Machen analoge Mixer den Sound wirklich fett?

Die Überschrift ist provokant.

Da bei mir die Audio-Interface-Frage immer noch nicht geklärt ist und auch derzeit keine Top-Priorität hat .... frage ich mal so ganz provokant in Richtung Mixer. Ein paar habe ich anvisiert, keine High-End-Geräte aber brauchbar, Mackie zb.

Die mit dem Audio-Interface will ich nicht, aber die ohne scheinen ganz OK zu sein .. 1620 VLZ 3

aber mal ehrlich, meine letzte Mixer-Erfahrung war ein Behringer-Schund-Mini-Teil (liegt mittlerweile 5 Jahre zurück) --- daher meine Überschrift-Eingangsfrage: Gibt es da irgendetwas, was den Sound durch einen Analogmixer aufwertet, in dieser Preiskategorie des soeben genannten Herstellers/Modells?

Es gibt hier Subgruppen, könnte ich mit einem Audio-Interface auch machen in der DAW (aber irgendwie will ich weg davon), habe aber kein HandsOn-Feeling .....

Möchte eure Meinung dazu hören.

Danke vorweg
 
Ich habe mein E-Piano über einen Oram Mixer in ein Macbook Audio Input in Reaper aufgenommen. Hat mich weggehauen. Jetzt weiss ich, was Fetz, nordcore und so viele Leute immer gemeint haben. Auch wenn ich vorher schon geahnt habe, dass das Interface die wenigst wichtige Stelle in der Aufnahme ist, zumindest bei Heim"studios".
 
Kein Gerät kann den Sound verbessern.
Grundsätzlich kann es den Sound nur weniger verschlechtern oder einen mehr oder weniger passenden Effekt hinzufügen, also den Klang *verändern*. Es gibt aber keine Veränderung die unbedingt positiv ist!
 
nordcore schrieb:
Kein Gerät kann den Sound verbessern.
Grundsätzlich kann es den Sound nur weniger verschlechtern oder einen mehr oder weniger passenden Effekt hinzufügen, also den Klang *verändern*. Es gibt aber keine Veränderung die unbedingt positiv ist!

So gesehen gibt es guten Sound dann sowieso nicht
 
Aber die EQs greifen bei einem analogen Pult doch irgendwie anders in das Signal ein als es etwa bei einem DAW-EQ der Fall ist?!? Oder nicht?

@Nordcore

deiner Auffassung nach ist also Analog Digital auf Mischerebene unterlegen?
 
Stroheim schrieb:
So gesehen gibt es guten Sound dann sowieso nicht

Doch natürlich. Den muss man aber *machen*. Nicht kaufen.
Und natürlich gibt es brauchbare Effekte (die oft mal passen) und unbrauchbare (mit denen man eher nix anfangen kann).
 
dns370 schrieb:
deiner Auffassung nach ist also Analog Digital auf Mischerebene unterlegen?
Nope. Die analoge Arbeitsweise ist *komplett* anders, die Resultate sind daher nicht zu vergleichen.

Der theoretische Unterschied ist dagegen total klein. Zumindest sind die wenigen Beispiele mit wirklich genau gematchten Signalen, bei denen in DAW und analog eine wirklich identische Bearbeitung erfolgte, so wenig Unterschiedlich, dass ich jede aktive Mixentscheidung für wichtiger halte.
 
nordcore schrieb:
dns370 schrieb:
deiner Auffassung nach ist also Analog Digital auf Mischerebene unterlegen?
Nope. Die analoge Arbeitsweise ist *komplett* anders, die Resultate sind daher nicht zu vergleichen.

Der theoretische Unterschied ist dagegen total klein. Zumindest sind die wenigen Beispiele mit wirklich genau gematchten Signalen, bei denen in DAW und analog eine wirklich identische Bearbeitung erfolgte, so wenig Unterschiedlich, dass ich jede aktive Mixentscheidung für wichtiger halte.

Danke für die Info...
 
daraus schließe ich jetzt, dass die Arbeit mit einem Analogmixer aufgrund der "Beschränktheit" weitaus mehr vorausblickendes Arbeiten erfordert als auf digitaler Ebene, wo ich das Signal nach belieben und mit nur allen erdenklichen Tools bearbeiten kann.

Habe ich recht mit der Aussage, dann ist das Lernen des Umgangs mit den Signalen auf analoger Ebene tiefschürfender.
 
