Gott grüß die Kunst,
ich brainstorme mal zu deiner Komposition.
Mmmmh, Buchstabensuppe mit Kabelsalat.
Das mit den Versalien stimmt. Das ist ein typografisches No-go. So entsteht die typografische Übung bzw Herausforderung mehr für den Leser, die Buchstabensuppe zu entziffern. Ich lese: SCATT BEAT. stimmt das so?
Außerdem gibt es viel schönere Schriftfonts, ich denke sogar frei erhältliche, die um einiges schöner sind, und auch schicke Minuskeln haben und diesem Thema von der Ästhethik her in nichts nachstehen.
Das "A" hat hier zB einen Schnörkel, der da gar nicht hingehört. Das lässt auf den zweiten Blick ein Apostroph o.ä. vor dem "A" vermuten.
Dazu ist noch anzumerken, dass Buchstaben mit großem Abstand zueinander gerne, sogar bevorzugt "geschoben" werden. Also unbedingt Lücken füllen!! Zwischen dem B und dem E bildet sich zB ne riesige Schlucht und erschwert somit die Lesbarkeit. Genau wie zwischen dem E und dem A. Durch den Schnörkel entsteht ein viel zu großer "informationsfreier" Raum zwischen den Buschstaben, dessen Information und Bedeutung ja zusammengehörig oder vielleicht sogar werbend(?!) ist. Ein Text halt.
Außerdem ist die Schrift zu groß. Ein genereller Fehler beim "desktop-publishen" ist, dass man am Bildschirm meist viel zu groß gestaltet. Druck das mal aus. Der Text nimmt einfach zu viel Raum ein. Weniger ist mehr!! Wenn es keine Drucksache werden soll, dann ist das nur fast egal.
Das Motiv hättest du spanndender ausleuchten müssen, oder im Nachhinein bearbeiten. Mit Gradiationskurven und Tonwertveränderungen kriegt man da bestimmt noch ne Menge an Spannung rein.
Die Bildkomposition insgesamt ist noch nicht perfekt. Hast du mal mit verschiedenen kleinen Veränderungen der Aufstellungen der Racks experimentiert. ZB das mittige Rack so stellen, dass man die Schnauze direkt frontal anschaut, also nicht neigen.
Die anderen beiden Racks, dann leicht nach hinten geneigt. Also die Position des rechten Racks quasi spiegeln.
Also so dass die Streben der Racks ungefähr einen Fluchtpunkt haben, pyramidenartig.
Den "versteckten" Monitor kann ich mir nicht ganz erklären. Für das Bild hätte ich ihn rausgenommen oder inszeniert, aber so übernimmt er keine direkte Funktion und täuscht sogar eine Bedeutung vor.
Wenn du dir das so gedacht hast, dann nehm ich das zurück, aber dann erläutere bitte die Bedeutung des Monitors.
Ansonsten raus damit.
Die "gedachte Blickführung"(wenn man den TExt mal überliest) ist überraschend homogen und einfach.
Der Blick geht vom linken Rack* über den Haken-Controller, wieder zurück. Und wandert dann über die Racks und bechreibt dabei einen Bogen nach unten zu dem Bodentreter(?!). Diese Blickführung hat ja schon die Form einer Tiefpasscharakeristik und bildet einen direkten Zusammenhang mit dem Motiv. Wenn gewollt, dann

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abgesehen von der Typografie, der erste Blickfang, da alle weißen Strippen von ihm aus ausgehen. Hier kannst du auch mit der Typografie neu ansetzen, finde ich. Sie könnte sich aus den Patchkabeln entwickeln (im wahrsten Sinne) und dann aus dem Bild hervorspringen oder so.
Ich finde, du solltest versuchen, diese Blickführung nicht zu zerstören, die Typografie also irgendwie in diese Linie einarbeiten.
Oder so gestalten dass der Text die Linie nicht stört, aber dann fällt er ja nicht mehr auf.
Eine andere Herangehensweise wäre das Bild Sin-City-ästhetisch zu "vergrauen" und nur ein bestimmtes Element farblich hervorzuheben.
Mit Typografie sollte immer umsichtig gestaltet werden. Unruhige Schrift bei unruhigem Motiv verträgt sich nur schwer