Klingen Monophone stärker?

Dorimar schrieb:
ich hatte letztens einem Kumpel erklärt warum ich überhaupt monophone Synths habe
Für mich gibts da nur 2 Antworten:
A: Mehrstimmig Analog ist teuer
B: Damits nicht so doll auffällt das ich kein Klavier spielen kann

Die Antworten sind gut :lol:
Mehrstimmig analog ist teuer stimmt zwar aber da ich schon mehrere Polys besitze macht es
irgendwie keinen Sinn.Weil er das nämlich weiss :?
"Damit es nicht so doll auffällt dass ich kein Klavier spielen kann"
Das gefällt mir gut :lol: Das hätte ich gerne gesagt ...aber
so Schlagfertig bin ich leider nicht.
 
Ich behaupte mal, es kommt zu so einer unterstellenden Fragestellung, weil manche sich ihre billigen klapprigen Monophonen irgendwie gut reden müssen.

Wenn ich mir da einige Sounds z.B. des ESQ-1 anhöre, die mit maximal drei seiner 24 Oszillatoren gemacht werden und extrem durchsetzungsfähig sind, dann denke ich, es liegt an der Sättigungstechnik, mit der Oszillatoren vor und im Filter komprimiert und angezerrt werden, wie "stark" manche Sounds wirken.
 
DanReed schrieb:
Ich behaupte mal, es kommt zu so einer unterstellenden Fragestellung, weil manche sich ihre billigen klapprigen Monophonen irgendwie gut reden müssen.

Da könnte durchaus etwas dran sein oder es werden wieder einmal Wissenschaften entwickelt, deren Forschung keinen Sinn ergibt! :supi: :D
 
Ich finde die Filter von meinen Monophonen , durch die Bank weg um einiges griffiger und rabiater als bei meinen
Poly Kandidaten.Besonders die resonance bewirkt mehr.Bei den Polyphonen wirds mit höherer resonance
dünner.Ich will die Polys nicht schlecht machen, liebe sie, brauche sie aber...es fiel mir auf.
Was ich am Start habe:
Monophon: SEM (pro),MFB1 ,BS2,Pulse1,MB33
Polyphon: Roland JX3p,SCI Six trak,Alpha Juno1,Poly800,Tq5,TG33,VX90
Ich denke Leute die "nur" mit monophonen rummachen und Poly's nicht kennen sollten still sein.
Ebenso Leute die "nur" auf der Polyphonen Schiene fahren und noch nie mit monophonen Kontakt hatten.
Man braucht beides um ausgewogene Musikalische Ergebnisse zu erzielen.Und um etwas anderes geht es
aus meiner Sicht nicht.
Das sei jetzt mal gesagt.
 
Feldrauschen schrieb:
monophone rocken!
Polyphone auch, oder hast Du was anderes gedacht?
Ich glaube viele haben hier einfach nur falsch gedacht worum es mir geht.
Oft wird ja beim lesen nur überflogen was überhaupt gemeint ist, und dann fleissig darauflosgeschrieben
was im eigenen Kopp so rumgeistert.Aber ich hatte eine konkrete Absicht mit meiner Frage.
Ich wollte nichts schlecht machen, sondern nur etwas mehr Klarheit in den Raum bringen bzw. etwas klarstellen.
Aber wenn Leute einfach abgewürgt werden , die wirklich Plan haben und Fakten darlegen dann tut mir das echt leid,
 
Vielleicht bin ich ja zu pragmatisch, oder ich verstehe die Frage nicht ganz, aber der Vergleich zwischen einem Monosynth und einem Polysynth kann doch grundsätzlich in etwa so ausgehen:

Mono stärker als Poly:
Moog Minimoog vs. Korg Poly 61

Poly stärker als Mono:
Moog Memorymoog vs. Crumar DS2

Poly gleichstark wie Mono:
Roland Jupiter 4 vs. Roland SH-2
SCI Prophet 5 vs. SCI Pro One

Rein technisch gesehen kann ein Monosynth den maximalen Pegel in der Ausgangsstufe besser nutzen, bei einem Polysynth muss hier mehr Headroom eingeplant werden, da sich die Pegel der einzelnen Stimmen ja aufsummieren. Das ist am Mischpult aber schnell wieder aufgeholt.

