Live Performance - Rehearsal?

moogli

Technobubi
Hi Forum,


mal ne reine Interessensfrage für die Live-erfahrenen. Oft wird hier ja von Sequencern das Step-Setzen gefordert, während die Maschine läuft. Mich würde mal interessieren, wie das bei euch abläuft.

Ist das Ganze direkt "improvisiert", d.h. das Publikum hört jede Veränderung am Sequencer sofort mit? Auch diejenigen, die ggf. wieder verworfen und korrigiert werden? Oder habt ihr so ne Art "rehearsal" Phantomtrack, den ihr nur auf dem Kopfhörer gelegt habt, um ihn erst dann ins Arragement aufzunehmen, wenn er auch ok ist?

Nutzt ihr auch live das Einspielen von Noten über z.B. ein Keyboard? Sozusagen in Form eines MIDI-"Loopers"?

Ähnliche Frage zu den Sounds: Hört das Publikum sofort, was ihr anwählt? Oder hört ihr das "im Stillen" vor? Wisst ihr in euren Maschinen immer exakt, welche Sounds auf welchen Speicherplätzen wie klingen?


Viele Grüße,
Moogli
 
Mach ich mal den Anfang. Es war einmal...

Kommt auch aufs Equipment an. Klassisches Beispiel sind z. B. die alten Analogsequencer (ab 8 Step aufwärts) von Moog,
bzw. auch Nachbauten wie Q960 dotcom.
Du kannst da im Livebetrieb mit einem Skip-Wahlschalter Noten einfach auslassen/überspringen und die Sequenz live sehr aktiv beeinflussen/variieren. Hört sich vielleicht nicht nach DEM Hit an, jedoch hatte Chris Franke von TD damals das ganz gut im Griff, so dass die Sequenz lebendig klang. Vor allem ein anderes Feeling, mit beiden Händen in den Sequencer hineinzugreifen. Mit zwei Analog-
sequencern potenzierte sich das nochmal. Der Begriff Haptik taucht in diesem Zusammenhang oft auf.

Aber wie gesagt: nicht gerade State-of-the-Art.
Die Ableton-Fraktion hat hier bestimmt einige gute Tipps!
 
Hm, was Du ansprichst, wenn ichs richtig verstanden hab, ist aber ja so ne Art Rhythmusvariation einer laufenden, und bereits "eingegebenen" Sequencerline. Ich denke mal, rhythmische Dinge sind eher unkritisch, sowas muß man eigentlich gar nicht unbedingt "rehearsen", da gibts ja quasi keine Fehlgriffe. Polyrhythmik ist immer cool.
 
moogli schrieb:
Hm, was Du ansprichst, wenn ichs richtig verstanden hab, ist aber ja so ne Art Rhythmusvariation einer laufenden, und bereits "eingegebenen" Sequencerline. Ich denke mal, rhythmische Dinge sind eher unkritisch, sowas muß man eigentlich gar nicht unbedingt "rehearsen", da gibts ja quasi keine Fehlgriffe. Polyrhythmik ist immer cool.

Korrekt, "nur" ein variieren. Wobei die Sequencer meist tonal gestimmt waren (also nicht nur "Drums")
und sich auch tonal interessante Varianten ergeben konnten.
 
moogli schrieb:
Hi Forum,


mal ne reine Interessensfrage für die Live-erfahrenen. Oft wird hier ja von Sequencern das Step-Setzen gefordert, während die Maschine läuft. Mich würde mal interessieren, wie das bei euch abläuft.

Ist das Ganze direkt "improvisiert", d.h. das Publikum hört jede Veränderung am Sequencer sofort mit? Auch diejenigen, die ggf. wieder verworfen und korrigiert werden? Oder habt ihr so ne Art "rehearsal" Phantomtrack, den ihr nur auf dem Kopfhörer gelegt habt, um ihn erst dann ins Arragement aufzunehmen, wenn er auch ok ist?

