Markenrecht: Warum kann Behringer den alten Markennamen bekannter Synths nutzen? (Oberheim, OB-Xa, Logo, System 55, Wasp etc)

@Makabäer

Wiegesagt Bll Wenzloff von Ebtech hat sich geäußert, dass es kein Lizemzabkommen gibt und der Behringer CT-100 eine unautorisierte
"reverse engineered" Kopie ist. Ebtech hat aber von einer Klage abgesehen, weil sie nicht die finanziellen Möglichkeiten hatten, einen "lawsuit" zu starten.
Auf jeden Fall werden sie das gleiche empfunden haben wie Arturia, als Behringer den Swing veröffentlichte...
 
Zurück zum Markenrecht...
Ich habe mal gelesen, dass man in den USA seine Marke auch aktiv verteidigen muss (Apple z.b)
Weiters muss nach der Anmeldung einer Marke auch in einer gewissen Zeit ein reales Produkt kommen, sonst verfällt der Markenschutz...
 
Das bezweifele ich stark. Durch einen Schadenersatzprozess hätten sie Geld durch nachträgliche Lizensierung verdient. Die Prozesskosten hätte auch Behringer übernehmen müssen. Aber nur in dem Fall, dass es sich tatsächlich um eine illegale Kopie handelt, was ich nicht glaube.
 
Warum sollte Ebtech da lügen... Vielleicht waren die Erfolgsaussichten nicht groß genug...
Andere Firmen scheuen ja auch den gerichtlichen Konflikt mit dem großen B...
Solche Gerichtsverhandlungen können Firmen schon auch in die Pleite treiben...
 
@Makabäer
Ich vertraue da auf die ofiziellen Statements der Firmen... (Ebtech,Arturia...)
Man setzt nicht einfach so seinen Ruf aufs Spiel, in dem man hier die Unwahrheit sagt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Man setzt nicht einfach so seinen Ruf aufs Spiel, in dem man hier die Unwahrheit sagt...
Sorry, lol. Würde keine Firma jemals machen, könnte ja den Ruf schädigen. Meta hält sich auch ganz brav an europäisches Datenschutzrecht. Das wissen wir, weil Meta das sagt. Lügen würde ja den Ruf schädigen. DuPont hat niemals Menschenversuche ohne Zustimmung der Kandidaten gemacht, haben sie gesagt, also stimmt es. Usw.
 
https://en.wikipedia.org/wiki/Morley_Pedals

Wenn ich das so richtig lese, dann ist Ebtech mittlerweile nur eine Marke von Sound Enhancement Products Inc.:

"Sound Enhancement Products, Inc. (SEPI) manufactures O.E.M. electro-mechanical spring reverberation devices, primarily sold to guitar amplifier manufacturers. Commonly called "reverb units", these devices are sold under the "Accutronics" trade name. Reverb units provide electronic reverberation in an amplifier to produce a sound that is more natural to the human ear.

SEPI also, manufactures foot-controlled pedals, effect boxes and footswitches that alter, enhance and/or control sounds created from an electronic musical instrument, primarily an electric guitar. These devices are sold under the "Morley" trade name. As of December 10, 2001, SEPI also manufactures audio solution devices sold under the "Ebtech" trade name. As of March 2007, SEPI also distributes Pedal Pad Brand products for MKS Profession Stage Products."

Nichts destotrotz ist es sehr gut möglich, dass Behringer das Gerät von Ebtech auf Basis von Reverse Engineering nachgebaut hat. Es wäre nicht das erste Mal, letztlich hat Uli Behringer so seine Firma gegründet, wie er auch in früheren Interviews gesagt hat. Er hat Geräte aufgeschraubt, nachgegeguckt, wie das gebaut wurde und sich überlegt, dass man das auch in günstiger bauen könnte. Da hat er nie ein Geheimnis draus gemacht. Aber auch das wurde alles hier schon im Forum gesagt, das ist nicht neu. Auch viele Behringer Gitarreneffekte sind Nachbauten von anderen Firmen (übrigens ist Behringer da nicht die einzige Firma, bei Gitarreneffekten gibt einige Nachbauten auf dem Markt).

Aber, auch das muss man sagen: wenn man nicht gegen Patente und Markenschutz verstößt, sind die Möglichkeiten des Schutzes begrenzt. Und das ist auch gut so, denn die Kulturgeschichte der Menschheit basiert auf dem Teilen von Ideen, auf Nachbau und Verbesserung.
Natürlich ist es blöd für die erste Firma, die die Idee hatte. Deshalb muss sie schnell und gut sein, Weiterentwicklungen vorantreiben und darf sich nicht zu lange auf ihren Lorbeeren ausruhen, damit ihr die Kunden die Stange halten.

