Liste der Synths mit komplexen Hüllkurven

Moin,

hier soll eine möglichst vollständige Liste von Synthesizern entstehen, die komplexere Hüllkurven als ADSR oder DADSR (Delay ADSR) besitzen. Bitte nicht nur den Synth selbst angeben sondern die Hüllkurven auch möglichst genau beschreiben.

Beispiel:
Synthschuster Gummisynth
- 120 Hüllkurven DADDDR, drei Decayphasen pro Hüllkurve, Sustain kann zwischen Decay 1 und Decay 2, zwischen Decay 2 und Decay 3 oder zwischen Decay 3 und Release liegen. Verlauf kann für die gesamte Hüllkurve zwischen linear und exponentiell umgeschaltet werden.


Die Liste (IAO)

Alesis Fusion
- Acht DADSSRR-Envelopes, Sustain 1 entspricht dem üblichen Sustain Level, wird Sustain 2 genutzt, wird der Ton beim Halten der Taste nicht gehalten, sondern es entsteht stattdessen eine zweite Decayphase. Das zweite R ist ein Overlap Release zur Einstellung des Stimmenklau. Die Segmente A, D, S2, R1 können einzeln in Schritten von minus einhundert Prozent (logarithmisch - fast schon eine Hyperbel) über null Prozent (linear) bis plus einhundert Prozent (exponentiell - ebenfalls nahe Hyperbel) eingestellt werden.

Behringer Deepmind
- Drei ADSR-Kurven mit ansteigenden/abfallenden Sustain.

Casio CZ-101
-Drei fest zugewiesene achtstufige Rate-Level-Hüllkurven, die Anzahl der Stufen kann durch Setzen des Endpunktes verringert werden, Sustain kann beliebig in den Segmenten 2 bis 7 liegen.

Casio CZ-1, CZ-1000, CZ-3000, CZ-5000 und VZ-Serie (Musste ich recherchieren, wer einen der Synths besitzt kann mich gerne korrigieren.)
- Sechs fest zugewiesene achtstufige Rate-Level-Hüllkurven, die Anzahl der Stufen kann durch Setzen des Endpunktes verringert werden, Sustain kann beliebig in den Segmenten 2 bis 7 liegen.

Casio FZ-Serie
- Die gleichen Hüllkurven wie in der CZ-Serie plus variablem End-Level.

Emu Morpheus, Ultra Proteus, Audity 2000, Orbit 3
- 8 Stufen Level/Rate und Chaos, außerdem noch dreimal DAHDSR, zwei achtstufige Time-Level-Envelopes mit Loop.

Emu EIV, E64, E5000, TS10/12
- Vierundzwanzig AADDSRR-Envelopes. (AA..RR?) - recherchieren

Ensoniq SQ80/ESQ1, ESQ-M, VFX, SD1/2 , SQ1
- Vier Sechs-Segment-Envelopes.

Ensoniq (Sampler)
- Vierundzwanzig sechstufige Hüllkurven.

Groove Synthesis 3rd Wave
- Drei sechsstufige Rate-Level-Envelopes.

Kawai K5
- Fünf sechsstufige Hüllkurven.

Kawai K5000
- Sechs IAID-, zwölf ADIDIR-, 384(!) ADIDIR-Kurven (@Moogulator was ist der Unterschied zwischen 12 mal ADIDIR und 384 mal ADIDIR? Außer der Anzahl natürlich. Und wofür stehen die Kürzel, vor allem die zwei I und das zweite D?)

Korg DW-6000/8000 (besitze ich nicht, mich ggf. bitte über Fehler oder Ergänzungen informieren)
- Zwei fest zugewiesene ADDSR-Envelopes (Amp und Filter-Cutoff) mit umkehrbarer Polarität.

Novation Ultranova, Mininova
- Sechs loopbare ADSR mit abfallendem/ansteigenden Sustain über variable Dauer, loopbar. Drei davon mit Delay.

Roland JD800, XV, JD - JV, XP, Fantom, Alpha Juno, MKS50
- Vierstufige Rate-Level-Hüllkurven.

Roland JunoD
- Fünfstufige Rate-Level-Kurven.

Waldorf M
- Sechsstufige Rate-Level-Envelopes.

Yamaha SY22, TG33, SY35 (TG33 besitze ich, falls es bei den SYs anders ist, bitte mitteilen)
- Vier DIADDSR-Envelopes (Delay, Initial Level, Attack, Decay 1, Decay 2, Sustain, Release), linear. Durch das Initial Level kann der Attackverlauf auch abfallen.
- Eine fünzigstufige Vectorkurve, die, geschickt eingesetzt, als zwei sehr lange Rate-Level-Hüllkurven mit mehreren Sustainphasen genutzt werden kann.