Die Analogen Pulte klingen ja auch nicht alle gleich.
Gerade bei den EQs gibts Unterschiede.
Die einen machen genau, was sie sollen: Damit korrigiert man dann halt möglichst unauffällig und sauber den Frequenzgang und nimmt ein bisschen Bass raus oder Mitten rein.
Die anderen klingen aufgrund von fiesen Phasenverschiebungen und Verzerrungen brutal fett.
Kommt beides in allen Preisklassen vor, ist halt ne Geschmacksfrage...
"Mehr vorausblickendes Arbeiten" erfordert das analoge Mixen nicht, ist eher wieder mal intuitiver, alle Funktionen liegen klar auf dem Tisch, da kommt man dann schnell zum gewünschten Sound..
 
Nö der Sound wird nicht besser. Die EQ's sind da auch nur sehr grob und rudimentär. Also in deiner erwähnten Preisklasse.

Ein plus kann aber sein die Spuren schön "heis zu fahren" (gib Gummi) und / oder leicht anzuzerren. Aber seidigere Höhen oder sowas...vergiss es.
 
Fetter wird ein Sound (zumindest nach meiner Interpretation dieses Adjektivs im Zusammenhang mit Klangfarben), wenn er breitbandiger wird.
Das lässt sich u.a. durch Übersteuerung bewerkstelligen.

Analoge Mischpulte klingen bei Übersteuerung sehr unterschiedlich. Auch wenn analoge Mischpulte bei Übersteuerung meistens nicht so beschissen klingen wie ein übersteuerter A/D Wandler, schön ist das trotzdem nicht.
Manche billigen Pulte machen den Sound auch ohne Übersteuerung kaputt.
Manchmal bringt eine Reduktion der Klangqualität aber irgendwie ästhetische Ergebnisse.

Bei Musik kommt es ja vorallem darauf an, wie sie vom Hörer empfunden wird. Sobald ein Hörer nichtlineare Verzerrungen mit irgend etwas assoziiert, sind sie ein musikalisches Werkzeug.

Ich habe in letzter Zeit viel mit Übersteuerung experimentiert. Für meine Musik hat sich gezeigt, dass die Übersteuerung das Signal in dem Frequenzbereich, in dem es hauptsächlich vertreten ist, in der Wahrnehmung weiter nach vorne bringt, die weniger präsetenten Frequenzen aber weiter in den Hintergrund drängt. In der Praxis heist, dass, dass ich Basssounds nie oder nur wenig verzerre (meine Basssounds leben von einem soliden Fundament UND einem perkussiven Obertongehalt, letzterer würde bei Übersteuerung aber beim Hören verschwinden) und Melodien, wenn im Frequenzbereich außenrum genügend Platz ist, bei Bedarf ordentlich übersteuere.
 
ich mag mein mackie 1604 vor dem interface. es macht den sound zwar nicht berauschend
fett, doch färbt es richtung "hörgewohnheit". das liegt vermutlich daran, das recht viel mit
ihm gemacht wurde - nicht weil es über-toll klingt, sondern weils es lange zeit das beste preis/auxsend
verhälltnis hatte. ^^
 
technisch gesehen hat nordcore recht, keine Frage.... auch die Aussage "sound machen und nicht kaufen"... sehr sympathisch :)


aaaaaber, wenn ich meine tracks durch ne riesen Neve Konsole (oder ähnliches) schicke, klingt der Track den ich reingeschickt habe besser (auch ohne irgendetwas an der Konsole einzustellen/ verändern)... klar kommt das von der Färbung, Kompression, etc.... dann das ganze auf ne Bandmaschine aufgenommen, und es wird nochmal 'besser'.

bei sowas wie Macke, kann man das aber vergessen. Da klingt nichts besser durch. Und leicht verzerren und 'heiß' fahren macht das Signal nur 'schlechter'.... da gibt es eher eine UNangenehme Verzerrung.


Ich persönlich finde jedoch, dass Analoges Summieren schon einen ziemlich hörbaren Unterschied macht. Auch auf meinem kleinen Macke meine ich zu hören, dass wenn ich die Tracks mit dem Mischer anstatt der DAW summiere, alles ein bisschen räumlicher klingt und mehr 'glued'
 
Es gibt unterschiedliche Sättigungscharakteristiken und auch so etwas wie einen unterschiedlichen "Grundton". Die Arbeit mit den Filtern ist imho für einen guten Mix sehr wichtig (ich persönlich halte das Abschwächen dabei für wichtiger als das Betonen), und hier gibt es nun einmal "musikalischere" EQs (oft sind die etwas breitbandiger) und solche (bei Analogpulten), die irgendwie "digital" klingen - ein Beispiel dafür sind die drahtigen, fast untauglichen Mackie-EQs. Dann ist es nun einmal so, dass Analogpulte dem Signal Rauschen hinzufügen.

