) und deren Potis alle soweit aufgedreht sind, dass sie die Hüllkurve auslösen, nur der erste Step einer solchen Gruppe die Hüllkurve auslöst. Das liegt daran, dass die Spannung eines Steps, die Du über das Poti einstellst, für die gesamte Dauer eines Steps gehalten wird. Du hast also in dem Beispiel mit Step 3, 4 und 5 keine Abfolge von drei Gate-Signalen, die jeweils nur so lang sind wie die Steps, sondern ein langes Gate-Signal, das bei Step 3 beginnt und am Ende von Step 5 endet.
Viel Spaß!