Kleinanzeigen-Fund: Was ist das?

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andronikus7

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Liebes Forum,

bitte entschuldigt meine Unerfahrenheit. Gestern stolperte ich über eine Kleinanzeige in meiner Stadt, und heute bin ich stolzer Besitzer eines Synthie-DIY Projekts im Gitarrenkoffer. Für 15€ konnte ich die Chance nicht auslassen, obwohl ich noch nie Synthie-Module gelötet oder mit modularen Systemen gespielt habe.

Der Vorbesitzer des Geräts ist verstorben und hat seinen ganzen Besitz dem Tierheim gespendet, und da habe ich das Ding heute abgeholt. Eine Dokumentation gibt es leider nicht, und Angehörige kann ich auch nicht fragen. Deswegen frage ich Euch: Kommt jemandem von Euch vielleicht die Anordnung der Komponenten auf der Platine bekannt vor? Ich denke nicht, dass der Bastler sich die Schaltung komplett selbst ausgedacht hat. Würde mich freuen, wenn mir jemand auf eine Spur hilft, damit ich nicht mehr völlig im Dunklen stehe. Kann ich einfach an die grünen Buchsen 12V anlegen und schauen, was passiert? Wozu sind die Buchsen mit den vielen Pins gut?

Kurz zu mir: Ich hatte als Jugendlicher mal einen Bit 99 und einen Roland JX-1, nichts Atemberaubendes also, aber grundsätzlich weiß ich, wie ein Synthesizer funktioniert. Und dann habe ich auch mal eine Zeit lang Gitarreneffekte zusammengelötet und besitze dadurch ein klitzekleines Bisschen Löt-Erfahrung. Aber nur das Allernötigste.

Vielen Dank im Voraus für alle Hilfe,
Nils
 

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M.i.a.u.: oli
…sieht aus wie ein Prototyp…

…der @fanwander ist wohl gerade im Urlaub - sonst wüßte der bestimmt was dazu zu sagen…

…evtl. braucht es auch noch ein paar weitere Photos der Innereien…
 
Ich habe von so etwas überhaupt keine Ahnung.
Aber wenn man mal einen Sythesizer von innen gesehen hat, kann man sich nur schwer vorstellen, dass aus den paar ICs ein Ton rauskommen soll.
Bestenfalls blinken ein paar Lämpchen.
 
Also im besten Fall ist das ein Controller. Eine Klangerzeugung sehe ich da eher nicht.
 
Ui, anscheinend undokumentiert selbst entwickelt und gelötet. Spannend aber auch bestimmt schwer damit was anzufangen. Ich wünsche viel Glück und Geduld.
 
Ohne ein Mehr an Hintergrundwissen würde ich keinesfalls die grünen Buchsen mit einer Spannung beaufschlagen, weder mit AC noch mit DC!

Als Spannungsversorgung kämen mir anhand der Bilder zunächst mal nur entweder die schwarz/dunkelrote beziehungsweise die blau/rote Buchsenkombination in Betracht. Jedoch sollte sich das vorher mal jemand ansehen, der sich mit Elektronik gut bis sehr gut auskennt - und nach eingehender Inspektion des Gerätes (nicht der obigen Bilder!) zu sagen vermag, ob von den Buchsen tatsächlich welche zur Spannungsversorgung dien(t)en, und falls ja, ob es AC oder DC sein muß - sonst kann es passieren, daß aus einem (oder mehreren) der Bauteile der magische Rauch entweicht, mit dem sie betrieben werden...

Just my 2 Cent
 
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Vielen Dank Euch allen für die bisherigen Einschätzungen. Ich schnappe mir dann demnächst mal einen Schraubendreher und schaue nach, was sich unter den sichtbaren Komponenten noch so verbirgt. Dann poste ich auch weitere Bilder. Mich hat die Ansammlung von Tastern und LED-Zahlen an die Synthies aus der Zeit erinnert, als Poties und Fader gerade nicht so trendig waren, wie zum Beispiel meinen ehemaligen Crumar Bit 99 oder auch den JX-8P. Daher mag ich die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass sich im unteren Stockwerk vielleicht doch noch eine Klangerzeugung verbirgt.
 
… Daher mag ich die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass sich im unteren Stockwerk vielleicht doch noch eine Klangerzeugung verbirgt.
Ich drücke Dir die Daumen.
Obwohl die Bautiefe des Koffers nur wenig Raum für Spekulationen lässt.

Aber die Idee ist schon geil.
Kommste mim Gitarrenkoffer aufe Bühne und haust den Leuten n Synthsolo umme Ohren.
:banane:
 
Für mich sieht das teil mehr nach einen noch nicht fertigen Digital Sequenzer aus?
ich würde das teil Ausschlachten wegen den Tastern und ein paar ICs.
 
Die Tasten erinnern mich an was... Wersi?

Für mich sieht das teil mehr nach einen noch nicht fertigen Digital Sequenzer aus?

