Korg Traveler Filter - Alternative, Ersatz, Klon?

Sieht doch sogar ziemlich cool aus! :D
Jedenfalls viel cooler als in meiner Vorstellung^^Dachte mir schon dass man da ein Gummiband drum macht. Ich hatte mir aber so ein langweiliges beigefarbiges vorgestellt.
 
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Der Klang vom Vcf74 ist im Gegensatz z.B. zu meinem Doepfer Sem Filter so "seidig".
cut off vom lowpass und highpass, sowie die resonanz beider kann man mit multible auch gleichzeitig
steuern.
Passende Gummibänder für die Potis habe ich leider noch nicht gefunden.
 
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Dein Ansatz mit dem Verzerrer wird schon richtig sein..irgendwas wird dort schon geformt..mehr Dioden in Serie heißt wohl mehr Spannungsabfall.
Klar dienen die Dioden der Verzerrung. Siehe auch die schöne Erklärung des Tube Screamers [1]. Beim 800DV gibt es keine solchen Zerr-Stufen. Beim MS20 sind sie je nach Filter (Korg 35 oder diskret) im Vorwärts- oder Feedback-Pfad im Filter selber [2]. Der Schaltplan vom 700S ist eher ein Suchspiel als hilfreich, fast so schlimm wie beim Xpander. Sieht aber so aus, als wäre hier eine Zerrstufe zwischen VCF und VCA. Im Minikorg 770 sind die Zerrstufen (wie beim MS20) im Filter selber. Aber alle haben den legendären Traveler Sound?

[1] https://www.electrosmash.com/tube-screamer-analysis
[2] http://www.timstinchcombe.co.uk/synth/MS20_study.pdf
 
Es sind schon viele am Versuch gescheitert, einen SH-101 im Eurorack nachzubilden. Da gäbe es aber zumindest heutzutage Module, die passen.

Den 800DV wirst Du nicht gut nachbilden können
 
Eigentlich will ich ja nicht nur ein Stückchen 800DV, sondern den ganzen Sound. Oder aus welchen Modulen bekäme man den so hin? Da wäre ja sparen ratsamer, und zu hoffen, dass die Originalkiste noch was hält. Deshalb ja meine Hoffnung, dass jemand diese mega geile Kiste mal nachbaut. Ist genau für meinen Sound prädestiniert.
Der dreckige OSC des 800DV ist ein wichtiger Teil des Sounds - das Filter ist also nur ein Teil des Ganzen. Der IC35 war damals das wichtige Teil dafür - die MS20's hatten den in der ersten Serie auch. Das ist keine komplexe Sache - aber es gibt aus heutiger Sicht wenig, was genau das tut - aber es gibt nur das Filter tatsächlich auch als Box - ist aber sehr selten.

Den 800DV - ja, den mag man weil diese Ringmod, die 8" Chorus Funktion und so und das Mischen von Sägezahn da sehr Eigen ist, das ist rel. schwer irgendwie hinzuwurschteln, da davon auch alles sehr anders klingt - an Modulation konnte er ja sehr wenig, es gibt nicht einmal eine Filtermod durch den LFO etc. Also als Synth ist er eiiigentlich sehr eingeschränkt. Aber total charakterlich rauh, fast brutal im Sound und das ist sehr gut.

Da geht leider wenig - ich hab mal mit eine Art Kammfilter den Sound nachgebaut, weil das Filter irre viele Kerben in den Sound haut, wie es eigentlich nicht sein sollte - aber macht es - dann konnte ich das mit dem G2 nachbauen - klang ähnlich. Aber man muss sagen, dass es nur bestimmte Situationen so abdeckt, es ist eben nur eine Emulation .. man kann das nachpatchen für andere - das klappt dann auch wieder.

Der MS20 klingt anders, harmloser und hat weniger Druck - nun, ist der MS20 auch nicht wirklich ein Bass-Tier im Vergleich zu anderen klingt er ja eher dünn, auch mit HPF Reso-"Trick"
 
Wenn er’s im G2 nachgebaut hat - warum nicht erwähnen?
Wurde der Editor nicht geupdated und läuft unter aktuellen Betriebssystemen?

