Klänge schrauben - ohne gesamtkonzept - ist das richtig?

A

Anonymous

Guest
Ich bin ziemlich ehrgeizig und arbeite seit 3 jahren an meinem sound.

Ich benutze z.b. keine preset sounds und stricke alles selber (außer beim drummy), jetzt merke ich aber, ich habe viele geile (einzel) sounds

die aber garnicht so recht zusammenpassen wollen :)

Ich gehe meißt so vor, das ich den drummy laufen lasse (leise) und dann an einer einzigen stimme arbeite, bis sie mir gefällt. Dabei ist mir nur die einzelne stimme wichtig.

Ich habe da kein Konzept für einen track oder so!

Ich habe mir vorgenommen, mit nur wenigen mitteln (sounds) zu arbeiten,
trotzdem habe ich das gefühl ich verzettele mich schon.


Wie macht Ihr das denn? Habt Ihr immer eine vorstellung von einem musikstück, wenn Ihr an sounds schraubt??

(Ja, ich weiss, es ist wieder samstag abend

:D
 
Tja, ob der Thread dir was bringen wird ist fraglich. Da hat jeder seine ganz eigene Arbeitsweise. Im Groben würde ich sagen, dass ich erst die Sounds erstelle und dann den Track. Wobei das natürlich verschwimmt. Entweder gibt´s eine musikalische Idee, die zum Track ausgearbeitet wird oder ein bestimmter Sound triggert erst konkret eine Songidee. Wenn ich am Track arbeite bediene ich mich aus meinem Soundfundus und passe den entsprechend an den Track an, programmiere also fast nie während der Arbeit am Track völlig neue Sounds. So vermeide ich das Verzetteln.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: wenn der Track es erfordert und ich nix Passendes habe, programmiere ich auch während des Arrangements nötige Sounds from the scratch, aber das ist deutlich seltener. Ich hab den Fokus in der Phase auf dem Song, nicht auf dem Sound.

Dann gibt´s noch die freie Improvisation. Das passiert dann klanglich mit Loop Devices und auch am Modular mit spontanen klanglichen Ergebnissen oder tonal, mit ausgewählten Sounds. Die Ergebnisse verarbeite ch dann später weiter zu Tracks (siehe oben).

Ich bezweifle, dass das mit dir vergleichbar ist. Ich habe nicht den Minimalismus-Ansatz.
 
konzepte entwickeln sich bei mir via learning by doing.

grob:

1. sounds bauen und in samples packen
2. sampler bestücken
3. song einspielen/improvisieren
4. ein paar tage warten
5. nachbearbeiten
6. erneut einspielen/improvisieren
7. ab 4 wiederholen bis geil
 
nunja, wie meine vorredner schon sagten: da hat jeder sein eigenes konzept.

ich zum beispiel hab meistens eine idee zu einem song. dann wird er meistens komplet anderes aber trotzdem geil.
klar, gibt es tage an denen ich verzweifelt hier sitze und bloß an klängen schraube ohne wirklich ein konzept zu haben wo und wie der sound in einem meiner arrangements plaziert werden soll.

ich probiere auch oft sachen aus die eigentlich ziemlich unüblich sind...aber da bin ich ziemlich inspierirt von experimentellen sachen (NIN, aphex twin...etc)

achja peter, dir wollte ich eigentlich ja mal was schicken von mir...
Sorry, ich werde das aber noch machen und vielleicht ergibt sich da ja noch eine kollaboration...immerhin hast du geiles equipment und ich ziemlich kranke ideen..und ich weiß wo du wohnst ;-)

also, wenn dir deine arbeitsweise so spaß macht und du zufrieden mit deinem musizieren bist, dann ist doch alles super...
aber das weiß ich ja nicht...


so, genug geschrieben für die uhrzeit...


lieben gruß
 
Das Thema ist vollkommen legitim. Ich selbst habs gern mehr gezielt. Habe lang auch sehr stark konstruiert und geplant. Aber als Gegenstück auch frei improvisiert. Da spielt aber mit, die Maschinen zu beherrschen, damit das eben kein "Zufall" wird. Sehe die Arbeitsweise "mal irgendwas zu machen" als eine von vielen möglichen Anweisungen für deine eigenen Werke. Haben auch große Komponisten schon in ihre Partituren geschrieben.

Es gibt da Zeichen "hier dies und das einfügen" oder ähnliches "nach Belieben" aber auch bewusst freie Stellen und Experiment. Super Sache - Kanns sein.

Ich nutze auch gern Stellen, wo ein Teil so sein darf: HiHats nach Gutdünken hier rein oder "da muss ein wildest Gepiepse abgehen, was kommt und aufs Gradewohl".

