Also, Hauptunterschied (falls noch keiner drauf hingewiesen hat, ich habe nicht den ganzen Thread gelesen) zwischen LM-1 und LinnDrum ist der, daß sämtliche Instrumente der LM-1 stimmbar sind, etwa im Bereich von zwei Oktaven (+/- 1 Oktave). Bei der LinnDrum sind meines Wissens (ich bin ein alter Mann, meine Erinnerungen verblassen) nur die Toms/Congas stimmbar. Die LinnDrum hat serienmäßig Crash- und Ridebecken; die LM-1 hatte die nur als sündhaft teure Upgrades, und die sind so gut wie gar nicht zu finden.
Was Programmierung angeht, so sind beide am besten in Echtzeit zu programmieren zum Clicktrack. Man hat meist zweitaktige Pattern, die man zu komplexeren Chains zusammenfügen kann, sodaß sich auch längere Kompositionen realisieren lassen.
Zwar lassen sich diverse Quantisierungen und Shuffles anwählen, aber beide sind unheimlich straff vom Timing her und sitzen förmlich auf der "eins!". Selbst bei triolischer Quantisierung ist das Timing noch stets sehr kantig und eckig. Sehr 80er-Jahre. Eine LM-1 groovt nicht wie eine 808, dafür fehlt ihr eine gewisse Lockerheit

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Soundmäßig schießt die LM-1 den Vogel ab, ich kenne keine digitale Drummachine, die so dermaßen wämst und knallt. Die LinnDrum klang für mich immer zu, ähm, "tuckig", wenn ihr versteht, was ich meine, die klingt halt immer so nach Pet Shop Boys

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Eine LinnDrum ist, finde ich zumindest, um die 400 Euro wert, vielleicht noch einen Hunni mehr für MIDI oder Zubehör. Sie ist auch keine Rarität, sondern sie war mit etwa 5.000 gebauten Geräten ein echter Verkaufsschlager, zumindest, bis Drumulator und DMX kamen. Die LM-1 geht zuweilen für Preise bis zu 1.800 Euro und mehr über den Tisch, was sicherlich an der Tatsache liegt, daß es von ihr nur 525 Exemplare gibt, die allesamt bei renommierten Produzenten und Musikern standen, die damit den Sound der frühen 80er geprägt haben. Ob sie das wert ist, wage ich zu bezweifeln, aber habenswerter ist sie auf jeden Fall.
Stephen