Heisst das eigentlich Travellerfilter weil die Faderkappen hin und her „travellen“?

Fragen Fragen Fragen...G2 hätt ich auch gern.
 
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Wenn er’s im G2 nachgebaut hat - warum nicht erwähnen?
Wurde der Editor nicht geupdated und läuft unter aktuellen Betriebssystemen?

Heisst das eigentlich Travellerfilter weil die Faderkappen hin und her „travellen“?

Fragen Fragen Fragen...G2 hätt ich auch gern.
Das heißt so, weil sie allem einen Namen gaben - Bei den Hüllkurven gibts "Singing" und damit ist wohl Sustain bzw längeres Decay/Release gemeint und so heißen die Filter eben auch Traveler. Die Kappen kann man umdrehen, dann lässt sich neben der gewünschten KOmbination LPF HPF auch Notch machen. Das ist sehr manuell, da es ja faktisch nur die Hüllkurven sind, die das Filter steuern können und wenn sie etwas versetzt gespielt werden, wird es interessant - aber alles per Hand.

G2 ist der Nord Modular in Generation 2. https://www.sequencer.de/syns/clavia/NordModularG2_g2x_G2engine.html
Das soll bitte aber nicht hier so stehen als sei das die Alternative, es ist ein Modularsystem.
Nicht mehr und nicht weniger.

Ich würde nicht sagen "man könne ihn nachbauen", der ist sehr speziell - wenn man wirklich messen und nachbauen will muss man mehr Zeit investieren, ich hab mir das Filter angesehen und grob was der OSC alles so an Sachen auf den OSC malt.
Wenn ich das nachgestellt habe, klang es eben auch mehr danach. Der MS ist klanglich sicher noch am nächsten dran, so ist es - aber er hat ein anderes OSC Konzept - alle Komponenten sind wichtig, Filter und OSCs, es sind ja faktisch 4, die man auch stimmen kann und deren Wirkung.

Aktuell einen Ersatz suchen wäre wohl bei 0 beginnen. Weiss nicht obs ein OSC oder Filter als Modul gibt, maximal wohl das Filter.
 
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Nochmal - wer das tut wird eine Menge analysieren müssen, dh den 800DV einige Zeit vermessen und so. Sonst wirds schwer. Vermutlich ist er zu exotisch für viele, und funktional zu eingeschränkt, seine Klangvielfalt ist faktisch im OSC und dessen Stimmung zu suchen, Ringmod und so bringen die schrägere Note dazu. Es gibt ja noch den kleinen 770, der hat das alles "nur 1x" .. DV steht ja für Double Voice.
https://www.sequencer.de/syns/korg/770.html <-- da starten.
 
Heisst das eigentlich Travellerfilter weil die Faderkappen hin und her „travellen“?

Die Japaner haben versucht, sich musikerfreundlich auszudrücken und verzichteten auf Expertensprech. Die Traveler (ja, mit einem l) Funktion wird im Manual so beschrieben:

"By the proper utilization of these controls, the operator can alter any musical character in reference to timbre, brilliance, tone, etc."

Süß, nicht wahr? Während also die Begriffsschöpfung angenehm simplifiziert und enttechnisiert klingt, verhaspelten die sich bei ihrer Diktion, wenn sie was erklären wollten. Bedenkt man aber, dass ein Drittel der Innenseite des 4-seitigen Manuals damit bedruckt ist, die Installation des Notenhalters sowie das beim 700S rückwärtige (verschließbar, ohne Schlüssel) Fach fürs Netzkabel zu veranschaulichen, wirkt das doppelt musikerfreundlich. Ähnlich auch das Engagement für Portamento: "This slide allows you to adjust your glide rate." :)
 
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Deshalb ja auch "Attack und Singing", ob das einfacher ist weiss man nicht - niedlich isses schon. Aber heute könnte man einfach Einhornstärke dran schreiben und anderswo Sternenstaub oder Magie.
 