Ich würd sagen: Ich probiere aber auch gern aus, dabei ist aber bei gewisser Kenntnis fast gar kein echter Zufall mehr da. Da ist ein Random-Generator "neutraler zufällig". Deshalb nutze ich das hier und da, wo es passt. Aber auch irgendwie gezielt. Scheiß Informatik-Musiker halt.
 
evtl ist frequenzstaffelung eine passende stategie.

soundauswahl find ich wichtig.
passend,harmonisch.
klingt einfach,ist aber arbeit, bzw erfahrung. trial &error.gänsehaut.üben üben üben.
aber das ist ja der prozess.


ansonsten,einfach fliessen lassen.
und, " warum regeln befolgen wenn man selbst welche erlassen kann?



http://www.ueben-im-flow.de/

nacht.
 
Frequenztrennung sollte im Kopf bereits beim Soundbau mitspielen. Sehe es ansonsten ebenso: Es gibt kein "richtig" und "falsch" in Musik. Es gibt nur, was du Lust hast oder sei Sklave deiner Tracks.

Mach sie gut! Mach sie richtig!
 
da gibts echt keine Regeln die für alle gelten. Einer mag den Weg gehen und Erfolg haben, der andere hat damit keinen Erfolg.

Sicher ist gut wenn man sich Lieder von möglichst vielen Artists reinzieht, am besten per Kopfhörer , damit man Frequenzen besser beurteilen kann, Stereo platzierung besser hört und nicht abgelenkt wird durch Raumsound etc.


Also : Es gibt keine Regeln, halte dich daran (paradoxon)
 
Praktisch ist, wenn du eine Vorstellung hast, wie etwas aussehen oder klingen soll. Da du ja Gestalter bist, gehe ich davon aus, dass du die Techniken aus der Grafik übertragen kannst: Ideenfindung, Ausarbeitung und Reduzierung aufs Wesentliche usw...

Viele sounds kannst du einfach archivieren, musst nicht alles benutzen.
Es kommt der Tag, wo du alles "wechhaust" oder genau das gesuchte
Einzelstück findest, wass im Lied fehlt.
Speichern und vergessen - sollte man öfter einsetzen. Zur Not hast du eine große Datenbank und archivierst auf DVD/Backupplatte ab.
 
Recht haste...

Leider weiss ich immer erst im nachhinein, was ich haben will :)

Bei mir läufts so:

Habe ne unbewußte vorstellung oder einen impuls, ohne genaues zu wissen...

Dann enstehen dinge, die ich entweder verwerfe oder denen ich nachgehe!

Meißt spielte neugierde und sich selber überraschen, eine rolle...

Habe ich mehr als 2/3 paramenter dieses "dings" zusammen, erkenne ich gesetzmäßigkeiten, die nichts mehr mit persönlichem geschmack zu tun.

An diesem punkt ziehe ich gerne meinungen anderer zu rate und beleuchte verschiedene aspekt.

Die hohe kunst ist diesen gesetzmäßigkeiten nachzugehen und vorallem "nachzugeben"! :) :)

Am ende entsteht dann etwas, von dem ich sagen kann: "Ja, das will ich!"

Über geschmack kann man nicht reden, aber über prozesse!

P
 
Frequenztrennung sollte im Kopf bereits beim Soundbau mitspielen.

Danke, finde ich einen wichtigen hinweis!

Jetzt weiss ich auch warum mein neuzugang Yamaha XT 81Z so gut zum SE-1 passt:
Weil die sich frequenztechnisch nicht in die quere kommen.

Schwein gehabt!:)
 
also ich jamme ne zeitlang mit diversen geräten rum und sobald ein sound so gut ist daß ich am nächsten tag oder bei der nächste session noch davon begeistert bin dann wird er fix gespeichert und ich mache mir gedanken wie ich ihn einsetzten könnte - grundsätzlich bin ich der meinung das in jedem sound bereits ein song steckt (analogie zu dem bildhauer gleichniss ist natürlich gewollt :) )
insofern gibt es dann praktisch wenn es richtig losgeht den "einen" sound als referenz für die idee und die neue sound werden daraufhinegtrimmt dem ersten zu schmeicheln...
davon sehr viele sounds "einfach so" zu editieren finde ich eher kontraproduktiv, da man sich dann schonmal total verzettelt...


..oder so ähnlich halt :)
 
peter uertz schrieb:
Recht haste...

