Metrum, Takt, Schlag, BPM; Ich bin durcheinander

DanReed

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Ich habe ein musikalisches Problem, das für jeden, der Notenlesen richtig gelernt hat, vermutlich peanuts ist. Der Unterschied zwischen Takt = bar und Schlag = beat ist mir noch klar:

Die BPM-Angabe bezieht sich beim 4/4-Takt auf eine Viertelnote, und so ist es auch bei 2/4, 3/4.

1) Frage: Kann man also sagen, dass bei einem 2/4-Takt bei gleicher BPM-Angabe doppelt so viele Takte in der gleichen Zeit gespielt werden, wie bei einem 4/4-Takt?

2) Frage: Bezieht sich auch beim 1/4-Takt, 5/4-Takt, 6/4-Takt u.s.w. die BPM-Angabe immer auf eine Viertelnote?

3) Frage: Bleiben bei Wechseln zwischen den x/4-Takten die Viertelnoten bei gleichbleibendem BPM-Wert immer gleichlang?

Diese Fragen dienen zunächst nur für ein gemeinsames Fundament, von dem ich immer dachte, dass ich richtig liege. Dann kann ich die Dauer einer Viertelnote leicht berechnen: Dauer in s = 60 / BPM
Für mich begann die ganze Problematik beim Nachdenken über den Unterschied zwischen 3/4- und 6/8-Takt. Und es wird immer undurchsichtiger für mich bei 3/8-, 12/16-, 7/8-Takt u.s.w.

Könnte mir jemand erklären, wie ich aus dem BPM-Wert, so wie ihn ein MIDI-Sequenzer vorgibt, und der Taktangabe die Notendauer berechnen kann?

Muss ich für jede weniger geläufige Taktangabe "wissen", wo die Hauptbetonung und die übrigen Schläge im Takt sind?

Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn mir das jemand erklären könnte. Meine Recherchen im Netz haben natürlich diverse Seiten hervorgebracht, für die ich aber wohl zu blöd bin:
 
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1) Frage: Kann man also sagen, dass beim 2/4-Takt bei gleicher BPM-Angabe doppelt so viele Takte in der gleichen Zeit gespielt werden, wie beim 4/4-Takt?
ja.

2) Frage: Bezieht sich auch beim 1/4-Takt, 5/4-Takt, 6/4-Takt u.s.w. die BPM-Angabe immer auf eine Viertelnote?
ja.
(ich bin aber gerade nicht ganz sicher, ob beim 6/8-Takt, nicht die Achtel die "Beats" sind - aber das müsstest du in einer DAW schnell testen können, indem du die Taktart umstellst)

3) Frage: Bleiben bei Wechseln zwischen den x/4-Takten die Viertelnoten bei gleichbleibendem BPM-Wert immer gleichlang?
ja.
 
(ich bin aber gerade nicht ganz sicher, ob beim 6/8-Takt, nicht die Achtel die "Beats" sind - aber das müsstest du in einer DAW schnell testen können, indem du die Taktart umstellst)
Danke für die Antworten. Dann scheint zumindest in den x/4-Takten alles so zu sein, wie ich es immer angenommen hatte. Aber alle anderen Takte würde ich nicht an der DAW ausprobieren wollen, sondern würde mich freuen, wenn mir das musikalische Prinzip dahinter jemand erklären würde, der er durchstiegen hat und die innere Logik vermitteln kann.
 
Dein Zitat macht es mir nicht wirklich klarer: 3/8, 6/8, 9/8, 12/8 erlauben zwei verschiedene Schläge (das müsste man ja irgendwie im Notenbild kennzeichnen). Aber wie ist es bei 2/8, 4/8, 5/8, 7/8, 8/8, ...?

Und dann gibt es noch x/16 und x/2 ...
 
Naja - es gibt 6/8-Takt und 4/4-Takt mit 8tel Triolen. Klingt beides ggf. gleich, aber wird u.U. unterschiedlich gezählt.

Nach meiner Erfahrung werden tatsächlich meistens die Viertel als "Beats" gezählt - da Taktarten wie 5/8, 2/8, 3/2 usw. in der Popmusik nicht so oft vorkommen, kommt man nicht so oft in die Verlegenheit, das umrechnen zu müssen (und im Zweifel macht das wie gesagt die DAW für mich).

Ich kann es leider nicht besser erklären, da dürfen gerne andere vor. :)
 
Es gibt keine Normierung oder Soll dafür. Es gibt nur gewohnheitsmäßige Verwendung der Begrifflichkeiten.

Bei notierter Musik ist es einfach: da wird schlicht angegeben auf was sich die Angaben bezieht. Hier zum Beispiel: Das Zeichen hinter dem "M. M." ist eine viertel Note, also pro Minute 112 Viertel. Bei schnelleren Tempi kann es aber auch "halbe Noten pro Takt" sein. Hintergrund: die mechanischen Metronome sind gerade bei den schnelleren Tempi nur sehr ungenau einstellbar. Da macht es mehr Sinn statt 180 viertel besser 90 halbe Noten anzugeben, da das Metronom exakter darauf eingestellt werden kann.


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Im Englischen gibts in der klassischen Musik eigentlich auch "quarters per minute". Das mit den "beats per minute" BPM hat sich erst mit der Popmusik ergeben, bei der der Hauptschlag auf den Vierteln sitzt.

Eine ganz gute Erläuterung, welche Missverständnisse und Probleme sich daraus ergeben gibts da: https://soundbrenner.nolt.io/62
 
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welche Missverständnisse und Probleme sich daraus ergeben
Danke für die Erklärungen. Und genau in diesen Missverständnissen habe ich mich jetzt ziemlich hoffnungslos verstrickt, vor allem im Hinblick auf die weniger häufigen Taktangaben wie 3/8, 12/16, 7/8, ...

Das mit dem Metronom macht auch Sinn, weil z.B. 180 Klicks pro Minute und mehr auch kognitiv schwerer zu verarbeiten sind (nicht nur für das Metronom).
 


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