Tjanun: Allein ein leichtes, dazu gemischtes Rauschen (man probiere das einmal am Lieblings-Analogsynthesizer aus) kann den Klang mitunter merklich "fetter" machen und färben. Ich finde darüber hinaus, die Arbeit am Analogpult fühl sich oft so an, als ob auf der Mischung ein leichter, sehr warmer Choruseffekt liegt. Und, schon oben angemerkt, analoge Pulte haben - im Gegensatz zum digitalen Widerpart - mitunter eine gewisse Kompressionseigenschaft, gerade bei den lauten Anteilen im Mix. Der Mix klingt beim "guten" Analogpult also tatsächlich fetter.

Nordcore möchte ich in fast allen Punkten völlig recht geben, denn vor allem die Arbeit am Mischpult macht es, kleinere Lautstärkeverschiebungen in den Einzelkanälen, Kompression, EQs, FX-Einstellungen usw. ! Wobei das filigrane Einstellen dieser Dinge am Analogpult i.d.R. deutlich bequemer ist. Was vielleicht ein Grund dafür sein könnte, dass viele Rechermixe so schlampig klingen...

Tja, und ich behaupte mal ganz frech, wenn man all dies beachtet und ein gutes Gehör hat: Am Rechner lässt sich durchaus so mixen, dass die Mischung hinterher "analog" bzw. wie von einem superteurem Analogmischer klingt...

(Mein leider z.Zt. defekter Soundtracks-Mixer "Solo Midi" wird von mir trotzdem sehr geliebt, u.a. wegen des prächtigen EQ-Sounds)
 
Ein guter Zugriff ist sicher auch wichtig, denn die Eingriffe mit dem Pult könnten ja auch nach dem Hybrid oder iPad Prinzip erreichbar sein und auch eine leichtere schnelle Zugriffsweise ermöglichen.
Das wäre der Greif-bare Aspekt. Oder meinst du es wirklich rein technisch? Das ist natürlich so, dass es bei richtiger Anwendung was bringen kann, es ist aber auch nicht der Garant für den besseren Sound. Sagen wir mal eine Bandmaschine einzusetzen braucht auch nicht jeder für einen guten Sound, es ist halt sowas wie eine Klangästhetik, die du damit hinbekommen kannst und hier beim Pult kann das Verhalten der EQs und Preamps genutzt werden, .. Das bringt dann was, wenn deren nichtlineares Verhalten was eben schwer zu simulieren ist zur Geltung kommt. Es GIBT Musik, der das viel bringt. Musst du letzlich ausprobieren. Mit dem Gedanken -- kauf ich mir das, klingt alles besser - allein wäre das nicht ganz ausreichend.

Nur mal so ergänzend zu dem Gesagten für "in den Raum stellen".
 
ich fand auch, gerade Mackie kling garnicht "fett" wenn man die Kanäle übersteuert, im Gegenteil.... Die EQs fand ich auch nicht so prall, für den Preis sind die Pulte aber ok, denke ich. Habe im Moment ein Allen&Heath, das gefällt mir besser, zum Verzerren eignet sich das aber auch nur bedingt.... Hatte früher mal so ein altes Soundtracks Live-Pult, hat leider gerauscht wie sau, aber damit konnte man den Sound wirklich krass anfetten. Aufgrund des Rauschens aus heutiger Sicht total unbrauchbar :lol:
Ich habe das Gefühl, das moderne Pulte immer suberer/cleaner klingen und daher genau für das "Anfetten" irgendwie unbrauchbarer werden. Da geht es dann (bei höherpreisigen Mixern) nur noch um die Qualität (und evtl. Färbung) der EQs und Preamps.... Beurteilt aber sicher jeder irgendwie anders.
Ich spare schon länger für ein gutes Pult, weils mit Hardware mir einfach mehr Spaß macht, obs fetter klingt deswegen, weiß ich nicht, ist im Prinzip aber auch egal :lol:
 
Die Reserven und Headrooms werden auch anders heute definiert und die Bauteile sind "perfekter" - aber es gibt große Schwankungen beim Abgleich der verschiedene Modelle - das ist der Preis der China-Produktion manchmal. Besonders bei sehr günstigen Angeboten. Siehe auch Mikrofone.
 
