Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbauen?

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Anonymous

Guest
Gibt es da irgendwelche geistigen prinzipien/strategien oder vorbilder oder parallelen, die man nutzbringend anwenden kann?
(Und ich meine ausrücklich nicht die mechanischen/technischen probleme! und auch nur für leute, die spass an solchen themen haben ;-) )

oder anders: HIER EINE SAMMLUNG VON TIPPS für den "ausdruck" am modularsystem (MoSy)

....

Gestern abend habe ich noch bei Alberti gelesen, das "Schönheit ein gefüge ist, dem man weder etwas hinzufügen kann, noch etwas wegnehmen kann,
ohne ihr (der schönheit) nachhaltig zu schaden" (Dem sinn nach zitiert")

Wenn man das auf Rhetorik, Architektur und auch auf musik/kompsitionen/songs anwenden kann; kann man es auch auf ein modularsystem anwenden...
Man könnte das ja mal (spasseshalber) auf die auswahl/sammlung seiner module beziehen - da kommen bestimmt spannende sachen heraus.

....
Ein anderes prinzip ist visualisierung: z.b. Der ViolinleherInn gibt dem schüler die aufgabe den gleichen ton, einmal traurig/melankolisch zuspielen oder ihn
ein anderes mal fröhlich/beherzt zu spielen. Das geht nur über visualisierung.
Kann man sowas auf ein MoSy übertragen?
....

to be continued...
 
Re: Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbau

Das Thema scheint dir ja am Herzen zu liegen:
Doch was ist deine Intension?

... "Schönheit ein gefüge ist, dem man weder etwas hinzufügen kann, noch etwas wegnehmen kann,
ohne ihr (der schönheit) nachhaltig zu schaden"

Ich denke das Schönheit, oder schön empfundenes, sehr individuell, und nicht absolut ist.
Zumindest bin ich kein Verfechter einer absoluten Schönheit

... einmal traurig/melankolisch zuspielen oder ihn
ein anderes mal fröhlich/beherzt zu spielen. Das geht nur über visualisierung.
Kann man sowas auf ein MoSy übertragen?...

Ja warum nicht!!!

Ich setze mich gerade mit diesem Thema auseinander, weil ich als weiteres Hobby Rendering/Digitalart betreibe.
Mein Ziel ist es mit dem Modular den Soundtrack zu den Bildern zu kreieren. Also habe ich ein Bild und das Ziel, die Stimmung soundmäßig zu untermalen.
Das könnte ich mit einem Kamm, mit gregorianischen Gesängen, mit Gitarre oder einem Modularsynth.
Grüße
und frohe Weihnacht
Kai
 
Re: Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbau

Das Modularsystem ist doch für die meisten Musiker nur ein Synthesizer von mehreren und oft mischt man das auch in einem Arrangement zusammen. Am Ende zählt doch nur, was klanglich am besten zu dem Song passt und welcher Klangerzeuger für den gewünschten Sound der Optimalste ist.
Ich stelle mir grundsätzlich immer hauptsächlich die Frage, welches Gerät für meinen Klang am besten geeignet ist.
Ob der dann digital, analog, modular oder ob das eine schnöde Sampleschleuder ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle, denn ich habe doch ein ganz bestimmtes Ziel für den Song im Fokus.

Man kann auch mit Kompaktsynthies langweilige Patches erstellen, ebenso tollste Sounds erstellen, man sollte das vielleicht nicht immer alles nur an dem verwendeten Instrument festmachen.

Ich sehe das Modularsystem als hochwertiges und flexibes Werkzeug an und nutze es gerne und viel.
aber...
Niemand holt einen fetten Hilti Bohrhammer aus dem Keller, um dann einen Dübel zu setzen, wenn ein kleiner Nagel auch ausreichen würde, um das Bild aufzuhängen.
 
Re: Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbau

Hallo,


Nick Name schrieb:
Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbauenn!?
Gibt es da irgendwelche geistigen prinzipien/strategien oder vorbilder oder parallelen, die man nutzbringend anwenden kann?

Es kann keine Anleitung für Individualität geben. Das wäre ja ein Widerspruch.
Es kann Dir auch keiner sagen, wie Du z.B. deine Wohnung individuell einrichten kannst...es liegt eben an Dir :)



Gruß Gerhard
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Ich glaube er verlangt nicht das man für ihn alles verkaut, sondern es zielt sicher mehr dahin, was genau dazu führt, dass es so ist. Vielleicht geht das anhand einiger Beispiele, die man sicher nicht einfach nur kopieren würde sondern anhand dessen sieht, was so gemacht worden ist?

