Kreativität immer gleich ?

N

Neo

...
Manchmal ist es wie verhext, ich kann machen was ich will der musikalische Output ist gleich null, jedenfalls was meine Ansprüche betrifft.
Und dann gibt es Tage oder Wochen, da komme ich kaum nach alle meine Ideen und Emotionen musikalisch umzusetzen. der witz dabei, meine Freundin sagt, das ich die besten Songs schreibe wenn es mir dreckig geht und ich muß zugeben da ist wohl was dran.

Wie ist das bei euch, immer gleicher Output oder auch durchwachsen ?
 
finde das normal. kreativität kann man denke ich nicht permanent auf abruf parat haben. alleine deswegen gönne ich mir von selbst auch schon mal auszeiten. an meinem gemütszustand konnte ich das allerdings noch nicht festmachen. oft kommen durch spielereien neue ideen und mal sind mehr ideen da als ich auf einmal umsetzen kann.
 
Ich hab manchmal Wochen wo ich einfach keine Lust habe nur einen Synth aufzudrehen. Dann wieder Tage wo ichs gar nicht mehr abdrehe. Und in diesen Zeiten flutschts manchmal und manchmal geht nix weiter. Das hängt von vielen Umständen ab. Musik ist ja schliesslich auch eine Ausdrucksform. Und wennst nix zu sagen hast dann gibts auch keine Musi ;-)
 
Genau, bei mir auch andersrum.

Erst zur Ruhe kommen emotional, dann können die Inspirationen kommen.
Es kommt aber sicher auch darauf an, welche Musik man machen will. Für Punk oder so sind negative Emotionen vielleicht ganz zielführend. :lol:

Ich meine, Hass, Angst und Wut kommen bei mir nur mal "alle Jubeljahre" vor. Wenn ich mich darauf verlassen müsste, könnte ich gar nichts Kreatives machen. ;-)

Gruß,
Markus
 
Klar, dass sich Inspiration und Kreativität noch schlechter vorhersagen oder planen lassen als das Wetter.

Aber wenn mich die Muse mal im Stich lässt,fange ich mit irgendwelchen "administrativen" Dingen an, wie Samples sortieren oder erstellen oder die Funktionsmechanismen diverser Klangerzeuger zu erforschen, und dann kommen nicht immer, aber immer öfter, die Ideen von alleine....zum Glück stimmungslagenunabhängig :)
 
Bei mir ist das so: Bin ich weg von meinen Geräten, habe ich manchmal wirklich tolle Ideen. Beim Arbeiten, in der Mittagspause, im Auto etc... Ich kann mir im Kopf ganze Arrangements ausarbeiten und ein bisschen "Hirnjammen". Bin ich dann aber im Studio, geht meist nix.
 
Pappnase schrieb:
Bei mir ist das so: Bin ich weg von meinen Geräten, habe ich manchmal wirklich tolle Ideen. Beim Arbeiten, in der Mittagspause, im Auto etc... Ich kann mir im Kopf ganze Arrangements ausarbeiten und ein bisschen "Hirnjammen". Bin ich dann aber im Studio, geht meist nix.

diktiergerät kaufen -> ideen draufsingen
zuhause dann nachbauen. :)
 
Neo schrieb:
Wie ist das bei euch, immer gleicher Output oder auch durchwachsen ?

Ich habe seit mindestens einem Jahr absolut null Output und es wurmt mich schon ziemlich.

Mein Problem ist, dass ich zuviel Kram habe bzw. mich zu schlecht damit auskenne und ausserdem immer was neues im Hirn brauche, daher bin ich momentan auch mit zig DIY-Projekten beschäftigt, die wahrscheinlich auch nie fertig werden.

Ideen kommen auch ständig, es fehlt dann aber bei der Ausarbeitung, weil sich schon die nächste Idee ankündigt. Die Arbeit an der vorherigen Idee macht dann keinen Spass mehr.