CO2 schrieb:
ich fand auch, gerade Mackie kling garnicht "fett" wenn man die Kanäle übersteuert, im Gegenteil.... Die EQs fand ich auch nicht so prall, für den Preis sind die Pulte aber ok, denke ich. Habe im Moment ein Allen&Heath, das gefällt mir besser, zum Verzerren eignet sich das aber auch nur bedingt....
Darfste auch nicht mit Gain machen sondern mit den Fadern. Die Gains werden ja immer mehr optimiert das sich eben nicht anzerren. Insofern denke ich auch das neue Pulte auch immer cleaner klingen mittlerweile.
 
Zolo schrieb:
CO2 schrieb:
ich fand auch, gerade Mackie kling garnicht "fett" wenn man die Kanäle übersteuert, im Gegenteil.... Die EQs fand ich auch nicht so prall, für den Preis sind die Pulte aber ok, denke ich. Habe im Moment ein Allen&Heath, das gefällt mir besser, zum Verzerren eignet sich das aber auch nur bedingt....
Darfste auch nicht mit Gain machen sondern mit den Fadern. Die Gains werden ja immer mehr optimiert das sich eben nicht anzerren. Insofern denke ich auch das neue Pulte auch immer cleaner klingen mittlerweile.
Sehe ich auch so.

Man mag mich hauen (wenn ich mich täusche), aber wenn man sich alte Messprotokolle von heute kultigen (und tatsächlich guten) Mischpulten anschaut, wird man auf eine Reihe von gewissen Phasenschweinereien, Übersprechen von Kanälen u.ä. stoßen, die es heute im Mischpultbau nicht mehr so gibt. Aber genau das, wenn es nicht überhand nimmt, in Verbindung mit ansonsten guter Verarbeitung/Komponentenqualität kann auch ein Faktor sein, der alte Mischpulte so charmant macht. Und, wenn man seine Spuren korrekt aussteuert: Selbst, wenn ein "altes" Mischpult 20 dB mehr Rauschen bietet - es lassen sich trotzdem gute Mischungen darauf machen!

Und dann erinnere ich mich noch mit großer Trauer an ein modulares 16-Kanal-Theatermischpult, das ich einmal besessen habe (kam aus dem aufgelösten Schillelr-Theater Berlin): Wenn man die einzelnen Kanäle massiv übersteuerte, dann kam da eine Zerre heraus, die SOWAS von wunderbar war! Und ich Trottel habe das Ding dann verhökert (da wusste ich noch nichts vom Wert guter analoger Verzerrung), wegen ein paar hundert DM Handelsgewinn - und Geld zur Anschaffung eines Microwave II (äh, mag jemand den haben mit Wertausgleich gegen Microwave I tauschen? Extrem mint!!).

Analoge Verzerrung am geeigneten Mischpult kann soooo schön klingen! Bei den modernen Mischpulten wüsste ich allerdings keines, wo die Verzerrung noch gut klingt.
 
Und, wenn man seine Spuren korrekt aussteuert: Selbst, wenn ein "altes" Mischpult 20 dB mehr Rauschen bietet - es lassen sich trotzdem gute Mischungen darauf machen!
Das ganz bestimmt, ging früher ja auch. Nur kommt heute (elektronische) Musik zum größten Teil von digitalen Tonträgern oder ähnliches und ist mitunter 100% "rauschbefreit".
Das kann bei Elektronikfricklern schon mal zu Irritationen führen (zB. das "Ebbe&Flut"-Syndrom, HerrSchippmann kann davon sicher ein Lied singen :lollo: )....
 
habe mir für zu hause auch n mackie 1604 besorgt und kann nur betonen, dass man die wirklich nicht überfahren sollte - eagal ob noch usa produkt oder nicht! - die eq´s lässt amn besser auch in ruhe _ ansonsten ist das für kliene systeme wirklich sehr gut bestück und man kann viel rein-raus patchen - da hat es für mich auch interessant gemacht - lieber eq´s in die inserts

übersprechen tun die kisten auch :floet: und zwar von überall nach überall - habe mal ein neues begutachtet und das hat das auch gemacht ... im preisleistungsverhältnis sind die trotzdem sehr gut _ würde aber wegen der (mir besser klingenden eq´s) jetzt lieber a&h mischer nehmen - abe3r die gibts gebraucht eher selten und auch eher teuer(rer)
 
hier scheinen ja die Experten versammelt zu sein:


lohnt sich der Aufwand (Transport, Platzverbrauch, Strom?) für ein Allen & Heath SC Plus-Mixer heutzutage noch? (Produktion so 1990)


oder rauscht das für heutige Verhältnisse zu viel?


habe eben noch keinen Mixer (ausser Motu), doch das A&H-Teil wäre vielleicht ein bisschen überdimensioniert


oder passt das Teil zu den in diesem Thread angesprochenen Qualitäten von älteren Mischpulten?
 


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