Phil999
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"instant mastering", "one-click mastering", "mastering effect" sind Stichworte, die mir neulich aufgefallen sind. Mastering auf einem Tablet.
Ich möchte das weder kritisieren noch beurteilen. Aber vielleicht ist es noch nützlich in Erinnerung zu rufen, was der Begriff "Mastering" ursprünglich bedeutet. Kann man in einschlägigen Quellen nachschlagen, aber kurz und bündig war es ein Prozess, der für die Schallplattenpresse enorm wichtig war/ist, nämlich den Pegel und den Klang auf ein gemeinsames Niveau zu heben. Eine LP mit Stücken mit verschiedener Lautstärke ist inakzeptabel. Und auch mit allzusehr abweichendem Klang (Bass, Höhen, Dynamik, etc.). Darum war ein Mastering absolut Pflicht, sonst würde eine Schallplatte gar nicht so tönen wie sie tut. Dieser Prozess ist/war sehr delikat, da das Format einer Schallplatte keine grossen Abweichungen erlaubt.
Es erscheint fast als Hohn, wenn heute Mastering als Inserteffekt oder als App angeboten wird. Ist aber so. Ist nicht ganz abwegig, aber etwas völlig Anderes als früher. Das einfach mal als Gedankenanstoss. Ich sehe nämlich zahlreiche Leute (vor allem jüngere Semester, und App-Freaks), die naturgemäss keine professionelle Ausbildung in diesen Gebieten genossen haben, und aus reinem Interesse solche Apps und Ideologien aufsaugen wie ein trockener Schwamm, und im Grunde genommen keinen blassen Schimmer haben, wofür Mastering ursprünglich eingesetzt wurde. Und wenn ich jeweils andeute, dass Mastering im digitalen Produktionsalltag rein technisch obsolet ist, werde ich praktisch immer missverstanden.
Selbstverständlich ist Mastering nach wie vor wichtig, auch wenn keine Schallplattenpresse erfolgt. Aber das hat keine zwingend tontechnische Gründe wegen den empfindlichen Pegeln bei der Schallplattenproduktion, sondern musikalisch- und sonstwie produktionstechnische. Es ist immer gut, wenn eine Person involviert wird, die ausserhalb des Kompositions- und Aufnahmeprozesses steht, und sozusagen mit frischen Ohren die Sache beurteilen und tontechnisch professionell nochmals bearbeitet. Das lohnt sich praktisch immer, und ist auch den Aufwand bzw. das Geld wert. Nur ist das eigentlich, und das ist was ich ansprechen will, ein Rehearsal eines Mixes, und per Definition kein eigentliches Mastering. Ist natürlich reine Definitionsfrage.
Aber ein "one-click-mastering" darf man doch eher als Witz auffassen. Das ist dann doch zu sehr vom ursprünglichen Zweck und vom Inhalt des Wortes entfernt.
Ich möchte das weder kritisieren noch beurteilen. Aber vielleicht ist es noch nützlich in Erinnerung zu rufen, was der Begriff "Mastering" ursprünglich bedeutet. Kann man in einschlägigen Quellen nachschlagen, aber kurz und bündig war es ein Prozess, der für die Schallplattenpresse enorm wichtig war/ist, nämlich den Pegel und den Klang auf ein gemeinsames Niveau zu heben. Eine LP mit Stücken mit verschiedener Lautstärke ist inakzeptabel. Und auch mit allzusehr abweichendem Klang (Bass, Höhen, Dynamik, etc.). Darum war ein Mastering absolut Pflicht, sonst würde eine Schallplatte gar nicht so tönen wie sie tut. Dieser Prozess ist/war sehr delikat, da das Format einer Schallplatte keine grossen Abweichungen erlaubt.
Es erscheint fast als Hohn, wenn heute Mastering als Inserteffekt oder als App angeboten wird. Ist aber so. Ist nicht ganz abwegig, aber etwas völlig Anderes als früher. Das einfach mal als Gedankenanstoss. Ich sehe nämlich zahlreiche Leute (vor allem jüngere Semester, und App-Freaks), die naturgemäss keine professionelle Ausbildung in diesen Gebieten genossen haben, und aus reinem Interesse solche Apps und Ideologien aufsaugen wie ein trockener Schwamm, und im Grunde genommen keinen blassen Schimmer haben, wofür Mastering ursprünglich eingesetzt wurde. Und wenn ich jeweils andeute, dass Mastering im digitalen Produktionsalltag rein technisch obsolet ist, werde ich praktisch immer missverstanden.
Selbstverständlich ist Mastering nach wie vor wichtig, auch wenn keine Schallplattenpresse erfolgt. Aber das hat keine zwingend tontechnische Gründe wegen den empfindlichen Pegeln bei der Schallplattenproduktion, sondern musikalisch- und sonstwie produktionstechnische. Es ist immer gut, wenn eine Person involviert wird, die ausserhalb des Kompositions- und Aufnahmeprozesses steht, und sozusagen mit frischen Ohren die Sache beurteilen und tontechnisch professionell nochmals bearbeitet. Das lohnt sich praktisch immer, und ist auch den Aufwand bzw. das Geld wert. Nur ist das eigentlich, und das ist was ich ansprechen will, ein Rehearsal eines Mixes, und per Definition kein eigentliches Mastering. Ist natürlich reine Definitionsfrage.
Aber ein "one-click-mastering" darf man doch eher als Witz auffassen. Das ist dann doch zu sehr vom ursprünglichen Zweck und vom Inhalt des Wortes entfernt.