Die haben 1974 halt Musiker ansprechen wollen, die so nen Melodienelektronikapparat auf die Orgel gestellt haben. Heute besteht die Kundschaft aus allen möglichen Typen, vom 60jährigen Blueser, der außerhalb von Lead Sheets nichts wissen will, bis zum Molekularradiologiemathematiker, der keine Tasten sondern nur Schaltkreise sieht. Die alle über einen Kamm zu scheren und mit der gleichen Begrifflichkeit ansprechen zu wollen, grenzt eben an solche Sternenstaubmagie. Den Heiligen Gral zu finden ist dagegen ein Spaziergang durchs Grüne :)
 
Studentenspaß - die ganzen Synthpop-Bands hatten einen 700s oder sowas, wollten eigentlich einen 2600 oder Minimoog, aber das Geld...

Aber wie helfen wir jetzt dem Aliensound? Wie kriegt der seinen Korch Fock? Vielleicht muss es dann doch der alte sein.
 
Gleich mal schauen obs die Anleitung irgendwo zum lesen gibt.
Klingt wirklich sehr süss^^
Aber... Im G2 kann man doch auch nit Logik etc. arbeiten, oder?
Kam das mit nem Update?

Wie wir dem Aliensound helfen...Nur die echte Kiste wird ihn wirklich beglücken...Ist aber doch eigentlich immer so...
 
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Ich versteh schon was du meinst...
Hatte nie einen G2, dachte ich hätte das mal gelesen man könne da auch sehr tief mit gehen, also Schaltungsmäßig.
 
Bin mir da immer noch nicht ganz sicher.. klar das Salenkey Filter, aber auch beim MS 50 hat es noch ein zusätzliches Diodenarray nachfolgend.. glättet das oder zerrt es...
Der Diodenring dient der Cutoff-Steuerung des Filters (wie im Paper erklärt). Die antiparallelen Dioden im Rückkopplungszweig eines OpAmps dienen der Sättigung im Filter, je nach Design im Vorwärtspfad oder in der Feedbackschleife für die Resonanz. Dioden zur Sättigung haben die Filter im MS10/20/50, den Diodenring haben die Filter der alten Kisten und der MS50.

Wer es gelesen hat, das Paper ist brandneu und einer der Autoren arbeitet bei Native Instruments. Es könnte also sein, dass von dort etwas kommt in Sachen VST mit einem MS50 Filter oder etwas in der Art.
 
Bin mir da immer noch nicht ganz sicher.. klar das Salenkey Filter, aber auch beim MS 50 hat es noch ein zusätzliches Diodenarray nachfolgend.. glättet das oder zerrt es...
Der Diodenring dient der Cutoff-Steuerung des Filters (wie im Paper erklärt). Die antiparallelen Dioden im Rückkopplungszweig eines OpAmps dienen der Sättigung im Filter, je nach Design im Vorwärtspfad oder in der Feedbackschleife für die Resonanz. Dioden zur Sättigung haben die Filter im MS10/20/50, den Diodenring haben die Filter der alten Kisten und der MS50.

Wer es gelesen hat, das Paper ist brandneu und einer der Autoren arbeitet bei Native Instruments. Es könnte also sein, dass von dort etwas kommt in Sachen VST mit einem MS50 Filter oder etwas in der Art.


Die MS Serie Filter klingen aber ziemlich anders als 700S, 770 und 800DV. Deutlich kratziger und auch weniger rund wenn die Cutoff Frequenz ziemlich unten ist. Der klangliche Trick beim 700S Filter ist hauptsächlich während der Bewegung zu hören und da auch speziell LP und HP gleichzeitig. Ich schätze, die haben diesen Traveler in Ermangelung von Resonance ausgedacht. Bei den Bewegungen erinnert das nämlich daran. Allerdings mit sehr geringer Flankensteilheit, wodurch diese Weichheit zustande kommt. Wenn beide Traveler Positionen in der Mitte stehen, bekommst du eine Art Notch Filter Effekt, es wird sehr nasal. Das HP wird oft nur verwendet, um eine Art Glanz hinzuzufügen. Wenn du dir die Patch Charts anschaust, die dem 4-Seiten Manual beigefügt ist, kannst du die Sounds und deren Entstehungsweise "lesen".