Und ja: Firmen versuchen natürlich, ihre Produkte und Märkte zu verteidigen, bis zu hin zu Trivialpatenten. Das ganze kann man z.B. sehr gut bei LEGO sehen, wie die mit Händen und Füßen versuchen "ihren" Markt zu verteidigen und Mitbewerber über den Umweg der Minifiguren versuchen von Märkten fernzuhalten, weil sie es über die Steine selber nicht mehr können. Das geht aber eben auch nur bis zu einem gewissen Rahmen.
 
Sorry, lol. Würde keine Firma jemals machen, könnte ja den Ruf schädigen. Meta hält sich auch ganz brav an europäisches Datenschutzrecht. Das wissen wir, weil Meta das sagt. Lügen würde ja den Ruf schädigen. DuPont hat niemals Menschenversuche ohne Zustimmung der Kandidaten gemacht, haben sie gesagt, also stimmt es. Usw.
Wenn wir Behringer mit Meta oder Dupont vergleichen, schießen wir vielleicht doch etwas über das Ziel hinaus. ;-)
Also, wenn das die Rechtfertigung ist, dann: ok!

Ich finde es übrigens gut, wenn mir Musikinstrumente ein positives Gefühl vermitteln, und dazu gehört auch dass... Äh - sich der Hersteller nicht so verhält wie Behringer. Aber da ist jeder anders gestrickt, und das ist ja auch total in Ordnung.
 
Wobei ich mich schon frage, ob das rechtlich unbedenklich ist, wenn hier behauptet wird, Meta würde europäisches Recht brechen und diesbezüglich lügen, oder wenn behauptet wird, Dupont hätte Menschenversuche ohne Zustimmung gemacht.
Ist es das? Was darf man sagen und was nicht? Ist ja keine triviale Frage.
 
Inzwischen wird Behringer selbst nachgemacht; Amazon ist voll mit Kopien ihrer Kleinmischpulte, Vorverstärker. Das geht bis zum Copy&Paste von tech. specs. und Anleitungen (die oft gar nicht zutreffen, weil von anderen Modellen).

BTW, bin gespannt, wann/ob wir den Subharmonicon-Klon sehen, der war ja vor einem Jahr so gut wie fertig und seither hört man gar nichts mehr - ob da wohl Rechtliches dazwischen gekommen ist? Das Ding ist ja etwas anderes als bloß der tausendste VCO/F/A plus Seq., Patchbuchsen...
 
BTW, bin gespannt, wann/ob wir den Subharmonicon-Klon sehen, der war ja vor einem Jahr so gut wie fertig und seither hört man gar nichts mehr - ob da wohl Rechtliches dazwischen gekommen ist? Das Ding ist ja etwas anderes als bloß der tausendste VCO/F/A plus Seq., Patchbuchsen...
Du meinst den "Spice". Ja, da wurde vor einem Jahr gemeldet, dass er im finalen Beta Test wäre, aber ehrlicherweise wundert mich das nicht, dass er noch nicht draußen ist. Es gibt diverse Geräte, die im letzten Jahr schon als "ready for production" gemeldet wurden, wie z.B. den Proton oder den Kobol und die sind bis heute noch nicht in Produktion.

Letztlich sollte sich doch rumgesprochen haben, dass es fast immer etwas länger dauert mit den neuen Geräten. Die Hintergründe der Verzögerungen wird man vermutlich nie erfahren, da Interna, die können in der Entwicklung liegen oder Problemen bei den Zulieferern oder oder.

Man sollte da nicht so viel herumspekulieren, das bringt gar nichts. Die Sachen kommen, wenn sie kommen.
 
@Makabäer

Du machst es Dir zu einfach, meiner Meinung nach...
Angenommen; Ich wäre eine kleine Firma und würde ein Modul auf den Markt haben, was Behringer reverse engineered, und dann unter ihren Namen rausbringt, dann kann ich nicht einfach sagen. Hey, jetzt verklage ich aber Behringer...
Erstens ist es fast unmöglich Circuitry schützen zu lassen und zumindest schwierig, wenn es um das Design des Moduls geht.
Zweitens müsste ich das weiltweit tun, was als kleine Firma eben nicht stemmbar ist.
Nun verklage ich Behringer aber doch... Da brauch ich dann aber auch genug Geld in der Hinterhand, um die Anwälte zu bezahlen und dann läuft das Verfahren aber nur in Deutschland, was bei Erfolg z.B. zu einem Verkaufsverbot der Kopie führen kann, aber mehr noch nicht. Gut; Ich hab also Kredite aufgenommen und das Verfahren gestartet. Jetzt entscheidet das Gericht aber gegen mich und sagt...Ja es sind zwar unübersehbare Übereinstummungen zu erkennen, aber das reicht noch nicht...
Sprich Berhinger gewinnt und ich muss alles übernehmen... Tja; Dann bin ich pleite und kann meine Firma zumachen und direkt auch noch Privatinsolvenz anmelden, weil ich mein persönliches Vermögen auch noch inverstiert habe.
Behringer fühlt sich vielleicht dann noch geschädigt und will Schadensersatz von mir wegen angeblicher Rufschädigung...
usw. usw.