Nutzt ihr auch live das Einspielen von Noten über z.B. ein Keyboard? Sozusagen in Form eines MIDI-"Loopers"?

Ähnliche Frage zu den Sounds: Hört das Publikum sofort, was ihr anwählt? Oder hört ihr das "im Stillen" vor? Wisst ihr in euren Maschinen immer exakt, welche Sounds auf welchen Speicherplätzen wie klingen?


Viele Grüße,
Moogli

Naja, bei Step kannst du ja BEVOR etwas gespielt wird schon setzen. Das sollte man also nicht hören. Man setzt quasi so, wie man es braucht. Live bedeutet eigentlich immer, dass man nicht Proberaum macht, da es nicht egal ist wie es jetzt in dem Moment klingt. Ich pers recorde realtime und es kommt auch vor, dass ich die grade aufgenommene Spur direkt danach mute und später wieder einsetze oder nur zum Teil abspiele. Das ist halt, was live ausmacht. Man spielt mit dem was da ist. Ebenso mit Steps.
Mir ist Realtime sehr wichtig, ich nutze Steps nur für bestimmte Aufgaben oder bei bestimmten musikalischen "Problemen".

Ich weiss wo was liegt, manchmal muss ich suchen. Aber ich werde das Publikum nicht mit Soundsuche nerven, sondern wähle es halt vorher. Die Dinger haben Namen. Im Microkorg hab ich leider nur Zahlen, was für mich etwas nervig ist. Es ist aber ratsam zu wissen, was man spielt. Ich sags mal so: du bist mit dem Denken in deinem Stück gut 1-4 Takte weiter und so wählst du alles aus und drückst deine Steps, Mutes und spielst ein. Bei mir kommt noch Echtzeitbewegung der Regler als Aufzeichnung dazu, die ich selbstverständlich auch idR nicht immer will.

Dh: Ich rate dazu, vorher mal alles zu prüfen. Ein Jam kann natürlich schonmal mehr Suche benötigen, dann ist es gut, wenn die andere Hand schon was macht, sonst wirds schnell langweilig. Damit mein ich dann natürlich kein wildes Rhythmusumschalten. Das kann nämlich auch nerven.

So etwa. Und da bei mir auch Impro ein Faktor ist, habe ich natürlich das "Problem" sehr viel zu machen und machen zu können, aber dafür weniger Aufmerksamkeit für andere Dinge. Andere kümmern sich daher mehr um die "Show" oder haben mehr vorbereitet. Und die sind oft auf der Bühne oft besser inszensiert. Daher ist es nicht doof, wenn deine Sachen live halt auch inszeniert sind, musikalisch mein ich. Ein Typ hinter irgendeinem Gerät sieht immer langweilig aus. Meist jedenfalls. Das haben wir schon als Negativbonus in die Wiege bekommen. Aber hier wäre Kreativität gefragt, die zu deiner Musik passt. Das ist nämlich auch ein nicht unwichtiger Faktor. Ansich ist das Gear rel egal dabei. Wichtig ist, dass du das machst, was du willst. Ich habe den Weg genommen, dass ich alles versauen aber auch alles verändern kann. Also wenig vorgefertigte Teile. Der Nachteil davon ist eben diese nicht so große Bühnenshow, sieht man mal von den Fingerbewegungen ab.

Im Goth oder EBM Bereich (da kommt ich sozusagen her) ist meist mehr Show und Optik zu finden. Aber wert tanzt und hüpft, kann weniger Knöpfe und Tasten spielen und drücken. Und mit mehr als 1 Person hast du auch andere Möglichkeiten.
 
Okay, also ich kondensiere da mal raus, daß Du Deine Steps eben in Dein Pattern lautlos setzt, diese werden dann beim vorbeihuschen des Pointers irgendwann wiedergegeben, und die Sache passt bei Dir dann direkt, ergo, wenn Du nochwas am Beat oder den Melodien änderst, bekommen die Leute die "Betaversion" mit. Du hast also vorher schon exakt im Kopf, was passieren wird, bevor Du im Sequencer anfängst, Steps zu setzen und zu manipulieren.

