Korg Traveler Filter - Alternative, Ersatz, Klon?

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AlienSound

Guest
Ich bin ja ein absoluter Fan des Traveler Filter, das Korg in geilen Geräten, wie z.B. dem 800DV/Maxikorg und SB-100 eingebaut hatte.

Leider werden diese alten Kisten teuer gehandelt und stellen natürlich ein technisches Risiko da. Und es wird wohl leider auch unrealistisch sein, sowas in der heutigen Zeit zu klonen, weil diese Teile für die Masse eventuell zu speziell sind.

Nun stelle ich mir aber vor, dass man doch zumindest dieses Filter nachbauen könnte, denn es gibt ja wirklich nicht wenige Leute, die ebenso auf diesen Sound stehen, der endlich mal nicht gewöhnlich klingt, wie so viele andere Kisten der Mainstreamanhänger.

Ich frage mich also, ob es Alternativen oder realistische Aussichten gibt, in zukünftigen Geräten mit diesem Teil aufwarten zu können. Wenn nicht bei den 'großen' Herstellern, dann doch vielleicht bei kleinen. Und inwieweit lässt sich diese Technik heute reproduzieren?

Ich möchte mit diesem Fredchen (würde Festus sagen) ein bisschen Werbung für diese tollen Nischengeräte machen, und ihrer erinnern, so dass vielleicht Impulse für eine Art Reinkarnation zustande kommen können.
 
Von der Bedienbarkeit her sieht das Modul doch super aus? Zumindest dass die Bedienung "natürlich" nicht gefällt finde ich so nicht verständlich. Wenn Du die Zahl der Kabel gering halten möchtest im Studio dann ist schon klar, dass es nichts für Dich ist... Der Punkt mit den Kosten ist wiederum relativ, wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, 1000€ für einen monophonen Synth auszugeben, dann spricht das sicherlich eher gegen Modular.

Oszillatoren gibt es wie Sand am Meer und manche meinen man hört zwischen manchen der besseren Oszillatoren kaum einen Unterschied. Es gibt ja auch noch sowas wie das System-1m wo man ein Filter einfach in die bestehende Synth Infrastruktur integrieren kann. Auf jeden Fall empfehlenswert finde ich einen Octave Switch direkt am Modul. Envelope und Amp würdest Du ja auch noch brauchen und MIDI to CV, bei mancher semimodularen Synthvoice ist das alles schon drin.

Außerhalb der Modularwelt ist mir kein moderner Synth mit solchem Filter bekannt.
 
Die alten Korg Filter waren glaub ich Diodenfilter... Hat MFB das alte Korg Filter adaptiert oder geht es nur darum, einen Synth mit jeweils resonanzfähigem 12dB Hoch- und Tiefpassfilter zu finden? Die gibt es natürlich
 
Das ist natürlich richtig. Wenn es wirklich das Diodenring-Filter sein muss, dann hilft nix als selber bauen (Schaltplan für das TS201012 gibts bei Colin Fraser; den rest aus dem 800DV-Plan rausnehmen). Aber nach meiner Einschätzung ist ein normales 12dB/Oct OTA-Filters genauso geeignet. Der eigentliche Witz an dem Filter ist tatsächlich das "Userinterface" dieser zwei Fader.
 
Ich habe den Hype um das Traveler Filternie so richtig verstanden. Aber im MS20 hat man ja die Komponenten alle dabei, oder? Also 2 12 dB Filter in Reihe. HP/LP mit Resonanz. Keine Dioden, klar.
 
Besorge dir doch das originale Traveller Filter als Pedal, nennt sich dann Korg "Mr. Multi". Muss man halt immer etwas danach suchen, findet man aber immer wieder mal.
 
doch, denn es ist kein Wah-Wah, sondern ein Traveller drin, nannte man damals halt so. Vielleicht verwechsle ich das auch mit dem ollen Kayo Pedal
 
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Außerhalb der Modularwelt ist mir kein moderner Synth mit solchem Filter bekannt.
Gabs nicht von Fricke mal einen Synth, der eben zwei 12dB/Oct Filter hatte, die man so verschalten kann?


Meinst du vielleicht den MFB Microzwerg?





Kann man das Filter nicht einfach neu auflegen? Oder wie bekommt man das Gerät durch Alternativen genauso gesamtheitlich zusammen?
Eigentlich will ich ja nicht nur ein Stückchen 800DV, sondern den ganzen Sound.


Ich fürchte, da musst du dir zwangsläufig die dicke olle Kiste aus den 70ern ins Wohnzimmer stellen...

:dunno:
 
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Ja, dann bringt's natürlich das Filter alleine nicht... Zumal es ja dadurch zwangsläufig modular ist, wenn man das Filter separat einbindet. Natürlich klingt das dann nicht genauso, das Filter macht den Sound ja schließlich nicht alleine...
 
Am liebsten sind mir eh die dicken, ollen Kisten aus den 70ern. Zumindest vom Sound her.

