Kleines Spielzeug - großer Klang?

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Erdenklang

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Venom, Miniak oder Mininova.

Die drei preislichen Rebellen in Sachen VA. Wen habt ihr vorn bezüglich KLANG, Performance, Vielseitigkeit und Bedienung (also AUTARKE Bedienung ohne Rechnersoftware).

Ich habe gehört, dass z.B. Mininova besser klingende Oszillatoren haben soll, als der vergleichbare Microkorg.

Ist so ein Teil eurer Meinung nach in einer Umgebung aus analogen Tasten, modularem Dingens, röhrenwarmen Katzendärmen und vielen bunten Boutique-Bodenkisten überhaupt eine angebrachte Bereicherung (z.B. als schnelles Klang-Schweizer-Taschenmesser) oder generell fehl am Platze?

Ich fand solche VA-Blender von JP-8000 bis Virus immer total dünn und vor allem völlig überteuert, aber bei den verlockenden Preisen, werde ich mal ein bis zwei Kandidaten antesten.

Welchen würdet ihr evt. gleich weglassen wg. obiger Kriterien?
 
Wenn du JP8000 und Virus zu dünn findest, hast du wahrscheinlich sehr individuelle Vorstellungen von einem guten Klang. Dann ist es wahrscheinlich wenig sinnvoll, sich an den Höreindrücken von anderen Leuten zu orientieren.

Ich empfehle Virus und JP8000 ;-)
 
Von den dreien würd ICH die Mininova bevorzugen. Danach erst Miniak (ohne USB Anschluß und Editor) und dann als Schlußlicht Venom (auch wenn Venom sich ganz gut als Masterkeyboard macht)
 
Teste sie an - das schadet nie (und vergiss Deine guten Kopfhörer nicht!)
Wenn Dir aber der JP8000 schon zu dünn klingt, wirst Du vermutlich mit keinem der Dreien Deinen Spass haben... :dunno:
 
Erdenklang schrieb:
Venom, Miniak oder Mininova. (...)Die drei preislichen Rebellen in Sachen VA. Wen habt ihr vorn bezüglich KLANG, Performance, Vielseitigkeit und Bedienung (also AUTARKE Bedienung ohne Rechnersoftware). Ich habe gehört, dass z.B. Mininova besser klingende Oszillatoren haben soll, als der vergleichbare Microkorg.

Ist so ein Teil eurer Meinung nach in einer Umgebung aus analogen Tasten, modularem Dingens, röhrenwarmen Katzendärmen und vielen bunten Boutique-Bodenkisten überhaupt eine angebrachte Bereicherung (z.B. als schnelles Klang-Schweizer-Taschenmesser) oder generell fehl am Platze? (...und bloß nicht:) total dünn und vor allem völlig überteuert
Also, mit dem Venom kenne ich mich etwas aus. Der ist nicht unbedingt vielseitig (er hat jedenfalls eine ziemlich eigene Klangpersönlichkeit), und das Editieren von Klängen geht nur zum Teil ohne Rechner. Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass sein aggressiver, röhrender Grundklang sich in dem von dir beschriebenen Umfeld gut machen würde. Er kann nämlich auch sehr fett und geradezu analog-brachial klingen. Ich bin jedenfalls immer wieder darüber erstaunt, was aus ihm klanglich heraus zu holen ist. Gegen einen Miniak oder Mininova würde ich ihn nicht tauschen wollen. Der Venom hat schon seine Vorzüge.

(andere Leute wiederum hassen den Venom-Klang geradezu)

Vom klanglichen Grundcharakter her (gerade, wenn es auf einen quasianalogen Klangcharakter ankommt) würde ich den Miniak sogar etwas oberhalb des Mininova ansetzen. Den Mininova finde ich aber gerade dort stark, wo er eher digital klingt. Wavetable-artige Flächen beispielsweise - das ist ganz großes Kino!