Ich hatte mal eine Unterhaltung mit John McCubbery, das ist der Korg Vice President, genau über das Traveler Filter im Zusammenhang mit der AI Synthesizer Engine im Kronos. Dort kannst du nämlich genau solche Filterkombinationen einsetzen. Ich kam bisher lediglich nicht zum Auschecken, ob das ans Original rankommt. Er meinte nämlich, das müsste möglich sein, zumindest einigermaßen. Yo, und wenn das mit dem klappen kann, dann auch mit Reaktor.
 
Erstaunlich, dass es neue Papers über 40J alten Synths gibt. Eigentlich müsste das schon längstens wie die 303 bis zum Gehtnichtmehr auseinandergenommen sein.
Mit den Wave Digital Filters (WDF) steht offenbar erst seit kurzem etwas passendes zur Verfügung, mit dem man diese Topologien simulieren kann.
Die MS Serie Filter klingen aber ziemlich anders als 700S, 770 und 800DV.
Meine Aussage bezieht sich auf die Schaltungstechnik mit den Diodenringen. Welche Auswirkungen das klanglich hat, wäre sicher ein spannendes Thema einer akademischen Arbeit.
 
Ich versteh schon was du meinst...
Hatte nie einen G2, dachte ich hätte das mal gelesen man könne da auch sehr tief mit gehen, also Schaltungsmäßig.
Kann man, ist vollständig modular und in der Denkweise etwa die eines klassischen Modulsystems. Logik und ein bisschen zum Vorteil durch digital gibt es da auch zB können 4 Slots miteinander kommunizieren, können wir extra machen, will sagen - der kann schon was, Reaktor ist ebenso nicht weniger tauglich - die Idee war nur - ggf. kann man den Charakter herausarbeiten, kostet aber Forschung.

Ich habs im Ansatz versucht und war ok - aber natürlich ist das keine 1:1 Kopie und kpr hat oben natürlich Recht, dass die alte Serie eben nicht wie ein MS20 klingt und sogar der Mini ein wenig anders als der alte MS20, jedoch anders anders. MS20M genau so und dennoch ist er ihm noch am nächsten, nicht aber in der Bulligkeit und Schrapptizität, die eben nur die alten haben. Siehe Human Leagues alte Sachen.
Das ist immer dreckig und das liegt an allen Komponenten - OSC und Filter. Aber - was nicht so wichtig ist - Modulation, die ist nämlich wirklich schlapp - Vib-LFO und AD Hüllkurve, Resonanz in wenigen Stufen (an, richtig an, aus). Da wird mit Begriffen wie Expand und Brightness gearbeitet. Aber man kann den Schalter durch ein Poti ersetzen, gibt eine Mod dazu. Der Synth ist übrigens erstaunlich schwer. Viel Chaos drin - das verdrahten sieht ein bisschen aus wie in Thailand der Strom verlegt wird.

Die Maschine ist super für so Dub und DNB Bässe und Subschocks aber man muss eben alles alles selbst tun und Tuning auch.
Das ist auf jeden Fall eher ein Spezialist als ein Allrounder. Aber - man kann ihn echt lieben, meinen hab ich wegen der Pflegesache weggegeben mit anderen Synth in ähnlichem Zustand, denn leider ist das gerade bei dem auch ein bisschen zeitintensiv. Aber ich verstehe sehr, weshalb man ihn haben will, besonders wenn man ihn zB nie hatte und ein bisschen spekuliert was wie erzeugt wurde auf div.Platten.
 
Ok noch nie gesehen, bin ja seit 2.0 raus.. begnüge mich mit dem MS20 Mini
WDF hat erstmal nichts mit Reaktor zu tun, das Konzept stammt von Anfang der 1970er Jahre. Wie es scheint, kommt man hier aber auch nicht an Julius O. Smith III, bzw. dem CCRMA, vorbei.
https://ccrma.stanford.edu/~jos/pasp/pasp.html
https://ccrma.stanford.edu/~jos/pasp/Wave_Digital_Filters_I.html

Er zitiert als früheste Arbeit eine aus Göttingen von 1982, aber die meisten mit WDFs sind dann eher so von 2000-2010. Offenbar ist es nun langsam im Mainstream angekommen. Wer mag, kann sich ja einen Diodenringfilter nach den Angaben im Paper mit Native Instrument Beteiligung in Reaktor bauen.
 


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