Liste der Synths mit komplexen Hüllkurven

[imtakt]

Darf ich eine Anfängerfrage stellen? Wofür sind komplexe Hüllkurven wichtig. Welche Sounds kann man damit (besser) machen?

 

[Pepe]

Alles mit komplexeren Hüllkurven kann entweder deutlich natürlicher klingen (beispielsweise für Pianosounds, die einen harten Anschlag mit einhergehendem kräftigem Lautstärkeabfall haben und im Laufe der Zeit sanft ausklingen), andererseits kann man auch sehr interessante und lebendige Sounds kreieren, wenn eine komplexe Hüllkurve das Filtercutoff zunächt zudreht und hinterher wieder aufreißt (oder andersrum). "Sforzando"-Sounds bei Bläserpatches gehen so auch phänomenal gut.

Bei meinem DW-8000 wäre einfaches ADSR eine herbe Einschränkung.

 

[Scenturio]

das Filtercutoff zunächt zudreht und hinterher wieder aufreißt (oder andersrum).

wobei ersteres schon geht, wenn man die Filter-Envelope invertieren kann.

Es hat aber schon deutliche Vorteile, wenn z.B. nach Attack und Decay während des Haltens der Note der Pegel wieder langsam ansteigt (oder z.B. zwei sehr kurze Decayphasen nacheinander für ein "Doppelpling" sorgen können). Solche Sachen kann man durch die Kombination mehrerer "herkömmlicher" ADSR-Hüllkurven erreichen, aber einfacher ist es natürlich, wenn man es gleich mit einer machen kann.

Auch sehr interessant: Wenn nach dem Loslassen der Taste noch was passiert - beim Filter kann man natürlich bei invertiertem Amount die Decayphase auf einen sehr kurzen Wert setzen, damit beim Note Off der Filter wieder aufmacht, während VCA-Release langsam ausklingt. Aber dadurch "verschenkt" man natürlich wieder eine Phase, die man bei nicht intertierter Envelope mehr hätte. Es kann also recht praktisch sein, wenn man bei Note Off nochmal eine zusätzliche "Attack-Decayphase" o.ä. triggern kann.

 

[imtakt]

wobei ersteres schon geht, wenn man die Filter-Envelope invertieren kann.

Es hat aber schon deutliche Vorteile, wenn z.B. nach Attack und Decay während des Haltens der Note der Pegel wieder langsam ansteigt (oder z.B. zwei sehr kurze Decayphasen nacheinander für ein "Doppelpling" sorgen können). Solche Sachen kann man durch die Kombination mehrerer "herkömmlicher" ADSR-Hüllkurven erreichen, aber einfacher ist es natürlich, wenn man es gleich mit einer machen kann.

Auch sehr interessant: Wenn nach dem Loslassen der Taste noch was passiert - beim Filter kann man natürlich bei invertiertem Amount die Decayphase auf einen sehr kurzen Wert setzen, damit beim Note Off der Filter wieder aufmacht, während VCA-Release langsam ausklingt. Aber dadurch "verschenkt" man natürlich wieder eine Phase, die man bei nicht intertierter Envelope mehr hätte. Es kann also recht praktisch sein, wenn man bei Note Off nochmal eine zusätzliche "Attack-Decayphase" o.ä. triggern kann.

Ich verstehe ALLES (und es klingt sehr nützlich)

 

[Kaffi]

Ich glaube es wäre einfacher Synth aufzuzählen die nur einfache Kurven haben. Aber... warum?

 

[Scenturio]

Ich glaube es wäre einfacher Synth aufzuzählen die nur einfache Kurven haben.

Casio SK1, aber für jede(n) was dabei:

 

[Summa]

Ich glaube es wäre einfacher Synth aufzuzählen die nur einfache Kurven haben. Aber... warum?

Die Liste wär' sicher länger, angefangen mit dem microKorg, div. Analoge und deren Clones, div. Synths von Novation und Clavia, beschreiben müsste man an ADSR natürlich nix.