Gebraucht kosten Venom plus Miniak beide zusammen (!) in etwa soviel wie ein Mininova. Ich würde also eher auf diese Combo setzen als auf den Mininova. Aber! Das ist ganz extrem eine Frage der persönlichen Klangvorlieben. Und hässlicherweise muss man sich mit dem Venom erst einmal sehr ausgiebig beschäftigen (und da dann am Rechner), bevor man richtig tolle Klänge aus ihm heraus zaubert. Auch ein Miniak will erst einmal beherrscht werden. In Sachen Bedienerfreundlichkeit und was die Geschwindigkeit betrifft, vernünftige eigene/neue Sounds zu erstellen, finde ich den Mininova viel besser.

So - jetzt habe ich dir vermutlich überhaupt nicht geholfen...
 
Interessante Frage :mrgreen:

Den Alesis Micron (gleiche Engine wie Miniak) habe ich etliche Jahre, der wurde auch mal preiswert verramscht, ähnlich wie jetzt der Miniak. :D Ich benutze ihn sehr selten, obwohl er nicht schlecht klingt, aber die Controlleroberfläche nervte mich sehr schnell :heul: Und USB hat er leider auch nicht, eine schnelle PC-Midi Anbindung ist somit nicht möglich. Editoren sind überwiegend kostenpflichtig, zudem ist der Micron kein Synth, mit dem ich 'warm' wurde (zu "kleine Tastatur"und mit Netzteil dafür zu schwer :sad: und irgendwie sperrig ).

Der Venom wäre zum alten Preis ohne ausgereifte Software und fehlender VST-Unterstützung völlig überteuert, allerdings zum jetzigen Kurs (<200€) ist er bei Gefallen ein echtes Schnäppchen. Ich mag den Sound des Venom, der mal erfrischend anders ist, und samt Editor kann man jede Menge aus der Kiste holen, das eingebaute Audio-Interface ist auch nicht zu verachten ! Insgesamt wohl die preiswerteste All-In-One Budgetlösung (Hardware-Synth, Controller, Audio- und Midi-Interface). Allerdings mag den Venom nicht jeder, von Begeisterung bis 'Kotz' ist alles dabei.

Den Mininova hab ich mir zu Xmas spendiert, und ich bin echt begeistert von dem Teil. Leicht, wertig verarbeitet (Preis/Leistung), schöne Oberfläche, angenehme Haptik und das 'Geblinke und Geleuchte' :mrgreen: macht auch Spass. Von den 3 Synths empfinde ich ihn am meisten 'Richtung analog', allerdings lassen sich auch ganz andere Klänge erzeugen. Der Mininova ist von den 3 Synths die Nr.1, die ich mal schnell zwischendurch nutze, oder mal kurz ins Auto packe. 5 Pfund sind leicht zu tragen, der Micron wiegt mit dem konventionellen Netzteil fast das Doppelte. Zudem kann man den Mininova, wie den Venom, mal schnell als USB-Controller nutzen, das scheidet beim Micron aus.
Einziger 'Nachteil' des Mininova ist die fehlende Batteriefähigkeit, dafür ist er aber über USB betreibar, und ein 9 Volt= Batterie/Akkupack ist auch schnell besorgt :).


Fazit: Venom (für <200€) und Mininova würde ich mir immer wieder kaufen, den Micron nicht, hauptsächlich wegen der sehr rudimentären Editierbarkeit ohne Editor. Aber ab und zu wird er dann doch benutzt :D

Ist natürlich alles völlig subjektiv, andere mögen das anders empfinden :)

LG, Andreas


PS: Auf der MP-Musikmesse vor 2 Monaten hat mir ein Novation Mitarbeiter den Mininova haarklein erklärt und mich natürlich auch selbst daddeln lassen, seitdem bin ich infiziert :lollo:
 
Hallo Leute,

danke für die Meinungen. Ich habe nun zuerst die Wavetables UND die zu erwartende Geschwindigkeit durch üppige Oberfläche und volle Bedienbarkeit hoch gewichtet und Mininova und Miniak bestellt - der Venom kommt evt. noch nach.