Leider weiss ich immer erst im nachhinein, was ich haben will :)

Bei mir läufts so:

Habe ne unbewußte vorstellung oder einen impuls, ohne genaues zu wissen...

Dann enstehen dinge, die ich entweder verwerfe oder denen ich nachgehe!

Meißt spielte neugierde und sich selber überraschen, eine rolle...

Habe ich mehr als 2/3 paramenter dieses "dings" zusammen, erkenne ich gesetzmäßigkeiten, die nichts mehr mit persönlichem geschmack zu tun.

An diesem punkt ziehe ich gerne meinungen anderer zu rate und beleuchte verschiedene aspekt.

Die hohe kunst ist diesen gesetzmäßigkeiten nachzugehen und vorallem "nachzugeben"! :) :)

Am ende entsteht dann etwas, von dem ich sagen kann: "Ja, das will ich!"

Über geschmack kann man nicht reden, aber über prozesse!

P

Wie bei Suchmaschinen, wenn sie gut wären:
Hol dir, was du und der Song brauchen. Es gibt ja auch diese "vom Hölzchen aufs Stöckchen"-Sachen. Die bringen nicht unbedingt weiter. Aber man kann auch DAS mal probieren. FALSCH ist davon nix.

Aber was nicht schlecht ist, die Struktur selbst zu erfassen. Es wird sicher recht transparent, wenn du musikfunktional nicht 4 Perkussiondinger klingeln lässt, sondern eben oben etwas, was den Job einer Hihat hat, weiter unten halt das, was im Standardpop Toms oder irgendein getrommel wären und so weiter. Das ist vollkommen egal, was das für Sounds sind, sobald deren musikalische Funktion klar ist. Das wäre EIN Dogma. Es gibt aber mehrere.

Man kann sich auch loslösen davon. Kann auch gut tun.
 
ja stimmt macht jeder anders - wie ist auf jeden ein lebenslanger lernprozess.

nur ehrgeiz steht der sache meistens im weg, musikmachen hat immer mit "channelling" zu tun, dh. muss von selbst fliessen und von irgendwoher grösser als du kommen. dit is der soul und da unterscheiden sich die ergebnisse ganz gewaltig. frequenz getrennt oder nicht.

bei mir sieht das im moment so aus:

a) setup zusammenbasteln. einige wenige prägnante instrumente zusammenstöpseln, hab ich von portishead gelernt, less ist da meistens more.

b) kopf abschalten und ohren an, irgendetwas einspielen, abmischen per ohr und midicontroller.

c) dann schau ich mir in ableton an was ich da gemacht habe und vereinfache das dann soweit wie möglich. da kommt dann die geometrie ins spiel.

d) nochmal abmischen und fertig. verzweifelt versuchen das die nächste tage nicht mehr zu verschlimmbessern. :)

achso und was immer hilft ist vocals selbst einsingen, sozusagen instant soul injection. passt immer wenn man nicht versucht zu "singen".
 
Naja, die Idee muss fliessen, die Ausfuehrung hat 'ne Menge mit Disziplin und Feinarbeit zu tun, zumindest wenn's mehr als nur "Hausmusik" oder 'ne Synth-Demo werden, also die Idee mit der Ausfuehrung zuende gedacht werden soll.
 
Ich fang meistens ohne Idee an, meist mit Drums, dann finds ich ganz arg super und schraub so lange daran weiter bis es mich ganz arg nervt, dann schalt ich alles aus und die xBox ein.

Nicht unbedingt zu empfehlen ...
 
"10% Inspiration und 90% transpiration"

oder so ähnlich!

Wird Mozart zu geschrieben.
 
Ich habe mir die Arbeitsweise - erst sounds erstellen und dann die Musik - komplett abgewöhnt. Ein vernünftigen Gesamtsound ergibt sich, wenn direkt nach dem Einspielen der Sound für seine Aufgabe optimiert wird. Selbst wenn alle Instrumente eingespielt sind, findet bei mir das eigentliche Abmixen zunächst ausschliesslich im Synthesizer statt. Staffelung wurde ja hier schon genannt. Das ist extrem wichtig. Die Klänge werden beim Abspielen dahingehend optimiert, dass sie zueinander passen.
Natürlich habe ich auch unzählige fertig programmierte Klangfarben in meinem Kasten - aber es gibt keinen einzigen davon, den ich ohne zur Song passenden Feinarbeit verwenden würde. Das Zueinanderpassen und Harmonisieren verschiedener Klangfarben kann man nicht vorprogrammieren. Das funktioniert nur, wenn man es im Kontext - also beim Produzieren macht.
 