@Rolo:
Um was genau also ging es Dir?
 
swissdoc schrieb:
Rein technisch gesehen kann ein Monosynth den maximalen Pegel in der Ausgangsstufe besser nutzen, bei einem Polysynth muss hier mehr Headroom eingeplant werden, da sich die Pegel der einzelnen Stimmen ja aufsummieren. Das ist am Mischpult aber schnell wieder aufgeholt.

@Rolo:
Um was genau also ging es Dir?

Das klingt sehr einleuchtend.
Jetzt stellt sich für mich nun wirklich die Frage ob Monophone Synths dann eigentlich eine Daseinsberechtigung haben.
Klar, die haben sie bestimmt durch einige Faktoren..aber..
Wenn ich mit einem Poly durch pegelung am Mixer genau das erreichen könnte was ein monophoner an Power bringt
brauche ich doch eigentlich keine Monophonen und könnte Theoretisch ausschliesslich mit Polyphonen arbeiten oder nicht?
Also ich bin der Meinung dass ich meine Monos brauche um bestimmte Soundkraft zu erzeugen was ich mit Polys nie und nimmer
so kräftig hinbekommen...
 
Es sollte ja nun rübergekommen sein, dass es sich um kein prinzipielles Problem handelt, wie auch, sondern es um konkrete Unterschiede bei konkreten Exemplaren handelt, die dann den jeweiligen Desings und deren Philosophie und Zielen geschuldet sind.

Zwischen welchen Exemplaren hast denn konkret diese Beobachtung gemacht?
 
Rolo schrieb:
Das klingt sehr einleuchtend.
Jetzt stellt sich für mich nun wirklich die Frage ob Monophone Synths dann eigentlich eine Daseinsberechtigung haben.
Klar, die haben sie bestimmt durch einige Faktoren..aber..
hast du einen polyphonen moog?
hast du einen diskret analogen polyphonen synth mit fettem sound?

ja, wenn ich einen studio electronics omega 8 hätte, würde ich wahrscheinlich keinen se1x mehr brauchen.

alles andere sind falsche verallgemeinerungen... da musst du schon konkrete beispiele bringen.
edit: hat swissdoc auch gepostet
 
ja, wenn ich einen studio electronics omega 8 hätte, würde ich wahrscheinlich keinen se1x mehr brauchen.

Na, der SE1X klingt ein bissel anders (definierter, geradlinier) als ein CODE/OMEGA, oder ATX-X(i). Alle haben einen hohen Ausgangspegel, wobei der CODE je nach Stimmenzahl entsprechend lauter ist. Da wird nix reduziert, warum auch! :)

Eine BassStation2 ist z.B. um ca. 6dB leiser als ein ATX-X(i).

Andere Beispiele:
ENSONIQ ESQ/SQ-80 - sehr geringer Ausgangspegel. Gute OPAmps würden den Sound, und gerade den Bassbereich, enorm aufwerten. Da sollte man mal tätig werden... :)

Ein KAWAI K3 kann sehr laut werden. Der UNISONO Modus ist allerdings kaum zu gebrauchen, kein Detune möglich.