...daß Du aber eigentlich live eher Realtime einspielst. Realtime finde ich (als jemand, der Instrumente spielt) auch irgendwie vorhersehbarer, direkter, schneller und daher plausibler für Live, v.a. wenns komplexer wird.

Nochwas ist mir eingefallen, die Fragen dürften wohl auch sehr abhängig vom Musikstil sein. Wenn jemand "richtige" Melodien oder Chords braucht, ist Step-Eingabe doch eher kompliziert und langsam. (oder?) Wohingegen bei minimalistischem Machinedrum-House genügend Zeit ist, um die paar Steps auch live reinzuhacken.

Mich interessieren hier einfach die Herangehensweisen.
 
Ja, das ist so. Aber das ist halt auch live. Aber das klingt so schlimm - das kann eigentlich jeder Musiker irgendwie.

Realtime: Ja, es ist manchmal einfach direkter und schneller. Ist als Steps auch oft komplizierter umzusetzen. Daher ist eine Mischform hier einfach die schnellste. "Etwas Keyboard spielen" müsste man da halt. Ich spiele fast immer auch noch was, aber ich mag das halt so. Das ist irgendwie lebender und man kann halt noch irgendwie spontan was einwerfen. Das mag ich jedenfalls und bei reinen Repro-Sachen würdest du dieses Element nicht brauchen. Ich habe deshalb meisst mind einen Synthesizer mit. Durch meine technische Minimalität kann ich manche Dinge allerdings gar nicht. zB Polyphonie nur in echt auf dem Synth und so. Das ist einfach das "böse Gear" schuld ;-)
Sprich: Man wähle, was man braucht und wie es zu dir passt. Es ist auch kein Problem, wenn es total anders ist. Ich sag das deshalb so dazu, weil die meisten das Improvisations-Element nicht so stark drin haben. Besonders nicht im Bereich Pop. Im Club-Sektor ggf. mehr. Allerdings gibts auch hier Leute, die ihre Songs ablaufen lassen und sich anders konzentrieren. Daher: Bitte alles neutral für dich prüfen und die passenden Sachen wählen.

Steps sind extrem vorhersehbar, Das ist eine Frage der Gewöhnung. Meine Dinger können das, aber sonst sehr wenig. Das ist halt das Problem dabei. Man kann auch bestimmte Sachen NICHT machen, da braucht man dann zusätzliche Sachen. zB Samples in Massen, Modularkram, perfekte Modulationen über lange Zeit, überhaupt längere Sequenzen und qualitativ hochwertige FX, Polyphpnie etc. Also: Da vermisst du vielleicht hier und da was und nutzt dann anderes Zeug, was dazu passt.
Ich zB kann mich mit Ableton Lives MIDI Handling und Live Performance nicht so anfreunden.

Und ja, die Sache ist nicht nur vom Musikstil, sondern noch mehr von deiner Arbeisweise abhängig. Du kannst also klar meine Arbeitsweise nicht übernehmen, weil du mit sicherheit anders denkst und arbeiten willst.

Du musst quasi deine ehrliche Arbeitsweise prüfen und das dann umsetzen in Gear, sei es mit Soft oder Hard und so weiter. Das Gear ist heute zum Glück vielfältig, aber es gibt immer noch Dinge, die nicht so gut gehen und wo ich mir bessere Eingabe und Performance wünschte.
Controller, Realtime und Polyphonie sind in Hardware eher nicht so gut gelöst, aber in Software auch nicht, es ist nur wenigstens noch grafisch, aber oft unspontan gemacht oder doof umgesetzt, wie halt diese Aufnahme und tot-Methode bei Live. Da ist der Versatz dann auch schnell da und so weiter. Aber alles eine Frage des kleineren Übels.