ich finde ein gutes beispiel wie sich das entwickelt ist die musik von ullrich schnauss. die ersten beiden platten waren durchkomponiert und schulbuchmässig produziert. die letzte ist eine einzige reverb und kompressororgie, da orientiert er sich mehr an den cocteau twins ...

oder my bloody valentine: frequenztrennung? eben nicht da sind alle melodien mehrdeutig versteckt. beides ist grosse musik obwohl mir die ersten sachen von ihm besser gefallen. letztlich entscheidet nur das ohr/herzorgan. ;-)
 
sehr häufig ist es bei mir so daß mich Sounds - selbst kreierte oder abgewandelte Presets oder manchmal auch fertige Presets - zu einer "Struktur" animieren. Mit Struktur mein ich bei Pads Akkordfolgen oder bei Bässen zu Basslinien oder bei atonalem Klanggewitter zu krachigen Abfolgen. Dann läuft u.U. dieser Sound in einer Sequenz und wird noch optimiert bis ich 100%ig damit zufrieden bin.

Häufig kreiere ich dann einen Beat dazu und lass das Ganze erst mal auf mich wirken. Der Rest kommt dann von selbst, wenn es gut läuft. Harmonieabfolgen, Variationen, Ideen was man dazu noch einsetzen könnte und die Gesamtstruktur. Später wird dann auch noch mal am Beat gefeilt und optimiert. So sind schon häufig ganze Stücke entstanden.

Wenn es hingegen schlecht läuft und ich mit meiner Idee von diesem einen Sound nicht weiterkomme archiviere ich den Part und greife ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch mal drauf zurück.

Sehr schön ist wenn verschiedenen von einander unabhängige Einzelideen zusammenfliessen und wie von Zauberhand zusammenpassen. Manchmal fehlt ein verknüpfendes Element, und wenn ich das dann hab denk ich "das ist es!".

usw....
 
entweder variationen der sounds schaffen (ist sowieso nix anderes ),oder solange rumdrehen bis es passt.

ich habe mir für alle meine synths jeweils 3000 sounds gebastelt.
das hatt nebenbei 2 jahre gedauert.
ist zwar keine empfehlung
aber selbst diese muss ich im track anpassen, zumindestens im filter .

ich glaube ich habe damit bei einfachen analogen alle zwischenräume abgedeckt .
und so nebenbei alle klassichen sounds aller synthstiele dabei.
reicht für 200 jahre wenns wieder mal angesagt ist.
bei den meisten presetsammlungen werkseits fehlen die zwischenräume und die sounds klaffen derart auseinander. das keiner zum anderen passt . weil diese sind nur ausgangsmöglichkeiten . aber ohne erfahrung und übung- routine geht da gar nix.
das dauert bis mann die zwischenräume entdeckt .
das ist eine bewusstseinsfrage. ansonsten viel mit zufall spielen und geduld haben ,denn das geht nie zu ende.
und vor allem bei angesagten tracks die sounds raushören -immer mal wieder.

aber zum musikmachen würde ich lieber darauf verzichten wenn du keine zeit für sowas hast
 
--Klänge schrauben - ohne gesamtkonzept - ist das richtig?--

Früher habe ich mir auch immer Variationen von einzelnen Sounds gebastelt, weil ich nicht mitten beim Musik machen (damals Atari + ein Paar Digitale Geräte) den Editor anwerfen wollte. Aber auch das hat nie so richtig funktioniert, weil dann eben hier und da doch nicht die Hüllkurveneinstellungen zum Track/Tempo passten. Letztendlich müssen sich die Klänge eben schon in den Kontext fügen und da ist auch Frequenztrennung nun mal wichtig. Wenn da etwas miteinander kollidiert, lieber absenken und nicht gleich irgendwo bis zum Himmel anheben. Sachen auch mal liegen lassen und ein Paar Tage später nochmal rangehen.

Als ich mit dem ganzen EQ-Zeugs (im Rechner) noch nicht so recht etwas anzufangen wusste und auch nicht klar kam, habe ich eine Zeit lang dann erst einmal nur mit Hoch und Tiefpass "gemischt". Ich empfand das als ausreichend. Gerade beim Musik machen selber war das bei mir sehr hilfreich, da ich so mal auf die Schnelle die einzelnen Sounds eingrenzen konnte. Mit einem EQ mit X Bändern hätte ich mich da wieder total verzettelt und wahrscheinlich dann aus lauter Frust doch irgendwo mal wieder ordentlich angehoben.