Letztendlich ist die Verstärker/Summierer Einheit entscheidend, je nachdem wie gut hier die Hausaufgaben gemacht wurden. ;-)

grüsslies
ilse
 
wenn ich mein 5U/MOTM Modularsystem als monophonen Synth patche: z.B mit 2vcos, 1VCF,1VCA,1ADSR klingt das sehr sehr "stark" (um mal beim Thread Begriff zu bleiben)

wenn ich dieses weiter ausbaue als Duophon oder 4stimmig, dann klingt das noch viel "stärker". (z.b eine tiefe und hohe Oktave gemeinsam anspielen)
da wirkt dann auch ein Minimoog nur noch wie ein korg monotron.
 
swissdoc schrieb:
Vielleicht bin ich ja zu pragmatisch, oder ich verstehe die Frage nicht ganz, aber der Vergleich zwischen einem Monosynth und einem Polysynth kann doch grundsätzlich in etwa so ausgehen:

Mono stärker als Poly:
Moog Minimoog vs. Korg Poly 61

Poly stärker als Mono:
Moog Memorymoog vs. Crumar DS2

Poly gleichstark wie Mono:
Roland Jupiter 4 vs. Roland SH-2
SCI Prophet 5 vs. SCI Pro One

Aber dann sollte man schon gleiches mit mind. ähnlichem vergleichen :)
Moog Memorymoog <-> Minimoog
Roland Jupiter 4 <-> Roland ProMars
SCI Prophet 5 <-> SCI Pro One - Da stimmt zwar der Vergleich. Doch ich würde da vom Gefühl her behaupten wollen, dass der Pro One noch einen tacken druckvoller ist. Kann mich aber auch täuschen zwecks fehlendem Direktvergleich.

Auch ich habe mir die Ausgangsfrage schon öfters gestellt und wenn man aktuelle Gerätschaften nimmt. Wozu bräuchte es dann einen Pro 2 wenn es den Pro 12 gibt, so gross ist der preisliche Unterschied auch wieder nicht. Okay, der Pro 2 bietet noch ein paar andere Features. Kann aber auch hier nur vom Gefühl sprechen ohne Direktvergleichsmöglichkeit. Ich empfinde den Pro 2 als Durchsätzungsstärker (mal vom Unisono-Modus der Pro-12 abgesehen). Ob das nur am Pegel liegt oder reine psychische Täuschung ist ? Aber vielleicht gibts hier ja jemand der beide hat.

Wenns aber keinen klanglichen Untschied macht frage ich mich schon weshalb man noch monophone macht wenn mans auch polyphon kann. Und sollte Polyphonie überbewertet sein, so frage ich mich weshalb viele nach polyphone Analoge schreien aber dann doch die monophonen kaufen.

Könnte auch der technische Umstand was damit zu tun haben, dass wenn man polyphone Synthesizer monophon spielt, je nach Aufbau nie der gleiche Signalweg pro Tastendruck aktiv ist und die sich je nach Logik abwechseln während bei einem monophone Synthesizer immer die gleichen Oszillatoren, Hüllkurven und VCAs aktiv sind ? (mal nur so ein Gedankengang eines Laien)
 
SkywalkerBL schrieb:
Wenns aber keinen klanglichen Untschied macht frage ich mich schon weshalb man noch monophone macht wenn mans auch polyphon kann. Und sollte Polyphonie überbewertet sein, so frage ich mich weshalb viele nach polyphone Analoge schreien aber dann doch die monophonen kaufen.

:supi:

Da hast Du nun den tatsächlichen Kern der Sache voll auf den Punkt getroffen! Man ist heutzutage in "Musikerkreisen" ja sogar schon soweit, sich einzureden dass Akkorde sowieso keine Sau mehr braucht. Das kommt zwar meist aus Ecken, die von sowas überhaupt keine Ahnung haben und sowas nur deshalb so argumentieren, damit sie ihre eigene Unwissenheit dahinter verstecken können. Aber ein Teil der Industrie hat scheinbar erkannt, dass es völlig ausreicht monophone Synthesizer anzubieten und wenn man dann noch Analog drauf schreibt, wird es einem sowieso aus der Hand gerissen. Daraus folgt das Minimalprinzip, mit so wenig Aufwand wie möglich, den größten Umsatz zu erzielen. Bei polyphonen Synthesizern hätte man zudem das Problem, dass die ja dann auch etwas teurer sein müssten und das beißt sich wiederum mit der aktuellen "gut und günstig Einstellung" in den ebenfalls gleichen "Musikerkreisen". Denn in dem Fall argumentiert man ja dort wieder, dass man nicht viel Geld ausgeben muss, weil man ja sowieso keine Akkorde in seiner Musik braucht. Ja und so schließt sich der Kreis dann eben.

