Kopfhörerverstärker Impedanz - DT 880

marco93

Shnitzled in the Negev
Wollte mir wahrscheinlich den DT880 holen in 250 Ohm. Als Verstärker hab ich einen kleinen HM4 von Mackie mit 47 Ohm Ausgangsimpedanz. Über die Leistung steht nichts im Datenblatt. Irgendwo las ich, dass die Impedanz des Kopfhörers ca. 10 mal höher sein sollte im Vgl. zur Impedanz des Amps. Wäre ja hier nicht der Fall.

Der Presonus HA4 hat um die 35Ohm und dort steht, dass er bis 600 Ohm treiben kann.

Wäre denn der Presonus hörbar besser als der kleine Mackie?
 
Der Verstärker hat vermutlich keine Ausgangsimpedanz von 47Ohm, sondern er ist für 47Ohm Lastimpedanz ausgelegt.

Generell sollte der Verstärker eine Ausgangsimpedanz von "praktisch Null" haben, dann ist nämlich die Spannung, die er über den Frequenzgang abgibt konstant, egal wie verbogen der Impdenazverlauf des Kopfhörers ist. Ansonsten bekommt man da nämlich lustige (unkontrollierte) Filterfunktionen. Das war früher durchaus mal anders, heutige Konstruktionen sind aber so gut wie immer "Spannungsausgänge" mit einer Ausgangsimpendanz, die sehr klein ist.


Es gibt hier eigentlich zwei ganz andere Kriterien:
1. der maximale Strom, den der Verstärker liefern kann. Da er kurzschlussfest ist, und die Leistung eher klein, ist "überlast" hier gar nicht so das Thema, es klirrt halt, und das will man nicht.
Das limitiert den Pegel, den man an niederohmigen Kopfhörern erreichen kann.

2. die maximale Spannung, die der Verstärker liefern kann. Oberhalt clippt er, und das limitiert den Pegel, den man an hochohmigen Kopfhörern erzielen kann.


Außerdem hängt der Pegel von der Empfindlichkeit ("Pegel pro milli-Watt") des Kopfhörers ab.

So ist denn auch die Aussage zu den KH-Impendanzen zu verstehen: für 600Ohm-Kopfhörer reicht der Spannungs-Pegel noch, und für 35Ohm schafft er genug Strom. Das sind keine absoluten Limits, sondern Daumenwerte (weil die KH-Empfindlichkeit mit irdischer Physik zwar nicht beliebig sein kann, aber doch auch nicht fest liegt).


Sowohl der Presonus HA-4 als auch der Mackie HM4 laufen mit 12V. Damit dürfte sich die maximale Ausgangsspannung nicht so viel nehmen. ( Auch das ist nicht komplett fix, aber im Rahmen günstiger Preise und üblicher Konstruktionen nicht all zu unterschiedlich. )

Welchen Strom sie liefern können ist von der Schaltung abhängig, das kann man von außen nicht sehen.
Allerdings ist dein KH mit 250 Ohm da im eher unkritischen Bereich. (Das treiben die "erwartbaren" ...ähm.. kostengünstigen... Schaltungen noch problemlos. )
 
Noch eine Frage: Macht es einen Unterschied, ob ich vom Kopfhörerausgang des Interfaces in den Kopfhöhrerverstärker gehe oder aus dem Lineausgang?
Bis jetzt komme ich vom Kopfhöhrerausgang des Interfaces und finde das Signal trotzdem relativ leise. D.h. ich muß am Kopfhöhrerverstärker trotzdem über 12 Uhr aufdrehen.
 
Im Handbuch vom Mackie Verstärker steht Line-Signal. Wenn du bereits vorher mit einem Verstärker rein gehst, multiplizieren sich die Verstärkungen. So kannst du ggf. höhere Pegel fahren, aber kann sein, dass es nicht mehr sauber klingt. Aus dem Bauch heraus: Leichte Verstärkung sollte der abkönnen, aber idealerweise nicht Verstärker in Verstärker.
 