Herangehen ist also so, dass ich nur Steps nervig fände und nur Realtime auch. Beides hat seine Stärken und Möglichkeiten etwas schneller als dein Schatten zu sein auf der Bühne. Andere programmieren eh aus, da ist es eher wichtig, dass es gut durchläuft und gut klingt. Oder nah am Original. Das find ich hingegen irgendwie nicht wirklich "live", aber das muss jeder selbst wissen.
 
kann da nicht so viel beitragen, da ich als klassischer tastenmensch funktioniere - mischung aus rhodes & co. und vorgespeicherten synth patches plus controller. sequencer benutze ich bisher nich, höchstens für ein bisschen modulation. könnte ich auch mal probieren, aber mal schaun wann sowas ginge.

für reine klangimprovisation / ambient sessions fänd ich eine kopfhörer-vorhörfunktion schon sehr wichtig. schade eigentlich, dass synths wie die soniccore ASB keinen separat regelbaren kopfhörerausgang haben, muss man also noch einen mischer dazwischen hängen. mit dem laptop könnte man sowas natürlich gut intern über routings machen. einfach einen master- und einen kopfhörerbus mit midi reglern belegen.
 
Doch, du bist ja quasi das Gegenmodell, daher ist es doch total gut, wenn du erzählst wie du arbeitest. Oder gar nicht live? Niemals?

Vorhören ist aber ein sehr guter Tipp. Besonders bei einer Session. Mein meistverwendeter Regler ist der Volumeregler (runter). Es wäre cool, wenn man sich leichter vorhören könnte bei so Sachen. Idr kann man natürlich seine Sachen am eigenen Pult vorhören. Jedenfalls jamme ich idR so mit den anderen, dass ich meinen eigenen Submix mache und damit "mich" komplett regeln kann. Ich stecke notfalls halt um in den Ausgang des Gerätes, lasse das andere laufen (wenn es in der Jam grade laufen muss/soll) und höre dann da schnell rein oder baue eben einen neuen Sound für den nächsten Einsatz. Kostet 1-4 Takte oder so. Manchmal auch 8.
Muss man leider halt per Ohr sehen, was gut geht. Je weniger Leute, desto mehr aufpassen.
 
Moogulator schrieb:
Doch, du bist ja quasi das Gegenmodell, daher ist es doch total gut, wenn du erzählst wie du arbeitest. Oder gar nicht live? Niemals?

meinst du mich? wie gesagt - die patches müssen stehen, dazu kommen halt ein bisschen controller oder tap tempo für beat-synchronisierte sachen. improvisation = tasten drücken, räder, joystick, aftertouch - aber kein klangneubau.
 
Ich mach ja nur live musik und wir bereiten defacto nie etwas vor. Ich hab zudem keine Geräte, die das Abspeichern von Sequenzen erlauben würden.
Eine Vorhörmöglichkeit ist natürlich beim Livespiel im Prinzip Pflicht. Aber mit etwas Übung (und die haben wir jetzt nach 8 Jahren ;-) ) kann man Sequencen problemlos auch bauen, während der Synth eigentlich schon zu hören ist, wenn man die Möglichkeit hat, die noch nicht eingestellten Steps stumm zu schalten (Gate aus). Das mach ich so mit einem Doepfer A-155, wobei ich da einen Quantizer dahinter habe, der die Sache fürs Publikum erträglicher macht :mrgreen:

Bei SH-101 oder JX-3P gebe ich Sequenzen üblicherweise mit Kopfhörer ein, da ich mich massiv aufs mitzählen der Stepnummer konzentrieren muss - der Kopfhörer schützt mich dabei sozusagen davor beim (in diesem Fall völlig unrythmischen) Mitzählen vom aktuell laufenden Beat drausgebracht zu werden.