Yamaha SY55/TG55, SY77/TG77, SY85/TG500, SY99
- Multisegment/Multistage sechs Hüllkurven mit vierzehn Parametern, zwei Hüllkurven mit dreizehn Paramteren, eine Hüllkurve mit neun Parametern.

#15
 
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Casio CZ und VZ (Musste ich recherchieren, wer einen der Synths besitzt kann mich gerne korrigieren.)
- Sechs fest zugewiesene achtstufige Rate-Level-Hüllkurven, die Anzahl der Stufen kann durch Setzen des Endpunktes verringert werden, Sustain kann beliebig in den Segmenten 2 bis 7 liegen.
Afair gibts beim VZ noch 'nen End-Level (verständlich bei 'nem FM-Synth) den es beim CZ nicht gibt.
 
Yamaha SY/TG77, SY99, bis zum SY85 etc..
Multisegment - Multistage 6x14parameter 2x 13parameter 1x 9parameter - https://www.sequencer.de/syns/yamaha/TG77.html

Korg ADBSSR DW Serie https://www.sequencer.de/syns/korg/DW8000_EX8000.html

Emu Morpheus und Ultra Proteus - 8 Stufen Level/Rate und Chaos - in HW der komplexeste Funktionsgenerator bisher.
außerdem noch 3x DAHDSR 2x8time-level + loop https://www.sequencer.de/syns/emu/Morpheus.html
die bieten die meisten Romplermodule übrigens auch von Audity 2000 (12xAADDRR) bis Orbit 3 https://www.sequencer.de/syns/emu/Orbit3_Orbit2_9090.html

Sampler Emu EIV, E64, E5000, TS10/12 etc.. 24xAADDSRR
Ensoniq Serien 24x 6stage
etc. haben alle komplexere Hüllkurven

Ensoniq SQ80/ESQ1, ESQ-M 4x 6stage - gilt auch für die anderen Serien VFX, SD1/2 , SQ1…
Siehe https://www.sequencer.de/syns/index.php

Kawai K5000 6x IAID 12xADIDIR + 384xADIDIR
Kawai K5 5x 6stage + pitchENV

Roland Rompler und Workstations JD800, XV, JD - JV, XP, Fantom Serien etc. 4xtime/level
JunoD und Co 5time/level
Alpha Juno / MKS50 - 4 time/level

ebenso Korg Workstations M/X/T etc.. Serien 2x 6parameter 2x4stage 2x7parameter
 
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Gehen auch Sampler? Ich hatte mal einen HS1/E, den ich damals [tm] immer gerne mit kurzen Wellenformshots als subtraktiven Synthesizer missbraucht habe obwohl es eigentlich ein additiver Sampler war. Der und seine Brüder Casio FZ1 / FZ10M hatten zwei recht abgefahrene Hüllkurven, je eine für DCF und eine für DCA.

Die Parameter damals hießen R1-R8 "Rates" (Zeiten) und L1-L8 "Levels". Ab Tastenanschlag wurde bei 0 begonnen und dann in der Zeit R1 der Level linear von 0 auf L1 geändert, dann in Zeit R2 nach L2 usw.
Einer der inneren Level konnte als Sustain Level ausgezeichnet werden. Wenn ich mich recht erinnere durfte R8 größer 0 sein, der Ton durfte also auf beliebiger Lautstärke enden.
 
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Zählen die Wave-Envelopes beim Waldorf M und Groove Synthesis 3rd Wave auch dazu? Über die Modmatrix kann man die ja frei zuweisen.
Das wären jeweils 6 Level und Zeiten. Beim 3rd Wave gibt es pro Layer drei solcher Hüllkurven.

Ach ja, und der Yamaha An1x hat eine "Free EG" - aber das ist eher so eine Art Motion Sequencer ...

Ach ja #2: Wavestation & co (wohl auch Wavestate, Modwave?) dürften auch einiges bieten - kenne ich aber nicht genau.
 
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Verkürzt, hoffentlich hab' ich nix wichtiges vergessen: Ultra-/Mininova 6 Hüllkurven, loopbar (Anzahl, release off), slope/curve für Attack und Decay, ADSR sustain nicht fest sondern kann steigend/fallen und hat dafür 'ne Rate/Time Parameter Kombination. Bei Amp und Filter Envelope Velocity Parameter, bei den Envelopes 3-6 zusätzlicher Delay Parameter aber kein Velocity. Tracking bzw. Key Scaling Parameter von Attack, Decay und Level der jeweiligen Envelope ohne das man die Mod-Matrix (20 Slots) bemühen müsste, per Mod-Matrix ist auch nur die Decay Time nur von Envelope 1 und 2 zu erreichen. :roll:
 
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Auch vielleicht ein Sonderfall: Behringer Deepmind, 3x ADSR, aber jeweils Expo-Verhalten der Attack-, Decay- und Releasephasen sowie Slope (Anstieg/Abfall) der Sustain-Phase regelbar.
 