Leider treiben die Leute in den Youtube-Demos die VA-Geräte immer in so Bereiche, wo die einfach nur noch zum Weghören grauenvoll klingen.

Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee, einen solchen VA vielleicht etwas "aufzuwärmen" mit sowas einfachem:

https://www.thomann.de/de/presonus_bluetube.htm

Hat das schon jemand probiert?
 
Die erste Version vom Virus A hatte das was du suchst, aber ist nun relativ selten zu finden.

Deren Bestandteile wurden noch durch die nach dem Mauerfall günstige aber hochwertige Ostbauteile aus der damaligen Sowjetunion bestückt.

Die Baupläne gingen teilweise vor der Effektivierung noch aus der DDR-Mikroelektronik hervor.

Aber nen Virus A aus der ersten Produktionslinie zu finden ist schwer, erkennbar nur durch leicht geänderte Layout der Oberfläche der roten Flächen.

Klanglich unerreicht.
 
Rookie2 schrieb:
Yamaha AN1x - toller Klang, guter Preis.

Kann ich nur voll bestätigen! Größter Nachteil, Filterstepping und wenn man ihn verkauft hat vermisst man ihn. :selfhammer:
Klanglich allen genannten überlegen.

Der Mininova hat die gleiche Engine wie der Ultranova, und der ist sehr stark für Flächensounds. Der Venom ist einfach nicht eigen im Klang sondern nur schlecht. Zudem lässt er sich ohne Software Editor nicht voll editieren.
Miniak/Micron hat einen neutralen Klang, ist für das Gebotene preislich voll ok, wenn man sich nicht an der Bedienung stört. Mir gefiel der Klang aber nicht so sehr.

Klanglich finde ich andere Synths im Vergleich und in der Preisklasse sympathischer. Korg MS2000/Microkorg, Monotribe, Waldorf Micro Q, Pulse, Blofeld, Doepfer Dark Energy, Arturia Minibrute, Vermona Mono lancet, Yamaha AN1x um einige zu nennen.
 
pulsn schrieb:
Kann ich nur voll bestätigen! Größter Nachteil, Filterstepping und wenn man ihn verkauft hat vermisst man ihn. :selfhammer:
Klanglich allen genannten überlegen.

ja so schauts aus. klingt von allen VAs mit Abstand am besten.
 
RetroSound schrieb:
pulsn schrieb:
Kann ich nur voll bestätigen! Größter Nachteil, Filterstepping und wenn man ihn verkauft hat vermisst man ihn. :selfhammer:
Klanglich allen genannten überlegen.
ja so schauts aus. klingt von allen VAs mit Abstand am besten.
So ein Virus C (oder aktueller) macht sich auch nicht schlecht, finde ich. Garnicht übel ist auch ein Blofeld. Und so sehr ich den AN1X auch toll finde (seit Neuestem habe ich einen!), in Sachen Klangcharakter kann der Miniak (zumal mit ext. Effekten) teils richtig großartig klingen, auch im Vergleich zum AN1X - besonders bei Sequencersounds. Die VA-FM klingt beim Miniak auch ziemlich gut. Der AN1X bietet aber u.a. überragende Sync-Klänge, Soundmorphing, weit schönere Flächensounds und ist der deutlich bessere Sweetspotter, und das, obwohl er eigentlich ziemlich komplex ist.
 
Achja noch eine wichtige Sache...Ultranova/Mininova kann keine FM. Metallische Klänge können dann aber über die Wavetables erzeugt werden.
 