So verstehe ich das hier zumindest.
Ich denke, diese sind extrem verschieden, wenn es aber um einen LIVE Ausdruck geht unterscheidet das das Set schon sehr von einem Ausdruck, den man LIVE machen will. Da ist ein Blick auf die Sets auf dem HK schon ziemlich gut als erste Adresse für Torinspiration. Denke, dass das überhaupt den Reiz aus macht an einem Ding wie dem Easel. Der ist einfach nur sofort ausdrucksstark, weil schon ohne was zu stecken eine Artikulation drin ist - So wäre er durchaus ein Patch, welches man aufzeichnen kann.
Diese Tastatur, der Sequencer als Teil des Klanges aber noch wichtiger die LPGs als Klangformer - man hat eben sofort eine Hellkurve mit Verlauf, deshalb so viele Bongos - und so etwas ist eigentlich ein gutes Konzept für einige, nicht für jeden - aber für einige.
Manche Systeme wären sogar durch Ersatz der Hellkurve durch ein simples Drück-Dingsi interessant..
zB Persephone

Wichtig ist, sich da alles anzusehen. Es ist nicht aufwendig, aber sehr individuell schon so "out of the box"..
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbauen!?

Was ist das Individuum in der Frage?


  • Der Musiker der den Patch zusammenschraubt und spielt?
    Das Modularsystem selbst?

Der Musiker der den Patch zusammenschraubt und spielt
Man kann die Zusammenstellung eines Modularsystems als eine Projektion der Wünsche eines Individuums verstehen. Wenn man dies als These stehen läßt, so muss die Antwort auf die Frage ja sein. Im Sinne eines durch ein Individuum geschaffenen Werks.

Das Modularsystem selbst.
Kann ein Modularsystem selbst ein Individuum sein?

Eine Entität ja, aber eine Persönlichkeit? Würde man einem Homunkulus eine Individualität zusprechen?

Der Geist der Maschine?

Manche Menschen die viel mit Technik zu tun haben erleben immer wieder Grenzbereiche in dem eine eigentlich deterministische Maschine so gar nicht das tut was sie soll. Oft wird dann die Maschine zu Persona und bekommt einen Namen (manchmal auch einen nicht ganz schmeichelhaften). An diesem Punkt kann sogar eine Maschine selbst sehr individuell aus der subjektiven Sicht des jeweiligen Benutzers werden.

Anderer Ansatzversuch, Gedankenexperiment

Gib 3 Leuten jeweils die vollkommen gleiche Hardware und lass' sie basteln. Das daraus entstehende, von Individuuen geschaffene, Werk kann sehr unterschiedlich sein. Individuelle Fähigkeiten, individuelle muskialische Vorstellungen, individuelle Interpretation von technischen Zusammenhänge verschmelzen in der Summe zu einem individuellen System. Welches dann durch individuelles Musizieren zu einem Stück individueller Musik wird/werden kann.

Daraus folgt als Anwort auf die eingehende Frage: Ja man kann und jeder Weg ist richtig. :idea:

Es kann keine Anleitung für Individualität geben. Das wäre ja ein Widerspruch.

Ist was dran. Aber: Übung, Wissensaufbau und Fantasie sind gute Wege hin zur Individualität (Diversifikation). Übung ist erreichbar, Wissen ist vermittelbar, Fantasie liegt dem Mensch in der Wiege...
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Nachtrag: Es sollten ja auch Tipps hier stehen :floet:

Mein individueller Weg:

Technik

  • - Möglichst nichts von der Stange nutzen (kaufen kann jeder) und so viel wie möglich selbstbauen.
    - Modifikationen sind das Salz in der Suppe. Manchmal ist es ganz interessant die ausgetretenen Pfade nur ein wenig zu verlassen.
    - Sequenzer aus.... selbst spielen.

Skills, Arbeitsweisen (Eher allgemein, nicht modularsystembezogen)

  • - Handbücher mal zur Seite legen und üben, üben, üben
    - Es gibt mehr als 4/4 Takt....
    - 12 Töne sind einfach nicht genug. Warum nicht mal auf microtonaler Basis eine eigenen Notentheorie entwerfen. Ist sehr individuell... Vor allem wenn man das in Hardware giessen muss...
    - Vor allem keine Tonkonserven nutzen. Im ersten Post stand "kann Greogorianische Gesänge nutzen". Hey, das ist so was von abgedroschen unindividuell... :) :lollo: Bisserl mehr Individualismus darf es schon sein.
    - Selbstreflektion kann durchaus hilfreich sein. Geht mir oft so wenn ich mir alte Aufnahmen anhöre: Was hat mich damals nur geritten.
    - Feind des Individuellen: Permanentes Zitieren von Anderen.
 