Im Handbuch vom Mackie Verstärker steht Line-Signal. Wenn du bereits vorher mit einem Verstärker rein gehst, multiplizieren sich die Verstärkungen. So kannst du ggf. höhere Pegel fahren, aber kann sein, dass es nicht mehr sauber klingt. Aus dem Bauch heraus: Leichte Verstärkung sollte der abkönnen, aber idealerweise nicht Verstärker in Verstärker.

Zerren tut nichts, auch nicht mit einem Sinus.
 
(Studio-) Kopfhörer-Verstärker-Ausgang und Line-Ausgang unterscheiden sich im Ausgangs-Spannungspegel nicht so groß. Der KH-Ausgang hat üblicherweise einen eigenen Pegelsteller und liefert dann normalerweise eine deutlich kleinere(!) Spannung[1]. Der Maximalwert kann gleich bzw. etwas (typ. um 6dB) "leiser" sein als Line-Pegel.

Der KH-Ausgang kann i.A. einen größeren Strom treiben (deswegen braucht man da überhaupt einen speziellen KH-Verstärker) als der Line-Out, das ist aber egal, wenn man in einen Line-In geht.

=> Bei "Studio-Gear" kann man den KH-Ausgang auch als recht brauchbaren Line-Out benutzen. (Klangeinbussen sind da eher was für Goldohren und ähnliche Leute, die den guten Sound in absurden technischen Details bestenfalls am Rand der Hörfläche suchen... )

Etwas anders ist das bei KH-Ausgängen von Laptops und Mobilgeräten. Da können nicht ganz unkritische "digital"-Endstufen drin sein, die schon bemerkbare Fehler machen.
Außerdem sind die für eher niederohmige KH ausgelegt und können nicht viel Spannung liefern. Für einen Mischpulteingang kein Problem, als Line-Pegel aber mickrig und in Bezug auf Störabstand nicht optimal.

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[1] Das ist ein blödes Problem, wenn man in ein Studiogerät mit solider +/-15V Versorgung einen KH-Verstärker einbauen will. Die kleinste Impedanz, die da vorkommen kann bzw. die man einplanen will, sind 32Ohm. Wenn ich mit +/15V eine "ganz normale" Gegentaktenstufe betreibe, dann kann die so +/-12V Spitze oder 8V Effektiv liefern. Das macht an 32Ohm dann 250mA (mal 2 Kanäle=0,5A = absurd dickes Netzteil) und außerdem 2W, das brennt jeden KH weg. Das geht so also nicht... der einfachste Trick, ist den KH-Verstärker nur an eine Versorgung zu hängen, ggf. sogar eine eigne 12V, dann versaut die variable Stromaufnahme nicht die Spannung für den Rest der Schaltung. Damit kann er dann aber deutlich weniger Spannung liefern. Das gibt einen schlechteren Störabstand, wenn man den als Line-Out missbraucht, aber das ist immer noch so gut, dass es praktisch fast nie ein Problem wird.
 
(Studio-) Kopfhörer-Verstärker-Ausgang und Line-Ausgang unterscheiden sich im Ausgangs-Spannungspegel nicht so groß. Der KH-Ausgang hat üblicherweise einen eigenen Pegelsteller und liefert dann normalerweise eine deutlich kleinere(!) Spannung[1]. Der Maximalwert kann gleich bzw. etwas (typ. um 6dB) "leiser" sein als Line-Pegel.

Der KH-Ausgang kann i.A. einen größeren Strom treiben (deswegen braucht man da überhaupt einen speziellen KH-Verstärker) als der Line-Out, das ist aber egal, wenn man in einen Line-In geht.