Der Venom ist einfach nicht eigen im Klang sondern nur schlecht

Das stimmt einfach nicht , denn ich hole Dir Klänge aus der Kiste, die Du niemals als Venom-Sounds erkennen würdest ! Geschmäcker sind bekanntlich verschieden :lollo: Allerdings hat der Mininova eine viel logischere Oberfläche, auch das Menü ist strukturierter, das Schrauben angenehmer, es ist deutlich der "griffigere" Synth. Nur mache ich mit dem Venom ganz andere Sachen, als mit dem (mobilen, dafür habe ich ihn) Mininova. Der Venom kann im Verbund mit dem Laptop (Cubase und massig VSTI's) ein Minimalstudio sein, das mir Gitarren/Bass/Mikro Preamps plus Audio und Midiinterface ersetzt. Allein mit ner Gitarre, einem Shure SM58, dem Venom und einer Laptop DAW habe ich die "Band dabei", dafür müsste ich die internen Sounds des Venom nicht einmal nutzen, könnte ihn nur als Controller, Kleinmixer und Interface benutzen. Und das alles für 198€ (ich hab sogar nur 179€ bezahlt) ? :phat: Die Konzepte der genannten Synths sind ziemlich verschieden, das sollte man beachten !

LG, Andreas
 
Ja - nun sind die beiden da.

Der Mininova hat aber wohl noch keinen Software-Editor wie versprochen? Oder habe ich den bei meiner Registrierung nur nicht finden können?

Richtig editieren am Gerät geht natürlich nicht.

Das was da als Presets voreingestellt ist, ist ja recht bescheiden über weite Strecken. Ich dachte, dass die Zeiten von Mayday und Loveparade vorbei sind, seit letztere gemeinsam mit OB Sauerland in einem Betontunnel an die Wand gequetscht worden ist.

Ohne Editor wird das nichts.
 
Doch, ist voll editierbar am Gerät. Sehr praxisnah sind diese 8 Triggerknöpfe, find ich sehr musikalisch.. Da kommt übrigens was im nächsten SynMag zu..

Microkorg ist auch Dauerbrenner in dem Gebiet. Quasi der Vater des Genres kleine Synths zum mitnehmen.
Und hier trennt es sich ggf. noch in USB und Nicht-USB-Teile.
Und natürlich - Klang! Der Microkorg ist da schon sowas wie die Referenz, also der "alte", der neue ist Hiendiger/Hifimäßig.
 
Der Mininova hat aber wohl noch keinen Software-Editor wie versprochen?

Doch, schau mal in Deinen Account, den Du nach der Registrierung erhälst. Da findest Du den Editor, Ableton Live Lite, die Bass Station und Samples. Der Editor funzt gut, hab bisher keine Bugs gefunden.

LG, Andreas
 
Danke der Editor ist jetzt da. Der Mininova ist schon ein ganz schöner Torpedo, um für zwischendurch es mal so richtig hupen zu lassen. :phat:

Stimmt es eigentlich, dass der Miniak das selbe Innenleben, wie der Alesis Ion hat?
 
Stimmt es eigentlich, dass der Miniak das selbe Innenleben, wie der Alesis Ion hat?

Miniak und Micron haben die gleiche Engine und sind voll kompatibel zum Ion, allerdings nicht andersherum. Ich meine mich zu erinnern, dass Micron und Miniak (mehr?) Effekte beinhalten und die Sequencergeschichten. Patches vom Ion kann man auch im Micron/Miniak laden, andersherum klappt das nicht immer.
Beim Mininova ist das ähnlich mit dem Ultranova, die Vocal-Tune Sachen sind wohl neu, gabs in der Ultranova nicht (?).

Der Mininova ist schon ein ganz schöner Torpedo

Jau :D , finde ich auch, macht echt Spass, das kleine Biest, und die Mobilität ist einfach nur Klasse !

LG, Andreas
 
Wo kann ich denn evt. Patches für den Miniak finden? Habe schon herumgeschaut aber nichts finden können.
 
Seltsam, dass man hier im Forum kaum etwas über den neuen Mininova liest (?) Ist wirklich eine nette kleine "Schleuder", die sich einfach und logisch (auch ohne Editor) bedienen läßt, auch aus den Presets kann man schnell etwas Neues zaubern.

LG
 


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