Und um auf "fab" bezug zu nehmen: Für das "sequenzieren" von pianistisch Eingespieltem benutze ich Audio-Looper (Electrix Repeater und Lexicon Jamman). Dabei wird nur seltenst vorgehört, da man eigentlich eine Zeit lang eine Phrase echt (also für das Publikum hörbar) spielt, und dann irgendwann per Fussschalter den Looper aktiviert.

Florian
 
moogli schrieb:
Noch was ist mir eingefallen, die Fragen dürften wohl auch sehr abhängig vom Musikstil sein. Wenn jemand "richtige" Melodien oder Chords braucht, ist Step-Eingabe doch eher kompliziert und langsam. (oder?)
Nein. Ich benutz den JX3P Sequencer zu großen Teilen so, dass er Akkordfolgen ausgibt. Die Sequenz wird dann von einem Trigger gesteuert, der jeden Takt auf die Eins (oder da wo halt der Akkordwechsel sein soll) kommt (ich hab dafür extra eine TR606, die nix anderes macht, als für diverse Geräte trigger auszuspucken).
 
florian_anwander schrieb:
Für das "sequenzieren" von pianistisch Eingespieltem benutze ich Audio-Looper (Electrix Repeater und Lexicon Jamman). Dabei wird nur seltenst vorgehört, da man eigentlich eine Zeit lang eine Phrase echt (also für das Publikum hörbar) spielt, und dann irgendwann per Fussschalter den Looper aktiviert.

stimmt, ist eigentlich klasse. habe das bisher nur allein, noch nicht live probiert. du musst dann aber anfangen, oder? oder bist du so genau, dass du zu einem laufenden beat loopen kannst?
 
fab schrieb:
Moogulator schrieb:
Doch, du bist ja quasi das Gegenmodell, daher ist es doch total gut, wenn du erzählst wie du arbeitest. Oder gar nicht live? Niemals?

meinst du mich? wie gesagt - die patches müssen stehen, dazu kommen halt ein bisschen controller oder tap tempo für beat-synchronisierte sachen. improvisation = tasten drücken, räder, joystick, aftertouch - aber kein klangneubau.

Ja, meinte dich. Du bist oft sowas wie mein Gegenstück und daher interessant ;-)
Aber anpassen per Tap-TEmpo an einen Drummer ist sehr gut, klappt besser als man denkt, zumindest bei meinen Sessions. Vorausgesetzt der Drummer hat Ohren und hört dich, wenn nicht, passt du halt an und notfalls immer wieder.

Ah, Florian spricht das an, was auch viele akustiker gern machen: Aber Looper gibts auch in Ableton und da gibts auch viele, die das nutzen. Die bekannteste Nutzerin dürfte wohl Frau Heap sein.
Ähnlich nutzen könnte oder kann man das Microsampler Ding von Korg.
 
florian_anwander schrieb:
moogli schrieb:
Noch was ist mir eingefallen, die Fragen dürften wohl auch sehr abhängig vom Musikstil sein. Wenn jemand "richtige" Melodien oder Chords braucht, ist Step-Eingabe doch eher kompliziert und langsam. (oder?)
Nein. Ich benutz den JX3P Sequencer zu großen Teilen so, dass er Akkordfolgen ausgibt. Die Sequenz wird dann von einem Trigger gesteuert, der jeden Takt auf die Eins (oder da wo halt der Akkordwechsel sein soll) kommt (ich hab dafür extra eine TR606, die nix anderes macht, als für diverse Geräte trigger auszuspucken).

Okay, das ist eine ziemliche spezielle Lösung mit zwei ollen Geräten, die man zusammenschaltet. Das geht so ja ohne weiters nicht mit "normalen" Steppern. Aber interessanter Ansatz!

Moogulator schrieb:
Ähnlich nutzen könnte oder kann man das Microsampler Ding von Korg.