=> Bei "Studio-Gear" kann man den KH-Ausgang auch als recht brauchbaren Line-Out benutzen. (Klangeinbussen sind da eher was für Goldohren und ähnliche Leute, die den guten Sound in absurden technischen Details bestenfalls am Rand der Hörfläche suchen... )

Etwas anders ist das bei KH-Ausgängen von Laptops und Mobilgeräten. Da können nicht ganz unkritische "digital"-Endstufen drin sein, die schon bemerkbare Fehler machen.
Außerdem sind die für eher niederohmige KH ausgelegt und können nicht viel Spannung liefern. Für einen Mischpulteingang kein Problem, als Line-Pegel aber mickrig und in Bezug auf Störabstand nicht optimal.

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[1] Das ist ein blödes Problem, wenn man in ein Studiogerät mit solider +/-15V Versorgung einen KH-Verstärker einbauen will. Die kleinste Impedanz, die da vorkommen kann bzw. die man einplanen will, sind 32Ohm. Wenn ich mit +/15V eine "ganz normale" Gegentaktenstufe betreibe, dann kann die so +/-12V Spitze oder 8V Effektiv liefern. Das macht an 32Ohm dann 250mA (mal 2 Kanäle=0,5A = absurd dickes Netzteil) und außerdem 2W, das brennt jeden KH weg. Das geht so also nicht... der einfachste Trick, ist den KH-Verstärker nur an eine Versorgung zu hängen, ggf. sogar eine eigne 12V, dann versaut die variable Stromaufnahme nicht die Spannung für den Rest der Schaltung. Damit kann er dann aber deutlich weniger Spannung liefern. Das gibt einen schlechteren Störabstand, wenn man den als Line-Out missbraucht, aber das ist immer noch so gut, dass es praktisch fast nie ein Problem wird.

Also wenn ich beim Interface am Kopfhörerausgang mehr als 50% aufdrehe, dann fängt es an zu zerren. Das auch bei minimaler Lautstärke am Kopfhörerverstärker. Lässt sich das erklären?
Kopfhörer direkt am Interface ist auch lauter, als wenn ich bei ca. 50% aus dem Interface in den KHV gehe und dort auf 50% aufdrehe. Bilde mir auch ein, dass der Klang direkt am Interface luftiger ist. Kann aber auch Einblidung sein.
 
@З456778674: Kannst Du den 880er empfehlen oder eventuell etwas anderes? Habe auch Gutes über den DT250 gelesen.
 
Lässt sich das erklären?
Ja: der KH-Ausgang am Interface übersteuert. Der kann also, wie vermutet, nur weniger Pegel liefern als ein Line-Out.
Das der übersteuert, obwohl er nicht voll aufgedreht ist, gehört auch so: das ist "gain Reserve", damit man auch nicht voll ausgesteuerte Signale noch laut abhören kann.


Bilde mir auch ein, dass der Klang direkt am Interface luftiger ist.
Jupp, sowas hört man da immer. Bleibt aber nix von über, wenn man anständige Tests macht. Da das aufwendig und nicht ganz einfach ist, macht das so gut wie keiner, und so kommt dann der ganze Esoterik-Bullshit zu Stande.

Kannst Du den 880er empfehlen oder eventuell etwas anderes?
Kann ich nix zu sagen, hab nix von den Beyerdynamic (nur 'n Messmikro... ).
 
Ja: der KH-Ausgang am Interface übersteuert. Der kann also, wie vermutet, nur weniger Pegel liefern als ein Line-Out.
Das der übersteuert, obwohl er nicht voll aufgedreht ist, gehört auch so: das ist "gain Reserve", damit man auch nicht voll ausgesteuerte Signale noch laut abhören kann.



Jupp, sowas hört man da immer. Bleibt aber nix von über, wenn man anständige Tests macht. Da das aufwendig und nicht ganz einfach ist, macht das so gut wie keiner, und so kommt dann der ganze Esoterik-Bullshit zu Stande.


Kann ich nix zu sagen, hab nix von den Beyerdynamic (nur 'n Messmikro... ).

Danke Dir. Muß mich da mal generell etwas mehr einlesen.
 