Also ich würde mir nicht so ein Riesending wie den Maxikorg, das nur monophon ist hinstellen wollen. Da sehe ich es als sinnvoller mit einem kleinen Modularsystem
und vielen verschiedenen Filtern zu arbeiten. Selbst ein kleines modularsystem ist außerdem schon flexibeler als so eine olle ,globige Kiste wie der Maxikorg.
Ich besitze übrigens den 700er , und habe das Vcf74 von VSL ausgiebig und streng mit dem 700er traveller Filter verglichen und das Vcf74 hat dabei sehr gut abgeschnitten.
Warum ich den alten Korg 700 immer noch hier rumstehen habe? Weil er einfach verdammt ästhetisch ist, und es richtig spaß macht damit zu "daddeln". Rein produktionstechnisch
würde mir aber mein Modular mit dem Vcf74 traveler Filter vollkommen reichen.
 
Eher das

korg_fk-1_001.jpg
Ach siehste, da habe ich das Mr. Multi mit dieser Box verwechselt. Hatte ich auch mal, ist aber schon bald 30 Jahre her.
Könnte man nicht den 700S oder 770 als preiswerten Erstatz für den 800DV nehmen? In vielen Dingen sind die vom Klang her ja recht ähnlich.
 
Der Chorus vom 700er ist auch gut. Den kann man aber mit pwm am modular auch gut nachbilden finde ich.
 
Ich habe den Hype um das Traveler Filternie so richtig verstanden.
Der Reiz ist tatsächlich dieses Bedienkonzept der zwei gekoppelten Fader. Mein früherer Studiokollege hat(te?) einen 800DV seit den 70ern, daher kenne ich den ganz gut. Du hast ja auch einen CS-50; wenn Du bei dem die beiden Cutoffs, leicht auseinander stellst, und dann den Mastercutoff neben dem Ringmodulator fährst, hast Du was ähnliches.
 
Wenn Du gar keine Lust zu patchen hast brauchst Du über das Modularsystem wohl gar nicht mehr nachzudenken... Die Kabel nerven mich zumindest auch und wenn man mit den Vorteilen nix anfangen kann bleiben nur die Nachteile... Und so richtig bekommt man das Teil eh nicht aus Modulen zusammen gekauft
 
Zumindest rein vom Fader her könnte evtl. das Vermona Cross Filter eine Alternative darstellen.
Die Kombination aus Hoch- und Tiefpass wäre gegeben.



vermona_crossfilter_001.jpg




vermona-cross-filter-1159388.jpg
 
MS20 hat sehr wohl Dioden im Filter...
Die Dioden im Korg Filter dienen der Verzerrung des Signals (sehr ähnlich übringens der Topologie im Ibanez Tube Screamer), sind aber nicht an der Filterung als solches beteiligt.
aber beim 700S sehe ich keine..
Augen auf beim Schaltplanstudium. Da sind 4 Dioden im Filter ersichtlich, es steht (SELECTED) dabei.
Minikorg hat welche
Die Struktur ist der vom 700S ähnlich, die Dioden stecken nun in einem Array TA78.
 
Der Reiz ist tatsächlich dieses Bedienkonzept der zwei gekoppelten Fader. Mein früherer Studiokollege hat(te?) einen 800DV seit den 70ern, daher kenne ich den ganz gut. Du hast ja auch einen CS-50; wenn Du bei dem die beiden Cutoffs, leicht auseinander stellst, und dann den Mastercutoff neben dem Ringmodulator fährst, hast Du was ähnliches.
Ist es wirklich nur die Haptik? Wäre fast schon etwas banal. Beim MS20 kann man den Gummiband-Trick anwenden und so HP/LP von der Eckfrequenz koppeln.
 
Nichts.. nur ein Frage..absolut freiwillig zu beantworten.. zu deiner Beruhigung.. kenne dort niemanden mehr.. Kollege von der ETH Informatik ist schon lange weg.
Ich bin ja nicht beunruhigt. Mir fehlte nur der Kontext (den es wohl nicht gibt). Meine Alma Mater nannte sich damals THD, nun aber TUD.
 
Nun, unter Diodenfilter stelle ich mir eher so etwas vor:

diodeladder.gif


Die alten Korg kenne ich auch nicht persönlich, aber den Hype um das "Traveler Filter". Bis auf den bedientechnischen Aspekt hat bisher leider noch niemand etwas relevantes zum Klang/Klangunterschied gesagt.
Ich bin schon der... Aber eher was in Sachen Nokia/Ericson/Huawei als Cisco. Und ja, Uni ist lange her.
 
Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Dr. M.

Hochachtungsvoll,
HM81
:nihao:
 
Ich habe den Hype um das Traveler Filternie so richtig verstanden. Aber im MS20 hat man ja die Komponenten alle dabei, oder? Also 2 12 dB Filter in Reihe. HP/LP mit Resonanz. Keine Dioden, klar.

Yep, den Traveler glorifizieren ist irgendwie übertrieben. Der Trick beim Traveler ist vor allem die haptische Organisation von LP und HP, dadurch klingt die Cutoff Auslenkung schon eigen und immer relativ zahm. Ähnelt vielleicht am ehesten den Roland Filtern der entsprechenden Epoche. Der miniKORG700S war mein erster, hab immer versucht, die Sounds auf Moog zu trimmen, was natürlich nicht geklappt hat. Der 800DV hat den Traveler doppelt, auch weil er duophon ist. Kitaro wird oft zitiert im Zusammenhang mit diesen Instrumenten und damit auch mit dem Traveler. Das Prinzip Traveler lässt sich durchaus imitieren, so wie du es oben beschrieben hast. Resonanz gibts bei denen gar keine, eine Expand Funktion ähnelt einer gewissen Filterhüllkurve, die das wohl ausbügeln sollte.
 


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