Sowas müsste in einer coolen Groovebox integriert sein.. Hat jemand hier eigentlich dieses Teil? Schade, daß es so teuer ist :sad:
 
Hatte es 2x hier. Das tut schon, was es soll. Aber es hat auch Limits. zB wenig FX. Aber ein Repeater hat auch keine FX. Für Beatboxer und Spontanakustiker imo eine brauchbare Lösung in Hardware. Aber muss man genau so mögen. Ich zB find die meisten Looper haben das Problem, dass man genau in Time treffen muss und das gilt auch für Ableton. Beim Microsampler ist das FASt auch so, gibt da so ein Threshold-Dingens, was man ja hart einstellen kann, aber wenns zu hart ist, fehlt ggf. ne Silbe.

Aber echtes Live Sampling scheint ggf. nur im neuen Octatrack zu sein, ist aber auch eher für Loops als für Sounds. Das wäre schön, wenn da mal einer was machen würde. Electribe 2.0 - Die schwarze Geistertribe wäre dann wieder da. Die kann Polyphonie, Dynamik und Livesampling. Aber das Instrument kann eh immer mehr als ich.
 
Technisch würde es ja schon gehen, einen MIDIclock-synchronen Minisampler zu machen, der Deinen "record"-Tastendruck auf die exakten 16tel quantisiert, und ggf. über einen internen Ringpuffer auch 1/16 "vorquantisiert", wenn Du die 1 nicht exakt erwischt hast, sondern etwas zu spät.

Aber ist ein anderes Thema..

Gibts noch weitere Meinungen zum Thema Live-Step Eingabe und "rumprobieren" vorm Publikum? ;-)

Gibts also niemanden, der "rehearsal" beim Stepsetzen praktiziert? Also z.B. in seinem Octopus (oder so) einen Track hat, der nur auf den Kopfhörer tönt, dort die Spuren erstmal "privat" zusammenbaut, und sie dann erst ins Arrangement kopiert? Oder jemanden, der den Output eines Tracks erst auf öffentllich umstellt, wenn er "gut genug" ist?
 
Ich sags mal so: Bei einem Raster (von mir aus noch mit Roll-Taste) von 16 oder 32 spielst du eigentlich immer quantisiert. Damit kannst du doch nur wenig Fehler oder "unvorhergesehenes" machen.

Ich mein, selbst 1/192 ist musikalisch jetzt nicht DER Hammer und für Lauflicht aber schon extrem hoch. Das sind so die Spitzenteile, die das können. Ich kenne Leute, die sich über 1/768 aufregen und sich da noch gezeitgängelt fühlen. Will sagen: Da hast du quasi das Timing der Maschine und Zwangsquantisierung. Da sehe ich keinen großen Grund, dies noch vorzuhören.

Bei mehr, können wir drüber reden.
 
moogli schrieb:
Gibts also niemanden, der "rehearsal" beim Stepsetzen praktiziert? Also z.B. in seinem Octopus (oder so) einen Track hat, der nur auf den Kopfhörer tönt, dort die Spuren erstmal "privat" zusammenbaut, und sie dann erst ins Arrangement kopiert?

...nö, noch nicht...müßte ich mal ausprobieren...

...bisher gibt es bei mir (und dem Octopus) zwei Varianten:

- vorbereitete pattern werden variiert
- pattern entstehen neu und Fehler sind Teil der Performance, gewollt und akzeptiert
 
Bei mir programmierte Patterns, die variiert werden.

dotterl schrieb:
Kommt auch aufs Equipment an. Klassisches Beispiel sind z. B. die alten Analogsequencer (ab 8 Step aufwärts) von Moog,
bzw. auch Nachbauten wie Q960 dotcom. Du kannst da im Livebetrieb mit einem Skip-Wahlschalter Noten einfach auslassen/überspringen und die Sequenz live sehr aktiv beeinflussen/variieren.