Ich habe jetzt auch wo anders nochmal gefragt und da wurde mir ein Schiit IEMagni empfohlen, da der ausreichend Power hätte den DT 880 zu treiben. Kostet 200€ das Teil und kommt aus USA.
Inwieweit macht diese Aussage Sinn?

You need an amp that can provide > 150mW in 300ohm (SE) and has a gain of > 15dB.

Bei dem Mackie HM4 steht Current Draw <220 mA, maximum, d.h. er kann maximal 220 mA liefern. Gilt dieser Wert für alle Kopfhöhrerimpedanzen?

Es gibt ja auch Amp Rechner wie z.B. hier: https://www.headphonesty.com/headphone-power-calculator/

Für den DT 880 gelten folgende Werte:

General results Beyerdynamic DT 880 Pro Default​


  • Sensitivity F.A.Q. by voltage: 101.53 dB/V SPL
  • Sensitivity F.A.Q. by power: 95.56 dB/mW SPL
  • Average impedance : 252.92 ohm
  • The type of acoustic design: Semi-open
  • Headphone: Hi-impedance
  • Type of headphones: Over-ear


Für einen Pegel von 110 dB brauche ich 32 mW Verstärkungsleistung, richtig? Bei 120 dB wären es schon 318 mW, also 10 mal mehr. Ich denke wenn man mal lauter hört, dann können höhere Lautstärken in den Spitzen schon erreicht werden, insofern ist die Zahl von oben (> 150mW ) wahrscheinlich ein guter Wert. Wie finde ich nun aber heraus, ob der kleine Mackie HM-4 das liefert oder nicht?

jnabk9K.png
 
haste Ansatzweise ne Vorstellung was 110 db direkt aufs Ohr bedeuten?

& davon mal ab macht der Beyer 880 das auch nicht, bei 96 db unverzerrt ist Schluss
 
btw.: schonmsl klanglich den 880er mit dem 990er Pro verglichen?

Ich entschied mich gerade für n 990er und bin mehr als zufrieden.
 
Zusatzinfo: Der Beyer 990 hier ist wirklich sehr genügsam im Vergleich zu meinem Q 701 von AkG , ähnlich wird es sich mit dem 880er verhalten,
also definitiv Verstärkerunkritisch.
 
Mir geht es doch gar nicht um die Lautstärke, sondern um den Amp. Ok, sagen 90- max. 100 dB kurzeitig. Meisten hör ich wahrscheinlich sowieso unter 85 dB.
 
Also bei dem HM-4 drehe ich etwa bis 3 Uhr auf mit Sonarworks, ohne bis etwa 12:00 Uhr.
 
Tip fürn Preisgünstigen & recht stromstabilen Kopphörerverstärker,
und n Monitorcontroller inklusive,
der treibt hier alles artgerecht

& den gabs nachher auch unter dem JBL Logo

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Mir geht es doch gar nicht um die Lautstärke, sondern um den Amp. Ok, sagen 90- max. 100 dB kurzeitig. Meisten hör ich wahrscheinlich sowieso unter 85 dB.

Ab 40 dB: Lern- und Konzentrationsstörungen möglich
Ab 60 dB: Hörschäden nach längerer Einwirkung möglich
Ab 65 dB: 20% erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei längerer Einwirkung
Ab 85 dB: Beschädigungsbereich, vor allem an lauten Arbeitsplätzen
Ab 120 dB: Hörschädigungen schon nach kurzer Einwirkung möglich



Lärm ist Stress.
Wenn unsere Ohren gestresst sind, sind wir es auch: Lärm wirkt sich negativ auf den gesamten Organismus und unsere Gesundheit aus. Schon ab 85 dB kann das menschliche Gehör irreparablen Schaden nehmen: Das Hörvermögen ist fortan gemindert. Ab etwa 95 dB ist der Lärm oftmals unerträglich – jetzt kann der Krach weh tun.

 


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