Problematisch kann es eben auch sein, das man, weil einem musikalisch nichts einfällt, tagelang nur so Sounds bastelt die frequenzmäßig überhaupt nicht zueinander passen, da man sie eben nur für sich alleine hört. Deshalb habe ich mir irgendwann angewöhnt, die Sounds vorher nur noch grob hinzubiegen, halt als klangliche Idee/Notiz für später, weil ich die eh nie so verwenden konnte. Bei mir war aber auch Musik machen, Sounds basteln und Mix immer eins, kein getrennter Prozess. Habe mich da dran schon irgendwie gewöhnt.

Letztendlich kann man auch "ohne Gesamtkonzept" Spaß haben. Ist halt immer eine Sache des eigenen Anspruchs.
 
variationen als eigene sounds, nicht als eqsounds, sondern andere -eben eigenständige sounds - insofern ist jeder sound eine variation - so hab ichs gemeint.

vielleicht ist das nicht klar -ich meine eben jeder sound ist eine mannigfaltigkeit von anderen sounds .insofern kommt mann dann irgendwann zu jedem sound .
 
bei mir ist das unterschiedlich...
einmal schraube ich gezielt, und habe eine Vorstellung von einem Sound, der zu den anderen Sounds in einem lied passen könnte. Synthetische Instrumentierung finde ich immer wieder spannend.
das andere mal ist ein mix schon fast fertig und es fehlt nur noch ein synthetisches i-tüpfelchen. diese patches werden dann gespeichert und bestimmt nochmals verwendet. man baut sich ja kein instrument, um nur ein lied darauf zu spielen.
ich lass mich auch noch gerne von presets inspirieren und werkel hier und da an denen rum. wobei ich presets voll okay finde, zum dran-rumspielen.
Drumsounds bastel ich mir immer wieder gerne. Da habe ich sogesehen eine bank an drumsounds erschraubt, auf die ich immer wieder zurückgreifen kann. Diese schraube ich auch gern gezielt, um z.B. ein paar schwachen samples etwas mehr ausdruck zu verleihen.

ansonsten schraube ich am liebsten nur zum spaß. dann setz ich mich an den spectralis und spiele polizei- /feuerwehrsirene, (spielzeug-)laserkanone, phasergun, super mario, formel-1 wagen, donnergott, tierwelt, tiefseemonster, sonnenschein, nebel, höllenfahrten :twisted:, usw...
dann fühle ich mich manchmal wie im labor und mache experimente mit schall. mir macht es manchmal einfach nur spaß, zu sehen/ hören, wie die Vibes sich entwickeln. am liebsten mit oszilloskop!!hihi

bei diesen schraubsessions kommt ab und an auch mal etwas brauchbares raus und wird als "instrument" gespeichert, für spätere verwendung.
 
Ich machs ganz fies: ich spiele sehr viel nach. Ja, ich nehme mir irgend ein Stück, das mir gefällt, und das versuche ich nachzuspielen oder besser: nachzuproduzieren.

Dabei lerne ich wahnsinnig viel, wie Klangprogrammierung und Arrangement zusammengreifen. Es gibt oft Sounds, die ich wirklich für übel befinden würde, die ich nie selber so programmieren würde, aber bei genau diesem Lick oder jener Phrase kommen sie dann endlos gut. Ein wirklich extremes Beispiel sind alle möglichen Sounds von Depeche Mode (und ich bin nur ein begrenzter Freund von Depeche Mode); die nehmen dann wunderbare Synthis ala Oberheim Fourvoice oder ähnlichem, und machen einen Sound, den ich als allererstes nur mit "Taiwanbilligkeyboard-mit-Taschenrechnerfunktion" assoziieren kann. Aber dann merke ich wie gut der Sound hier passt, und später dann zudem, dass ein Taiwankeyboard, dann halt überhaupt nicht so geil passen würde.

Auf die Art und Weise sind im Verlauf der letzten zweanzig oder fünfundzwanzig Jahren bei mir ca dreißig oder vierzig Analogsounds und vielleicht genausoviel DX7 Klänge zusammengekommen. Alle Sounds die ich heutzutage verwende, sind letztlich immer nur irgend eine Variante dieser Sounds (auch wenn ich sie manchmal von Grund auf neu mache).

Wie ich die Sounds einsetze, das kann ich garnicht so sagen; ich mache es aus einem Gefühl heraus; irgendwie gibt es da eine "Geschmackspolizei" :) in mir, die sagt, das passt oder das passt nicht. Und das habe ich eben vor allem beim Nachspielen fremder Stücke entwickelt. Daher kann ich diese Übung nur jedem empfehlen (ganz nebenbei könnte man sich so ein nettes Zugabenrepertoire ansammeln).

Florian
 


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