Gute Idee, gerade die Anordnung der gelben und weißen Taster spricht dafür -- da gab es doch in den 1980ern bei Franzis diverse Bücher zum Thema Selbstbau eines digitalen Sequencers (u. a. von Robert Schroeder, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).

ich würde das teil Ausschlachten wegen den Tastern und ein paar ICs.

Und die Tastatur könnte auch von Nutzen sein, wenn es eine von Pratt & Read ist. Und selbst, wenn nicht, kann ein Reparateur vielleicht etwas damit anfangen.

Stephen
 
Ohne Elektronische Kenntnisse dürftest du scheitern und es nicht schaffen das Gerät in Betrieb zu nehmen.

MM74C911 4-Digit Expandable Segment Display Controller
Da sind 2 Stück und die beiden Anzeigen sind rechts.

cd40105be korrektur, es ist ein Fifo. Danke an @amesser
CD4532BE ein Prioritäts encoder.
hef4093bp sind Schmitt-Trigger.

Anhand von den Bauteilen kannst du sehen an welchen Pins die Versorgungsspannung angeschlossen wird. Und auch die Höhe. Aber da ist wahrscheinlich mindestens ein Durchgangsprüfer erforderlich. Und dann ist die Frage ob da ein Spannungswandler eingebaut ist.

Vielleicht ist das einfach nur etwas in Richtung Midi Masterkeyboard/Controller. Teile die für einen Sequenzer geeignet sind sehe ich da eher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Nils, schicker Fund!
Falls da keine Klangerzeugung drin ist, könntest du z.B. mittels Arduino die Keyboardtasten verbinden und dann überlegen, welche Klangerzeugung du da einbauen möchtest.

Hier ein sehr einfaches Beispiel, wie jemand ein Kinder–Keyboard ohne MIDI an einen Arduino–Controller angeschlossen hat.



Für Klangerzeugungsbeispiele mit Arduino würde ich hier mal stöbern.
Ich glaube, er hat auch den Code auf GitHub dokumentiert.


Ein bekannterer Arduino Nutzer ist auch der Look mum no computer.
Will damit nur sagen, mit dieser Plattform geht Einiges.

 
Ich bin ziemlich sicher, dass es beim Tierheim noch andere Teile gibt/gab, die zu dem Keyboard gehörten.

Ansonsten geht mein tipp sehr Richtung Wersi-Szene. Da kenn ich mich aber nicht au.
 
Anhand von den Bauteilen kannst du sehen an welchen Pins die Versorgungsspannung angeschlossen wird. Und auch die Höhe. Aber da ist wahrscheinlich mindestens ein Durchgangsprüfer erforderlich. Und dann ist die Frage ob da ein Spannungswandler eingebaut ist.
Vielen Dank für die Infos. Ich schaue bald mal unter die Platinen.
 
Ich bin ziemlich sicher, dass es beim Tierheim noch andere Teile gibt/gab, die zu dem Keyboard gehörten.

Ansonsten geht mein tipp sehr Richtung Wersi-Szene. Da kenn ich mich aber nicht au.
Dummerweise hatten die sonst nur noch anderen Plunder. Nichts mehr, was nach Synthie aussah.
 
Hier ein sehr einfaches Beispiel, wie jemand ein Kinder–Keyboard ohne MIDI an einen Arduino–Controller angeschlossen hat.
Der Filter klingt auf jeden Fall cool. Befinde mich gerade in einer Lebensphase, die mir nicht viel Zeit zum Basteln lässt. Aber verlockend ist der Gedanke auf jeden Fall.
 
Moin :cool:

Die Tastatur im Bild ist eine alte Dr. Böhm-Orgeltastatur (Florian lag also mit WERSI schon gut).


Siehe auch hier mit Infos zur Tastatur:




Evtl. können die Kollegen hier anhand der Bilder näheres sagen (zu den restlichen Komponenten):


Das ist der Böhm-Nachfolgeladen.


Edit: Da die beiden Platinen Mitte + Rechts ja Lochraster sind durfte das von Hand zusammengeklöppelt und nicht von Dr. Böhm sein.
Evtl. mal die DIY-Literatur / Baubücher aus den 70er-80ern durchwühlen, ob es da Projekte gab, die mit dem gezeigten übereinstimmen könnten...



Jenzz
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay Freunde, jetzt habe ich die Unterseite auch noch angeschaut: Violá – ein bisschen Elektronik kommt da noch. Aber was macht die?
Die beiden grünen Buchsen an der Oberseite sind definitiv für die Stromversorgung gedacht. Die Bananenbuchsen sind gar nicht angeschlossen, und der Ausgang ist offenbar diese Buchse, die aussieht wie damals der Parallel-Port am Computer.
Kann das jemand von Euch noch weiter kommentieren? Würde mich sehr freuen.
Besten Dank schon einmal,
Nils
 

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