Re: Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbau

OutOfTune schrieb:
Hallo,

Es kann keine Anleitung für Individualität geben. Das wäre ja ein Widerspruch.
Es kann Dir auch keiner sagen, wie Du z.B. deine Wohnung individuell einrichten kannst...es liegt eben an Dir :)

Gruß Gerhard

Nein, das ist kein wiederspruch: Alles hat eine ordnung - man muss sie kennen, man muss ihr aber nicht folgen.
Wenn ich dichter werden möchte, weiss ich, dass ich erstmal am besten die sprache lerne mit all seinen regeln - erst dann kann ich sie beiseite legen!
Alles andere ist ein gefängnis aus unwissenheit.

Außerdem: Falls man sagt: Es darf keine regeln geben - ist das schon die erste!! :selfhammer:
Das ist so RB-academy niveau - deren dozenten gerne von "Follow your heart" sprechen und nie erklären, was das eigentlich ist (Aber das ist ein anderes thema)
 
Re: Modularsystem als instrument des indivi ausdrucks aufbau

[quote="Bernie"
Niemand holt einen fetten Hilti Bohrhammer aus dem Keller, um dann einen Dübel zu setzen, wenn ein kleiner Nagel auch ausreichen würde, um das Bild aufzuhängen.[/quote]

[Off Topic]
Da kennst Du unseren "Gas-Wasser-Scheisse-Dorfschmied" aber schlecht. Wenn man nicht neben ihm steht und ihn "bremst", holt er am liebsten schweres Gerät raus. Das dabei mal eine Wand durchstoßen wird oder an einer Seitenwand im Nachbarzimmer die Fliesen von der Wand fallen, kümmert ihn nicht wirklich....
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Ich hab diverse Monosynths ausprobiert.
Am Ende haben mir immer die Modulationsmöglichkeiten gefehlt, besonders was LFOs angeht.
Und ich brauchte so viele Monos, um auch mal andere Filtertypen zu haben. Hab aber keinen Platz für viele Synths.

Hab dann rumüberlegt und probiert und mir statt einer Monosynthsammlung lieber einen Modular zusammengestellt.
Den benutze ich wie einen Monosynth.
Nur hab ich jetzt 11 LFOs und 5 verschiedene Filtertypen zur Auswahl.
Ich hab 4 VCOs, also ich sag mal so 2-3 Monosynthlines parallel bekommt man da eigtl. immer raus bei einer Jamsession.
Und das Modularsystem geht ja in die Höhe, braucht kaum Stellplatz.

Sehr praktisch und nützlich und macht Spaß. Das ist alles.
Ich bin nicht sonderlich sentimental, wenn es um Musikinstrumente geht.
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Bernie schrieb:
Niemand holt einen fetten Hilti Bohrhammer aus dem Keller, um dann einen Dübel zu setzen, wenn ein kleiner Nagel auch ausreichen würde, um das Bild aufzuhängen.

Leider sind die funktionaliäten in der musik nicht so eindeutig (wie in der mechanik/technik und es liegt auch kein eindeutiger nutzen vor. :)
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Nick Name schrieb:
OutOfTune schrieb:
Hallo,

Es kann keine Anleitung für Individualität geben. Das wäre ja ein Widerspruch.
Es kann Dir auch keiner sagen, wie Du z.B. deine Wohnung individuell einrichten kannst...es liegt eben an Dir :)

Gruß Gerhard

Nein, das ist kein wiederspruch: Alles hat eine ordnung - man muss sie kennen, man muss ihr aber nicht folgen.
Wenn ich dichter werden möchte, weiss ich, dass ich erstmal am besten die sprache lerne mit all seinen regeln - erst dann kann ich sie beiseite legen!
Alles andere ist ein gefängnis aus unwissenheit.

Außerdem: Falls man sagt: Es darf keine regeln geben - ist das schon die erste!! :selfhammer:
Das ist so RB-academy niveau - deren dozenten gerne von "Follow your heart" sprechen und nie erklären, was das eigentlich ist (Aber das ist ein anderes thema)


Na dann ist es doch einfach.