 

[Sunwave]

Sequential Prophet VS

 

[Scenturio]

Sequential Prophet VS

Wieso gibt es nach Key off nur so selten noch mal zwei richtige Phasen …

 

[Wesyndiv]

Rein digital
Mein oller General Music S2. Jeweils 10 Segment, Time und Level Key ON und das ganze nochmal für Key Off. Unterschiedliche Einwirkung auf Filter 1 und, oder 2

Das ganze dann noch für Amp-Envelope, Pitch-Envelope und weils so schön ist für Pan auch noch

Edit: Jeweils Extra !

 

[Sunwave]

Wieso gibt es nach Key off nur so selten noch mal zwei richtige Phasen …

Keine Ahnung, mir persönlich ist alles was mehr als ADSR ist zu viel.

Ich denke mal das geht vielen, die nicht so nerdig wie hier im Forum unterwegs sind (gilt wahrscheinlich für die meisten Musiker), ebenso.

 

[NickLimegrove]

Auch schön:
TX81Z & friends: ADSDR (sozusagen; heißt bei Yamaha natürlich nicht so), wobei das zweite D eine Art Sustain-Decay ist. Meint: wenn dieser Parameter > 0 eingestellt ist, dann geht der Pegel auch bei gehaltener Note, also während der offiziellen Sustain-Phase, unausweichlich gen null (je größer, desto schneller). Sehr praktische Sache.

 

[SynthGate]

Wieso gibt es nach Key off nur so selten noch mal zwei richtige Phasen …

Eigentlich ist es so, wie es bei MI Stages gelöst ist, für mich mehr oder weniger schon sehr flexibel, sowohl von der Anzahl der Phasen, als auch vom zeitlichen Ablauf und der Länge einer Hüllkurve. Übersehe ich etwas?

 

[Scenturio]

wobei das zweite D eine Art Sustain-Decay ist. Meint: wenn dieser Parameter > 0 eingestellt ist, dann geht der Pegel auch bei gehaltener Note, also während der offiziellen Sustain-Phase, unausweichlich gen null (je größer, desto schneller). Sehr praktische Sache.

Ja, genau wie beim Deepmind - da geht das auch umgekehrt, sprich: der Pegel steigt weiter an.

 

[Summa]

Nur kurz denn unter der Hitze leidet meine Konzentration und an sich wär' das Stoff für ein Video Tutorial, denn mit Beispielen funktioniert sowas eigentlich besser
Im Zusammenspiel mit der Amplitude nutze ich die komplexeren Hüllkurven als das was ich gerne Prekomprimierung nenne, damit die Lautstärke im Attack Bereich nicht ganz so schnell abfällt (gibts bei manchen Synths auch als extra "Punch" Parameter) und auch im Sustain Bereich um Lautsärkenunterschiede z.B. bei 'nem resonanten Filtersound in der Sustain Phase besser ausgleichen zu können. Man kann insgesammt deutlich mehr Details ausarbeiten und muss den Sound nicht so extrem komprimieren, kann ihn im Umkehrschluss dynamischer/lebendiger spielen.
Bei Pitch um die Verstimmung zwischen den Oszillatoren detailliert ausarbeiten zu können oder den Attack Bereich bei Drum Sounds, idealerweise ist so 'ne PEG dann auch bipolar.
Filter - der invertieren Trick wurde genannt, aber bei manchen Sounds speziell im Zusammenspiel mit Resonanz will man den Filter nicht gleich beim Maximum anfangen lassen, für mehr Punch oder ein leichtes "Schmatzen".
Bei Filter FM z.B. um die Vowels/Vokale besser rausarbeiten zu können.
Bei einem Synths bzw. Sounds mit 2 Filtern einfach schon um die Filterfrequenzen besser aufeinander abstimmen zu können.
Pulsbreite um die Modulation/Schwebung im Sustain Bereich nicht plötzlich stoppt, insgesammt kommen ich MultiStage aus meiner Sicht einfach auf bessere Ergebnissen, kann den Sound detaillierter ausarbeiten.