Ach ja #2: Wavestation & co (wohl auch Wavestate, Modwave?) dürften auch einiges bieten - kenne ich aber nicht genau.
Wenn wir jetzt alle digitalen Synthesizer unter die Lupe nehmen, werden wir viel zu tun haben. Alleine der Klassiker KORG M1 hat hüllkurventechnisch eine Menge zu bieten, gerade auch variablen Kram mittels der Anschlagdynamik.
 
Dachte beim m Titel direkt an den alphajuno mit T1 L1 t2 L2 T3 L3 t4.
Klingt einfach aber mehr als normal und absolut groovy das Teil. An andern synths muss man halt zwei envelopes nehmen und beide auf das Filter Routen. Eine für Attack und die zweite für später. Immer gut.
 
Moin, ich werde im Laufe der Woche versuchen, das alles einzuarbeiten.

Frage zu den Korg-DW-Envelopes: ADBSSR, wenn ich es richtig verstehe, bewirken Break Point und Slope Time eine zweite Decay-Phase (B = Level, S = Rate - wie bei D2 von Yamaha), weswegen ich sie als ADDSR-Envelopes bezeichnet habe.

Sampler mit Synth-Engine und digitale zählen natürlich auch. Ich habe ja schon digitale wie TG33 und CZ/VZ drin.
 
Offline-Soft-Synths braucht man hier ned nennen, gell? Gehts hier nur um echtzeitliche? Jenseits davon ist ja alles möglich was die olle Mathematik hergibt, Hüllkurvenmodellierung über Bézierkurven etwa.
 
Kawai K5000 6x IAID 12xADIDIR + 384xADIDIR
Das verstehe ich gerade nicht ganz, für jede der bis zu 6 additiven Sources pro Sound gibts 'ne Hüllkurve für Pitch, AMP, Filter und Formant Filter und für jede der 64 Harmonischen pro Source gibts ebenfalls eine Hüllkurve -> das dürften die 384 sein. Nimmt man statdessen ein PCM fallen die additiven Parameter natürlich weg, der Filter (LP oder HP) bleibt auch bei 'nem additiven Source erhalten, man hat dann praktisch zwei seriell verschaltete Filter pro Source mit je einer eigenen Hüllkurve.
 
Andromeda A6. 16 stimmig analog mit 3 digitalen ADLDSRR Hüllkurven, unterschiedliche Kurvenverläufe pro Segment (linear, exponentiell, logarithmisch, etc.) und noch viel mehr (Anleitungen finden sich online). Zudem recht viel modulierbar. Kann man sich endlos drin verlieren.
 
Waldorf hat komplexere Hüllkurven an allen ihren Wavetable Synths. Bin jetzt zu faul bei jedem Synth die einzeln anzuschauen.
Beim WAVE: 8T, 8L + 4T, 4L
Beim M gibt es ja zwei verschieden aufgebaute Versionen (Wave Env hat 8T, 8L; Free Env (8 Parameter).

Groove Synthesis: 3x 6T, 6L (können via ModMatrix über hundert Zielen zugeordnet werden)
 
Wird halt bei vielem was hier rumsteht recht aufwendig das zu beschreiben z.B. Montage/MODX, mit unterschiedlichen Envelopes für AMP, Filter und Pitch wobei AWM2 und FM-X sich auch nochmal unterscheiden, sich FM-X sich da eher am FS1R orientiert z.B. pro Operator zusätzlich 'ne kleine bipolare Pitch EG hat, die beim FS1R alternativ auch als Formant Envelope dient.
 
Das verstehe ich gerade nicht ganz, für jede der bis zu 6 additiven Sources pro Sound gibts 'ne Hüllkurve für Pitch, AMP, Filter und Formant Filter und für jede der 64 Harmonischen pro Source gibts ebenfalls eine Hüllkurve -> das dürften die 384 sein. Nimmt man statdessen ein PCM fallen die additiven Parameter natürlich weg, der Filter (LP oder HP) bleibt auch bei 'nem additiven Source erhalten, man hat dann praktisch zwei seriell verschaltete Filter pro Source mit je einer eigenen Hüllkurve.
Ich rechne einfach die Layers mit drauf - ich würde das heute nicht mehr machen - aber damals habe ich für die DB mich dafür entschieden, es ist besser man nimmt nur die Daten für einen Sound bzw PolySound.
 