Man liest sich fleissig die bedienungsanleitungen der module durch, studiert ein bischen harmonielehre und hört ganz viel modulare musik um sich sicher auf diesem terrain bewegen zu können und dann in einer lauen sommernacht beschliesst man nun alles gelernte bewusst zu umschiffen. Dazu benötigt man eine gehörige portion disziplin die man erstmal aufbringen muss. :)

Ich erlebe es zb auf der gitarre, das ich unterbewusst versuche neue dinge zu entwickeln, zb percussion, saiten manipulieren, unorthodoxe spielweise, usw da man die klassischen sachen, blues,rock,klassik, rumba,flamenco,salsa einfach schon drauf hat.. Da will man dann auferlegte grenzen überwinden und neuland betreten. Ich denke da ist entdeckergeist und kreative abenteuerlust gefragt :D durch sowas entwickelt sich dann auch beiläufig ein individueller ausdruck nachdem hier im thread gefragt wird.( ich beziehe mich auf klassische gitarre, bei ner egitarre kann man seine kreative abenteuerlust ja mit weiteren effekten und tretminen stillen, ein vorgang der auch unter modularisten verbreitet ist. (Reduktion mal als stichwort )

Das schöne an modularer music, zumindest meine definition davon ist, das man sich einfach an keine regeln hält, man lässt sich treiben, entwickelt durch das patchen eine idee die man versucht im musikalischen sinne zu strukturieren, ryhtmik, melodie, spannungsbogen, usw. Schön und befreiend ist auch das man keiner konvention folgen muss, kein house, kein acid, keine genretypische pflichterfüllung, einfach ein potenzieller klangbrei ausgehend von starren schwingungsformen und noise den man zur ästhetik hin formt und sein karma hineinprojeziert, soundharmonische meditation in echtzeit, body journey.

Experimentell modulare musik ist neben der technologischen komponente an der die nerds interessiert sind auch immer ein offenes buch und lässt tief in die seele des experimentellen modularisten blicken und gibt einen blick frei auf sein verständnis von klangästhetik so irgendwie, nicht pauschal, aber irgendwie doch. Man bewertet halt .
Zb bei einem klassischen housetrack oder meinetwegen auch berliner schule folgt man einer instituionierten systematik und ist dabei nicht wirklich grenzenlos frei, man befolgt gewisse regeln die eben auch das genre als solches ausdefinieren.
Wobei zb housemusik ohne bassdrum auch funktionieren kann, wenn man alles andere dermassen überzeugend auf den punkt bringt, quasi das klischee überzeichnet. :)
was ich sagen will: das reizvolle an einem modular ist, das man eben keinen konventionen folgen muss. Man definiert sie einfach selber und die schöpfungshöhe bestimmt eben das ästhetische verständniss das man mit sich als individium herumträgt. Und falls man housemusik mit dem modular machen will, muss man eben an seinen houseskills arbeiten, und ein markanter spielerischer ausdruck von house ist ? Eben, ist nicht wirklich modular spezifisch. ;-)

Das schwierige am modular mMn ist es jemals überhaupt an grenzen zu kommen, ( grenzüberschreitung als kreative erleuchtung , grins ) falls mal ne grenze erreicht ist kauft man sich halt ein neues modul... Im grunde ist das völlig unkreativ da man ja die kreativität in kleinen dosen in form von modulen vorgefertigt verabreicht bekommt, wie zb eine droge auch suggerieren kann man wäre unheimlich kreativ. :D

Ist natürlich ne blöde these meinerseits , wissen wir doch alle: modulare klangforschung macht einfach spass und man kann dadurch seinen eigenen klangspirituellen kosmos für andere hörbar machen, ich glaube auch :
Man sollte vielmehr positive enerige in sein ästhetisch kreatives modularkarma ^^ investieren als über technische zusammenhänge der technischen systeme zu brüten, aber am ende ist es doch ein zusammenspiel von beidem.
Nein, ich erwähne jetzt nicht das ying yang.

Schönen feiertag
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

falls mal ne grenze erreicht ist kauft man sich halt ein neues modul...

Ist mir eben so dazu spontan eingefallen:.

Modularsystem (ist/kann sein) Playmobil/Barbiepuppen für große Jungs/Mädels...

Hat mir vor Jahren mal ein befreundeter Spiel- und Theaterpädagoge erklärt:Es gibt Spielsachen, deren Anlage ist so gemacht, das der "Lustgewinn" vor allem durch Zukaufen erreicht wird. Er nannte mir damals Playmobil und insbesondere Barbiepuppen als Beispiel.