Mit dem momentanen Angebot an Quantizern ist da noch mehr drin und da will ich in Zukunft auch hin: da geht inzwischen wesentlich mehr als nur Halbtonquantisierung. Da kann man Stimmungen vorwählen (Theiss, Doepfer, .com) oder sogar gezielt bestimmte Noten selektieren (Moonmodular). Da ist das Livesequenzing ein Klacks.

"Rehears"de Stepsequenzen habe ich bisher nur einmal erlebt und das ist schon ne Weile her. Von einer britischen Combo die in klassischer EM & Berliner Schule machen: Air Sculpture. John Christian, einer von dem Trio, hatte einen Softwaresequenzer namens "Improvision" für Windows95 geschrieben. Der bestand aus 4 Matrixfeldern aus Pianoroll in der Vertikalen und einem festen Stepgrid in der Horizontalen. Während zwei Mann für ein paar Minuten flächiges Zeugs improvisiert haben, hat der Dritte daraus 4 parallele Sequenzen unterm Kopfhörer zusammenklicken und dann hochfahren können. Hatte was. Besonders wenn man bedenkt, dass sich so wirklich kein Konzert wiederholt. Später sind sie dann aber auf programmierte Nord Modulars umgestiegen und "Improvision" wurde nie auf XP portiert, geschweige denn öffentlich zugänglich gemacht.
 
Moogulator schrieb:
Bei 32 oder 16er Raster und damit faktisch quantisierter Spielweise? Braucht man das denn dann?

Abhängig von Stilrichtung und Spurenzahl, würde ich sagen. Bei einem Bass-Track mit nem Moebius zB wird man da nicht viel vorhören müssen. Wenn du zB mehrstimmige Sequenzen im Berliner Schule Stil machen willst, musst du die schon ordentlich gegeneinander austarieren. Sonst rollen die nicht richtig und sind schlicht langweilig. Ob das selbst bei dem richtigen Werkzeug live stets und auf Anhieb gelingt und als Skill abrufbar ist, wage ich zu bezweifeln.
 
Das hier betrifft eher Beats, nicht so richtig Melodien, denn die editiert man per Lauflicht oft nicht sooo spontan richtig gut. Aber in Teilen ggf. schon. Ich hab da die ein oder andere Methode, aber finde genau das ein Problem, das interne Keyboard hilft halt bei einigen..
 
Bei der xbase höre ich manchmal schon ganz gerne vor. Das meiste ist zwar vorbereitet, aber gerade mit der Kick programmiere ich gerne schrittweise noch so eine Art Subbass dazu, und der will vorgehört werden.
 
fab schrieb:
stimmt, ist eigentlich klasse. habe das bisher nur allein, noch nicht live probiert. du musst dann aber anfangen, oder? oder bist du so genau, dass du zu einem laufenden beat loopen kannst?
Die meisten besseren Looper können als MIDI-Sync-Slave arbeiten. (In der Umkehrung kann man auch einen Loop frei in die Geräte einspielen, und die Geräte erzeugen dann daraus das Tempo und geben den entsprechenden MIDI-Clock aus mit Startbefehl sobald der Loop fertig ist.)
Der Jamman kann als Clock-Slave dabei keine Tempoänderungen verknusen. LP-1 und EDP meines Wissens auch. Der Electrix Repeater macht aber Echtzeittimestretching in der Qualität von Ableton. Der Repeater ist sowieso der Oberhammer was das Funktionalitäts und Bedienkonzept angeht. Ich wünschte mir, sowas gäbe es für MIDI-Noten

moogli schrieb:
Technisch würde es ja schon gehen, einen MIDIclock-synchronen Minisampler zu machen, der Deinen "record"-Tastendruck auf die exakten 16tel quantisiert, und ggf. über einen internen Ringpuffer auch 1/16 "vorquantisiert", wenn Du die 1 nicht exakt erwischt hast, sondern etwas zu spät.
Siehe oben, sowas gibts längst.

moogulator schrieb:
Aber es hat auch Limits. zB wenig FX. Aber ein Repeater hat auch keine FX.
Er hat extra Inserts. Da kann man dann Sachen reinhängen. Die anderen Electrix-Teile sind ja genau aufeinander abgestimmt. Ich hab noch das MoFx und krieg demnaechst eine Filterfactory. Alles MIDI-Clock gesteuert...
 