Letzlich wäre ich zwar sauer, dass Behringer mein Modul kopiert hat, aber würde mich nicht trauen, eine Klage anzustrengen.
Man muss da schon auch das Risiko sehen und was für Resourcen notwendig sind, um überhaupt diesen Weg gehen zu können.
Eine Firma wie Roland/Boss z.b hat da ganz andere Möglichkeiten...

Abschließend...
Du hast eine andere Meinung, was Behringer betrifft. Aber ich würde nicht gleich Ebtech z.b unterstellen, dass sie offen lügen...
Aber sei es drum...
Ich denke; Lassen wir unsere gegensätzlichen Ansichten so stehen...
 
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Korg baut FM-Synth, geklaut bei Yamaha
Zu dem Thema ein paar interessante Details. Wer sich im Archiv von CCRMA zum Thema FM mal umsieht, findet dieses Dokument:
Mar-2001 Letters to the Editor (CMJ) in response to CCRMA critique

Dort steht unter anderem drinnen, dass damals Patente nur für Implementierungen von Algorithmen in Hardware möglich waren und somit FM in Software nie unter Patentschutz stand. Zum Korg-Thema: Da dort Yamaha-Chips verwendet wurden (Korg DS-8) und Korg eine Art Meta-Ebene darübergestülpt hat, ist von einer Vereinbarung der Firmen auszugehen. Korg hat sicherlich nicht einen Laster mit Yamaha FM Chips gekapert.

Übrigens war man im Stanford/Yamaha-Lager über die Casio PD Sachen offenbar not amused, siehe diese Dokumente:

15-Oct-1986 Letter from Niels Reimers to Yamaha re: possible Casio patent infringement

8-Feb-1988 Letter to Yamaha regarding ITC action against Casio

Mit einer Patentverletzung konnte man Casio nicht beikommen und mit einem Importverbot nach ITC Section 337 in die USA kam man auch nicht weiter.
 
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Wenn wir Behringer mit Meta oder Dupont vergleichen, schießen wir vielleicht doch etwas über das Ziel hinaus. ;-)
Also, wenn das die Rechtfertigung ist, dann: ok!
Ich vergleiche Behringer nicht mit Meta oder DuPont. Lies bitte meinen Beitrag und den, auf den ich mich beziehe nochmal.
Wobei ich mich schon frage, ob das rechtlich unbedenklich ist, wenn hier behauptet wird, Meta würde europäisches Recht brechen und diesbezüglich lügen, oder wenn behauptet wird, Dupont hätte Menschenversuche ohne Zustimmung gemacht.
Ist es das? Was darf man sagen und was nicht? Ist ja keine triviale Frage.
Alles schon längst mehrfach nachgewiesen. Meta hat dafür bereits Strafen an die EU gezahlt, DuPont verliert einen Prozess nach dem anderen gegen die Opfer.
 
Korg hat sicherlich nicht eine Laster mit Yamaha FM Chips gekapert.
Du hast meinen Beitrag auch nicht verstanden.

Gut, ich erkläre es so, dass es hoffentlich jeder versteht.

Behringer wird in diesem Thread Diebstahl geistigen Eigentums vorgeworfen, was ich für unzutreffend halte. Ich Argumentiere, dass man, folgt man dieser Denkart, allen anderen Firmen, die etwas in ihre Synths einbauen, das schon ein anderer gemacht hat, ebenfalls Diebstahl vorwerfen müsse, dass das aber niemand tut, solange nicht Behringer draufsteht. Würde z.B. Roland genau das gleiche machen, würde es Jeder feiern, "endlich baut jemand die alten, coolen Kisten wieder".
 
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Du hast meinen Beitrag auch nicht verstanden.
Danke, gleichfalls. Ich habe beliebig Deinen Text zitiert, weil es dort um das Korg-Yamaha-Ding ging, zu dem ich Fakten beigetragen habe. In diesem Thread geht es um die Markenrechte, sagt zumindest so der Titel. Deiner Intention kann ich übrigens leicht folgen, und der Sachverhalt ist offensichtlich. Doppelmoral ist ja nichts Neues.
 
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Ich war eben auch eben kurz davor, mir Stress zu machen, aber dann fand ich, dass es das nicht wert ist.
Ich finde Firma und Person B. abstoßend, aber das bleibt mir ja unbenommen.
Das Threadthema ist ein anderes, das hatte ich leider nicht beachtet.
 


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