Irgendwie kann man auf der Suche nach Individualität ziemlich schnell in diese Falle laufen. Viele der Modularsystembesitzter kennen diesen Gedankengang bestimmt: "Genau dieses Modul brauche ich genau jetzt, weil (xxx)" xxx bitte durch individuelles Argument des Selbstbetrugs ersetzen. Und wenn's da ist stellt man fest, dass war's nicht, aber wenn noch Modul x und Modul y dazukommen dann aber...

Es ist diese "Gras ist grüner auf der anderen Seite" Syndrom.

"Die Grenze" könnte man auch als den "Grad der individuellen Unfähigheit im Umgang mit dem Gegebenen" übersetzen.

"Unfähigkeit" bezogen auf: Gib' jemanden anderem das System und der wird dir locker zeigen was da noch geht an das Du noch nie gedacht hast.

Das ist der Reiz, aber auch die Gefahr bei einem nach eingenen Wünschen zusammenstellbaren, System, wie ein Modularsystem. Ähnlichen Effekt habe ich auch schon bei Gitarristen mit n Tretminen beobachtet. Fotofreaks neigen da auch gerne dazu. Immer noch ne Scherbe mehr. Gibt bestimmt noch viele weitere Beispiele.

Ich rede da übrigens auch von mir selbst. Da ist ein extremes Suchtpotential drin. Jäger und Sammler in Reinform. Ein traditioneller Musiker ist gezwungen mit seinem Instrument sich weiterzuentwickeln. Ein MS Besitzer kann sein System weiterentwicklen. Was aber durchaus auch die Intention sein kann/darf. Die Suche nach der technischen Machbarkeit, Zeitvertreib, Neugierde, Grenzen eigener technischer Fähigkeiten austesten. All dies ist bei mir der Grund überhaupt so ein System aufzubauen, Musik machen ist hier eher ein Nebenprodukt :floet: Vor lauter Basteln ist eh keine Zeit dafür da.

Um es plakativ auszudrücken: Zuviel Module kann nicht sein... höchstens zuwenig Platz (oder zu wenig Geld). :mrgreen:

Viel Module -> viel Individualität
Wenig Module -> wenig Individualität
Ergo: Individualität steigt durch Konsum.

....glaub' ich selbst nicht dran. :selfhammer: .., ist aber so eine schöne, einfache und klar strukturierte Formel und von irgendwem müssen die Modulbauer ja auch leben.
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

darsho schrieb:
Ich hab diverse Monosynths ausprobiert.
Am Ende haben mir immer die Modulationsmöglichkeiten gefehlt, besonders was LFOs angeht.
Und ich brauchte so viele Monos, um auch mal andere Filtertypen zu haben. Hab aber keinen Platz für viele Synths.

Hab dann rumüberlegt und probiert und mir statt einer Monosynthsammlung lieber einen Modular zusammengestellt.
Den benutze ich wie einen Monosynth.
Nur hab ich jetzt 11 LFOs und 5 verschiedene Filtertypen zur Auswahl.
Ich hab 4 VCOs, also ich sag mal so 2-3 Monosynthlines parallel bekommt man da eigtl. immer raus bei einer Jamsession.
Und das Modularsystem geht ja in die Höhe, braucht kaum Stellplatz.

Sehr praktisch und nützlich und macht Spaß. Das ist alles.
Ich bin nicht sonderlich sentimental, wenn es um Musikinstrumente geht.

+1


könnte genau so von mir geshrieben sein ... :supi:


die fragen des TS sind mir ehrlich gesagt zu vertrollt um so lange texte zu verfassen und zu verkopft bei gleichzeitiger oberflächlichkeit bzw. einfach nur entspiritualisierte polemik -> siehe nachbarthread. modular ist ein musikinstrument - mit stärken und schwächen. jeder nutzt das wie er es benötigt. das ist bei allen musikinstrumenten so - spiele ich ne lespaul und komme damit klar ist die frage nach der besaitung, geschliffene/ungeschliffene saiten und deren lage eines dritten für mich vollkommen irrelevant - es sei denn dieser versucht SEIN instument zu finden - dabei hat das passende instrument und die damit verbunde gewichtige ausdrucksmöglichkeit vorerst nichts miteinander zu tun, weil das eine nur mittel zum zweck ist wärend das andere sinnstiftendes element darstellt. beides miteinander zu vermischen ist für mch schlichtweg pervertierte romantik.