Aus dem gleichen Grund sterben auch gute polyphone Hardware Sequenzer Lösungen immer mehr aus, denn in den elektronischen "Musikerkreisen" braucht man ja sowieso kaum Akkorde und es reichen 16-32 Steps locker aus, solange man nur nur minutenlang am Filter herum dreht, und in den musikalischen "Musikerkreisen" sind Sequenzer sogar dann tabu, wenn man Sequenzermusik covern möchte. Auch das hat man dort gefälligst mit den Fingern zu spielen, weil man ja sonst kein Musiker mehr ist usw. ... man könnte sehr viele Beispiele dieser Art aufzählen! :D
 
Ein paar Ideen, warum monophone manchmal "dicker" klingen:

- Man mischt sie lauter (wurde bereits erwähnt). Beim Poly muss immer Platz dafür sein, dass man noch 3-4 Noten zusätzlich anschlägt. Lässt sich teils mit Kompressor hinterm Poly reparieren, ist aber halt Pfusch...

- Verzerrung (insbesondere 303 und ähnliches). Verzerrt man beim Polyphonen den Ausgang und spielt Akkorde, so "matscht" das ganz mächtig. Das ist zwar toll, wenn mal mal wieder Grunz-Metal am Synthie spielen will, sonst aber eher nicht das gewünschte. Um einen ähnliche Effekt wie bei monophonenen, d.h. einfach mehr Druck, zu erreichen müsste man die Stimmen einzeln verzerren. Das geht bei einigen Polyphonen, wenn man z.B. die Filterstufe anzerren kann oder Waveshaper im Signalpfad liegen.

- Glide/Legato/Pitchbending: Ist beim Polyphonen spielen immer ein bisschen unbefriedigend, klingt tot bzw. ist ganz unmöglich. Drum brauch ich doch irgendwann ein Seaboard (oder ein Continuum, Linnstrument,...). Diese Sachen machen zwar nicht direkt "fett", der Gesamtklang wird aber "organischer".

- Genau eine Stimme: Spielt man polyphon, so hängt oft noch die Releasefahne der letzten paar Noten, während man schon die nächste spielt. Daher kommt es zu Phasenauslöschungen und Ähnlichem, weshalb das Ganze gerne ein bisschen so klingt als hätte man einen leichten Chorus. Das ist zwar oft charmant, aber sicher nicht das was man sich unter "druckvoll" vorstellt.

- Die "klassischen" Mono-Sounds ignorieren die Anschlagdynamik. Das macht die Sounds zwar langweiliger, aber deutlich prägnanter, weil sie halt immer wumsen.

Müsste sich aber alles geben, wenn man polyphone Synths in den Mono-Modus schaltet und evtl. hinten nochmal etwas verzerrt...
 
Danke für die gesammelten Argumente!
So sieht man, dass die meisten Punkte auch für die traditionellen Instrumente gültig sind, was ich bemerkenswert interessant finde.
 
psicolor schrieb:
Danke für die gesammelten Argumente!
So sieht man, dass die meisten Punkte auch für die traditionellen Instrumente gültig sind, was ich bemerkenswert interessant finde.

???? Vielleicht haben Monophone in der Clubmusik ihre Stärken. In der Klassik sind die großen Symphonieorchester und Chöre das Maß der Dinge.
Auch im Bereich Big Band/Bläser hört sich das erst ab einer gewissen Größe gut an.
Ein Grund für die überwiegende Zustimmung für die aufgestellte These könnte auch sein, dass es für das Gehirn wesentlich einfacher ist monophonen Linien zu folgen als komplexen Harmonien und dass erstere demzufolge auch als prägnanter wahrgenommen werden.
 


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