Ich rechne einfach die Layers mit drauf - ich würde das heute nicht mehr machen - aber damals habe ich für die DB mich dafür entschieden, es ist besser man nimmt nur die Daten für einen Sound bzw PolySound.
Ich glaub da fehlt 'ne Filter Envelope pro Source.
 
Hatte damals meist Sounddiver als Resource genutzt.
Da ich die SynthDB zzt nicht mehr editieren kann ist das leider eh nicht mehr anzupassen.
 
OB MSR2/ProSynth: DAHDSR
...also Delay, Attack, Hold, Decay, Sustain, Release.
Trivia: Von diesen Envelopes gibt's insg. drei Stück: für den VCA, für den VCF, und einen Allzweck-Envelope namens GEN, wobei aber auch die ersten zwei als Modulationsquellen für alles Mögliche genutzt werden können (wie man's halt bei einem Matrix-Familienmitglied erwarten würde). Interessant ist vielleich auch, dass einerseits die Modulationstiefe dieser Envs für jedes Modulationsziel individuell eingestellt werden kann (-99..99), dass andererseits aber diese drei Envs je für sich auch eine eigene Env-Amplitude haben, die sich frei festlegen lässt (0..99), dazu natürlich Vel-Sens (-99..99). Notabene ist das Triggern dieser Envs keineswegs nur mit einem schnöden Note-On möglich, sondern geht alternativ auch über externe MIDI-Controller, oder über einen der LFOs (!). Das heißt, der Env geht erst dann los, wenn der LFO das nächste Mal auf (ich glaube) Maximalauslenkung ist. Blöd halt nur, wenn man den LFO so programmiert hat, dass dieser erst getriggert wird, wenn der Envelope, zum Beispiel, die Sustain-Phase erreicht. Dann kommt der ganze Kladderadatsch natürlich nie in die Puschen. Aber es gibt dazu noch zwei Envelopes für Arme, das sind die sog. "Ramps". Auch schön: über die Modulationsmatrix lassen sich auch die Env-Zeiten ihrerseits modulieren (z.B. über einen der anderen Envs). Da geht also durchaus einiges.

PS: beim Matrix 1000 und anderen Verwandten dürfte das alles ähnlich sein, aber das müsste wer anders ergänzen.
 
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Man könnte noch sagen, ab wann etwas komplexer ist. Nen Hold vor ADSR oder Multisegment mit X Segmenten etc.
Es gibt da nämlich schon etliche die 1-2 Parameter mehr haben - sogar der Virus hatte sowas. Geschweige denn zB der Blofeld, Q, etc..
 
Gehen auch Sampler? Ich hatte mal einen HS1/E, den ich damals [tm] immer gerne mit kurzen Wellenformshots als subtraktiven Synthesizer missbraucht habe obwohl es eigentlich ein additiver Sampler war. Der und seine Brüder Casio FZ1 / FZ10M hatten zwei recht abgefahrene Hüllkurven, je eine für DCF und eine für DCA.

Die Parameter damals hießen R1-R8 "Rates" (Zeiten) und L1-L8 "Levels". Ab Tastenanschlag wurde bei 0 begonnen und dann in der Zeit R1 der Level linear von 0 auf L1 geändert, dann in Zeit R2 nach L2 usw.
Einer der inneren Level konnte als Sustain Level ausgezeichnet werden. Wenn ich mich recht erinnere durfte R8 größer 0 sein, der Ton durfte also auf beliebiger Lautstärke enden.
Deiner Beschreibung nach sind das die gleichen Kurven wie im Casio CZ mit variablem End-Level. Ich füge die Beschreibung hinzu.

Kann noch jemand etwas gesichertes zu den VZ-Kurven sagen? Sind die identisch mit denen des CZ oder des FZ?
 
Kurzweil PC3-Serie (denke, das ist bei allen gleich: PC3X, PC3K6/7/8, PC3A6/7/8)

3 Envelopes mit Zeiten und Level für alle Stadien plus 2 ASR-Kurven pro Layer, 32 Layer insgesamt. Dazu eine Control-Seite, mit der Man Modulationsquellen fuer verschiedene Sachen multiplikativ festlegen kann.

kurzweil_env.png

kurzweil_env_ctrl.png
 
Bei Kurzweil sind sie bei Bedarf sogar Loopbar und Bipolar und ein ganzes Set mit DX7 Hüllkurven für die Operatoren und die dazugehörige Pitch EG hat mein PC4 auch.
 


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