meine modulauswahl ist vollkommen pragmatischer natur - meine musik wird nicht durch das instrument besser, sondern nur durch die intensität meiner gefühle, welche ich durch die musik kommunizieren kann -> da reicht im normalfall die eigene singstimme vollkommen aus .... gelingt die mediale intension bleibt das medium unerkannt ! (und eben auch unbedeutend)

... dem geneigten zuhörer ist es vollkommen egal wie etwas entstanden ist - es ist nur wichtig was entstanden ist !





modular ist das normalste was es gibt im synthmarkt ... wer da immer noch so ein popanz drumrum macht sollte sich mal über was anderes gedanken machen.
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Hat mir vor Jahren mal ein befreundeter Spiel- und Theaterpädagoge erklärt:Es gibt Spielsachen, deren Anlage ist so gemacht, das der "Lustgewinn" vor allem durch Zukaufen erreicht wird. Er nannte mir damals Playmobil und insbesondere Barbiepuppen als Beispiel.

Irgendwie kann man auf der Suche nach Individualität ziemlich schnell in diese Falle laufen.

:supi:
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

kl~ak schrieb:

Trollen ist "spielen" - das ist erlaubt.

In Alten zeiten nannte man das mal "Brainstorming" - jetzt ist das Verschwörungsteorie.

Nur nicht einer sache nach-gehen/denken, musik ist ja was emotionales - das ist so die billige RB-academy propadanda : " Just stay tuned to your heard and everthing will follow!"
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

hehe,
hehehehee,
lol, und trallala


ich glaube ich habe hier im forum noch NIE so ne grosse Ansammlung an intelligenten posts gelesen,
und dann noch sooooo intelligent.
......und das dann ausgelöst von jemandem der früher mit solcherlei fragerei regelmässig recht hitzige diskusionen auslöste die oft in regelrechten streiten endeten.
Danke !

[ ahhh,edit, sorry: ich geh davon aus dass hier "analöse" / osterhasi/ nikolausi als OP m werk ist .]
[ edit2: der OP dann wohl doch nicht "nikolausi"........]

Modular taugt recht gut für vieles.
Man kann es sowohl als "Konsumobjekt", als auch real als Insrument nehmen,
als auch als kleines Hobby, .....steht allzeit bereit an der Wand, jederzeit verfügbar ( solange man strom im Hause hat) um einfach ein bisschen Spass zu haben, kurzweilige zeit,
die spannung des patchens, mal gucken welches plink-plonk-klang-klöps denn heute nun wieder rauskommt.
du kannst es hochkonzentriert nutzen oder ohne jegliche geistige anwesenheit,
total fordernd oder eben, just relax and hanging back.
alles was du dazukaufst ergänzt bestehendes, fügt funktionalität hinzu und erweitert die des bereits vorhandenen.
Erscheint so gesehen also nicht als unklug.........
Frauen beeindrucken geht allerdings nicht. ........ausser du erwischt eine auf koks.
ist mir mal passiert :oops: sie hat darin erstmal ne "abhöranlage" oder sowas gesehen..... :lol:
gut, die war gut zugedröhnt :roll: .........aber sie war beeindruckt :lollo: :agent:


individualität ? .......ich bin individuell !
und ich denke jeder andere ist das auch.
Meine Meinung, und so sehe ich das Leben und die Leute. Dazu brauchts keinen Modular
.........heute habe ich zwei Leute gesehen die je ein Lama spazieren geführt haben ( ernsthaft )
also ich würde mir ein Lama besorgen wenns darum ginge einen auf Individualität zu machen :lollo: :mrgreen:
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Frauen beeindrucken geht allerdings nicht. ........ausser du erwischt eine auf koks.
ist mir mal passiert :oops: sie hat darin erstmal ne "abhöranlage" oder sowas gesehen..... :lol:

Einspruch Euer Ehren:

Meine Frau! Aber die ist Physikerin von Beruf :phat:
 
Re: Modularsystem als instrument d. indiv. Ausdrucks aufbaue

Nick Name schrieb:
kl~ak schrieb:

Trollen ist "spielen" - das ist erlaubt.

In Alten zeiten nannte man das mal "Brainstorming" - jetzt ist das Verschwörungsteorie.

Nur nicht einer sache nach-gehen/denken, musik ist ja was emotionales - das ist so die billige RB-academy propadanda : " Just stay tuned to your heard and everthing will follow!"


OMG :selfhammer:

-> da guck mal einer schau was sich der TS von meinem gesammten post rausgepickt hat ... :denk:



hammermäsig :lollo:
 


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