Das einzige was bei mir fertig wird, bin ich. ;-)
 
diktiergerät kaufen -> ideen draufsingen
zuhause dann nachbauen.

Stimmt, so mache ich das auch schon seit 20 Jahren.

Für Punk oder so sind negative Emotionen vielleicht ganz zielführend.

Für mich sind Emotionen erstmal wertfrei, dh. es gibt keine schlechten Emotionen. Nur unterdrückte Emotionen sind schlecht, machen Magengeschwüre und nach Meinung vieler Ärzte könnten auch unterdrückte Emotionen für so manch andere Krankheit verantwortlich sein. Also immer raus damit. Weil das bei mir nun mal nicht gehen würde ohne das ich meine Umwelt umgestalte, (was nichts anderes ist, als eine nette Umschreibung für einen Amoklauf)
fließen meine Emotionen in Musik und wenn es ganz übel wird, spiele ich eine Partie "Postal 2" oder "Soldiers of Fortune" danach es geht mir wieder bestens, ohne das jemand darunter leiden mußte.
Ohne Emotionen keine Kreativität, ist bei mir nun mal so. Aber ich glaube das viele große Künstler (mit denen ich mich nicht vergleichen will) ähnlich angetrieben wurden. Die meisten von denen hatten ein wildes Leben und ich bezweifle mal das ein Spießer ein außergewöhnlicher und innovativer Künstler sein kann. Auch sind das ja nicht immer die nettesten Leute, (so wie ich :lol: ) sondern ziemlich extreme Charaktere. ZB.:
Klaus Kinski, Helmut Berger, Marlon Brando, Lou Reed, Nick Cave, Beethoven, Van Gogh usw. ...
 
Die meisten mir (nicht unbedingt persönlich) bekannten großen Musiker waren und sind definitiv nicht von Wut, Hass oder Angst getrieben. Würde mir auch sonst für sie leid tun. :lol:

Markus Lüpertz ist zwar Maler und kein Musiker, aber er hat mal einen Satz gesagt, den ich 100% unterschreibe - sinngemäß, kein wörtliches Zitat: "Wenn Kunst so etwas primitives wäre, dass sie von einem vollen oder leeren Magen, vom Kontostand oder persönlichen Problemen abhängt, hätte ich kein Interesse, mich damit zu beschäftigen."

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Die meisten mir (nicht unbedingt persönlich) bekannten großen Musiker waren und sind definitiv nicht von Wut, Hass oder Angst getrieben.

Du hast es echt mit sowas, oder?

Es gibt ja noch andere Emotionen als diese.

Und Wut oder Angst verspürt jeder Mal, deswegen muss man ja nicht davon getrieben sein. :roll:
 
Du hast es echt mit sowas, oder?
Der "sowas" bin ich. Wenn ich schreiben würde, draußen regnets, würde Mr. Berzborn das als typisch linke Propaganda abtun und überhaupt hätten Sozialisten sowieso keine Ahnung vom neokapitalistischem Wetter. :roll:

Ich habe ja auch Liebe geschrieben, aber das hätte ja wieder nicht ins Bild gepaßt Mr. Berzborn. Außerdem waren es Beispiele für starke Gefühle, die jeder, entschuldigung jeder normale, Mensch kennt.

Um es zu ergänzen: Liebe, Sex, Freundschaft, Glück, Geborgenheit ....
Verstanden ? Fein. :)
 
tolles Thema!

liegt mir gerade auch auf dem Herzen. Ich hab die letzten 2 Wochen an einem Track gearbeitet der vorgestern fertig geworden ist und muss sagen, dass ich danach in ein Loch gefallen bin.

electric guillaumes Idee mit dem Administrativem zeugs find ich ziemlich gut.

ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, dass es immer anders ist. So weigere ich mich wirklich irgendwelche Gesetzmäßigkeiten bezüglich meiner emotionen festzulegen. Wenn ich einen Emotionpoti im Studio hätte würde ich ihn aufdrehen ;-)

OK... ist eigentlich nicht nötig: Ich hab keinen Bock herr über meine Emotionen zu sein. es ist eher umgekehrt. Es gibt für mich nichts emotionsgeladeneres als Mukke. und wo Emotionen sind reize ich diese komplett aus und springe voller Lust in den Abgrund der Seele. Mit Musik funktioniert das ohne Schaden

Mit dem Glaskasten den sich manche Menschen auf den Kopf setzen (intelligenz) komme ich in meiner Musik nicht weit.

Was ich in diesem Zusammenhang auch wichtig finde ist Disziplin.

Ora et labora ;-)

so peitsche ich mich manchmal an die Geräte und erzwinge es. Das klappt natürlich nicht immer!!! Aber wenns klappt ist das ein Gewinn.

Gruß
 
sonicwarrior schrieb:
Mein Problem ist, dass ich zuviel Kram habe bzw. mich zu schlecht damit auskenne und ausserdem immer was neues im Hirn brauche, daher bin ich momentan auch mit zig DIY-Projekten beschäftigt, die wahrscheinlich auch nie fertig werden.

Ideen kommen auch ständig, es fehlt dann aber bei der Ausarbeitung, weil sich schon die nächste Idee ankündigt. Die Arbeit an der vorherigen Idee macht dann keinen Spass mehr.

Das einzige was bei mir fertig wird, bin ich. ;-)

schon mal viel spaß, für den tag, wenn der körper aussteigt und glaube mir:

er wird kommen :!:

zumindest bin ich, wenn ich das lese, nicht allein...wie ich gerade feststelle :roll:

willkommen im club ;-)
 
Ich kenne auch genug Leute, die Samples sammeln, Loops sammeln, Softwaresynths sammeln, Hardwaresynths sammeln, Outboardgear sammeln dann muß alles katalogisiert werden was an Software und Samples da ist, usw. usw. . Wenn ich die treffe geht es meistens darum das sie noch dieses oder jenes Teil unbedingt brauchen um Musik zu machen und das sie schon soooo viele Ideen haben, wenn nur erstmal das Teil da ist. Nach einem Jahr hört man genau dasselbe wieder, weil das gewünschte Teil nicht alles brachte wie erwartet und man jetzt nur noch auf XY spart und daaaann gehts aber los.
Irgendwann hats mir gereicht und ich habe mal gefragt ob es denn nicht sinnvoller wäre die Zeit und das Geld in einen guten Klavier oder Synthlehrer zu investieren. Antwort:" Du bist aber ganz schön zurückgeblieben, wer lernt denn heute noch ein Instrument, ist doch Zeitverschwendung bei der Technik die es gibt. Nö ehrlich ich brauche nur noch..." . :roll: :wegrenn:
Bei den Leuten kommt es garnicht erst zu der Frage, wann sie die Muse küßt. :?
 
Markus Berzborn schrieb:
Neo schrieb:
Bei den Leuten kommt es garnicht erst zu der Frage, wann sie die Muse küßt. :?

Das sind ja auch keine Musiker, wie soll sie dann die Muse küssen? :lol:

Gruß,
Markus

Nett das du in dieses Fettnäpfchen springst, aber du stehst ja auch auf sowas. Denn diese Leute sind nicht nur bei den Software Freaks zu finden, nö die sind auch hier. :lol:
 
Musiker im Sinne von Instrumentalisten sind in der Regel Handwerker und keine Kuenstler, von daher ist die Muse da ganz fehl am Platz...
 
Sagen wir mal so, man kann Dilettant sein, aber dann muss man ein "genialer Dilettant" sein (die meisten werden wissen, worauf ich anspiele - das gleichnamige legendäre Festival Anfang der 80er in Berlin).

Wenn man "nur" Dilettant ist, dann ist man lediglich "a piece of shit" - nicht meine Worte, sondern die von Ray Charles. :lol:

Gruß,
Markus
 


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