Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue
Nick Name schrieb:
OutOfTune schrieb:
Hallo,
Es kann keine Anleitung für Individualität geben. Das wäre ja ein Widerspruch.
Es kann Dir auch keiner sagen, wie Du z.B. deine Wohnung individuell einrichten kannst...es liegt eben an Dir
Gruß Gerhard
Nein, das ist kein wiederspruch: Alles hat eine ordnung - man muss sie kennen, man muss ihr aber nicht folgen.
Wenn ich dichter werden möchte, weiss ich, dass ich erstmal am besten die sprache lerne mit all seinen regeln - erst dann kann ich sie beiseite legen!
Alles andere ist ein gefängnis aus unwissenheit.
Außerdem: Falls man sagt: Es darf keine regeln geben - ist das schon die erste!!
Das ist so RB-academy niveau - deren dozenten gerne von "Follow your heart" sprechen und nie erklären, was das eigentlich ist (Aber das ist ein anderes thema)
Na dann ist es doch einfach.
Man liest sich fleissig die bedienungsanleitungen der module durch, studiert ein bischen harmonielehre und hört ganz viel modulare musik um sich sicher auf diesem terrain bewegen zu können und dann in einer lauen sommernacht beschliesst man nun alles gelernte bewusst zu umschiffen. Dazu benötigt man eine gehörige portion disziplin die man erstmal aufbringen muss.
Ich erlebe es zb auf der gitarre, das ich unterbewusst versuche neue dinge zu entwickeln, zb percussion, saiten manipulieren, unorthodoxe spielweise, usw da man die klassischen sachen, blues,rock,klassik, rumba,flamenco,salsa einfach schon drauf hat.. Da will man dann auferlegte grenzen überwinden und neuland betreten. Ich denke da ist entdeckergeist und kreative abenteuerlust gefragt

durch sowas entwickelt sich dann auch beiläufig ein individueller ausdruck nachdem hier im thread gefragt wird.( ich beziehe mich auf klassische gitarre, bei ner egitarre kann man seine kreative abenteuerlust ja mit weiteren effekten und tretminen stillen, ein vorgang der auch unter modularisten verbreitet ist. (Reduktion mal als stichwort )
Das schöne an modularer music, zumindest meine definition davon ist, das man sich einfach an keine regeln hält, man lässt sich treiben, entwickelt durch das patchen eine idee die man versucht im musikalischen sinne zu strukturieren, ryhtmik, melodie, spannungsbogen, usw. Schön und befreiend ist auch das man keiner konvention folgen muss, kein house, kein acid, keine genretypische pflichterfüllung, einfach ein potenzieller klangbrei ausgehend von starren schwingungsformen und noise den man zur ästhetik hin formt und sein karma hineinprojeziert, soundharmonische meditation in echtzeit, body journey.
Experimentell modulare musik ist neben der technologischen komponente an der die nerds interessiert sind auch immer ein offenes buch und lässt tief in die seele des experimentellen modularisten blicken und gibt einen blick frei auf sein verständnis von klangästhetik so irgendwie, nicht pauschal, aber irgendwie doch. Man bewertet halt .
Zb bei einem klassischen housetrack oder meinetwegen auch berliner schule folgt man einer instituionierten systematik und ist dabei nicht wirklich grenzenlos frei, man befolgt gewisse regeln die eben auch das genre als solches ausdefinieren.
Wobei zb housemusik ohne bassdrum auch funktionieren kann, wenn man alles andere dermassen überzeugend auf den punkt bringt, quasi das klischee überzeichnet.

was ich sagen will: das reizvolle an einem modular ist, das man eben keinen konventionen folgen muss. Man definiert sie einfach selber und die schöpfungshöhe bestimmt eben das ästhetische verständniss das man mit sich als individium herumträgt. Und falls man housemusik mit dem modular machen will, muss man eben an seinen houseskills arbeiten, und ein markanter spielerischer ausdruck von house ist ? Eben, ist nicht wirklich modular spezifisch.
Das schwierige am modular mMn ist es jemals überhaupt an grenzen zu kommen, ( grenzüberschreitung als kreative erleuchtung , grins ) falls mal ne grenze erreicht ist kauft man sich halt ein neues modul... Im grunde ist das völlig unkreativ da man ja die kreativität in kleinen dosen in form von modulen vorgefertigt verabreicht bekommt, wie zb eine droge auch suggerieren kann man wäre unheimlich kreativ.
Ist natürlich ne blöde these meinerseits , wissen wir doch alle: modulare klangforschung macht einfach spass und man kann dadurch seinen eigenen klangspirituellen kosmos für andere hörbar machen, ich glaube auch :
Man sollte vielmehr positive enerige in sein ästhetisch kreatives modularkarma ^^ investieren als über technische zusammenhänge der technischen systeme zu brüten, aber am ende ist es doch ein zusammenspiel von beidem.
Nein, ich erwähne jetzt nicht das ying yang.
Schönen feiertag