Moogulator schrieb:
Ich hab da die ein oder andere Methode, aber finde genau das ein Problem, das interne Keyboard hilft halt bei einigen..


hab mir schon überlegt, genau nur dafür den six in a row von flame zuzulegen! ..akkorde, scales, looper... (uvm)
hab den echometer (die geilsten und am schnellsten programmierten hihats und rolls ever!! - geht natürlich auch mit tom, kick etc etc)
und ich find das konzept von per echt cool!

wers nicht kennt, unbedingt ausgiebiger "durchschauen" :D
man muss 2 mal hinschauen oder drüber nachdenken, bis einem auffällt wie genial das ist!
performance pur

http://flame.fortschritt-musik.de/start.htm
 
So Sachen hängen oft im Detail einfach mit der pers. Vorliebe zusammen. Ich denke sehr in Realtime-Einspielen und finde Lauflicht gut, aber nur Lauflicht würde mich auch nerven. Synthesizer hätt ich immer gern so, dass ich eingreifen kann und alles ändern kann. Deshalb habe ich sehr sehr lange den Jupiter 6 auf jede Bühne geschleppt. Egal ob Techno, EBM oder so. Dann kam der Microkorg, der viele der Dinge hat, die mir wichtig sind. Und daher ist es für andere sicher vollkommen obsolet, hat ja jeder andere Vorstellungen wie ein Synthesizer und Sequencer oder Computer beschaffen sein muss, damit man das intuitiv und für Jams gern nutzt.

Deshalb unterscheidet sich eben das Live-Vorhören sicher auch ein wenig. Aber es ist bis auf reine Audiofiles sicher selten verkehrt, am Vortag nochmal aufzuprobieren.

Grade so Dinger wie Six-in-a-row sind ebenfalls Polarisierer. Man muss ein bisschen auch selbst so denken. Das Gear spielt schon mit, aber wenn man will, kann man aus jedem Gear auch maximal alles rausholen. Aber einfacher finde ich heute, wenn man sich das holt, was am besten passt und bleibt da konzentriert an dem Ding oder der kleinen Sammlung von Dingelchen. Vielleicht kommt alle 5 bis 10 Jahre mal was noch besseres. Aus meiner Sicht hat sich noch kein Heilsbringer und Erlöser meines aktuellen Sets gezeigt. Und das muss man für sich halt rausfinden. Vielleicht hilft die Schilderung etwas dabei.

Das Urthema nach dem Vorhören kann also auch eine Übung von Übergängen sein, eine schlaue Organisation von Sounds oder Pattern oder Clips und ein Zusammenspiel mit irgendwelchen Live-Synths und so ebenfalls. Ein sehr melodischer Act wird vielleicht hier auch schon anders arbeiten müssen und können als beispielsweise ein ruhiger Act mit viel polyphonem Feingeist. Und wenn man "beides" hat ebenso. Ist nur ein Beispiel.

Wichtig ist, dass man sich später nicht vertut und unmusikalischen Mist macht. Dann war die Vorbereitung auch gut. Naja, oder man hat eh Audiofiles oder Songmode und hat keine großen Gefahren auf der Bühne. Wer viel live machen kann, hat oft halt auch viele Chancen Mist zu bauen. Wenn ich auch nur einen halben Takt meine Maschinen nicht berühre, wäre der Gig idR langweilig oder unmusikalisch. Naja, vielleicht gibt es ja auch Zungen die es WENN ich es berühre unmusikalisch finden *grins*
 

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